Aus dem Leben eines Altoholikers: Benennungspraktiken
Es ist wieder einmal soweit, nach fast 4 Jahren steht uns eine weitere Chance ins Haus uns Namen zu sichern, die wir schon immer haben wollten, die aber nicht verfügbar waren. Während die Erweiterung des maximalen Zeichenlimits von 16 auf 20 Zeichen noch eher belanglos wirkt, ist die Möglichkeit künftig auch ein Leerzeichen in seine Namen einzubauen berauschend. Nun kann man die 20 Zeichen auch wirklich ausnutzen, indem man sich etwa einen Vor- und Nachnamen überlegt. Mit dieser Kombination ergeben sich auch dutzende Varianten ziemlich beliebter Namen und man kann sich etwa Kane nennen, aber vielleicht nicht Kane Starkiller sondern Kane Shan. Besser als ein Namepurge? Irgendwie schon.

Aufgrund meiner Begeisterung für dieses in 4.3 erscheinende Feature (eh erst April, aber dafür kann man schon ausgiebig nach neuen Namen suchen) fühle ich mich auch zu einem Rückblick auf meine vergangenen Benennungspraktikten gedrängt. Für mich ganz natürlich, denn beim Durchsuchen meines Vermächtnisses nach Kandidaten für eine Umbenennung sticht mir so einiges in Auge. Um den Charakternamen in 4.3 zu wechseln bieten sich weiterhin 2 Optionen an. Entweder man wählt ein 1000 KM oder derzeit (auf T3-M4) 4 Millionen Credits teures Character Rename Token oder man nutzt zwei Charaktertransfers, die je 90 KM kosten. Zuerst transferiert man auf einen anderen Server, dann legt man sich einen Charakter mit gleichem Namen auf seinem Zielserver an und wenn man den Char dann wieder zurück transferiert muss man ihn zugleich umbenennen. Eine Gratis-Namensänderung für nur 180 KM, aber man verliert beim Transferieren halt sämtliche Kostüme und darf nichts im Handelsmarkt gelistet haben. Zudem besteht das geringe Risiko, dass während des Transferprozesses eine Verzögerung eintritt und einem jemand anders just in diesem Moment den gewünschten neuen Charakternamen wegschnappt. In diesem Fall kann man den Platzhalter-Char löschen und wieder den alten Namen annehmen.

Namen als Spiegel der eigenen Vergangenheit

Wenn ich, wie am Wochenende, meine Vermächtniskarte durchsehe, dann fällt mir natürlich eines auf, meine Benennungspraktiken sind völlig uneinheitlich. Ich gehöre nicht zu jenen die im Prinzip ein und denselben Namen in zig Varianten verwenden wollen, sondern eher zu jenen die alles einmal ausprobieren. Dementsprechend sind meine Charakternamen hinsichtlich ihrer Herkunft bunt gemischt. Aber um auf einen Namen zu kommen braucht es oft schon einen Funken Inspiration und diese Inspiration ist nicht selten davon geprägt woher man kommt, wovon man sich als Fan bezeichnen würde und was man eben so kennt.

2011 war ich etwa sehr bemüht Star Wars-typische Namen zu wählen und mich an die Benennungsirchtlinie auf swtor.com zu halten. Man sollte keine Namen realer Persönlichkeiten oder fiktiver aus anderen Videospielen wählen. Damals hatte ich noch die Angst BioWare würde wirklich auf entsprechende Anzeigen reagieren. Also saß ich da und kramte EU-Namen zusammen, da ich meinen Kopfgeldjäger nicht Carlos nennen wollte. Aber auch Lore-Namen waren laut Richtlinie eigentlich verboten, aber es schien BW doch nicht zu kümmern diese aufzuhalten. So kam ich für einige Zeit etwa in den Besitz von Charakteren namens Vectivus oder Thrass. Einer meiner damaligen PVE-Partner nannte seinen Hexer sogar Keeper, genauso wie den Chef des Imperialen Geheimdiensts und niemand hinderte ihn daran.

Aus dieser Erinnerung heraus griff ich später auch einige Zeit auf historische Namen zurück oder orientierte mich an Romancharakteren. Mit 8 bzw. 12 Charakterslots war da aber nicht viel zu erreichen. Die 22 Charakterslots wurden erst nach zwei Runden Serverzusammenlegungen erreichbar und von 8 auf 12 war es kein sehr weiter Sprung. Ich musste also auch auf viele passende Namen verzichten, da ich auch nicht den Mut hatte mir einen Zweitaccount mit Platzhaltern anzulegen. Später war ich dann überrascht wie wohl schon 10 andere auf meine Idee gekommen waren die Liste der weströmischen Kaiser als Vorschläge für Charakternamen zu verwenden. Also doch kein Honorius für mich.

