Der Krieg der fünf Imperatoren


Enthüllungen wie in Kapitel XI und XII machen einem deutlich wie zerrissen die Galaxis seit dem Tod Valkorions geworden ist. Jede einstige Großmacht ist zur Diktatur verkommen und jeder Thron wurde besetzt. Dieser Tage wird sogar die Republik von einer Militärjunta regiert. Coruscant, Dromund Kaas, Zakuul und Odessen sind die vier neuen Machtzentren in der Galaxis, womit sich aus einer bipolaren eine multipolare Weltordnung entwickelt hat. Doch irgendwo da draußen lauert auch noch eine fünfte Macht, der unsterbliche Imperator.

Aus politisch-strategischer Sicht lässt sich keine der fünf Mächte wirklich als Gefahr für die anderen ausschließen. Ein Kollaps der Republik oder des Sith-Imperiums würde deren Erzfeind zwar nützen, zugleich aber auch Zakuul und Odessen schaden. Odessen ist am Erhalt der beiden Großmächte auf Coruscant und Dromund Kaas interessiert, weil sie informell die Allianz begünstigen. Zakuul und Odessen profitieren beide von Zuwendungen der beiden Ex-Supermächte, welche Zakuul gegenüber tributpflichtig sind und der Allianz Personal überlassen haben, das nicht mehr zu 100% loyal ist.

Um den realpolitischen Vergleich voranzutreiben, stürzt Zakuul ins Chaos bedeutet das auch Börsentumulte auf Dromund Kaas und Coruscant. Die Angst vor einer Erhöhung der Tributzahlungen oder die Androhung repressiver Maßnahmen hätten diesen Effekt. Regierungskrisen auf Zakuul würden ein Ungleichgewicht erschaffen, das den beiden Ex-Supermächten schaden könnte. In diesem Fall würde aber auch die Macht Odessens wachsen, das als Alternative zum Ewigen Imperium gesehen werden kann. Odessen ist wenig mehr als ein Planet und eine Armee. Man könnte bestenfalls von einem abtrünnigen Planeten sprechen, doch genau genommen ist auch Zakuul nur ein einziger Planet, zumal der Imperator und seine Handlanger kein Wort von etwaigen Kolonien Zakuuls erwähnen. Das Militär Zakuuls scheint sich ausschließlich aus Maschinen und Bürgern Zakuuls zu rekrutieren.

Der Krieg der Allianz gegen Zakuul ist ein Ventil für die Unzufriedenheit auf Seiten beider Ex-Supermächte, die in einem kalten Krieg von Grenzscharmützeln gefangen sind. Solange die Allianz außerdem die Unzufriedenen beider Fraktionen anzieht kann sich bei diesen keine breite Ablehnung der Oberherrschaft durch Zakuul breit machen. Die Allianz kann Zakuul zudem kaum schaden, dafür stehen ihr viel zu wenige Truppen zur Verfügung.

Der Joker in diesem Machtpoker ist kein geringerer als der Ex-Imperator höchstpersönlich. Valkorion könnte jede der vier Mächte zu einem Sieg über die anderen drei führen. Ein Bündnis mit Valkorion wäre politisch sinnvoll, aber selbst dann würde es zwei gegen drei stehen. Da Valkorion als unzuverlässiger Verbündeter gelten muss erscheint nur eine Allianz mit zwei der drei etablierten Großmächte realisierbar.

Eine Tetrarchie welche die Galaxis regiert, das kann auf Dauer nicht gut gehen. Wenn uns die irdische Geschichte eines gelehrt hat, dann dass Imperatoren sehr selten Co-Imperatoren dulden und sich Unter-Imperatoren ungern unterordnen. Daran ging auch schon die Tetrarchie Kaiser Diokletians zu Grunde, die nicht zuletzt von einem neuen Reichsvereiner gesprengt wurde – Konstantin den Großen. So könnte auch der Triumphator über die anderen Imperatoren der Galaxis zum Aufstieg eines neuen Imperators der Imperatoren führen, ähnlich wie es in der Prophezeiung des Dämonenretters auf Zakuul die Rede von einem Gott der Götter ist.

Der einzig wahre König

Stannis Baratheon begann in Game of Thrones trotz des legitimsten Thronanspruchs seine Karriere als König ebenfalls mit der kleinsten Armee und einer Gruppe religiöser Fanatiker. Der Outlander ist als Wunsch-Nachfolger Valkorions in einer ähnlich prekären Lage und genau wie Stannis könnte man es sich mit vielen Verbündeten verscherzen, wenn man sich als unnachgiebig präsentiert. Im Gegensatz zu Stannis hat man aber auch die Wahl, ob man seine Ansprüche durchsetzen will oder nicht.

