Donnerstag, 26. November 2015
Ein Tag im Dezember: Überlegungen zum Producer Livestream

Spielzeitkarten und Abo-Planungen

Spielzeitkarten mit ihren 60 Tagen sind der kürzeste derzeit mögliche Abo-Zeitraum. Wer auf 60 Tage-Abos setzt hat entweder keine bessere Möglichkeit sein Abo zu verlängern (keine Kreditkarte) oder ist nicht gewillt sich länger zu binden. Jeder Tag mit Abo ist jedoch ein Tag an dem BioWare mit seinen Abonnenten Geld verdient. Selbst der kurzfristige Verlust eines Abonnenten kostet im Grunde Geld.

Mir erschiene es deshalb naheliegend das Marketing hinsichtlich neuer Game Updates oder anderer guter Gründe sein Abo aufzufrischen um jene 2 Monats-Zyklen herum aufzubauen. In vergangenen Jahren (2012-2014) führte das dazu, dass sich BW zunächst einen 6 Wochen und dann 9 Wochen-Rhythmus für seine Game Updates verordnete. 2014 wurden die Zeitabstände jedoch immer länger und imo hat das auch zu Einbußen bei den Abo-Abschlüssen geführt.

Mit Fallen Empire setzt man mehr als je zuvor auf das Abo-Modell, auch wenn es nun etwas anders funktioniert. Anstatt Unlocks für Story-Kapitel über den Kartellmarkt zu kaufen kauft man den Zugang zu diesen mit dem Abschluss eines Abos, auch wenn dieses nur zwei Monate dauern sollte oder frühzeitig gekündigt wird. Im Prinzip kann man Addons immer noch kaufen, nur für Abonnenten sind sie nun gratis und es gibt auch kein Problem, dass man im KM einzelne Kapitel für Münzen kaufen muss, wobei Noobs auch mal Kapitel XVI kaufen könnten, ohne den Rest zu besitzen. Das zu handhaben wäre ein Albtraum, angesichts der zahlreichen falschen Bug-Reports. Man sieht derzeit ja auch am Beispiel der gekauften 60er welche Probleme bei einem Verkauf von Kapitel-Pässen auftreten könnten.

Fallen Empire

Game Update 4.0 wurde für Vorbesteller am 20. Oktober 2015 zugänglich, für den Rest hieß es dann am 27. Oktober auf nach Zakuul. Die "Vorbesteller" sind als Kategorie wohl doch eher Abonnenten, die auch in der Vergangenheit Abonnements über längere Zeiträume abschließen. Sie machten jedoch auch einen enormen Zugewinn an Abonnenten aus. Laut EAs Quartalsstatistik für Juli-September ergab sich durch die "Vorbesteller" ein 33% Anstieg bei den Abos und ein Hoch wie zuletzt beim offiziellen Launch von GSF im Februar 2014. Dieser Aufschwung setzte sich allerdings aus "Dauer-Fans" und "Vorbestellern" zusammen, wer nichts für die Vorbestellerboni übrig hatte und erst um den 27. Oktober ein Abo abschloss scheint in dieser Statistik noch gar nicht auf.

Um als Vorbesteller auch frühzeitigen Spielzugang zu erhalten musste man von 31. Juli bis 19. Oktober (US-Zeit) ein gültiges Abo besitzen, weshalb sich im Juli-September-Zeitraum auch dieser massive Anstieg bei den Abos ergab. Oder wurden vor dem 31. Juli Abos abgeschlossen oder verlänger, nur um Nico Okarr zu erhalten? Deshalb gab es vor einigen Wochen eine offizielle Umfrage. BW fragt sich, ob Gefährten vielleicht ein stärkerer Motivator für Abo-Abschlüsse sein können als Early Access.

Abonnements gibt es derzeit für Zeiträume von 60/90/180 Tagen (2 Monate, 3 Monate, 6 Monate) zu kaufen.

