Season 2 Spekulationen: Warum Malavai Quinn zurückkehren sollte
Nach meinem Plädoyer für eine Rückkehr von Lord Scourge und Tharan Cedrax suche ich mich derzeit auch nach einem neuen militärischen Berater für die Allianz in Season 2 um. Keine Sorge, Admiral Aygo scheint in Season 1 nicht in Lebensgefahr zu sein, aber man weiß ja nicht wie Season 2 beginnen wird und ein Experte mehr wäre auf jedem Fall willkommen.

Quinns Lebenslauf

I'm a top-notch pilot, military strategist and a deadly shot. I can fly this ship, plan your battles, assess your enemies and kill them.
- Captain Malavai Quinns Selbstbeschreibung

Laut der offiziellen Enzyklopädie ist Quinn bei seiner Rekrutierung bereits 37 Jahre alt und das ist zumindest einer der Gründe warum ich der Enzyklopädie nicht uneingeschränkt traue. Dass Quinn es bis zu einer Begegnung mit dem Zorn des Imperators nur bis zum Lieutenant gebracht hat ist wohl ein Beweis für jenen Schaden, den seine Karriere nach der Schlacht von Druckenwell genommen hat. Falls der Name Druckenwell einigen Kennern des Imperialen Agenten bekannt vorkommt, es war die gleiche Schlacht an der der Adler noch als imperialer Kampfpilot teilnahm. Druckenwell hätte die Krönung von Quinns Karriere sein können und als 27jähriger Lieutenant wäre er damit sicher Captain geworden. Doch gehen wir noch einen Schritt zurück, was geschah in dieser Schlacht am Ende des Großen Galaktischen Krieges eigentlich? Moff Broyscs Streitmacht drohte wegen dessen Unfähigkeit als Kommandeur eine Niederlage zu erleiden, doch das eigenmächtige Handeln Lieutenant Quinns entschied die Schlacht doch noch für das Imperium. Anstatt seinem Untergebenen allerdings zu danken wurde Quinn vor ein Kriegsgericht gestellt und hätte wegen grober Insubordination auch hingerichtetet werden können. Zeit seines Lebens tat Moff Broysc alles um Quinn an Beförderungen oder Versetzungen zu hindern, sodass nur Darth Baras Schutz verhinderte, dass Quinn noch schlimmeres wiederfuhr. Baras behielt Quinn als Personalressource in der Hinterhand, nutzte diese einseitige Beziehung aber auch aus, um sich Quinns Vertrauen zu erschleichen.

Der 37jährige Leutnant in einem Höllenloch war und ist der Inbegriff von Quinns Karriere vor der Begegnung mit dem Zorn des Imperators. So kann das Imperium oder auch die Republik, so unterschiedlich sind die Militärbürokraten nicht, mit talentierten Offizieren und Kriegshelden umgehen. Trotzdem blieb Quinn dem Imperium gegenüber immer loyal. Man kann sich nur vorstellen, welche Seelenqualen er als Spion Darth Baras durchlitten hat, als dieser nach all den Jahren eine Gegenleistung dafür einforderte Quinn de facto das Leben gerettet zu haben, auch wenn es trotzdem kein sehr angenehmes war. Baras packte Quinn bei seinem persönlichen Ehrenkodex und zwang ihn zum Verrat. Gerade Quinnhater unterschätzen mir diesen Faktor etwas zu oft. Quinn handelte bei seinem Verrat unter immensen Druck und wäre Quinn ein schwächerer Mann gewesen, er hätte wohl den Ausweg durch Selbstmord gewählt. Fast 2 Jahre an der Seite des Zorns gegenüber den 10 Jahren Schutz durch Baras aufgerechnet reichten nicht aus, Quinn von seiner Entscheidung abzubringen.

