Majestätsbeleidigung III: Saresh auf Taris
Am Donnerstag, 24. Mär 2016 im Topic 'swtor'
We're wounded, tired, broken.
- Gilroh auf Taris
Wenn eine Katastrophe einmal eingetreten ist stellt sich auch immer die Frage, ob sie sich hätte vermeiden lassen und ob sie nicht vielleicht sogar völlig vorhersehbar war. Am Ende ist man immer klüger oder gibt das zumindest vor und behauptet, es schon immer gewusst zu haben. Aber ein falscher Blick oder ein ungutes Gefühl, an das man sich plötzlich wieder erinnert gaukeln uns doch nur vor eine Vision des Geschehenen erhascht zu haben.
Oberste Kanzlerin a.D. Leontyne Saresh begann ihre politische Karriere in SWTOR auf Taris, doch genau dort begegnet man ihr in lediglich zwei Missionen und als Questgeberin der Bonusserie. Dennoch steht der gesamte Planet im Schatten von Sareshs Politik als Gouverneurin und treibender Kraft hinter dem Rekonstruktionsprojekt. Jeder der Offiziere und alle Spezialisten arbeiten auf Taris im Auftrag Sareshs, der offiziellen Statthalterin der Republik, die mit allen möglichen legislativen und exekutiven Vollmachten ausgestattet wurde, um die Kolonialisierung voranzutreiben. Auf Taris konnte man erleben wie sich Saresh im Besitz von uneingeschränkter Macht verhält.
Es ist allerdings auch nicht so, dass Saresh über enorm viele Ressourcen verfügt. Auf Taris existieren nachwievor nur einige Außenposten und die Kosten für Sareshs Lieblingsprojekt liegen wahrscheinlich weit unter jenen die ein Militäreinsatz auf Coruscant kosten würde. Für ein Taris könnte man auf Coruscant wahrscheinlich nur einen einzigen Häuserblock wieder aufbauen. So gesehen liefe man bei einer Gegenüberstellung von Taris und Coruscant Gefahr eine Weintraube mit einer Wassermelone zu vergleichen. Einige tausend Kolonisten, Arbeiter und Soldaten sind nichts im Vergleich zu den Millionen die schon einen einzigen Bezirk auf Coruscant ausmachen.
Sareshs Projekt ist relativ kostengünstig und politisch sinnvoll, denn damit konnte sich der oberste Kanzler eine bittere Rivalin vom Hals schaffen, die noch dazu selbst von Tarisianern abstammt. Sareshs Beförderung zur planetaren Gouverneurin und Statthalterin des Senats war als Verbannung gedacht, man wollte möglichst große Distanz zwischen Saresh und den Senat bringen, um den Frieden zu wahren. Auch das war eine politische Handlung und Teil von Kanzler Janarus Agenda den Frieden um jeden Preis zu bewahren.
Janarus Friedenspartei wollte Saresh aktiv ruinieren und schickte sie an einen Ort wo andere Gouverneure bereits gestorben sein könnten. Man kann sich vorstellen wie brutal diese Entscheidung gewesen sein muss. Es war eine unverhüllte Demütigung und Drohung gegenüber Saresh, die sich ihrer Verbannung jedoch fügte. Die Rechnung von Janarus Parteigenossen ging jedoch nicht auf. Saresh begann die Wiederaufbaumaßnahmen auf Taris mit voller Energie in Angriff zu nehmen und ihre Stellung als Nachkommin von tarisianischen Flüchtlingen verlieh ihrer Berufung enormes propagandistisches Gewicht. Die Erben von Taris waren zurück gekehrt, um ihren Planeten wieder in Besitz zu nehmen. Saresh gewann mit ihrem Auftreten und der Betonung des Friedenswerks und Wiederaufbaus wohl auch einige Unterstützung bei den typischen Parteigängern des regierenden Kanzlers, dessen Partei sich ja dem Wiederaufbau und der Wahrung des Friedens verschrieben hatte. Anstatt Saresh zu neutralisieren machte man sie mehrheitsfähiger und schuf die Grundlage für ihre spätere Berufung zur obersten Kanzlerin.