Zahlenspiele

Ein für den 27. Oktober abgeschlossenes Abo läuft theoretisch am 25. Dezember aus. Ein 3 Monats-Abo hält sich nur bis zum 24. Jänner. Da man davon ausgehen muss, dass die meisten Abos vor dem Stichtag abgeschlossen werden, dann fallen sogar noch einige Tage weg. Die kurzfristigen Fallen Empire Abos laufen also entweder bis Weihnachten oder bis zum 24. Jänner aus. Sollte es sehr viele 2 Monats-Abos geben und das nächste Game Update erst im Februar erscheinen, dann werden nur sehr wenige Abos im Jänner abgeschlossen. Um zum Abo-Abschluss zu motivieren müsste man sich irgendeine Belohnung einfallen lassen.

Gehen wir noch etwas weiter zurück, da wir die Anzahl der kurzfristigen Fallen Empire-Abos nicht kennen. Die "Vorbesteller"-Abos wurden größtenteils wahrscheinlich im Juli abgeschlossen, da man nur per 31. Juli Nico Okarr erhalten konnte und alle späteren Stichtage abdecken musste, um frühzeitigen Spielzugang zu erhalten. Selbst wer nur ein 2 Monats-Abo für Nico nachgeschoben hat fällt in die Kategorie jener Abonnenten, die im Quartalsbericht für Juli-September als 33% Anstieg und Höchststand seit Februar 2014 bezeichnet wurden. Juli, August, September, Oktober, Dezember - auch die 6 Monats-Abos für Fallen Empire laufen bis Weihnachten aus.

Man könnte jetzt noch 90 Tages-Abos von Juli bis Oktober mit einer Verlängerung durch ein 60 Tage-Abo und andere Konstellationen anführen, aber lassen wir das lieber. Der Punkt ist, die Fallen Empire-Abos laufen aus und wir wissen noch nicht wann Kapitel X erscheinen wird.

Kapitel X

Ursprünglich war Kapitel X für eine Veröffentlichung im Jänner 2016 vorgesehen. Die Road Map sah demnach so aus:

Jänner - Kapitel 10 (4.1)
Februar - Kapitel 11
März - Kapitel 12
April - Kapitel 13 (4.2)
Mai - Kapitel 14
Juni - Kapitel 15
Juli - Kapitel 16 (4.3)

Eine Verschiebung von Kapitel X auf Februar würde allerdings aus Sicht des Kartellmarkts mehr Sinn machen. Die Allianzpakete laufen nämlich erst im Jänner aus. Mit Kapitel X auch ein Game Update 4.1 zu verknüpfen wäre sinnvoll und damit könnte man auch eine neue Paket-Lieferung einführen. Auch mit dem Kartellmarkt wird experimentiert. Kürzere oder längere Lieferungen würden das Problem lösen, dass es immer wieder Monate ohne neue Kartellpakete (und damit auch ohne Einnahmen durch diese) gab.

BioWares dreiwöchiger Weihnachtsbetriebsurlaub könnte natürlich einige Probleme für eine geplante Veröffentlichung eines Updates im Jänner schaffen. Ich würde außerdem nicht behaupten, dass im Voraus angekündigte Termine einzuhalten eine der Stärken des BioWare-Teams in Austin ist.

Sollte sich Kapitel X auf Februar verschieben wird die Abonnenten-Anzahl über die Weihnachtswochen drastisch fallen und im Jänner ihren Tiefpunkt erreichen. Dem gilt es entgegenzuwirken, indem man früh genug dafür sorgt, dass derzeit noch bestehende Abos verlängert werden. Kapitel X einen Termin zu geben wäre zumindest ein Anfang. Dem ganzen auch noch eine Belohnung anzuhängen wäre hilfreich.

Game Update 4.1

2014 erschien 3.1 am 12. Februar, 2013 erschien 2.6 am 4. Februar und 2012 erschien 1.1 am 17. Jänner. Dass BioWare ein Jänner-Update gelang ist also schon länger her.