Man müsste vielleicht auch die politischen Verhältnisse der Zeit in eine Beurteilung von Quinns Verrat einbeziehen. Baras gab vor die Stimme des Imperators zu sein und er hatte eine massive Gefolgschaft im Dunklen Rat. Nur Darth Vowrawn stand Baras ablehnend gegenüber, während er von Ravage als Stimme anerkannt wurde. Andere Ratsmitglieder standen Baras durchaus wohlwollend gegenüber, sogar Darth Marr. Pragmatisch betrachtet war Baras als Imperator besser als kein Imperator und Baras Kurs versprach den Ratsmitgliedern eine aktivere Regierung als sie von Vitiate erwarten durften. Wenn einem Darth Marr rund ein Jahr später auf Makeb verrät, dass er die Oberherrschaft des Imperators ablehnt, dann erklärt das Marrs neutrales Verhalten im Dunklen Rat. Die meisten Imperialen dürften Baras Regentschaft begrüßt haben, weil er ein aktiveres Vorgehen gegen die Republik versprach. Baras schreckte allerdings nicht davor zurück die eigene Seite zu schwächen, um einen persönlichen Vorteil zu erzielen, was ihn von Darth Marr unterschied. Quinn stand zu diesem Zeitpunkt auf der Seite des Vertreters des rechtmäßigen Imperators, der dem Imperium allerdings weniger Gutes verhieß. Man liegt vielleicht nicht ganz unrichtig, wenn man Quinn unterstellt ein Parteigänger Darth Marrs gewesen zu sein – das Imperium über alles. Quinn wie Marr waren bereit persönliche Motive in den Hintergrund zu stellen, wenn dies dem Imperium einen Vorteil einbrachte.

Rückblickend nimmt man die Vergangenheit vielleicht etwas verzerrt war, aber Quinn entschied sich für das Imperium und gegen Vitiate. Jahre später wäre er mit dieser Entscheidung gefeiert worden, doch anno Akt III war es noch lange nicht soweit. Quinn war seiner Zeit voraus und wurde dafür als Verräter gebrandmarkt, dabei traf er aus heutiger Sicht die völlig richtige Entscheidung. Besser man hätte Vitiate auf Voss versauern gelassen.

Was nun Quinns fachliche Eignung betrifft, er war schon unter Moff Broysc wohl ein anerkannter strategischer Berater und Brückenoffizier. Dazu genoß Quinn sicherlich eine vollständige Ausbildung an der Imperialen Akademie und schloss sogar die Offiziersausbildung ab. Kurzum Quinn dürfte die bestmögliche Ausbildung erhalten haben, wozu sich noch einige Jahre Praxiserfahrung und sein Exil auf Balmorra gesellen. Quinn besitzt eine grundlegende Sanitäterausbildung, einen Pilotenschein (und vermutlich auch Raumkampferfahrung), sowie das imperiale Offizierstraining. Er ist kein Special Forces-Typ wie Major Pierce, sondern wohl doch eher ein Marineoffizier. Quinns Beförderung zum Captain zweiter Klasse (sofern er er Imperialen Flotte zugehörig war) hätte ihn faktisch zum Äquivalent eines Commanders in anderen Streitkräften gemacht. In der Armee wäre das entsprechende Äquivalent der Rang eines Majors gewesen. So schlecht stand Quinn mit 38-39 also gar nicht da, seine Karriere nahm mit Hilfe des Zorns wieder Fahrt auf. Zum Vergleich ließe sich nun auch anführen, dass Jorgan und Pierce im gleichen Alter auch nur Majore gewesen sind (in Fallen Empire nämlich).

10 Jahre nach der Klassenstory

Ca. 4 Jahre sollen seit dem Ende der Klassenstorys vergangen sein, welche wohl mit einem 39jährigen Quinn endeten. 5 Jahre dauerte der Zeitsprung und seither sind auch bereits einige Monate vergangen. Sollte Quinn also in Season 2 auftauchen, dann wäre er nun 49.

Im Gegensatz zu Quinns Dienstzeit als Lieutenant hat sich das Imperium seither drastisch geändert. Corellia, Ilum, Denova, Oricon, Yavin 4, Ziost und schließlich die Invasion durch das Ewige Imperium haben nicht nur den Dunklen Rat dezimiert. Schon nach Corellia und Ilum musste das Imperium Aliens zu den Offiziersrängen zulassen (wovon man auf Makeb oder im Prolog von Denova erfährt). Doch der Krieg ging weiter und das Imperium war fast durchgehend mit einem Abwehrkampf beschäftigt. Der Blutzoll unter den Offizieren dürfte enorm gewesen sein und man kann wohl davon ausgehen, dass Quinn ein gefragter Mann gewesen wäre, hätte er nicht persönlich dem Zorn des Imperators gedient. Quinns Talent, seine Erfahrungen und seine guten Beziehungen zu den Sith dürften ihm eine steile Karriere verschafft haben, zumal er auch politische Connections zu seinem Vorteil besaß. Der langjährige Minister für Logistik, Darth Vowrawn, unterstand auf Corellia dem persönlichen Schutz Quinns.

