Majestätsbeleidigung I: Was sich von Ord Mantell über Saresh in Fallen Empire lernen lässt
Am Dienstag, 22. Mär 2016 im Topic 'swtor'
Dank Level-sync und 6fach EP für alle Quests kann ich mich jetzt auch zu jenen zählen, die schon einmal mit Level 16 zum ersten Mal auf ihrer Flotte angekommen sind. Und die Masse an einfachen Auszeichnungen die man derzeit erhalten kann ist auch nicht schlecht, sie motiviert mich jedenfalls auch die eine oder andere Nebenquest mitzunehmen, die ich früher mitnehmen musste. Mit meiner Frontkämpferin war ich also wieder einmal auf Ord Mantell und ich habe mir auch den Großteil der Dialoge gegönnt, ohne zu skippen. Nach Kapitel XI kommt einem so manches der Probleme auf Mantell allerdings auch aus Jorgans Berichten über Sareshs Militärregime bekannt vor. So wie sich die Armee auf Mantell verhält stelle ich mir die Republik nun insgesamt vor.
Korruption wie auf Mantell entsteht, weil die Republik etwas zu oft ein Auge zudrückt und die zuständigen Offiziere entweder selbst in diese Affären verstrickt sind (wie Lt. Virk, der von seinen eigenen Männern Schutzgeld kassiert, damit sie Patrouillengänge überleben), tatenlos zusehen oder von den Korrupten laufend betrogen werden (wie der Ethikoffizier, der die Minen-Parcours eigentlich schon verboten hatte). Die Republik stützt sich auf ein aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen stammeneds Heer und Gestalten wie Tanno Vik kämpfen zwar für eine Weile erfolgreich gegen den Feind, aber als Besatzer oder Ordnungshüter zeigen sie dann ihr wahres Gesicht. Man lässt Kriminelle für sich kämpfen und solange diese kämpfen ist ja alles gut, doch danach werden die Befreier zu Besatzern. Vik & Co haben kein Problem damit zu plündern und zu stehlen, um sich für ihre Dienste entschädigen zu lassen. Damit verglichen wirken die Streitkräfte der Sith deutlich disziplinierter, wobei diese Disziplin aber jederzeit für Kriegsverbrechen missbraucht werden kann. Das Kernproblem der Republik spiegelt sich auch in ihrer Armee wieder, man opfert die Durchsetzung von Machtansprüchungen zu Gunsten der individuellen Freiheiten. Dass die Republik Korruption zulässt ist ein Zeichen der Freiheit die sie verkörpert.
Die Argumentation der Soldaten, dass der Rechtsstaat durch das Kriegsrecht ohnehin ausgesetzt sei erinnert an die beklemmenden Schilderungen über Palpatines Vollmachten während der Klonkriege und erklärt mit welcher Ideologie Saresh neuerdings regiert. Und die Ex-Kanzlerin hat genau diese Armee, die auf Ord Mantell auch gerne mal Demonstrantinnen foltert, nun der Kontrolle durch den Senat entzogen. Saresh hat der Armee auch vorgeführt, dass sie hinter diesen Argumenten steht, dass man sich dem Feind anpassen müsste.
Doch indem man sich freiwillig auf eine Stufe mit den Sith oder Arcann stellt verrät man alles wofür die Republik einmal gestanden ist. Man wird vom Hort der Hoffnung und der Freiheit zu einem Regime, das sich hinter Plattitüden versteckt. Um eine Jedi-Weisheit zu benutzen, es ist entscheidend wie man siegt und nicht ob man siegt. Sareshs Bereitschaft die Republik zu einer Diktatur zu machen gleicht jenem Ansatz, in welchem ein zu allem bereiter dunkler Jedi im Triumph über die Sith selbst zum Ausgangspunkt eines neuen Sith-Ordens wird. Die Republik besiegt vielleicht einen Feind auf einer Landkarte, aber sie wird selbst zu allem wofür dieser Feind stand. Man gewinnt militärisch, verliert aber moralisch und politisch.