Dass man ca. zwei Monate im Voraus beginnt das nächste Game Update anzupreisen ist hingegen normal und zuletzt gab es auch interessante Dinge über in Entwicklung befindlichen Content zu berichten. Torcommunitys Dataminer fanden in den letzten Monaten etwa einige Hinweise auf ein neues Kriegsgebiet. Das neue Autorenteam arbeitet bereits am Konzept zu Season 2, die VO-Aufnahmen werden wohl im Frühjahr folgen. Das alte Autorenteam hat sich zerstreut. Courtney Woods arbeitet bereits an Mass Effect 4, Hall Hood bleibt mysteriös, Charles Boyd wurde befördert, Sean McKeever verließ BioWare und die freien Mitarbeiter sind eben weiterhin freie Mitarbeiter, dafür sind nun Ian Ryan und Drew Karpyshyn wieder als festangestellte Autoren mit dabei. Kapitel X-XVI sind fertig geschrieben, vertont und nach Aussagen von swtor_miner zu urteilen, sogar bereits in den Client Files einsehbar. Nur die Level wurden noch nicht fertig gebaut. Das war 2014 nicht anders, während SoR veröffentlicht wurde arbeiteten die Autoren bereits am Konzept zu KotFE und Ziost war ebenfalls bereits als Beiprodukt von SoR fertig geschrieben und vertont.

GU 4.1 hängt also nicht am Umbau des Autoren-Teams oder einem möglichen Streiks der Sprecher, sondern an den Programmierern, die noch 7 Story-Instanzen und Allianz-Quests bauen müssen. Quests können verbuggt sein, wie wir es derzeit bei einigen Story-Quests erleben und das könnte zu Verzögerungen bei den Kapiteln führen. Gleichzeitig wird neben den Kapiteln auch fleißig an anderem Content gewerkt, neben dem nächsten Kriegsgebiet gerüchteweise auch an einer neuen Operation, einer neuen Festung und irgendetwas für GSF (ich will mir eigentlich keine Hoffnungen machen, aber... vielleicht veröffentlicht man endlich die Stealthschiffe?).

Es gibt auch Hoffnungen auf eine Neuauflage des Chevin-Events, nachdem es in irgendeinem Interview wieder mal erwähnt wurde. Wenn es zurückkommt, dann wohl auch in veränderter Form wie das Rakghul-Event.

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Die alten Götter von Zakuul
Das Götterpantheon von Zakuul ist relativ klein, aber regt angesichts seiner Vergleichsmöglichkeiten mit den Hauptcharakteren einige Spekulationen hinsichtlich der Bedeutung dieser Göttermythen für Fallen Empire an.

Izax: Der vielgesichtige Göttervater

Die Religion der Alten Bräuche macht Izax zum Göttervater, der jedoch zugleich als Gott der Zerstörung und des Todes gilt. Diese Ähnlichkeit dürfte ähnlich wie im alten Ägypten zu einer Vermischung der Götterkulte geführt haben, denn auch der Drache Zildrog wurde vor dem Aufkommen des Glaubens an Izax als Gott der Zerstörung bezeichnet. Auf Zakuul wird Zildrog daher gerne als eines der Gesichter Izax bezeichnet.

Izax-Zildrog "heiratete" Scyva und zeugte seinen erstgeborenen Sohn Tyth (den Gott der Wut und des Krieges), sowie die Zwillingstöchter Esne (Göttin des Neids) und Aivela (die geliebte Tochter, Göttin der Leidenschaft). Doch es gab auch noch einen zweiten Sohn, den Nachgeborenen Nahut (der verhasste Sohn, den nur seine Mutter liebte).

In der Zeit der Alten Bräuche war Zakuul eine raue und sehr lebensfeindliche Welt, was eben auch Izax Pantheon unerbittlicher und grausamer Götter hervorgebracht hatte. Doch es gab auch einen Gott der Hoffnung. Wer sich normalerweise gegen die alten Bräuche stellte wurde verstoßen und als Dämon bezeichnet. Doch ein solcher Dämon sollte eines Tages kommen, um Izax zu stürzen, die Dämonen zu erlösen und Zakuul in ein neues Zeitalter zu führen.

Die Prophezeiung vom Dämonenretter wurde auch von Valkorion genutzt, der sich damit den Titel Schlächter von Izax verdiente. Für die Bürger Zakuuls war der Unsterbliche Imperator ein fleischgewordener Gott, ein bisschen wie man es in Ägypten mit den Pharaonen hielt. Eine solche Gottheit pflegte natürlich auch starke Bindungen an die Priesterschaft und so wurden die Ritter und Erben von Zakuul zu Stützen von Valkorions Regime.

