Swtor_miner vs. Bioware Austin - Runde 3 mit third party modifications
Am Freitag, 10. Okt 2014 im Topic 'swtor'
Der Miner hat es jüngst wieder geschafft seinen Spitzenplatz auf Biowares Most Wanted Liste zu rechtfertigen. In einem Livestream auf Twitch demonstrierte er wie es ihm gelungen war den Live Client des Spiels derart zu modifizieren, dass er einen Anzeigefehler mit Miraluka Masken selbst beheben konnte.
Klingt unbedeutend, aber das ist es nicht. Swtor_miner hat rein theoretisch einen Weg gefunden das Spiel zu hacken und sich selbst allerlei Dinge zu schreiben, die ihn etwa erlauben durch geschlossene Türen in Operationen oder Kriegsgebieten zu laufen. Wer weiß was da noch möglich ist. Kartellmünzen per Mausklick in endlosen Mengen erstellen, sich instant ans maximale Credit Cap befördern.
Mr. Miner hat den Gang an die Öffentlichkeit gewagt, weil er meinte Bioware damit auf einen gefährlichen Fehler hinzuweisen bzw. eine Sicherheitslücke zu monieren, die weniger skrupellosen Gestalten allerlei schwerwiegende Vergehen erlauben würde. Damit hat sich der Dataminer jedoch selbst ins Fadenkreuz Biowares begeben und es ist fraglich, ob ihn seine Kronzeugen-Stellung vor möglichen Strafaktionen schützen wird.
Miner ging die Sache allerdings auch etwas problematisch an, das Rampenlicht scheint ihm allmählich zu gefallen und das kann durchaus noch problematischer werden. Die Worte Miners klangen jedenfalls nach leichter Überheblichkeit, als er davon sprach diesen oder jenen Bug doch ganz einfach fixen zu können. Roben die nicht mehr durch die Speeder clippen, die Farben von Fähigkeiten verändern und allerlei andere Dinge wären für ihn vermeintlich kein Problem. Er gab allerdings auch etwas zögerlicher zu, bei seinen ersten Versuchen durchaus einiges nicht hinbekommen zu haben.
Eine Idee die dem Miner wohl auch kam war es das ganze in ein lizensiertes Programm umzuwandeln und so zu verwalten, dass er praktisch Mods und Apps für das Spiel liefert, die dann die Leute nach eigenem Gutdünken benutzen können, um sich etwa ihre Machblitze grün zu färben. Das klingt natürlich verlockend.
Da Miners Mods ja keinen Einfluss auf die Server oder den Client anderer Spieler hätten wäre die Katastrophe überschaubar und Bioware könnte es vielleicht sogar gar nicht merken, wird die Sicherheitslücke nicht geschlossen.
Mods wie die von swtor_miner angedachten klingen sicher verlockend und könnten ja auch einiges umsetzen, das man sich lange gewünscht hat. Miners Ausführungen klingen auch so harmlos und ungefährlich.
Modding lässt mich an die gute alte Total War Zeit denken. Auch da war man in der Modding Community immer davon überzeugt ein besseres Spiel als Creative Assembly schreiben zu können, wobei man sich allerdings immer noch auf den von CA beigesteuerten Code stützte.
Die meisten Mods waren auch deutlich besser und detaillierter als das Hauptspiel. Ich habe selbst in all den Jahren immer nur ein gemoddetes Medieval 2 gespielt und die Vanilla Version schon Wochen nach dem Release nicht mehr angerührt. Ich könnte mir sogar selbst einige Charakternamen und kleinere Änderungen ins Spiel schreiben.
Doch so golden diese Zeiten auch wirkten, die Realität war weitaus unerfreulicher. Manche Modding-Projekten schafften es erst gar nicht über die Planungsphase hinaus. Andere brachten es nur zur Beta. In fast allen Projekten ging irgendwann ein Teil des Teams verloren.
Zu erwähnen sind auch einige ziemlich schlampig programmierte Mods die einem mal Savegames zerstören konnten oder generell zu häufigen Abstürzen führten. Es war nicht alles eitel Sonnenschein. Nur wenige feste Größen etablierten sich und blieben in Form, doch auch diese etablierten Mods endeten irgendwann in der hintersten Ecke von Foren, weil sich niemand mehr um sie kümmerte.