Wir begegnen zwar nur einem einzigen, aber in den Planeten Arcs und Klassenstorys ist immer wieder die Rede von einer ganzen Riege von Grand Moffs, die nur dem Kriegsminister gegenüber Rechenschaft schuldig waren. Admiral oder Moff Quinn ist da vielleicht noch zu bescheiden. Bei allen Verlusten könnte Quinn mittlerweile einer der Grand Moffs sein. Und mal ehrlich, nach Tarkin und Captain Rex kann träumt man als Krieger doch schon davon Captain Quinn als mächtige Figur im Imperium wiederzutreffen. Immerhin machte auch Moff Tarkin im James Luceno-Roman TARKIN als "Begleiter" Darth Vaders eine gute Figur, er flog sogar einen Raumjäger und begleitete Vader bei "Verhandlungen" mit einem Verbrecherboss.

Aufgrund seiner pro-imperialen Einstellung ist Quinn auch politisch unbelastet. Egal wem er diente, er diente vor allem dem Imperium. Quinns Abneigung gegenüber Vette könnte sich auch als Anti-Alien-Haltung erklären lassen, was ihm Konservativen gegenüber als Gleichgesinnten erscheinen ließe. Anstatt einen Cathar wie Captain Hanthor in den Rat der Moffs aufzunehmen hätte man wohl eher noch Quinn für diese Position ausgewählt. Ein Mensch zu sein und nicht bei einer der unzähligen Kampagnen umgekommen zu sein dürfte sich Quinn noch bezahlt gemacht haben. Immerhin rettete ihn der Krieger bereits davor bei der republikanischen Rückeroberung Balmorras in einem der Rückzugsgefechte zu fallen, weil er da gar nicht mehr da war.

Ein Platz in der Allianz

Allgemein wirkt Quinn genauso unerschütterlich imperial wie Pierce und es fällt mir schwer, ihn mir als Berater eines ehemaligen Reps, insbesonders eines Colonels der Special Forces vorzustellen. Andererseits ist Quinn aber auch relativ pragmatisch und als stolzer Imperialer auf Rache an Zakuul aus. Vor allem Quinns strategisches Talent würde ihn sehr wertvoll machen. Man muss nur an Quinns "Verrat" zurückdenken, als er seine Kampfdroiden exakt auf alle ihm bekannten Strategien des Kriegers eingestellt hatte. Quinn wäre wohl auch einer der ersten Imperialen gewesen, die sich mit dem Studium der Strategien und Technologien des Ewigen Imperiums auseinandersetzten. Möglicherweise könnte Quinn so etwas wie ein strategischer Analyst gewesen sein, der nun zum Experten in Sachen Ewiger Flotte geworden ist. Ich kann mir gut vorstellen wie Quinn einem Thrawn gleich monatelang in das Studium der Aufzeichnungen der diversen Schlachten vertieft war. Da werden Erinnerungen an Enders Game wach.

Quinns Intellekt ist imo mit dem eines Thrawn vergleichbar. Das heißt Quinn könnte der Schlüssel zu einem militärischen Sieg über die Ewige Flotte werden, die er sicher intensiv studiert hat. Mit dem Tod von Darth Decimus und der wahrscheinlichen Auflösung des Dunklen Rats könnte der Posten des Ministers für Militärische Strategie nun einem normalen Imperialen anvertraut worden sein. Dieser könnte entweder Quinn sein oder sich Quinns Expertise zu Nutze machen. Nicht vergessen sollte man auch HK-55s Entstehungsgeschichte. Der jüngste HK Droide wurde während des Kriegs gebaut und spezifisch darauf programmiert gegen die Truppen des Ewigen Imperiums zu kämpfen. Wie wir wissen ist Quinn durchaus in der Lage Droiden zu programmieren.

Wenn Quinn wie Pierce ein rein imperialer Gefährte werden sollte, dann rechne ich damit, dass wahrscheinlich Felix Iresso sein republikanisches Gegenstück wird. Es wäre trotzdem schade Quinn den Reps vorzuenthalten. Dieses Branching zwischen Reps und Imps könnte auch fatal sein, weil es sich womöglich auf den Umfang der Quinn-Rekrutierung auswirkt. Mir wäre es lieber Quinn würde sich in den ersten Kapiteln von Season 2 von sich aus der Allianz zur Verfügung stellen, vielleicht auf Basis der Entscheidung in Kapitel XV von Season 1.