Zildrog: Der Zerstörer

Schon lange vor Izax existierte in der Mythologie des alten Zakuul die Vorstellung von einem Gott der Zerstörung, der eines Tages über Zakuul herfallen und den Planeten reinigen würde. Wie man weiß waren die alten Bräuche auch sehr stark von Propheten wie den Erben geprägt. Angesichts des Verhaltens der Erben (wie Heskal in Kapitel VIII) ist es nicht auszuschließen, dass diese sogar gute Miene zum bösen Spiel gemacht und Zildrog auf den Ewigen Thron verholfen hätten, wenn es ihrer Vision entsprach.

Die Herolde von Zildrog sind hingegen eine Sekte. Fanatiker, die sich eine feurige Apokalypse für Zakuul herbeisehnen, um den Planeten zu "reinigen". Imperator Arcann nutzt sie als seine Waffe, um die Unterwelt zu kontrollieren, doch gegen die Korruption und Verkommenheit unternimmt er damit wenig. Die Herolde selbst wünschen sich zwar Zakuuls Reinigung, unternehmen wie die Erben aber selbst nichts, sondern beugen sich lieber eine Prophezeiung bzw. unterstützen diese, indem sie als Herren der Unterwelt dazu beitragen, dass Zakuul gereinigt werden muss.

Wenn wir aus den Prequels und der OT eines gelernt haben, dann das Prophezeiungen von ihren Propheten häufig missverstanden werden. Auf Voss ist es den Mystikern nicht umsonst untersagt ihre Prophezeiungen zu deuten, stattdessen übernehmen das eigene Übersetzer. Die Voss behelfen sich im Zweifel damit die Übersetzung einer Prophezeiung anzuzweifeln, aber die Prophezeiung für unfehlbar einzustufen.

Der Zildrog-Mythos ist jedoch auch wandlungsfähig. Während die einen in ihm nur das zerstörerische Monster sehen, kennen ihn andere als Mentoren-Gestalt (wie Valkorion in Kapitel 2), die den Geist eines Kriegers prüfen wird und sollte dieser die Prüfungen bestehen erhält er den "Atem des Drachens", während ein korrupter Krieger von Zildrog verschlungen würde. Der Valkorion-Vergleich drängt sich hier förmlich auf und man stellt sich natürlich die Frage, ob das nicht ein Hinweis auf mögliche Auswirkungen eines hohen Einflusswerts bei Valkorion nahe legt. Offen bliebe trotzdem welche Folgen das Niederknien vor Valkorion haben würde, wenn man sich ihm nachher konsequent verweigert. Ich kann mir auch nicht recht vorstellen, dass einem Valkorion einen Teil seiner Macht geben würde, wenn man seine Angebote fortwährend ausschlägt. Valkorion ist ein Monster... oder doch nicht? Kann er beides sein? Kann man ihm zumindest in einer Sache vertrauen?

Symbolisch ist Zildrog immer noch stark in der Kultur Zakuuls verankert. Arcann, Vaylin und Valkorion tragen Bildnisse Zildrogs auf ihren Roben.

Scyva: Die treue Gefährtin und Mutter der Leiden

Göttermütter haben es in der Mythologie meist recht schwer. Hera musste dutzende Affären ertragen, Isis erlebte den Tod ihres Bruder-Gemahls Osiris und musste diesen von den Toten auferwecken, woraufhin er mit ihr Horus zeugte. Scyva kann sich noch glücklich schätzen, dass sie weder betrogen, noch zur Nekrophilie gezwungen wurde, stattdessen leidet sie unter dem Wesen ihrer Kinder.

Die Mutter aller Leiden ist kein zufällig gewählter Titel, ähnlich wie Senya (die Vermutung, dass Senya mit Scyva und Valkorion mit Izax gleichzusetzen ist, liegt nahe), hat sie zum Leid Zakuuls beigetragen, indem sie die Götter geboren hat, die nun eine ganze Welt plagen. Im Totenkult Zakuuls kommt ihr wohl die Rolle des Fährmanns oder auch der Walküren zu, denn ihr wird nachgesagt an der Seite jener zu erscheinen, die marschieren, um Izax (den Gott des Todes) zu umarmen.

Scyva ist eine höchst tragische Gestalt, die außerdem als einzige Göttin den verstoßenen Sohn Nahut liebt.

