Der Thronbrecher
"Der Thronbrecher" ist einer jener Titel die im Prinzip jede Klasse erreichen kann, doch es gibt einige zu denen er besser passt als zu anderen. Gerade Jedi-Ritter erleben auf Ilum ein Deja-vu. Noch vor wenigen Wochen haben sie auf Dromund Kaas den Sith-Imperator zur Strecke gebracht und nun brechen sie erneut zu dessen geheimer Festung auf, um dort einem neuen Imperator gegenüberzutreten. Mit Malgus besiegen Jedi-Ritter bereits zum zweiten Mal einen Imperator. Doch die Karriere des Jedi-Ritters als Bezwinger von Möchtegern-Imperatoren endet nicht mit Malgus. Auch die Ambitionen der Großmoguln Karagga und Torborro aus dem Huttenkartell ein Hutten-Imperium zu schmieden sorgten dafür, dass man wieder einen Thron zerstört. Und die Schreckensmeister schickten sich anfangs auch noch an ein eigenes Imperium des Schreckens zu gründen. Zumindest Torborro ist solobar und somit wohl als weiterer kanonischer Kill des Jedi-Ritters zu verbuchen. Revan Reborn strebte zwar keinen Thron an, aber schuf sich dennoch eine schlagkräftige Armee und regierte einen Kult.


Der Ewige Thronbrecher

Bei den Spekulationen um durch die Eternal Championship erreichbare Titel wie Ewiger Ritter kam mir irgendwann auch der Gedanke, ob es nicht überhaupt wie in Shadow of Revan für den Abschluss von Kapitel XVI wieder so etwas wie klassenexklusive Titel geben sollte. Nur wurden mittlerweile schon so viele coole Titel ins Spiel gebracht, dass es manchmal schwer ist sich nicht zu wiederholen. Ewiger Krieger als EC-Titel würde etwa an den Titel "der Ewige Krieger" erinnern, den man beim Kill der Entität in A&V Nim erhalten könnte. Ewiger Champion als Kapitel XVI-Titel für einen Kopfgeldjäger würde dem Vermächtnistitel der EC entsprechen.

Der Ewige Thron steht in Fallen Empire für das ultimative Ziel jedes Fremdlings. Egal ob man auf ihm Platz nehmen oder ihn in 1000 Stücke sprengen will, der Ewige Thron stellt jenes Objekt dar das dem Happy End im Weg steht. Doch für Jedi-Ritter sind der Ewige Thron und sein Imperator nur ein weiteres Ziel. Nach Sith und Hutten stellt Valkorions Dynastie lediglich die nächste Mission dar. Man fühlt sich ein wenig an den Abschied von Orgus Dins Machtgeist auf Rishi erinnert, der den Ritter auch daran erinnert, dass sein Krieg irgendwann vorbei sein wird. Doch nach Yavin 4, nach Ziost und den Ereignissen auf Zakuul scheint der Frieden in weite Ferne gerückt zu sein.

Für den Ritter stellt die Entdeckung von Valkorions geheimen Imperium einen bitteren Rückschlag dar. Nach allem was man erreicht hat hat Arcann die Galaxis mit Krieg überzogen und den Sith zu neuer Einigkeit verholfen. Die Republik selbst wurde durch den äußeren Druck zur Diktatur und der Jedi-Orden liegt in Trümmern. Und all das obwohl man den Imperator geschlagen hat. Man tötete Vitiate, Malgus, (Karagga), (Kephess), Torborro, (die Schreckensmeister) und schließlich Valkorion, doch es war nie genug, das Blutvergießen hörte nie auf, es kam nur immer noch schlimmer. Und einige der Getöteten blieben nicht einmal tot.


Valkorions Mörder

Selbst wenn man sich Valkorion anschließt, so hat man ihn zumindest einmal bereits besiegt und man ist auch bereits mehrfach dessen Schergen entgegen getreten. Das Interesse Valkorions am Jedi-Ritter ist also mit Sicherheit gerechtfertigt. Es gibt keinen geeigneteren Kandidaten, wenn man seinen eigenen Sohn vom Thron stoßen will. Die Erfolge des Jedi-Ritters machen ihn zu Valkorions bester Wahl sich so etwas wie einen Ewigen Zorn zu schaffen. Innerhalb der KotFE-Story des Jedi-Ritters gelten die anderen 7 Klassen ja als vermisst, sie haben aber existiert. So gab es auch einen kanonischen Zorn des Imperators, der vor 5 Jahren verschwand. In KotFE ist Valkorion womöglich auf einer Rekrutierungsreise und er sucht einen geeigneten Handlanger, dem er auch einen Teil seiner Macht anzuvertrauen gedenkt. Ähnlich wie Lord Scourge erhält man ein Geschenk Valkorions, statt Unsterblichkeit ist es diesmal ein Stück von dessen Macht bzw. eine tiefere Verbindung zur Macht im Allgemeinen.