Wovon keiner je rechtzeitig erfahren konnte war die Lage mit der Zivilisten, Kolonisten und Militärangehörige auf Taris tatsächlich konfrontiert waren. Nach Taris zu reisen war mehr oder weniger ein One Way-Trip, denn von Taris wieder abzureisen erforderte eine mehrwöchige Quarantäne, mit der verhindert werden sollte, dass man die Rakghul-Seuche in der weiteren Galaxis verbreitete. Die Quarantäne für Zivilarbeiter wurde unter Saresh sogar auf 6 Monate ausgeweitete und sollte die Abwanderung von Fachkräften ausbremsen, die in dieser Zeit keinen Lohn erhalten konnten und sich selbst zu versorgen hatten. In der Quarantäne zu sitzen dauerte nicht nur lange, es kostete einem auch das Ersparte. So gelang es Saresh auch Negativschlagzeilen über den Wiederaufbau zu vermeiden.
Erst mit der imperialen Invasion und Sareshs Evakuierung von Taris gerieten die Überlebenden von Taris wieder in die Republik und dort hatte man nun andere Sorgen als Sareshs möglichen Amtsmissbrauch. Die Invasion von Taris machte Saresh zu einer Märtyrerin für eine gerechte Sache und bestätigte ihren ursprünglichen Kurs gegenüber dem Imperium. Der Senat begann seine Meinung über Saresh und das Imperium zu ändern. Hierzu sei auch erwähnt, dass Kanzler Janarus eigene Administration nicht unbedingt die sauberste war. Janarus eigener Berater, Jedi-Meister Jun Seros, zettelte etwa die Hetzjagd auf den Kopfgeldjäger an, nur weil dieser einen guten Freund des Jedi-Meisters getötet hatte. Amtsmissbrauch war in der damaligen Regierung ein weit heißeres Eisen, das schließlich auch dazu führte, dass Saresh Janarus Partei zu Fall bringen konnte.
Saresh zwang auch ihre Arbeitsmannschaften zu Einsätzen bei denen Todesfälle und Rakghul-Angriffe zur Regel gehörten. Das Trauma dieser Angriffe und die Gleichgültigkeit Sareshs hätten früher oder später zu einer Meuterei führen müssen, wenn sich Saresh nicht stets wenigstens um die Loyalität des Offizierskorps bemüht hätte. Es lässt sich nicht ausschließen, dass Saresh sogar die Korruption einiger Offiziere tolerierte, solange diese ihr gegenüber unbedingt loyal eingestellt waren. Insgesamt wirkte Taris also mehr wie eine kleine Diktatur, statt wie eine Kolonie. Sareshs Härte wurde in der Propaganda jedoch als Tatkraft verkauft und ihre Fähigkeit die Siedler zusammenzuhalten legte man ihr als Führungsqualitäten aus.
Für das Imperium überwogen auf Taris ebenfalls symoblische Gründe. Man wollte die Republik demütigen und sich auf ein einfacheres Ziel als Coruscant stürzen. Da man keine Pläne hatte Taris zu besetzen oder zu erobern konnte man sich vollends auf die Zerstörung der Siedlungen und des Planeten konzentrieren. Die Imperialen und ihre Sith-Kommandeure waren also vollends in ihrem Element. Taris hatte die Natur einer Bestrafungsaktion, aber tatsächlich verjagte man nur einige tausend republikanischer Bürger. Wer entkam und von den Schrecken von Taris berichten konnte vergaß wohl geflissentlich was einem Saresh Jahre zuvor angetan hatte. Es zählte nur noch, dass einem das Imperium alles genommen hatte und Saresh im Recht gewesen war. Man hatte Taris angegriffen weil Saresh die richtigen Entscheidungen getroffen hatte.
- Gilroh auf Taris
Wenn eine Katastrophe einmal eingetreten ist stellt sich auch immer die Frage, ob sie sich hätte vermeiden lassen und ob sie nicht vielleicht sogar völlig vorhersehbar war. Am Ende ist man immer klüger oder gibt das zumindest vor und behauptet, es schon immer gewusst zu haben. Aber ein falscher Blick oder ein ungutes Gefühl, an das man sich plötzlich wieder erinnert gaukeln uns doch nur vor eine Vision des Geschehenen erhascht zu haben.
Oberste Kanzlerin a.D. Leontyne Saresh begann ihre politische Karriere in SWTOR auf Taris, doch genau dort begegnet man ihr in lediglich zwei Missionen und als Questgeberin der Bonusserie. Dennoch steht der gesamte Planet im Schatten von Sareshs Politik als Gouverneurin und treibender Kraft hinter dem Rekonstruktionsprojekt. Jeder der Offiziere und alle Spezialisten arbeiten auf Taris im Auftrag Sareshs, der offiziellen Statthalterin der Republik, die mit allen möglichen legislativen und exekutiven Vollmachten ausgestattet wurde, um die Kolonialisierung voranzutreiben. Auf Taris konnte man erleben wie sich Saresh im Besitz von uneingeschränkter Macht verhält.