Tyth: Gott der Wut

Jeder Götter-Pantheon braucht einen Gott des Krieges und Tyth erfüllt diese Aufgabe auf Zakuul. Als Erstgeborener Sohn kommt der personifizierten Wut eine besondere Stellung dar. Gemäß seines Andachtstexts in der Sternenfestung führt Tyth die Rechtgläubigen zum Sieg gegen die Horden der Fremdlinge an - genau das was Arcann in den 5 Jahren zwischen Kapitel I und III vollbracht hat.

Arcanns Sith-Augen (ein Zeichen der Wut), sein Verwundung auf Korriban (im Kriegen gegen Fremdlinge) und Senyas Erklärung gegenüber Sith, dass Arcanns Kodex dem der Sith sehr ähnlich ist, deuten darauf hin, dass Arcann als Kronprinz (Erstgeborener?) und Kriegsherr des Imperiums mit Tyth gleichzusetzen ist. Es ist jedoch Valkorion, der Arcann immer wieder bescheinigt, nicht ambitioniert sondern nur neidisch zu sein (eine Eigenschaft der Zwillingsgöttin Esne).

Der Saga nach wird Tyth auf dem Schlachtfeld von seiner Schwester Aivela begleitet, der geliebten Tochter Izax und Göttin der Leidenschaft. Die Paarung Tyth/Aivela (Wut und Leidenschaft) würde Arcann/Vaylin entsprechen.

Aivela: Göttin der Leidenschaft

In den Texten der Alten Bräuche tritt Aivela als Begleiterin Tyths und die Moral der Truppen stärkende Göttin in Erscheinung. Man ist sogar gewillt sie wie Scyva als eine der guten Götter anzusehen, doch da kann einiges an Verklärung dahinter stecken. Zakuuls Götter sind grausam und da dürfte Aivela keine Ausnahme sein.

Als "Assistentin" des Kriegsgotts stünde Aivela eigentlich im Schatten ihres großen Bruders, ein Zustand mit dem eine Göttin auf Dauer wohl kaum zufrieden sein kann? Tyth führt die Armeen zum Sieg, doch Aivela belohnt die furchtlosesten Krieger. Arcann führt das Imperium zum Sieg, doch Vaylin kontrolliert die Ritter von Zakuul. Arcann befahl den Mord an den Erben, doch Vaylin führte diesen vermutlich aus, zumindest wenn sie damals bereits die Hohe Richterin war.

Vaylin ist leidenschaftlich. Sie gibt jedem ihrer Impulse nach und genießt den Exzess. Doch sie bestraft auch jeden der Furcht oder Zögern zeigt, wie jene Ritter von Zakuul, die sie bereits in Kapitel III und IV meuchelt. Sie drängt ihren Bruder außerdem immer wieder zum Handeln und scheint diesen wie in Kapitel IX auch sehr subtil zu manipulieren. Arcann spielt den großen Bruder, der sich und seine Familie schützen will. Ist er der große Bruder Tyth, dann ist Vaylin wohl Aivela (die geliebte Tochter).

Esne: Göttin des Neids

Mit "die Augen von Esne" beschreibt man auf Zakuul gerne neidvolle Blicke. Während ihre Zwillingsschwester auf dem Schlachtfeld an der Seite Tyths kämpft ist Esne dazu verdammt, im Schatten ihrer beiden Geschwister zu stehen. Ihr Zorn gilt Aivela, die als geliebte Tochter Izax gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Esne wird nachgesagt die Gläubigen zu testen, weil sie eine gefürchtete Manipulatorin ist. Denkt man nun an gewisse Szenen Vaylins zurück... in denen sie Arcann seine Tatenlosigkeit vorhält, ihm mitteilt, dass sie ihrer Mutter den wahren Mörder Thexans verraten hat und dass sich Vater und Mutter gegen sie gestellt hätten... dann erscheint einem Esne als smartere Hälfte von Vaylin.

Esne und Aivela sind kein Gegensatzpaar, sie widersprechen sich nicht wirklich. Es war womöglich Vaylins Leidenschaft, die Valkorion jahrelang unterdrückte. "Durch Leidenschaft erlange ich Stärke, durch Stärke erlange ich Macht..."

Beneidet Vaylin Arcann? Womöglich, doch sie ist zu klug ihm das ins Gesicht zu sagen, stattdessen benutzt sie Arcann-Tyth für ihre Zwecke. Womöglich war sie es die ihn gegen Valkorion aufstachelte und damit indirekt für Thexans Tod verantwortlich war. Sie machte ihn schlussendlich auch zum Ziel Senyas, als sie dieser verriet wer für Thexans Tod verantwortlich war. Vaylins Macht ist größer als Arcanns, weil sie praktisch zwei Göttinnen verkörpert.