Derart häufig wie ich anfangs meine Charaktere auch "austauschte" (aka anlegte, löschte, neu anlegte usw.) stieß ich auf das Problem, dass ich Namen hin und wieder freiwillig aufgab und dadurch auch immer wieder verlor. Je populärer T3-M4 wurde, desto geringer wurde mein Spielraum für neue Namen. Es gabe dann sogar Zeiten als ich mich mit einer Liste von 20 Namen vor den Charaktereditor setzte und erst 14 streichen musste, ehe ich einen finden konnte, der noch frei wahr. In dieser Phase machte ich dann auch einige Benennungsfehler. Selbst nach den Transfers hatte ich so meine Probleme damit auf die Schnelle (ohne neuen Namen konnte man die Chars auch nicht spielen) neue Namen zu finden und so hängen mir seit 2012 einige ärgerliche Relikte dieser Zeit am Bein.

Neben Selfmade-Sithnamen, historischen Persönlichkeiten und Versuchen "echte Star Wars Namen" zu finden, ohne die meist ohnehin vergriffenen Originalnamen zu verwenden musste ich irgendwann einsehen, dass ich kreativer werden musste. Selbst Datenbanken für Babyvornamen, Listen mit Herrscher- und Götternamen erwiesen sich irgendwie als nicht sehr hilfreich.

Unterm Strich kann ich 5 Sith-Namen, 4 historische Persönlichkeiten, 2 Romanfiguren, 5 geborgte Star Wars-Namen mein Eigen nennen. Bei nunmehr 29 Charakter ist das in etwa gerade einmal die Hälfte.

Woher kommt nun der Rest meiner Charakternamen? Teilweise aus dem Wörterbuch, als ich nach gut klingenden Übersetzungen zu bestimmten deutschen Wörtern gesucht habe. Die Namen meiner Kopfgeldjäger lassen sich deshalb etwa als Gewinn, Kosten oder Münze rückübersetzen. Zumindest zwei andere stammen tatsächlich aus einem Lexikon für Babyvornamen und in einigen Fällen habe ich auch verschiedene Namen miteinander kombiniert, wie es in-universe bei Bria Tharen und Allana Solo bereits geschehen war. Brias Name setzte sich aus den Namen ihrer beiden Großmütter zusammen und Allana wurde nach Allya und Anakin Solo benannt.

Namensverlust

2012 war ein sehr schwieriges Jahr für mein Vermächtnis. Die Serverzusammenlegungen haben mich einige meiner Lieblingsnamen gekostet und bei meinen neuen Namenlosen ein lange nachwirkendes Trauma hinterlassen. Vor der zweiten Runde hieß mein Revolverheld noch Raynar, seither finde ich keinen Namen mehr der wirklich zu ihm passt. Mit 4.3 habe ich die Chance ihn wieder Raynar [+ Nachname] zu nennen. Captain Raynar Suul vielleicht. Der Albtraum nähert sich seinem Ende.

Insgesamt habe ich derzeit 5 Kandidaten ausgemacht, die ich einer Namensänderung unterziehen möchte. Zwei davon (beide Schmuggler) sind Opfer des einen oder anderen Servertransfers, der mich eben einen passenden Namen gekostet hat. Zwei andere leiden unter einer damals unter Druck durchgeführten Namenswahl, nachdem ihre Wunschnamen bereits vergriffen waren. Und ein anderer hat bereits mehrere Namenswechsel hinter sich, aber nun kann ich ihm den Namen verleihen den er verdient.

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clennarth, Montag, 7. März 2016, 15:45
Ich nehme seit einer gewissen Zeit immer gerne mandalorianische Begriffe für meine Namen. Leider sind da wohl auch schon Leute vor mir drauf gekommen - also kein Kopfgeldjäger Namens "Flame" oder Sith mit der Bedeutung Zorn oder Wut im Namen.

xellmann, Montag, 7. März 2016, 18:20
ich habe da ein eigenes Shema welches ich sehr erfolgreich durchführe.

Name des Vermächtnisses z.B Shan
und dann mit Bindestrich den namen den man mag

Satele-Shan
Ben-Shan
Saresh_Shan

etc.

Damit habe ich 95% meiner Charaktere benannt. Das hat für mich mehrere Vorteile.
1. ich werde von Verbündeten etc. erkannt.
2. ich habe ein wahrhaftes Lore wenn es auch langsam etwas ausufert und einige wirklich schräge Charaktere eingeheiratet bzw. adoptiert wurden.

Man muss nur darauf achten, dass man bei Start den Vermächtnis Namen ausblendet. Dan heißt der Char

Sareh-Shan

und nicht Sareh-Shan Shan.

pfannenstiel, Montag, 7. März 2016, 20:14
Genau daran hat mich bis jetzt die automatische Kleinschreibung (Satele-Shan war dann nur Satele-shan) gestört, aber die wird dank 4.3 endlich der Vergangenheit angehören.

Ich finde die Praxis auch bei Charakteren angemessen, die etwa als Inquisitoren von ihrer Abstammung von Aloysius Kallig erfahren. In diesem Fall fände ich es sogar angebracht den Vermächtnisnamen beizubehalten. Etwa Alois Kallig Shan, wie George Walker Bush.