Zumindest in der Serie endeten Stannis Baratheons Ansprüche auf den Eisernen Thron (noch so eine Ähnlichkeit) in einem der Wälder Winterfells, wo Stannis samt den kläglichen Resten seiner Armee von Haus Bolton und schlussendlich durch die Klinge Brienne von Tarths der Todesstoß versetzt wurde. Stannis Unerbittlichkeit und Kompromisslosigkeit kosteten ihm schlussendlich das Leben, den Thron und die Wiederherstellung der Ordnung. Zuvor hatte er sich bereits einem Bündnis mit Haus Stark und Renly Baratheon verweigert. Mit Hilfe von Blutmagie bewirkte er den Tod seines Bruders und er schwor auch Rache am König des Nordens. Anstatt sich dem kinderlosen Renly unterzuordnen und/oder ein zweckmäßiges Bündnis mit Robb Stark einzugehen, man hätte die Thronfrage später klären können, beharrte Stannis auf seinen alleinigen Machtanspruch und scheiterte katastrophal. Wenn uns Stannis Schicksal eines gelehrt hat, dann dass man mit Verbündeten deutlich mehr Erfolg hat. Um Bündnisse abzuschließen, muss man jedoch auch auf Machtansprüche verzichten.

Stannis religiöser Fanatismus erwies sich lediglich als Teil seines Hintergrunds. Die Vorstellung auserwählt zu sein kam nicht erst durch religiöse Studien oder Melisandres Prophezeiung zustande, sie wurde durch diese lediglich befeuert. Der brennende Hirsch war jedoch auch ungewollt symbolisch gewählt, immerhin verbrannte Stannis schlussendlich seine einzige Tochter und Erbin als Blutopfer an seinen Gott. Genauso fatal könnte man die Prophezeiungen der Scions (Erben) von Zakuul betrachten. Schicksale und Prophezeiungen sind selten so wie wir sie uns wünschen würden.

Die Thronräuber

Auch Robert Baratheon wurde von jemandem ermordet, der ihm nahe stand. In Roberts Fall war es seine ihn seit ihrer Hochzeitsnacht hassende Gattin Cersei, im Fall Valkorions war es sein ihn inbrünstig hassender mittlerer Sohn. In beiden Fällen lag diese tiefgehende Kränkung daran, dass beide Königsmörder im Schatten von Wunschkandidaten standen. Für König Robert war Cersei Lannister nur ein Trostpreis, nachdem Lyanna Stark verstorben war. Für Valkorion war Arcann nur der Bruder seines Kronprinzen Thexan und seiner Lieblingstochter Vaylin. Arcann ist Tommen, der seine Minderwertigkeitskomplexe im Joffrey-Stil verarbeitet.

Im Gegensatz zu den Lannister-Königen weiß Arcann jedoch sehr wohl, dass der Outlander und nicht er den Thron hätte besteigen sollen. Zumindest wenn der Outlander Valkorions Angebot angenommen hat. Statt dem am Hof aufgewachsenen Prinzen Zakuuls soll jedoch ein dahergelaufener Bastard nun Imperator werden? Arcann hat die Propaganda in seiner Hand, auf Zakuul weiß niemand von der Adoption des Fremdlings durch Valkorion.

Zumindest meiner Ansicht nach ist Arcanns Thronanspruch nicht mehr legitim. Er mag auf Zakuul und als Sohn des Ewigen Imperators geboren sein, doch in der Gegenwart eines unsterblichen Imperators gab es nie eine konkrete Thronfolgeordnung. Diese hätte Valkorion selbst bestimmen können und er zog den Outlander vor. In einigermaßen entwickelten Kulturen wird großer Wert auf die Erbfolge gelegt, doch eine in nur 300 Jahren aus der Steinzeit beförderte Kultur wie Zakuul könnte noch durchaus an alten Gesellschaftsmodellen hängen, die einen gewählten oder bestimmten Häuptling vorsehen. Valkorion war schließlich kein gewöhnlicher Dynast, er war ein unsterblicher Gottkönig. Als Gott beruhte Valkorions Machtanspruch auf seiner göttlichen Macht, eine Macht die zu teilen auch die Ernennung eines Sterblichen zu seinem Stellvertreter bedeuten würde. Valkorion teilte seine Macht jedoch nicht mit Arcann, sondern sah dafür den Outlander vor. Nur weil die alten Götterkulte Zakuuls auch eine Götterdynastie vorsehen sind sich Valkorions Kinder ihres Machtanspruchs einigermaßen sicher.