Strahlkraft
Sareshs Wiederaufbau von Taris ist ein Friedensprojekt, das nur Fahrt aufnehmen konnte weil es einen Friedensvertrag mit dem Sith-Imperium gab. So konnte man Personal und Material nach Taris verlegen, um dort zu beweisen, dass man auch eine vor 300 Jahren von einem Sith-Lord verwüstete Welt noch wieder aufbauen kann. Gerade von Coruscant kommend fragt man sich allerdings, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre diese Ressourcen in die Hauptstadt der Republik anstatt die Trockenlegung eines Sumpfes zu investieren. Immerhin sind auch viele der Siedler auf Taris ehemalige Bewohner Coruscants, die teilweise von jenen abstammen die vor 300 Jahren von Taris geflüchtet sind. Während auf Coruscant kriegsartige Zustände herrschen, weil Häuser in Trümmern liegen und die Sicherheitskräfte drastisch unterfinanziert sind, werden auf Taris tagtäglich Soldaten geopfert, um zu beweisen, dass Gouverneurin Saresh eine exzellente Politikerin ist.Es ist allerdings auch nicht so, dass Saresh über enorm viele Ressourcen verfügt. Auf Taris existieren nachwievor nur einige Außenposten und die Kosten für Sareshs Lieblingsprojekt liegen wahrscheinlich weit unter jenen die ein Militäreinsatz auf Coruscant kosten würde. Für ein Taris könnte man auf Coruscant wahrscheinlich nur einen einzigen Häuserblock wieder aufbauen. So gesehen liefe man bei einer Gegenüberstellung von Taris und Coruscant Gefahr eine Weintraube mit einer Wassermelone zu vergleichen. Einige tausend Kolonisten, Arbeiter und Soldaten sind nichts im Vergleich zu den Millionen die schon einen einzigen Bezirk auf Coruscant ausmachen.
Sareshs Projekt ist relativ kostengünstig und politisch sinnvoll, denn damit konnte sich der oberste Kanzler eine bittere Rivalin vom Hals schaffen, die noch dazu selbst von Tarisianern abstammt. Sareshs Beförderung zur planetaren Gouverneurin und Statthalterin des Senats war als Verbannung gedacht, man wollte möglichst große Distanz zwischen Saresh und den Senat bringen, um den Frieden zu wahren. Auch das war eine politische Handlung und Teil von Kanzler Janarus Agenda den Frieden um jeden Preis zu bewahren.
Janarus Friedenspartei wollte Saresh aktiv ruinieren und schickte sie an einen Ort wo andere Gouverneure bereits gestorben sein könnten. Man kann sich vorstellen wie brutal diese Entscheidung gewesen sein muss. Es war eine unverhüllte Demütigung und Drohung gegenüber Saresh, die sich ihrer Verbannung jedoch fügte. Die Rechnung von Janarus Parteigenossen ging jedoch nicht auf. Saresh begann die Wiederaufbaumaßnahmen auf Taris mit voller Energie in Angriff zu nehmen und ihre Stellung als Nachkommin von tarisianischen Flüchtlingen verlieh ihrer Berufung enormes propagandistisches Gewicht. Die Erben von Taris waren zurück gekehrt, um ihren Planeten wieder in Besitz zu nehmen. Saresh gewann mit ihrem Auftreten und der Betonung des Friedenswerks und Wiederaufbaus wohl auch einige Unterstützung bei den typischen Parteigängern des regierenden Kanzlers, dessen Partei sich ja dem Wiederaufbau und der Wahrung des Friedens verschrieben hatte. Anstatt Saresh zu neutralisieren machte man sie mehrheitsfähiger und schuf die Grundlage für ihre spätere Berufung zur obersten Kanzlerin.
Wovon keiner je rechtzeitig erfahren konnte war die Lage mit der Zivilisten, Kolonisten und Militärangehörige auf Taris tatsächlich konfrontiert waren. Nach Taris zu reisen war mehr oder weniger ein One Way-Trip, denn von Taris wieder abzureisen erforderte eine mehrwöchige Quarantäne, mit der verhindert werden sollte, dass man die Rakghul-Seuche in der weiteren Galaxis verbreitete. Die Quarantäne für Zivilarbeiter wurde unter Saresh sogar auf 6 Monate ausgeweitete und sollte die Abwanderung von Fachkräften ausbremsen, die in dieser Zeit keinen Lohn erhalten konnten und sich selbst zu versorgen hatten. In der Quarantäne zu sitzen dauerte nicht nur lange, es kostete einem auch das Ersparte. So gelang es Saresh auch Negativschlagzeilen über den Wiederaufbau zu vermeiden.