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sanne1968, Mittwoch, 23. März 2016, 11:44
Danke!!!!
Genau so seh ich es auch. Ich würde Quinn mein Leben anvertrauen und ich hab seinen Verrat absolut nachvollziehen können. Wäre damals Nichts gekommen hätte es mich sehr gewundert, beide, Baras und Quinn, betonten ja immer wieder wie wichtig Baras für Quinn war. Ich bin auch ziemlich sicher das Quinn, zumindest beim Sith Krieger, auch weiterhin alles daran setzten würde seine Schmach von damals weiter gut zu machen, der "Abschiedsbrief" geht ja in diese Richtung, also zumindest bei ihm als LI. Ich wünsche mir auch das er sehr bald wieder zurück kommt .....alleine die Vorstellung, Lana, Theron und Quinn in einem Team ...oh mann, was will ich mehr?!
Ich verstehe die ganzen Quinnhater auch nicht, ok, ein Sith kann Verrat nicht dulden, aber Quinn handelte ja nicht zum Eigennutzen, wie du ja so schön erklärt hats, sondern war, vermutlich, zu dem Zeitpunkt 100% davon überzeugt das Baras die Zukunft des Imperiums ist. Ich fand es btw in SoR bedauerlich das man ihn als Gefährten nicht mehr Spielraum eingeräumt hatte. Er lief ja wirklich nur nebenher, was mir damals gar nicht gefiel. Ich hätte mehr Reaktionen/Aktionen erwartet. Bioware/EA schulden es ihm, schulden Malavai Quinn die große Bühne!

kurosch, Mittwoch, 23. März 2016, 16:27
"Einem Verräter kann und darf man nie mehr vertrauen". Nach dieser Devise würde ich (bei vorhandener Auswahloption) Quinn ohne Bedenken und Gewissensbisse hinrichten oder inhaftieren lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er die Allianz verrät, ist einfach zu groß.

Ein geeigneter Militärberater wäre in meinen Augen der Chiss-Offizier (Captain Yudrass) aus der imperialen Hoth-Station, der seine strategischen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Zudem ist er als Chiss nicht völlig auf das Imperium fixiert und wäre der Allianz gegenüber eine sinnvollere Alternative.

pfannenstiel, Mittwoch, 23. März 2016, 17:24
Das so zu sehen fällt mir schwer. Mein dunkler Jugger hätte Quinn für seinen Verrat auch am liebsten hingerichtet, aber unterm Strich ist Quinn keine Kaliyo. Sein Verrat basiert auf jahrelanger Erpressung, Abhängigkeit und von Baras herbeigeführten Begleitumständen. Auch auf die Gefahr hin damit in einem SW-Setting rassistisch zu klingen, Quinn ist menschlich und hatte wie jeder Mensch einen wunden Punkt. Er ist kein Psychopath und pathologischer Lügner wie Kaliyo. Quinn zu seinem "Verrat" zu bringen gelang Baras nur aufgrund 10 Jahre Vorarbeit und Manipulation. Jetzt wo Baras tot ist könnte man Quinn in der Lebensschuld des Kriegers sehen. Und so schnell ließe sich Quinn nicht wieder in die Enge treiben.

Ein Chiss-Gefährte wäre natürlich ein bedeutender Gewinn. Schade, dass man beim Festungs-Gefährten auf Hoth nicht an einen Chiss gedacht, sondern uns mit Hemdil Tre beglückt hat.

sanne1968, Mittwoch, 23. März 2016, 17:53
Wie immer redest du mir aus der Seele*lach* Kaliyo würde ich ohne mit der Wimper zu zucken killen aber bei Quinn .... seine Loyalität dem Imperium gegenüber ist unbeschreiblich, er sieht immer nur das Wohl des Imperiums, nie einen persönlichen Vorteil, wenn man seine Reaktion auf bestimmte Antworten bei den Quests beobachtet wird das mehr als deutlich. Mich stellt sich ehr die Frage ob Quinn wirklich so pragmatisch geworden ist und mit als den Allianzverbündeten zusammen arbeiten würde. Er schüttelteja schon immer den Kopf wenn ich mal einen Republikaner am Leben ließ. Ich hoffe das die Umstände ihn in soweit verändert haben das er, natürlich zum Wohle des Imperiums, eine befristete zusammen Arbeit in Betracht ziehen würde aber auf Dauer wird sein Ziel definitiv ein starkes und unabhängiges Imperium sein und er wird nichts unversucht lassen um das zu erreichen.
Lana ist, glaub ich, was Pragmatismus angeht nicht zu schlagen, btw ein Charakterzug den ich total an ihr schätze.