Mehr als genug Gefährten?
Ich gestehe, ich bin Komplettist. Etwas offen zu lassen fällt mir schwer, doch nach mehreren Mainwechseln und im Alt-Rausch habe ich mich damit abgefunden, nie alles auf einem einzigen Charakter zu haben. Nach 4.0 prägt dieser Zugang auch mein Verhältnis zum Allianz-System. Ich würde es nie schaffen alle Gefährten auf allen meinen Charakteren freizuschalten, also bin ich nach reger Rekrutierungstätigkeit auf einigen meiner Ex-Mains dazu übergegangen vorwiegend nur noch leicht erreichbare und zu meinen Charakteren passende Gefährten zu rekrutieren.

4.0 macht es einem nicht leicht: http://pfannenstiel.blogger.de/stories/2545334/

Gegenwärtig (4.0.1) kann man zwischen 26 Gefährten wählen, dagegen wirken die 8 Gefährten vor 4.0 vernachlässigbar. Alleine durch ausständige Allianz-Gefährten und künftige KM-Gefährten würde man irgendwann auf 35 Gefährten kommen können. Und holt man welche mit dem Rückholterminal zurück bzw. erhält noch weitere Ex-Klassengefährten zurück, dann könnte man auch die magische 40 überschreiten, denn mehr als 42 Gefährten hatte auch Vanilla SWTOR nicht.

Zahlenspiele helfen einem zu verdeutlichen und zu verstehen, was zunächst einmal nach sehr viel aussieht und dann in der Praxis doch stark eingegrenzt wird. 26 Gefährten zu nutzen würde mich wahnsinnig machen, vor allem auch, weil ich durch die Gefährtenwahl auch Charaktere voneinander abgrenzen möchte. 5 Sith-Juggernauts sollten auch 5 verschiedene Gefährten nutzen. Die Auswahl ist groß und wir befinden uns erst am Anfang von Season 1. Wenn eines Tages auch Gefährten wie Lord Scourge für Sith zugänglich werden werde ich mich wohl im siebten Himmel befinden.

In der Praxis macht es mir einigen Spaß auf bestimmten Charakteren auch mehr als nur einen Gefährten einzusetzen. Qyzen Fess oder mein Akk-Hund sind mittlerweile die ständigen Begleiter meines Pyrotechs. Qyzen als eine Art Mentor und der Akk-Hund als treuer Begleiter und Spürhund, wie geschaffen für einen Kopfgeldjäger. Auch wenn 4.0 einige meiner Charaktere ihrer Stamm-Gefährten beraubt hat habe ich wenig Interesse daran diese via Terminal zurück zu holen. Die Story soll ihren Kurs gehen, ich rekrutiere mir derweil lieber neue Begleiter. Außerdem fürchte ich mich vor Bugs, sollten Terminal-Gefährten dazu führen, dass man keine 4.0 Version desselben Gefährten erhalten kann (und Torian Cadera taucht ja in der Story auf).

Auf einigen meiner Charaktere passte mir auch die Crewzusammensetzung nicht. Man kann es in 4.0 zwar nicht vermeiden bestimmte Gefährten zu rekrutieren, aber man kann sich einen Teil seiner Allianz auch selbst gestalten und vor allem aktiv Gefährten rekrutieren, die man haben will. Für mich ist der größte Pluspunkt allerdings, dass ich mir als Agent endlich vertrauenswürdige Gefährten rekrutieren kann. Lokin, Temple und Vector waren für meinen Doppelagenten viel zu imperial. SCORPIO und Kaliyo waren ihm zu unberechenbar. Nun rennt er mit Theron Shan durch die Gegend und die Welt ist in Ordnung.

Bestimmte Gefährten sind dank 4.0 überhaupt erst nützlich geworden und passten imo schon viel besser zu anderen Klassen. Woran ich bei letzterem denke sind Sergeant Rusk und Zenith. Der alte Feldwebel und der verbitterte Widerstandskämpfer würden perfekt zu einem Soldaten passen. Andererseits würde ich mich auch freuen auf meinem Schmuggler Blizz und Vette zu rekrutieren. Die Hauptstory wird in der Community gerne so hingestellt, als sei sie Machtnutzern auf den Leib geschneidert, während die Tech-Klassen außen vor blieben. Doch das Allianz-System begeistert mich gerade mit den Tech-Klassen. Netzwerken übt eine beachtliche Faszination auf mich aus, vor allem mit Klassen die davon profitieren würden, wie Schmuggler, Agenten oder Kopfgeldjäger. Man ist nun mehr als ein Einzeltäter.