Man steht nicht auf der Seite Ord Mantells, sondern erfüllt nur seine Befehle. Die Schuld läge also bei jenen die diese Befehle erteilen und das ist in letzter Instanz auf Mantell "noch" der Senat. Dieser interessiert sich aber sehr wenig für das Schicksal eines einzigen Planeten, womit einem klar wird wo das ganze Drama in Episode I lag. Ein einzelner nicht besonders wichtiger Planet kann mit seinen Forderungen in einem Senat mit tausenden Delegierten völlig ungehört bleiben. Die Probleme der betroffenen Welten werden dadurch aber kaum gelöst. Für die Senatoren völlig fremder Welten ist nur wichtig, dass die Militärs melden, man sei auf Mantell drauf und dran zu gewinnen. Teil der Republik zu sein ist für viele Welten der kleinste gemeinsame Nenner.
Schaltet man den Senat allerdings völlig als Kontrollinstanz aus, dann werden selbst die wenigen hörbaren Stimmen mit Beschwerden über das Militär zum Schweigen gebracht. Man verordnet ganzen Welten das Maul halten zu müssen und öffnet der Korruption damit Tür und Tor, da diese völlig außer Kontrolle geraten kann, ohne dass sich jemand beschweren darf. Sareshs Regime fördert die Gleichgültigkeit, dass sich jede Welt selbst am nächsten ist und so untergräbt sie das politische Fundament der Republik. Das einzige was Saresh interessiert ist der Erhalt ihrer militärischen Kernrepublik. Aber selbst die strategisch wichtigen Welten müssen eben leiden, weil Korruption, Kriegsverbrechen und Kriminalität verschwiegen werden.
Korruption
Wer seine SWTOR-Karriere als Tech-Klasse begonnen hat erhält einen anderen Einblick in die Geschäfte der Republik, als etwa die gut behüteten Jedi auf Tython. Vielleicht werden die Tech-Klassen auch deshalb umso weniger gespielt, weil sie am guten Ruf der heldenhaften Reps kratzen. Nach meinem Kopfgeldjäger (er Hutta in lebhafter Erinnerung behielt) begann ich noch 2011 auch meinen ersten Soldaten/Trooper und Mantell ließ mich schnell an der Gerechtigkeit der Republik zweifeln, so als gäbe es zwischen Jedi und Sith einen ziemlich breiten Graubereich. Korruption ist aber auch ein typisches Problem der Republik, wie man selbst auf Coruscant und Belsavis erlebt.Korruption wie auf Mantell entsteht, weil die Republik etwas zu oft ein Auge zudrückt und die zuständigen Offiziere entweder selbst in diese Affären verstrickt sind (wie Lt. Virk, der von seinen eigenen Männern Schutzgeld kassiert, damit sie Patrouillengänge überleben), tatenlos zusehen oder von den Korrupten laufend betrogen werden (wie der Ethikoffizier, der die Minen-Parcours eigentlich schon verboten hatte). Die Republik stützt sich auf ein aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen stammeneds Heer und Gestalten wie Tanno Vik kämpfen zwar für eine Weile erfolgreich gegen den Feind, aber als Besatzer oder Ordnungshüter zeigen sie dann ihr wahres Gesicht. Man lässt Kriminelle für sich kämpfen und solange diese kämpfen ist ja alles gut, doch danach werden die Befreier zu Besatzern. Vik & Co haben kein Problem damit zu plündern und zu stehlen, um sich für ihre Dienste entschädigen zu lassen. Damit verglichen wirken die Streitkräfte der Sith deutlich disziplinierter, wobei diese Disziplin aber jederzeit für Kriegsverbrechen missbraucht werden kann. Das Kernproblem der Republik spiegelt sich auch in ihrer Armee wieder, man opfert die Durchsetzung von Machtansprüchungen zu Gunsten der individuellen Freiheiten. Dass die Republik Korruption zulässt ist ein Zeichen der Freiheit die sie verkörpert.