Der galaktische Norden

Der nördlichste Punkt der Galaxis ist theoretisch das Sith-Imperium, doch flächenmäßig würde nur die Republik dem Vergleich mit dem größten der sieben Königreiche standhalten. Und es gibt auch noch andere Vergleichsmöglichkeiten. Die Jedi-Ritter ließen sich als auf die Abwehr übernatürlicher Bedrohungen eingeschworener Krieger-Orden etwa in die Tradition der Nights Watch stellen. Genau wie die Nights Watch wird jedoch auch der Jedi-Orden hinsichtlich seiner quasi-religiösen Einstellung nicht allzu ernst genommen. Dunkle Seite, helle Seite, Gleichgewicht der Macht – für den Normalbürger und die politische Elite ist das alles völlig bedeutungslos, doch wenn jemand wie Vitiate ganze Planeten auszulöschen beginnt muss man ihn leider trotzdem ernst nehmen.

Die Republik ist in Hinsicht auf Bevölkerung und Ausdehnung immer noch die größte politische Entität der Galaxis. Wie im Krieg mit dem Sith-Imperium hätte eine vollständig mobilisierte Republik nichts und niemanden zu fürchten. Wäre da nicht das Problem, dass mit dem riesigen Territorium auch die riesigen Streitkräfte der Republik nur ziemlich spärlich verteilt wären. Kanzlerin Saresh hatte während ihres Zwei-Fronten-Kriegs mit Sith und Ewigen Imperium durchaus eine schmale Erfolgschance, aber wenn möglichst breite Grenzgebiete verteidigt werden müssen verpuffen die Vorteile der Republik wieder. Die Ewige Flotte belagerte Coruscant und erzwang einen Frieden, während die Republik an sich überrümpelt worden war und erst langsam in die Gänge kam.

Die Macht in der Republik liegt auch bei jenen Welten die relativ einflussreich sind. Während Monarchien wie Zakuul, Dromund Kaas und Odessen relativ zentralistisch organisiert sind lebt die Republik einen ausgeprägten Föderalismus. Bedeutende Welten werden besser geschützt als die Heimatplaneten irgendwelcher Hinterbänkler im Senat. Auch dadurch werden Streitkräfte gebunden, welche die Republik in den Statistiken zur wahren Supermacht der Galaxis machen würden. Tatsächlich kämpft die Republik so als hätte man ihr einen Arm hinter den Rücken gebunden und trotzdem ist ihre Stärke beachtlich. Nur leider fehlt es der Republik immer wieder am politischen Willen diese Macht auch einzusetzen.

Die Eisernen

Sith-Imperium und Ironborn haben durchaus einiges gemeinsam. In beide Kulturen ruhen auf einem sehr starken religiösen Fundament, das sich auch im militärischen Handeln beider Reiche niedergeschlagen hat. Beide Kulturen wurden durch eine sehr rauhe Umgebung geprägt und respektieren vor allem Stärke. Der iron price erinnert als Ideal sogar ein wenig an das Sith-Mantra and through victory my chains are broken. Es ist nur verdient, was man einem Feind abgenommen hat. Verhandeln kennen Sith und Ironborn einfach nicht, sie sind kriegerische Kulturen in denen das Recht des Stärkeren zählt.

Als kleinere Fraktion stehen die Sith immer im Schatten der Republik, aber durch ihren Erfolg im letzten Krieg und das fehlen rechtsstaatlicher Schutzmechanismen hinsichtlich der imperialen Steuerpolitik ist das Sith-Imperium vermutlich erheblich reicher als die Republik, die im Ringen mit den Föderalisten und Austeritätsbefürwortern Steuererleichterungen und Einsparungen im Staatshaushalt vornehmen muss. So ließe sich das Sith-Imperium wohl auch noch mit König Renly Baratheon vergleichen, der als Thronanwärter zunächst ebenfalls über die größte Kriegskasse aller fünf Könige verfügte. Und man könnte auch ein Szenario konstruieren, nachdem Vitiates erstem Imperium jene Stellung zustünde die Zakuul erreicht hat. Vor einem US-Gericht könnte das Sith-Imperium Zakuul wohl zur Herausgabe der Ewigen Flotte verklagen, da diese von Vitiate in seiner Funktion als Souverän des Sith-Imperiums entdeckt und widerrechtlich dem Staatseigentum entzogen wurde.