Welche Klasse man in KotFE auch wählt, Valkorions Ziel ist immer dasselbe, er will den Fremdling gegen seine Kinder ausspielen und nur Vaylin begreift den Plan ihres Vaters. Arcann ist mit seinem Ödipus-Komplex so beschäftigt, dass er im Fremdling nur seinen Vater in neuer Gestalt sieht. Der Vater ist mit seinen Kindern so unzufrieden, dass er sie töten möchte. Klingt nach jemanden mit weißem Bart und der Fähigkeit Blitze zu schleudern, nur nennt er sich eben Valkorion und nicht Zeus. Zu diesem Zweck hat Valkorion den Fremdling auserkoren und als Jedi-Ritter macht diese Wahl nicht nur Sinn, sie enthüllt auch Valkorions wahre Motive. Valkorion will seine Kinder wirklich los werden, zumindest Arcann, aber er will es nicht selbst tun. Möglicherweise, weil er den Fremdling davon abhalten will von anderen Plänen Wind zu bekommen? Valkorion spielt ein doppeltes Spiel und er hat für diesen Plan B wohl schon lange vorgesorgt. Nichts was geschieht dürfte dem Zufall überlassen worden sein. Arcann wurde wohl bereits von Geburt an manipuliert und in seine Rolle als verkappter Vatermörder hinein gedrängt. Valkorion hat als Sith-Imperator schon einmal eine dritte Fraktion missbraucht, damals waren es die Mandalorianer. Wenn nichts dem Zufall überlassen wurde, dann dürften auch der Untergang des Jedi-Ordens und das Schicksal der 8 Klassen geplant gewesen sein. Nachdem Darth Acina in 2.0 zudem von der Hand des Imperators in den Dunklen Rat befördert wurde steht sogar die Möglichkeit im Raum, dass Valkorion sich die spätere Sith-Imperatorin selbst für diese Rolle ausgesucht hat.

Nehmen wir also an der Fremdling wäre ein Jedi-Ritter und Valkorion hätte Fallen Empire schon seit Jahrzehnten vorbereitet. In diesem Fall wäre der Fall des Jedi-Ordens genau kalkuliert gewesen. Ohne Jedi-Unterstützung oder den Beistand des Jedi-Rats ist der Jedi-Fremdling völlig isoliert und Valkorion ausgeliefert. Die Jedi würden (wie man Darth Marr in Kapitel I versichern kann) der Jagd auf Valkorion auch beistehen, wenn die Republik sich weigern würde. Somit stellte der Orden eine Gefahr für Valkorions weitere Pläne dar, mehr als die Sith, die sich mit internen Machtkämpfen ablenken ließen. Die Existenz eines Jedi-Rats würde den Fremdling auch ideologischen Rückhalt liefern und ihm eine Alternative zu Valkorions Ansichten liefern. Genau aus diesem Grund erscheint es mir schlüssig, dass Valkorion versucht haben könnte den Jedi-Ritter aus seinem ideologischen Korsett herauszulösen. Was ist man denn schon ohne den Orden? Und vor allem, wer will einen nun daran hindern den Jedi-Kodex zu brechen? Das gleiche Konzept lässt sich im Prinzip auf alle Klassen anwenden, vor allem natürlich den Sith-Krieger. Valkorion bevorzugt unvoreingenommene Verbündete und der Sith-Krieger konnte auf Korriban noch nicht einmal den Sith-Kodex rezitieren. Womöglich war das der Grund für Valkorions späteres Interesse an seinem Zorn, der ja in seiner Klassenstory auch hell oder grau sein konnte. Seine Begegnung mit Revan könnte Vitiate genauso wie Lord Scourge verändert haben, wobei Vitiate deutlich mehr Zeit mit Revan verbrachte. In 300 Jahren hat Valkorion womöglich ein beträchtliches Interesse für Machtnutzer fern von hell und dunkel entwickelt.

In den Gesprächen mit Lord Scourge kommt dieser auch einmal darauf zu sprechen, dass der von ihm bewunderte Revan als Jedi ausgebildet worden war. Man kann das Scourge sogar mit einer gewissen Überzeugung vorhalten. Jedi sind die besseren Königsmörder. Aus dem gleichen Grund könnte sich der ideologisch weniger eingeengte Valkorion für den Jedi-Ritter interessieren. Revan ist tot, doch könnte er sich seinen eigenen Revan schaffen? Erinnert mich Fallen Empire nicht nur rein zufällig an die Mandalorianischen Kriege und KotOR 2? Valkorion hat dem Fremdling eine bestimmte Rolle in seinem Drehbuch zugedacht, aber eben nur eine Rolle und nicht den Job eines Co-Autors oder Co-Regisseurs. Man ist eine Figur in einem Spiel, sprichwörtlich.

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