Erst mit der imperialen Invasion und Sareshs Evakuierung von Taris gerieten die Überlebenden von Taris wieder in die Republik und dort hatte man nun andere Sorgen als Sareshs möglichen Amtsmissbrauch. Die Invasion von Taris machte Saresh zu einer Märtyrerin für eine gerechte Sache und bestätigte ihren ursprünglichen Kurs gegenüber dem Imperium. Der Senat begann seine Meinung über Saresh und das Imperium zu ändern. Hierzu sei auch erwähnt, dass Kanzler Janarus eigene Administration nicht unbedingt die sauberste war. Janarus eigener Berater, Jedi-Meister Jun Seros, zettelte etwa die Hetzjagd auf den Kopfgeldjäger an, nur weil dieser einen guten Freund des Jedi-Meisters getötet hatte. Amtsmissbrauch war in der damaligen Regierung ein weit heißeres Eisen, das schließlich auch dazu führte, dass Saresh Janarus Partei zu Fall bringen konnte.
Der tägliche Tod
Unter Gouverneurin Saresh erlebte die Bevölkerung von Taris einen wahren Krieg, mit täglichen Todesopfern, Massakern und Bestimmungen die an das republikanische Kriegsrecht erinnerten. Die auf Taris dienenden Armeeeinheiten kämpften jahrelang unentwegt und erhielten weder psychologische Betreuung, noch hatten sie scheinbar Anspruch auf Urlaub. Die Folgen waren katastrophal für die Moral.Saresh zwang auch ihre Arbeitsmannschaften zu Einsätzen bei denen Todesfälle und Rakghul-Angriffe zur Regel gehörten. Das Trauma dieser Angriffe und die Gleichgültigkeit Sareshs hätten früher oder später zu einer Meuterei führen müssen, wenn sich Saresh nicht stets wenigstens um die Loyalität des Offizierskorps bemüht hätte. Es lässt sich nicht ausschließen, dass Saresh sogar die Korruption einiger Offiziere tolerierte, solange diese ihr gegenüber unbedingt loyal eingestellt waren. Insgesamt wirkte Taris also mehr wie eine kleine Diktatur, statt wie eine Kolonie. Sareshs Härte wurde in der Propaganda jedoch als Tatkraft verkauft und ihre Fähigkeit die Siedler zusammenzuhalten legte man ihr als Führungsqualitäten aus.
Die imperiale Invasion
Als Darth Gravus (Jahre später sogar ein für den Dunklen Rat Nominierter) nach Taris kam und begann die republikanischen Anstrengungen zu nichte zu machen konnte sich Saresh zurücklehnen und die Show genießen. Das Sith-Imperium spielte ihr vollends in die Hände. Die von Saresh angesiedelten Cathar wurden etwa zur wehrhaften Vorhut der Republik und der Krieg gegen die Rakghule hatte die Truppen auf den Kampf vorbereitet. In der Propaganda konnte man nun behaupten die Imperialen hätten Sareshs Erfolg als Gefahr angesehen. Man hätte sich gegen Saresh persönlich gewendet, weil sie die größte Heldin der Republik wäre.Für das Imperium überwogen auf Taris ebenfalls symoblische Gründe. Man wollte die Republik demütigen und sich auf ein einfacheres Ziel als Coruscant stürzen. Da man keine Pläne hatte Taris zu besetzen oder zu erobern konnte man sich vollends auf die Zerstörung der Siedlungen und des Planeten konzentrieren. Die Imperialen und ihre Sith-Kommandeure waren also vollends in ihrem Element. Taris hatte die Natur einer Bestrafungsaktion, aber tatsächlich verjagte man nur einige tausend republikanischer Bürger. Wer entkam und von den Schrecken von Taris berichten konnte vergaß wohl geflissentlich was einem Saresh Jahre zuvor angetan hatte. Es zählte nur noch, dass einem das Imperium alles genommen hatte und Saresh im Recht gewesen war. Man hatte Taris angegriffen weil Saresh die richtigen Entscheidungen getroffen hatte.