Nicht weiterentwickelte Mods sind kein Problem, solange an Spielen nicht viel herumgepatched wird. Doch genau das passiert immer und immer wieder. Bei einem MMORPG wäre das natürlich tödlich und ich kenne vergleichbare Beispiele wo eben eine solche "third party application" zum Totalabsturz führte weil sie ein Monat veraltet war.
Patchs kommen und gehen, doch die Modder brauchen oft eine Weile die neuen Kompatibilitäsprobleme aus ihren Mods zu entfernen. Nur will man 2-3 Wochen warten neuen Content zu spielen, weil der Typ der gerade den bevorzugten Mod betreut lieber Wildstar als SWTOR zockt und keine Lust hat seinen Mod auf den neuesten Patch-Stand anzupassen? Also ich nicht. Mods zu verwenden ist auch immer mit dem Risiko behaftet sie gegebenenfalls nur schwer wieder entfernen zu können, jedenfalls wenn man kein Fan des Herumspielens an Game Files ist. Umso riskanter und ärgerlicher wenn man sich wegen eines nicht auffindbaren Fehlers dazu begeben muss das gesamte Spiel neu herunterzuladen.
So sehr ich auch versucht sein könnte mir Mods für SWTOR anzuschaffen, um etwa Machtblitze umzufärben, ich habe aus meinen Erfahrungen mit Modding genügend negative Erfahrungen gesammelt, es wohl doch eher sein zu lassen.
Swtor_miner hat allerdings eine Büchse der Pandora geöffnet. Ist die Modding-Community einmal wachgerufen lässt sie sich nicht mehr so einfach mundtot machen, Creative Assemblys anfängliche Weigerung für EMPIRE Modding Tools bereitzustellen war dafür auch ein Beispiel. Ein Franchise das über Jahre wirklich von Moddern profitiert hat versuchte sich mittels DLC Verkäufen neu aufzustellen und sah sich dafür gezwungen, die Modder zurückzudrängen, da es einigen wohl doch gelungen wäre besseren Content als den offiziellen abzuliefern.
Nur so schön und gut uns Modding jetzt vielleicht bald vorgestellt werden wird, die harte Realität ist 90% der Projekte enden in jenen Foren wo sie angekündigt werden. Von den überlebenden 10% enden wieder 9 vorzeitig und nur einer aus 100 Mods erweist sich wohl wirklich als standhaft und wird über Jahre weiter betreut. Ausnahmen bestätigen freilich die Regel.
Lebensumstände ändern sich und Modder verlassen ihre Projekte, am Ende lassen sie ihre User und Fans damit jedoch hängen. Bei einem Offline-Game kann ich damit leben, doch wegen Zwangsupdates via Steam & Co wird es heute immer schwieriger auf Mods zu setzen die eigentlich veraltet sind.
Trotz allem Frust den ich über all diese Jahre erlebt habe und all dem Ärger den ich mit einigen Mods und Mod-Kombinationen hatte, ich bin ein großer Fan der Modding-Ambitionen mancher Communities. Doch ich finde es immer wieder ärgerlich-amüsant in Jahre alten Threads von der Hybris einiger Modder zu lesen, die sich für achso viel besser als die ursprünglichen Programmierer hielten und wenn ich dann nach einem downloadbaren Mod suche... nichts. Ich bin User und hätte diesen Mod genutzt, ich hätte dem Modder vielleicht sogar zugejubelt und sein Ego gestreichelt, aber heiße Luft produziert mein PC auch.
Im Alter wird man vorsichtiger, so wird es einem zumindest beigebracht. ich finde allerdings, im Alter will man es bloß einfacher haben. Unsicherheiten, Komplikationen, Leute die sich zuviel vornehmen, hat man alles schon gesehen und eigentlich will man das alles nicht mehr in Kauf nehmen müssen, um zu erhalten was man will.