"Effizienz"
Ein interessantes Beispiel für die Effizienz von Sareshs Regime lässt sich auch bereits auf Ord Mantell finden. Dort haben einige Soldaten das Recht in die eigene Hand genommen und schieben die Schuld für ihr Handeln auf die völlig überlasteten Gerichte und der Feind würde einem ja auch nichts schenken. In der entsprechenden Quest geht es darum die inhaftierte Tochter eines alten Farmers zu befreien, die wegen der Teilnahme an einigen Protesten als Terroristin eingestuft und brutal verhört wurde.Die Argumentation der Soldaten, dass der Rechtsstaat durch das Kriegsrecht ohnehin ausgesetzt sei erinnert an die beklemmenden Schilderungen über Palpatines Vollmachten während der Klonkriege und erklärt mit welcher Ideologie Saresh neuerdings regiert. Und die Ex-Kanzlerin hat genau diese Armee, die auf Ord Mantell auch gerne mal Demonstrantinnen foltert, nun der Kontrolle durch den Senat entzogen. Saresh hat der Armee auch vorgeführt, dass sie hinter diesen Argumenten steht, dass man sich dem Feind anpassen müsste.
Doch indem man sich freiwillig auf eine Stufe mit den Sith oder Arcann stellt verrät man alles wofür die Republik einmal gestanden ist. Man wird vom Hort der Hoffnung und der Freiheit zu einem Regime, das sich hinter Plattitüden versteckt. Um eine Jedi-Weisheit zu benutzen, es ist entscheidend wie man siegt und nicht ob man siegt. Sareshs Bereitschaft die Republik zu einer Diktatur zu machen gleicht jenem Ansatz, in welchem ein zu allem bereiter dunkler Jedi im Triumph über die Sith selbst zum Ausgangspunkt eines neuen Sith-Ordens wird. Die Republik besiegt vielleicht einen Feind auf einer Landkarte, aber sie wird selbst zu allem wofür dieser Feind stand. Man gewinnt militärisch, verliert aber moralisch und politisch.
Gleichgültigkeit
Das Leid der kleinen Leute ist den meisten von irgendwo nach Ord Mantell gekarrten Offizieren und Soldaten völlig egal. Mantell ist für sie nur ein Job, ein Ort wo man einen Feind bekämpft und basta. Die Zivilisten kommen einem da nur in die Quere und sie zu versorgen kostet wertvolle Ressourcen. Am besten wäre es, sie wären gar nicht da. Klingt relativ abgehoben, ist aber eine weitere Realität in der republikanischen Armee. Man kämpft nicht mehr für die Leute, die wirklich da sind. Und indem man die Bevölkerung abstößt schürrt man Ressentiments, die dem Feind in die Hände spielen. Die Separatisten stilisieren ihren Widerstand als Freiheitskampf einer patriotischen Bevölkerung gegenüber einem fremden Alien-Regime. Und die Republik fördert dieses Vorurteil, indem sie sich wie ein Fremdkörper verhält.Man steht nicht auf der Seite Ord Mantells, sondern erfüllt nur seine Befehle. Die Schuld läge also bei jenen die diese Befehle erteilen und das ist in letzter Instanz auf Mantell "noch" der Senat. Dieser interessiert sich aber sehr wenig für das Schicksal eines einzigen Planeten, womit einem klar wird wo das ganze Drama in Episode I lag. Ein einzelner nicht besonders wichtiger Planet kann mit seinen Forderungen in einem Senat mit tausenden Delegierten völlig ungehört bleiben. Die Probleme der betroffenen Welten werden dadurch aber kaum gelöst. Für die Senatoren völlig fremder Welten ist nur wichtig, dass die Militärs melden, man sei auf Mantell drauf und dran zu gewinnen. Teil der Republik zu sein ist für viele Welten der kleinste gemeinsame Nenner.
Schaltet man den Senat allerdings völlig als Kontrollinstanz aus, dann werden selbst die wenigen hörbaren Stimmen mit Beschwerden über das Militär zum Schweigen gebracht. Man verordnet ganzen Welten das Maul halten zu müssen und öffnet der Korruption damit Tür und Tor, da diese völlig außer Kontrolle geraten kann, ohne dass sich jemand beschweren darf. Sareshs Regime fördert die Gleichgültigkeit, dass sich jede Welt selbst am nächsten ist und so untergräbt sie das politische Fundament der Republik. Das einzige was Saresh interessiert ist der Erhalt ihrer militärischen Kernrepublik. Aber selbst die strategisch wichtigen Welten müssen eben leiden, weil Korruption, Kriegsverbrechen und Kriminalität verschwiegen werden.