Als Aivela-Vaylin von Izax unterdrückt wurde, musste Esne-Vaylin andere Wege finden sich von Valkorions Unterdrückung zu befreien. Sie manipulierte daher wohl Arcann und legte das Fundament für dessen ersten Mordversuch an Valkorion. Dabei starb Thexan, dem Valkorion genauso gleichgültig gegenüberstand wie Arcann. Thexan opferte sich für einen Vater, der ihn nicht einmal wirklich wahrnahm. Arcann gegen Valkorion auszuspielen war Vaylins beste Chance Aivela-Vaylin zu werden.

Der Eintrag zu Vaylin auf swtor.coms Fallen Empire-Sektion bezeichnet sie als Wunderkind, dessen Kräfte jahrelang unterdrückt wurden und das nun jeder seiner Leidenschaften (Aivela!) folgt. Zugleich steht sie wie Aivela an Arcanns Seite. Schon im Cinematic Trailer tritt Arcann jedoch nicht als Neider auf, sondern als Wütender. Valkorion versteht seinen Sohn entweder nicht (er ist Tyth, nicht Esne), provoziert ihn nur oder ist sich gar nicht bewusst, dass Arcanns "Neid" ein Produkt der Manipulationen Vaylins ist.

Nahut: Der ungeliebte Sohn

Grau, formlos und kalt wird er von allen verleugnet, außer der Mutter der Leiden. Grau und kalt, nur von seiner Mutter betrauert - das klingt für mich nach einem gefallenen Sohn.

Thexan ist tot und spielt in Fallen Empire keine Rolle mehr. Er war der zweite Sohn, der völlig belanglos wurde. Valkorion ignorierte ihn genauso wie Arcann. Nur Arcann spricht noch gelegentlich von ihm, Vaylin nutzt seine Erwähnung lediglich zu manipulativen Zwecken. Nahut-Thexan hatte die gleichen Probleme wie Arcann, aber er war kühler, grauer und formloser hinsichtlich seiner Persönlichkeit.

In Kapitel I spricht Arcann davon, wie er sogar seinen Bruder geopfert hat, um die Einladung zu erhalten, die dem Fremdling zuteil wurde. Mit Arcann war Valkorion nie bereit seine Macht zu teilen, doch auch nicht mit Thexan. Von Valkorion wird Thexan nie erwähnt, er hatte wohl sogar mehr für Arcann über als seinen Lebensretter, immerhin zeigte Arcann eine Regung hinsichtlich der Behandlung durch Valkorion. In einer Sith-Familie ist vieles anders.

In Kapitel IX zeigt Arcann so etwas wie Reue und wünscht sich Thexan wäre hier, um zusammen mit ihm und Vaylin das Imperium zu regieren. Doch Thexan ist tot, woran Arcann sehr schnell wieder erinnert wird, bezeichnenderweise durch Vaylin, die zunächst noch so etwas wie Mitgefühl für ihren großen Bruder heuchelt. Für Arcann ist Thexan womöglich doch nur ein Symbol gewesen, der Bruder der sich ihm in den Weg stellte. Seine Reue macht Arcann menschlich, aber ich erinnere mich gerne an einen Dialog aus Batman Begins, indem Bruce Wayne vor der gleichen Herausforderung stand, die Trauer über den Verlust seiner Eltern nicht in Wut auf deren Schwäche verkommen zu lassen.

Folgt ihm nicht in die Dunkelheit. Erhellt den Weg, um ihn heimzuführen... Klingt für mich ebenso nach einem Stück Totenkult. Zündet eine Kerze für den Toten an. Die Dunkelheit in dieser Passage wird im Original übrigens als dark und nicht darkness beschrieben, wobei letzteres gerne als Code für die dunkle Seite verwendet wird. Dunkel wie das vergessen werden.

Was ich glaube

Ich glaube man sollte religiöse Texte nicht als Anleitungen für die Zukunft betrachten. Götter verkörpern oft nur Aspekte und teilen sich Eigenschaften und Zuständigkeiten. Zakuuls Olymp muss nicht 1:1 in Fallen Empire wiedergespiegelt werden, denn etwas Mythos tut den Spekulationen gut.