Es ist mir lieber der Entwickler baut selbst gewisse Dinge in sein Spiel ein, denn dabei weiß man wenigstens, dass diese Features weiter betreut werden und Bugs über kurz oder lang auch gefixed werden. Programmierer müssen ihre Entwicklungen mitprotokollen, auch deshalb weil andere in der Lage sein müssen ihre Arbeit fortzuführen.
Klingt unbedeutend, aber das ist es nicht. Swtor_miner hat rein theoretisch einen Weg gefunden das Spiel zu hacken und sich selbst allerlei Dinge zu schreiben, die ihn etwa erlauben durch geschlossene Türen in Operationen oder Kriegsgebieten zu laufen. Wer weiß was da noch möglich ist. Kartellmünzen per Mausklick in endlosen Mengen erstellen, sich instant ans maximale Credit Cap befördern.
Mr. Miner hat den Gang an die Öffentlichkeit gewagt, weil er meinte Bioware damit auf einen gefährlichen Fehler hinzuweisen bzw. eine Sicherheitslücke zu monieren, die weniger skrupellosen Gestalten allerlei schwerwiegende Vergehen erlauben würde. Damit hat sich der Dataminer jedoch selbst ins Fadenkreuz Biowares begeben und es ist fraglich, ob ihn seine Kronzeugen-Stellung vor möglichen Strafaktionen schützen wird.
Miner ging die Sache allerdings auch etwas problematisch an, das Rampenlicht scheint ihm allmählich zu gefallen und das kann durchaus noch problematischer werden. Die Worte Miners klangen jedenfalls nach leichter Überheblichkeit, als er davon sprach diesen oder jenen Bug doch ganz einfach fixen zu können. Roben die nicht mehr durch die Speeder clippen, die Farben von Fähigkeiten verändern und allerlei andere Dinge wären für ihn vermeintlich kein Problem. Er gab allerdings auch etwas zögerlicher zu, bei seinen ersten Versuchen durchaus einiges nicht hinbekommen zu haben.
Eine Idee die dem Miner wohl auch kam war es das ganze in ein lizensiertes Programm umzuwandeln und so zu verwalten, dass er praktisch Mods und Apps für das Spiel liefert, die dann die Leute nach eigenem Gutdünken benutzen können, um sich etwa ihre Machblitze grün zu färben. Das klingt natürlich verlockend.
Da Miners Mods ja keinen Einfluss auf die Server oder den Client anderer Spieler hätten wäre die Katastrophe überschaubar und Bioware könnte es vielleicht sogar gar nicht merken, wird die Sicherheitslücke nicht geschlossen.
Mods wie die von swtor_miner angedachten klingen sicher verlockend und könnten ja auch einiges umsetzen, das man sich lange gewünscht hat. Miners Ausführungen klingen auch so harmlos und ungefährlich.
Modding lässt mich an die gute alte Total War Zeit denken. Auch da war man in der Modding Community immer davon überzeugt ein besseres Spiel als Creative Assembly schreiben zu können, wobei man sich allerdings immer noch auf den von CA beigesteuerten Code stützte.
Die meisten Mods waren auch deutlich besser und detaillierter als das Hauptspiel. Ich habe selbst in all den Jahren immer nur ein gemoddetes Medieval 2 gespielt und die Vanilla Version schon Wochen nach dem Release nicht mehr angerührt. Ich könnte mir sogar selbst einige Charakternamen und kleinere Änderungen ins Spiel schreiben.
Doch so golden diese Zeiten auch wirkten, die Realität war weitaus unerfreulicher. Manche Modding-Projekten schafften es erst gar nicht über die Planungsphase hinaus. Andere brachten es nur zur Beta. In fast allen Projekten ging irgendwann ein Teil des Teams verloren.
Zu erwähnen sind auch einige ziemlich schlampig programmierte Mods die einem mal Savegames zerstören konnten oder generell zu häufigen Abstürzen führten. Es war nicht alles eitel Sonnenschein. Nur wenige feste Größen etablierten sich und blieben in Form, doch auch diese etablierten Mods endeten irgendwann in der hintersten Ecke von Foren, weil sich niemand mehr um sie kümmerte.