Splittergruppen

Dynastien zu stürzen ist wie der Versuch eine Hydra zu töten. Schlägt man ihr einen Kopf ab wachsen zwei neue nach – Loyalisten und Putschisten. Die einen bleiben ihrer alten Führung treu, die anderen schließen sich der neuen an und je turbulenter es zugeht, desto weiter zersplittern diese Bewegungen. Loyalisten können sich zunehmend radikalisieren und sich hinter verschiedenen unversöhnlichen Kandidaten positionieren, während Putschisten sich vom neuen Regime abwenden und selbst nach der Macht streben können. Eine Großmacht zu zerstören kann sehr unbequeme Folgen haben.

Auch der Sturz Kanzler Janarus hat nicht dazu geführt, dass seine Anhänger völlig verschwunden sind. Sein politischer Weggefährten Senator Evran blieb in Amt und Würden und verantwortete schließlich auch den Friedensvertrag mit dem Ewigen Imperium. Evran und seine Partei stellten die Opposition zu Kanzlerin Saresh dar. Mit Janarus Verschwinden und Evrans Absetzung hat Saresh zwar die Opposition zerschlagen, doch Splittergruppen sind meist radikaler als Sammelbewegungen, in denen man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen muss. Splittergruppen können nach Lust und Laune ihren radikalen Denkansätzen anhängen und je mehr man ihnen zusetzt, desto radikaler und militanter werden sie. Wenn Saresh ihre Gegner mit halblegalen Mitteln bekämpft und aus dem Amt jagt, dann verhält sie sich nicht anders als Diktatoren, die Oppositionelle mit Hilfe der Staatsgewalt von jeder wirklichen Machtposition fern halten.

Jemanden wie Saresh aus dem Verkehr zu ziehen könnte katastrophale Folgen für die Republik haben. Einerseits würden Saresh-Loyalisten ihre Freilassung oder Rache für ihren Tod fordern. Andererseits würden sich noch radikalere Kräfte in ihren Ansichten bestätigt fühlen, dass jedes Mittel recht ist, um die Existenz der Republik zu verteidigen. Und die Opposition kann kaum das Ruder übernehmen, weil sie selbst zersplittert und radikalisiert ist. Wenn man die politische Mitte abbaut, dann darf man sich nicht wundern, wenn einem nur noch Radikale und Fanatiker bleiben.

Gegenwärtig sind wir nur über Republik, Ewiges Imperium und die Allianz hinreichend informiert, was die politischen Machtverhältnisse anbelangt. Valkorion selbst ist der Inbegriff von Zentralismus, er ist völlig auf sich und seine Macht beschränkt. Valkorion teilt allerdings seine Macht mit dem Outlander und was das bedeutet wird sich noch zeigen. Soll man das ganze etwa als Bündnis deuten? Das Sith-Imperium wirkt in Fallen Empire sehr abgeschottet und isolationistisch. Hochrangige Geheimdienstoffiziere wie Dr. Lokin oder Lana Beniko konnten sich zur Ruhe setzen. Kriegshelden wie Major Pierce wurden in die Propagandabteilung versetzt. Und der Geheimdienst wurde durch verschärfte elektronische Überwachungsmaßnahmen abgebaut/ersetzt.

Das Ewige Imperium ist eine sehr zentralistische Monarchie mit einer möglichen Thronfolgerin. Auf Arcann I. würde sofort Vaylin I. folgen und diese würde über anders als Arcann auch weitere Kreise der Valkorion-Loyalisten ansprechen, immerhin fielen die Verfolgung der Verbannten, die Terrorakte Brandfackels und der Ausbruch des Outlanders in die Amtszeit ihres Bruders. In der Anfangseuphorie und Staatstrauer würden Vaylin die Herzen der Bevölkerung zufliegen, immerhin war sie auch Valkorions Lieblingstochter, ein Fakt der sich in der Propaganda instrumentalisieren ließe. Jene die Arcann verfolgen und foltern ließ könnten zuerst einmal begnadigt werden, immerhin war Vaylin nicht immer mit dem politischen Kurs ihres Bruders einverstanden.