Das einzige was meinem Glück etwas im Weg steht sind die Rekrutierungspfade. Um bestimmte Gefährten zu rekrutieren (etwa Lokin), muss man zuerst andere rekrutiert haben. Dieses System wirkt etwas hinderlich, vor allem wenn man es sonst gewohnt ist, dass man neue Gefährten durch Ränge bei den Questgebern usw. freischaltet. Doch ideell hat man den Nagel auf den Kopf getroffen, es sollte auch eine gewisse Progression geben, wenn man sich etwa besonders für die Belange der Militär-Abteilung seiner Allianz einsetzt. Nach Kephess Söldner-Truppe einen Experten für Biowaffen anzuheuern passt ins Konzept einer militärischen Aufrüstung.

Teilweise teasern die Rekrutierungsquests des einen Gefährten, jedoch bereits den nächsten an. Im Fall von Talos Drellik etwa wird dessen Doktorarbeit über die Dashade erwähnt (Khem Vals Spezies) und Dr. Oggurobb interessiert sich besonders für deren Potential die Essenz von Machtnutzern zu verzehren. Ein Dashade soll schließlich auch im Rahmen einer Allianz-Quest rekrutierbar werden, Akghal Usar könnte für Inquisitoren jedoch Khem Val sein. Besonders interessant wird diese Rekrutierung, weil die Rekrutierungsquests einen sehr deutlichen Bezug zu den Gefährtenstorys herstellen. Pierce erwähnt etwa sehr gerne seinen Einsatz bei der Eroberung der Bastion und M1-4X erwähnt seine Initiative zur Steigerung der Truppenmoral. Bei Khem Val endete die Gefährtenstory mit einer Entscheidung, die entweder Khem oder Darth Zash die Kontrolle über den Dashade-Körper einbringen konnte. Ein Khem Val für dunkle Jedi erlaubt es seinen Botschafter als Ex-Inquisitor zu spielen.

Mit Fallen Empire hat man auch interessante neue Charaktere geschaffen. Veeroa Denz erinnert mich als flüchtige Sith-Marodeurin etwa stark an Asajj Ventress. Hemdil Tre als Professor für Militärgeschichte ist ein interessanter Begleiter für jeden meiner Möchtegern-Generäle. Rokuss als eine Art Treek setzt auch die Idee fort, nach der einige Gormak wohl am liebsten von Voss flüchten würden. Die Todesfee als sehr dunkelgrauer Charakter erscheint mir als geeignete Partnerin für einen Kopfgeldjäger, ebenso wie K'Krohl. Und Choza Raabat ist zumindest ein Jedi für alle, wenn ich mir für ihn auch eine andere Spezies gewünscht hätte.

Der Vergleich zwischen den 6 brandneuen Gefährten und den für alle Klassen verfügbaren alten Gefährten ist allerdings etwas unfair. Keiner der 6 Festungs-Gefährten kann mit den teils sehr tiefen Hintergrundgeschichten der Alt-Gefährten mithalten. Neu-Gefährten vom Kartellmarkt verfügen sogar überhaupt über keine Backstory. Droiden und Hunde kauft man sich einfach, da muss man sich die Hintergrundgeschichte gleich selbst zurechtlegen. Die Vorstellung der Allianz-Gefährten vermittelt einem jedoch auch einen Eindruck vom jeweiligen Gefährten, selbst wenn man diesen nicht kennt (sollte man etwa nie einen Inqui gespielt haben ist Talos Drellik einfach ein Archäologe auf Yavin 4). Manches macht jedoch deutlich mehr Sinn, wenn man die Hintergrundgeschichte kennt, etwa im Fall Qyzen Fess. Qyzen wurde in seiner Gefährtenstory widerwillig zu einem trandoshanischen Clanführer und Ältesten. Die Kriegspirscher sind jedoch nicht sein Clan, sondern eine ursprünglich von Kephess rekrutierte Söldnertruppe. Qyzen als Kephess Nachfolger bringt einen gewissen Mehrwert für die Kenner, neue Spieler können mit diesem Bezug jedoch gar nichts anfangen.

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xellmann, Dienstag, 10. November 2015, 16:54
Ich finde die Fülle der Gefährten gut, jedoch hätte ich wesentlich häufiger gern die Möglichkeit einen zu killen :-)
Das ist mir etwas zu wenig. Ein Main Cast der zur Story gehört ok aber der Rest alles ersetzbar. Das wäre doch was ;-)

pfannenstiel, Dienstag, 10. November 2015, 17:23
Also ich hätte auch nichts dagegen Kaliyo oder SCORPIO aus dem Weg zu räumen, auch wenn meine Rachegelüste dank Xalek und Tanno vorerst gestillt sind ;-)

Mehr als Theron, Lana und T7 müssen bei mir nicht durchkommen.

xellmann, Dienstag, 10. November 2015, 17:57
so sehe ich es auch :-)
Ich hätte gern noch Talos Drellik gekillt. Ich hasse den Typen seit der ersten Minute.