Nicht weiterentwickelte Mods sind kein Problem, solange an Spielen nicht viel herumgepatched wird. Doch genau das passiert immer und immer wieder. Bei einem MMORPG wäre das natürlich tödlich und ich kenne vergleichbare Beispiele wo eben eine solche "third party application" zum Totalabsturz führte weil sie ein Monat veraltet war.
Patchs kommen und gehen, doch die Modder brauchen oft eine Weile die neuen Kompatibilitäsprobleme aus ihren Mods zu entfernen. Nur will man 2-3 Wochen warten neuen Content zu spielen, weil der Typ der gerade den bevorzugten Mod betreut lieber Wildstar als SWTOR zockt und keine Lust hat seinen Mod auf den neuesten Patch-Stand anzupassen? Also ich nicht. Mods zu verwenden ist auch immer mit dem Risiko behaftet sie gegebenenfalls nur schwer wieder entfernen zu können, jedenfalls wenn man kein Fan des Herumspielens an Game Files ist. Umso riskanter und ärgerlicher wenn man sich wegen eines nicht auffindbaren Fehlers dazu begeben muss das gesamte Spiel neu herunterzuladen.
So sehr ich auch versucht sein könnte mir Mods für SWTOR anzuschaffen, um etwa Machtblitze umzufärben, ich habe aus meinen Erfahrungen mit Modding genügend negative Erfahrungen gesammelt, es wohl doch eher sein zu lassen.
Swtor_miner hat allerdings eine Büchse der Pandora geöffnet. Ist die Modding-Community einmal wachgerufen lässt sie sich nicht mehr so einfach mundtot machen, Creative Assemblys anfängliche Weigerung für EMPIRE Modding Tools bereitzustellen war dafür auch ein Beispiel. Ein Franchise das über Jahre wirklich von Moddern profitiert hat versuchte sich mittels DLC Verkäufen neu aufzustellen und sah sich dafür gezwungen, die Modder zurückzudrängen, da es einigen wohl doch gelungen wäre besseren Content als den offiziellen abzuliefern.
Nur so schön und gut uns Modding jetzt vielleicht bald vorgestellt werden wird, die harte Realität ist 90% der Projekte enden in jenen Foren wo sie angekündigt werden. Von den überlebenden 10% enden wieder 9 vorzeitig und nur einer aus 100 Mods erweist sich wohl wirklich als standhaft und wird über Jahre weiter betreut. Ausnahmen bestätigen freilich die Regel.
Lebensumstände ändern sich und Modder verlassen ihre Projekte, am Ende lassen sie ihre User und Fans damit jedoch hängen. Bei einem Offline-Game kann ich damit leben, doch wegen Zwangsupdates via Steam & Co wird es heute immer schwieriger auf Mods zu setzen die eigentlich veraltet sind.
Trotz allem Frust den ich über all diese Jahre erlebt habe und all dem Ärger den ich mit einigen Mods und Mod-Kombinationen hatte, ich bin ein großer Fan der Modding-Ambitionen mancher Communities. Doch ich finde es immer wieder ärgerlich-amüsant in Jahre alten Threads von der Hybris einiger Modder zu lesen, die sich für achso viel besser als die ursprünglichen Programmierer hielten und wenn ich dann nach einem downloadbaren Mod suche... nichts. Ich bin User und hätte diesen Mod genutzt, ich hätte dem Modder vielleicht sogar zugejubelt und sein Ego gestreichelt, aber heiße Luft produziert mein PC auch.
Im Alter wird man vorsichtiger, so wird es einem zumindest beigebracht. ich finde allerdings, im Alter will man es bloß einfacher haben. Unsicherheiten, Komplikationen, Leute die sich zuviel vornehmen, hat man alles schon gesehen und eigentlich will man das alles nicht mehr in Kauf nehmen müssen, um zu erhalten was man will.
Es ist mir lieber der Entwickler baut selbst gewisse Dinge in sein Spiel ein, denn dabei weiß man wenigstens, dass diese Features weiter betreut werden und Bugs über kurz oder lang auch gefixed werden. Programmierer müssen ihre Entwicklungen mitprotokollen, auch deshalb weil andere in der Lage sein müssen ihre Arbeit fortzuführen.