Vaylin I. könnte der Rebellion gegen Arcann zunächst einigen Wind aus den Segeln nehmen, denn viele der Rebellen richteten ihren Zorn direkt gegen Arcann. Das könnte zu einer prekären Lage für die Allianz führen, die in diesem Zeitfenster von einstigen Verbündeten verraten werden könnte. Mittelfristig würde sich Vaylin als weit weniger an der Amtsführung interessierte Herrscherin jedoch mindestens genauso grausam verhalten wie Arcann, der zumindest noch ein Mindestmaß an Zurückhaltung walten ließ. Arcanns Ansprachen an die Bevölkerung waren ein Beispiel dafür, wie er durchaus mit staatsmännischen Geschick regierte. Um diesen Aspekt von Arcanns Herrschaft noch zu unterstreichen, er ließ Republik und Imperium weitgehend intakt, um beide Fraktionen zu schwächen. Arcann wusste vom Ewigen Krieg dieser beiden Großmächte und zwang sie durch die Abrüstungsverträge lediglich diesen Krieg auf ein Ausmaß zu beschränken, das beiden Seiten jede Erfolgsaussicht nahm. Hätte er beide Seiten ausgelöscht und direkt regiert wäre es früher als später zu einem großflächigen Aufstand gekommen. Indem er beiden Fraktionen Tribute und Abrüstungsbestimmungen auferlegte konnte er sie entscheidend schwächen und als Gefahren neutralisieren, das sie ihre "Freiheit" lieber dafür nutzten einander zu bekriegen. Dementsprechend war es vielleicht einer von Arcanns Plots gewesen Kanzlerin Saresh an der Macht zu lassen und den Thron des Sith-Imperiums Darth Acina zuzuspielen.

Arcann und Vaylin haben mit ihren Bestrafungsaktionen gegen die Ritter Zakuuls jedoch auch einiges an Sympathien verloren, dennoch ist die Ritterschaft wohl weitgehend loyal. Auf Zakuul sieht man die bedingungslose Unterordnung unter den Imperator als den Weg zur Macht. Je mehr man bereit ist sich unterzuordnen, desto stärker wird einen diese Verbindung machen. Zumindest unter Valkorion hatte dieses Konzept eine sehr reale Komponente, denn es könnte so gewesen sein, dass Valkorion seine loyalsten Anhänger auch in der Macht stärkte. Das ganze Gottkönigtum Valkorions kann sehrwohl ernst gemeint gewesen sein. Senya selbst verweist darauf, dass sich der Outlander kaum vorstellen kann, welchen Platz Valkorion in der Kultur und Gesellschaft Zakuuls einnimmt. Für die einen ist er ein weiser Anführer, für die anderen ein religiöser Führer und für einige Auserwählte ein Gott, dessen Segen einem sehr reale Macht verleihen kann. Die Ritter und Erben waren Valkorions Jünger und Apostel, seine auserwählte Elite.

Die Erben hat Arcann durch ein religiös-dogmatisch orientiertes Massaker bereits von seiner Seite vertrieben. Die Ritter wurden lediglich stark dezimiert. Die auf das Dienen unter dem Imperator ausgerichtete Doktrin des Ordens spielt Arcann jedoch voll in die Hände. Selbst das nach Kapitel X veranlasste Massaker an den Rittern stärkt nur den Kampfeswillen der Ritter. Der Fanatismus der Ritter von Zakuul ist religiös und in einer Kultur die das Erbringen von Opfern verehrt kommt die Entsendung der Ritter in die Duellringe einer Ausbildung in Palpatines roter Ehrengarde gleich. Wie in Crimson Empire geschildert mussten Palpatines Ehrengardisten auf Yinchorr auch ihren eigenen Trainingspartner und "Bruder" töten, um damit ihre uneingeschränkte Loyalität zum Imperator zu beweisen. Man stellt sich vielleicht vor, dass das Ablehnung schaffen muss, aber in der Praxis dürften Indoktrination, religiöser Fanatismus und die sehr eingeschränkte Lebenserfahrung der Ritter von Zakuul (sie werden sehr selten fern der Heimat eingesetzt und selbst als Besatzer dienen sie erhaben und überlegen an Bord von Sternenfestungen) dafür sorgen, dass die Ritterschaft Arcann gegenüber sehr loyal bleibt. Man kennt nichts anderes, man hält Arcann für den Sohn Gottes und man wurde genau auf diese Loyalität hin gedrillt. Die Ritter von Zakuul bieten keinen Raum für einen Jaime Lannister oder Carnor Jax.

Da sich bisher auch kein Ritter auf die Seite Senyas geschlagen hat dürfte die Loyalität des Rests des Ordens uneingeschränkt sein. Doch es gibt immer wieder Abweichler und vor allem Ritter, die wie Senya irgendwo am Rande der Galaxis unterwegs sind und sehr eigenwillig werden können. Senyas Erzählung von ihrem Einsatz in den entlegensten Winkeln der Galaxis erinnerte mich auch an Meister Treis Sinde aus Star Wars Legacy. Der dienstälteste Imperiale Ritter hatte im Gegensatz zum fanatischen Ordensvorsteher Antares Draco schon zuviel gesehen und erlebt, um der Fel-Dynastie gegenüber uneingeschränkt loyal zu sein. Man kann sich Sinde und Senya wohl als die alten Veteranen vorstellen, die schon mit dem Vater des jeweiligen Imperators gedient haben und mehr gesehen und gelernt haben als der durchschnittliche Ritter in seiner ganzen Karriere.