Trotzdem, die Priester und Propheten, welche die Prophezeiungen über Zildrog, Izax und den Dämonenretter schufen waren Machtanwender und besaßen Visionen der Zukunft. Nur die Interpretation dieser Visionen ist schwierig und nur die Voss verstehen die Kunst der Interpretation soweit, dass ihre Prophezeiungen fast immer eintreten. Auf Zakuul sind die Mythen dichter und die Leute dramatischer, worauf auch Koth Vortena hinweist, wenn man ihm zum Namen des Endlosen Sumpfs ausfragt.

Für mich ist es einleuchtend, dass Izax-Zildrog nur Valkorion sein kann, Scyva mit Senya gleichgesetzt werden kann, Arcann Tyth entspricht, Vaylin Esne und Aivela in sich vereint und Thexan als der vergessene Sohn Nahut fungiert. Und der Dämonenretter muss dann wohl der Fremdling sein, jemand der die Götter stürzen wird. Über all dem schwebt jedoch die Bedrohung durch Zildrog. Die Herolde sprechen davon, wie Arcanns Aufstieg nach ihrer Prophezeiung das Ende für das moderne Zakuul bedeuten wird. Und ich stimme ihnen zu, Valkorions Rückkehr wird feurig und die Rache der Galaxis wird wohl zu einem Bombardement von Zakuul führen. Die Hauptstadt des Ewigen Imperiums wird brennen.

Die Propheten können den Fremdling in ihren Visionen jedoch anfangs nicht sehen und schließen seine Existenz kategorisch aus. Für sie war Valkorion der Dämonenretter, doch in Wirklichkeit war Valkorion nur Izax. Zu akzeptieren, dass man, wie die Mystiker auf Voss (in der Origin Story des Agenten) falsch lag, fällt ihnen bedeutend schwerer, als den Fremdling in seiner Rolle zu akzeptieren.

Der Fremdling wird jedoch nicht vom Schicksal gesteuert, sondern von Valkorion. Seit dieser sich an den Fremdling gebunden hat ist ihr Schicksal verbunden. Was Valkorion vorherbestimmt war ist nun auch dem Fremdling vorherbestimmt und umgekehrt. Wenn Valkorion als Dämomenenretter prophezeit wurde und nun Teil des Fremdlings ist, dann ist der Fremdling ja trotzdem der Dämonenretter. Der Punkt ist, dass der Dämonenretter vorbestimmt ist die alten Bräuche und die Götter herauszufordern. Valkorion tat nichts dergleichen, die von ihm reformierten Ritter und Erben hielten weiterhin an ihren religiösen Überzeugungen fest. Valkorion führte nur das glorreiche Zeitalter herbei, der Rest der Prophezeiung tritt wohl erst jetzt ein.

Inwieweit sind die ganzen Prophezeiungen aber wahr? In den Filmen treten diese für gewöhnlich auch ein, laut Yoda ist die Zukunft jedoch immer in Bewegung. Der Weg zur Erfüllung kann sich also laufend verändern, nur bestimmte Ausgänge sind vorherbestimmt. Fragt man Valkorion in Kapitel V nach dessen Plan weist dieser auch darauf hin, dass er nur Aspekte der Zukunft kennt. Er weiß was geschehen wird, aber nicht wie, warum und wozu manches führen kann. Nur Fanatiker wie Heskal oder die Herolde von Zildroge glauben an einen bestimmten Weg zur Zukunft, was auch schon für Anakin Skywalker sehr böse ausging. Anders als Anakin kämpfen die "Visionäre" auf Zakuul nicht gegen das Vorhergesehene, sondern dafür, dass dieses eintritt.

"Choices that matter" war das Schlagwort mit dem KotFE angepriesen wurde, doch manche sind ernüchtert, weil sich oft nur der Weg und nicht das Ziel unterscheidet. Ich finde dass das aber auch sehr gut zum Thema Prophezeiungen passt. Wenn man die Einschränkungen des "branching narrative" und das Thema Prophezeiungen verbindet weiß man oft nicht mehr, was jetzt wirklich bewusst so gewollt war oder nicht.

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