Je länger der Krieg mit der Allianz jedoch andauert, desto unruhiger wird die Lage auf Zakuul werden. Die Rebellen in den Sümpfen werden zahlreicher, die weniger loyalen Ritter werden sich zunehmend von der Dynastie distanzieren, die Bürger werden unruhiger und Rebellen wie Koth Vortena werden in Arcann und Vaylin dasselbe Übel sehen und daher einfach weiterkämpfen. So ergibt sich womöglich eine Sammelbewegung die sich eine Rückkehr zur guten alten Zeit und idealerweise eine Wiederbelebung Valkorions wünschen würde. Je abweisender sich Vaylin verhält desto weniger wird sich diese Bewegung dann auch für einen Erhalt der Dynastie einsetzen, man könnte womöglich sogar nach einem neuen Imperator Ausschau halten. Vor allem würde eine verschärfte Krise auf Zakuul dazu führen, dass Bewegungen wie die Heralde von Zildrog Anhänger gewinnen könnten. Radikale religiöse Gruppen die sich auf alte Prophezeiungen von einem jüngsten Gericht konzentrieren könnten den Ewigen Thron zum Wackeln bringen. Arcann und SCORPIO förderten die Heralde noch, wobei man auf Valkorions Politik verweisen kann seinem auserwählten Volk gewisse Kanäle für ihre dunkleren Begierden offen zu lassen. Was in Friedenszeiten gut funktionieren würde kann in einer Krise jedoch zum Problem werden, da sich kein ideales Gleichgewicht mehr finden lässt. Noch mehr Gewalt zuzulassen kann einen noch ungehemmteren Blutdurst schaffen. Zakuuls Gesellschaftssystem kann völlig aus den Fugen geraten, sobald sich das Volk nicht mehr durch Spektakel, finanzielle Zuwendungen und Propaganda besänftigen lässt. Der gängigsten Ausweg wäre dann Repression und dieser Druck triebe die Ränder der Gesellschaft den Eiferern in die Arme.

Auch die Allianz würde ohne ihren derzeitigen Kommandanten nicht sang- und klanglos untergehen. Schon jetzt vereint die Allianz verschiedene Rebellengruppen in sich. Mit dem Sturz des Kommandanten würde Kaliyo auf Zakuul zu einer Terrorserie ansetzen und Havoc Squad wäre ebenfalls mit dabei dem Ewigen Thron auf Zakuul enorme Schwierigkeiten zu bereiten. Die Allianz als Sammelbecken für die Unzufriedenen organisiert und koordiniert, aber sie schränkt auch das Chaos ein, dass Terroristen wie Kaliyo in der Zwischenzeit verursachen könnten. Die Allianz wirkt vergleichsweise moderat. Die Allianz zu enthaupten würde Lana Beniko und Theron Shan zur neuen Führungsspitze machen und der Krieg ginge ungehindert weiter. Die Allianz zu zerschlagen würde eine große republikanische Gruppe um Theron Shan und eine imperiale Gruppe um Lana Beniko hervorbringen, während sich Unabhängige wie Kaliyo nun auf eigene Faust durchschlagen würden. Zumindest derzeit hätte die republikanische Truppe mit Shan, Major Jorgan, Admiral Aygo, Hylo Visz und Dr. Oggurobb die besseren Erfolgsaussichten. Lana könnte jedoch auf die persönliche Loyalität Koth Vortenas und dessen Crew vertrauen. Die Gravestone würde via Koth wohl Lana in die Hände fallen. Denkbar wäre sogar eine Zusammenarbeit Kaliyos mit SCORPIO auf Zakuul. Arcann oder Vaylin hätten definitiv keine Freude an ihrem Erfolg den Outlander beseitigt zu haben. Selbst wenn man Odessen angreifen würde, irgendjemand entkäme sicher und solange die Gravestone existiert ist die Ewige Flotte nicht länger unbezwingbar.

Kommentieren



sanne1968, Donnerstag, 31. März 2016, 12:38
" Das Sith-Imperium wirkt in Fallen Empire sehr abgeschottet und isolationistisch. "

Dem will ich jetzt mal widersprechen, auch wenn ich keine belegbaren Beweise hab *lach*Abgeschottet ja, aber isoliert ...nope! Im Kapitel 2 erfährt man ja das wohl Darth Vowrawn den Vertrag mit Zakuul unterschrieben hat aber wer Vowrawn kennt, der müßte wissen das er zu 1000% im Hintergrund etwas gegen Zakuul unternimmt. Er ist und war für mich der Inbegriff von Wissen ist Macht. Zakuul scheint ein unbesiegbarer Gegner zu sein und es bedarf sicher seine Zeit um einen geeigneten Plan und vor Allem geeignente Waffen zu entwickeln. Nach Marrs Tot ist Vowrawn für mich der Sith, der das Imperium wieder zur Größe verhelfen kann. Doch das benötigt Wissen und Ressourcen. Und da kommt nun Großmoff Malavai Quinn ins Spiel^^. Die Idee, die du ja ab und zu ins Spiel bringst gefällt mir ja ausnehmend gut. So wie ich es sehe ist bisher zum größten Teil republikanisches Personal rekrutiert worden und wenn man Theron glauben darf ist es wohl sehr schwer an Imperiale Größen ranszukommen. Warum? Meiner Meinung nach schotten sie sich ab, was ich, in dieser Situation, auch tun würde. Die Gefahr, das Arcann davon Wind bekommen könnte ist einfach zu groß, da keiner, wirklich Keiner wissen kann wo die Loyalitäten der Leute wirklich liegen. Mich würde es nicht wundern wenn Vowrawn im Hintergrund die imperialen Größen, dazu gehören auch einige der Gefährten, um sich versammelt und selbst an einem Plan um Zakuul zu stürzen arbeitet. Vowrawn ist der geborene Krisenmanager und mit Quinn an seiner Seite verfügt er über einen Mann dem er vertrauen kann und der zudem über mannigfaltige Fähigkeiten verfügt, allem voran Informationsbeschaffung. Mich wurde es nicht wudnern, wenn das Imperium, Vowrawn's Imperium, in einer völlig ausweglosen Situation plötzlich auftaucht und der Allianz mit geballter Macht zur Seite steht. Das Imperium ist die große Unbekannte im Spiel und wie es auch im echten leben so ist: wenn jemand zu ruhig ist führt er was im Schilde! ^^

pfannenstiel, Donnerstag, 31. März 2016, 16:51
Dass Vowrawn Acina den Vortritt ließ dürfte sein genialster Schachzug gewesen sein. Damit vermied er sich selbst zu sehr zu exponieren und er rückte Imperatorin Acina ins Rampenlicht möglicher Attentäter, Verschwörer und republikanischer Agenten. Die Sith-Imperatorin zu eliminieren wäre auch ein mit den reduzierten Mitteln der Republik erreichbares Ziel. Wenn das Vowrawns Kalkül war würde ich ihm vollends zustimmen, denn Saresh zu sehr an symbolträchtigen Zielen interessiert, um ihre wahren Feinde zu erkennen. So einen Bürokraten wie Vowrawn oder Akt I-Baras ins Visier zu nehmen käme Saresh kaum in den Sinn.

Ich ziehe meinen Hut vor ihm und sehe ihn auch als möglichen Förderer Quinns. Was ich von den Berichten über die 4.0 Beta noch weiß ist, dass Charles Boyd auch als Vowrawn-Fan gezählt werden kann. Boyd argumentierte für den Vowrawn-Cameo damit, dass er sich vorstellte Vowrawn hätte sich nach seiner Flucht auf Rishi wieder zurück in die Machtstrukturen gewieselt, auch wenn er etwas an Prestige verloren haben sollte. In der Beta wurde Vowrawn übrigens auch mal kurz aus Kapitel II gestrichen, ehe man ihn wieder eingesetzt hat. Ganz kurz wurde wohl überlegt den erwähnten "Logistik-Minister" mit einem Nicht-Sith zu besetzen, aber Boyd konnte sich in Verbindung mit Beta-Feedback der Vowrawn-Fans wohl durchsetzen. Ich sehe in Vowrawns Rückkehr also auch eine Chance auf Feedback einzugehen. Vowrawn ist der letzte Original-Ratsherr der uns geblieben ist, nachdem Darth Marr sterben musste. Vorausgesetzt Darth Ravage und Mortis sind tot. Aber auf die beiden träfe Lanas Vermerk hinsichtlich der unerbittlichen Kriegsführung des Rats wohl zu. Mortis und Ravage wären lieber für das Imperium gestorben als Frieden zu schließen.

Vowrawn kann im Hintergrund auch viel mehr bewirken. Er ist und war der Finanzminister/Wirtschaftsminister des Imperiums. Seine Sphäre war praktisch die innenpolitischste und wenn man bedenkt welche Kompetenz Marr als Verteidigungsminister an sich reißen konnte, dann dürfte Vowrawn ähnlich einflussreich gewesen sein. Selbst Katha Niar aus der Makeb-Story arbeitete ursprünglich für Vowrawns Ministerium, ehe sie zur Black Ops-Koordinatorin umgeschult wurde. So gesehen sollte Vowrawn auch bei einigen Militäroperationen seine Finger im Spiel gehabt haben. Wenn man nach den Romanen geht war das Ministerium für Logistik ohnehin sehr einflussreich und wusste über nahezu alle Schwächen des Imperiums bestens bescheid. Sogar Darth Marr ließ sich von den Logistikern über den Zustand des Imperiums und die Streitkräfte beraten.

Vowrawn ist allerdings noch erheblich pragmatischer als Darth Marr. Bei ihm lässt sich jedenfalls keine persönliche oder programmatische Ambition erkennen. Vowrawn erinnert mich deshalb ein wenig an Lord Varys oder auch Petyr Baelish aus Game of Thrones. Man ist über seine konkreten Motive stets im Unklaren, doch bei einem Reinblut-Sith kann man wohl annehmen, dass er ein gesundes Interesse am Erhalt des Imperiums hat. Sonst hätte er wohl auch kaum eine Hand des Imperators gefoltert, um die Pläne Vitiates zu erfahren. Für mich ist Vowrawn eher Manager als Visionär, er hält den Laden am Laufen. Ich kann mir Vowrawn nur schwer als den glänzenden Verteidiger des Imperiums vorstellen, ich würde ihn eher als geschickten Machtpolitiker sehen. Um das Imperium zu stärken würde Vowrawn sicher den Fall des Ewigen Imperiums unterstützen, weshalb ich in ihm auch einen heimlichen Förderer der Allianz sehe. Aber er ist kein wirklicher Held und er wäre hinsichtlich des Erfolgs der Allianz sicher abwartend und würde erst dann in den Kampf einsteigen, wenn die Erfolgsaussicht gegeben ist. Vowrawn ist wie eine Schlange, die auf die günstigste Gelegenheit wartet zuzuschnappen.

sanne1968, Donnerstag, 31. März 2016, 17:15
Genau!!!!
Ich sehe schon wir verstehen uns *lach*
Ich bin schon seid meiner ersten Sithin ein Fan von ihm und ich traue ihm ne ganze Menge zu. Er weiß das Information/Wissen entscheidend sind/ist und er wird ganz gewiss im Hintergrund die Fäden ziehen und das würde Quinn gefallen. Baras tat ja im Prinzip nix anderes. Pragamatismus ist vermutlich das Schlüsselwort in der ganzen Geschichte. Man wird über den Tellerand blicken müßen um am Ende gewinnen zu können, was viele Sith und auch Jedi nur bedingt können. Ich hab das Gefühl das "Graue" in Kotfe durchaus im Vorteil sind was diverse Entscheidungen angehen. Vowrawn ist zumindest für mich der Inbegriff eines grauen Sith, eben weil er ein Reinblüter ist und ihm auch Anstand und Ehre wichtig sind, zumindest wenn man dem Glaubt was Lord Praven auf Tattooine von sich gab. Es würde mich nicht wundern, wenn sich irgendwann mal rausstellt das Vowrawn weiß, wer der Fremdling/Outlander in Wirklichkeit ist. Mit Irgendjemand muß ja Lana im Imperium Kontakt halten, bei der Republik wars ja allem Anschein nach Theron Shan. Mir gefällt die Idee ausnehmend gut das Vowrawn die graue Eminenz im Hintergrund ist und nur auf seine Stunde wartet. Es kämen ja einige Charaktere in Frage, die ihm dabei im Imperium untersützen könnten. Und wenn ich ehrlich bin ....Acina ....vor Kotfe hatte ich von der Frau noch nie was gehört *lach* Falls Ravage tot wäre , nun das wäre schade, ich fand ihn als Charakter sehr interessant, auch wenn ich behaupten würde das er ein Opportunist vom Feinsten ist. Bedacht auf seine Vorteile würde er, vermute ich zumindest, Vowrawn unterstützen. Bloß stellt sich mir die Frage: wenn er noch lebte, warum zur Hölle hat er sich nicht selber zum Kaiser ausgerufen? Zutrauen würde ich es ihm alle Male.

clennarth, Donnerstag, 31. März 2016, 21:49
Off-Topic: Sag mal, gibts einen kleinen Artikel zur Final-Episode von Rebels Staffel II? Geht ja gerade im Netzt drunter und drüber damit ... :)

pfannenstiel, Donnerstag, 31. März 2016, 22:03
Sowas ähnliches ;-)