Gründe für den Nerf

Pay to Win

Der Spielautomat in seiner ursprünglichen Form war ein Beispiel für Pay to Win der übelsten Sorte.

Bioware musste einlenken, da Crafting durch ein Cashshop-Item ersetzt wurde und dieses erlaubte die Produktion zum Nulltarif. Wer keinen Automaten besitzt würde schwer zur Kasse gebeten und in seinem Spielerlebnis behindert.

Und dieser Automat steckte in einem Kartellpaket, wer also frisch in SWTOR einsteigt oder zurückgekehrt wäre hätte das Problem vorgefunden, dass man mit dem Paketkauf nur eine geringe Chance auf einen Automaten hat und von 250 bis 25.000 Kartellmünzen ausgeben muss, ehe man einen erhält. Man sollte auch an Spieler denken, die letzte Woche eben nicht dabei waren und was der Automat langfristig gebracht hätte. Langfristig wären die gesamten Automaten wohl aufgekauft worden und mal so mit Credits einen kaufen wäre gar nicht mehr möglich gewesen.

Zertifikate zu Dumpingpreisen

Der Automat hat auch dem Kartellmarkt geschadet, denn bisher waren die Kartellmarktzertifikate selten und alle mit ihnen kaufbaren Items wie Dekorationen auch einigermaßen wertvoll. Man war zwar bereit den Leuten Ruf mit einer bereits stillgelegten Ruf-Fraktion zu verschaffen, doch der rege Handel mit den Zertifikaten schlug über alle Stränge.

Der Schmuggelware Automat war wie sein Name bereits nahe legt eigentlich gedacht, eine Möglichkeit zu bieten an Ruf mit alten Ruf-Fraktionen zu gelangen, damit man deren Pakete vielleicht auch endlich streichen kann, um die begehrtesten Items evtl. doch einmal für Fixpreise zu verkaufen. Die Gratis-Zertis waren eine nette Geste, denn man wollte den Spielern auch eine Möglichkeit einräumen sich die Items der Rufhändler auch zu kaufen. Es ging allerdings alles schief.

Zertifikate wurden entwertet und anstatt des gewünschten Effekts, dass Zertis für Schmuggelware-Ruf-Items ausgegeben werden, sorgten sie für einen massiven Preissturz bei den an Zertis gebundenen Dekorationen. Man konnte mit den Automaten mehr Zertis verdienen als man vielleicht in den letzten Jahren aus Hyperkisten erhalten hat.

Klicken statt Craften

Pfeiff auf Crafting, drück den Automaten. Mit den Automaten wären Bots definitiv zum Problem geworden und hätten den Rohstoffmarkt gänzlich ins Aus befördert. Nur wer vollautomatisch klicken lässt wäre nicht irgendwann an seine physischen Grenzen gestoßen und hätte gemerkt, von diesem eintönigen Klicken schmerzt mir plötzlich die Hand.

Gerade grüne Mats lassen sich in freier Wildbahn leichter erwirtschaften als mit dem Automaten, trotzdem sorgte der Prä-Nerf-Automat dafür, dass die Mehrheit der Jäger und Sammler plötzlich irgendwo in einer Festung steckte. Bei allen Befürchtungen hinsichtlich einer Entvölkerung der Flotte wäre das der Todesstoß gewesen.

Hätte man früher oder später wieder seltene Mats eingeführt, die sich nur via Schatzsuche und dergleichen bergen lassen, dann wären diese an die Stelle der lila Stufe 11 Mats getreten. Hielte man diese neuen Super-Mats von den Jawa Händlern fern (wie Isotop-5), dann wäre die Einführung von Jawa Schrott sinnlos gewesen.

Das Crafter-Sterben und die Verarmung mancher PVPler

Es gibt gute Gründe dafür, dass Stufe 11 Mats so teuer sind, wie sie sind. Die Gewinnung von Stufe 11 Mats aus Unterwelthandel, Hacken, Diplomatie und Schatzsuche kostet nicht nur mehr und dauert länger, sie führt anders als im Fall der Stufe 9 Mats auch zu geringeren Ergebnissen. So gibt es für eine 500er Mission Unterwelthandel nur läppische 3 Stück Doonium, auf 450 gab es allerdings 5 Stück Beryllius. Im Krit-Fall gab es auf Stufe 9 8 Stück Beryllius, auf Stufe 11 sind es nur 5 Stück. Selbst Schatzsucher leiden unter einem latenten Nerf ihrer Erträge, denn für sie gab es in der 2.0 Ära 4/5 Mytag Kristalle, in 3.0 allerdings nur noch 3/5, obwohl die Verwendungsmöglichkeiten für die Midlithe deutlich breiter ausfallen als für Mytag.

Lila Stufe 11 Mats mussten aufgrund dieser Tatsachen eben teurer werden, weil es eine größere Nachfrage und ein geringeres Angebot gab. Doch im derzeitigen Streit schwingt auch die Ignoranz gegenüber dem Umstand mit, dass wir uns am Anfang eines Gearzyklus befinden, an dem diese Waren eben noch etwas wert sind. In einigen Monaten wenn "jeder" bereits 192er Gear hat und sich in 198er eindeckt werden die großen Meinungsführer Crafting eh wieder für tot erklären.

Crafting war jedoch auch eine der wenigen Möglichkeiten sich als PVP-Spieler etwas dazu zu verdienen. Während PVEler mit Dailies immer einen massiven Vorteil genießen konnten craftende PVPler (und davon gibt es mehr als man vielleicht glaubt) an diesem Kuchen mitschneiden, denn PVP Matches bringen nur unwesentlich mehr Credits ein als manche Bonusquest. Wann immer man Änderungen an der Wirtschaft vornimmt, muss man auch auf diese Dinge achten. Selbst wenn der harte Kern nur eine Handvoll Spieler darstellt, so sind es doch dutzende mehr, die ab und zu das gleiche machen.

Cheats und Exploits

Nach dem Wüter Exploit hat sich Bioware in eine missliche Lage manövriert, es gab zwar einige die den Wüter-Exploit ausgiebig genutzt hatten, doch die Spielautomaten waren praktisch soweit verbreitet, eine Bannwelle würde vermutlich ganze Gilden ausradieren und auch genau jene treffen, die bereit und willig sind für Kartellmarktitems Geld oder zumindest Credits auszulegen. Selbst wer seine Maschine vom Markt kaufte trägt zu Biowares Kartellmarktumsätzen bei, denn irgendjemand hat vorher ein Paket für Echtgeld gekauft und hat nun etwas davon, weshalb er vielleicht wieder eines kaufen wird. Um den Automaten Exploit von den Wütern abzugrenzen traf man allerdings die denkbar schlechte Entscheidung und erklärte ihn zum Nicht-Exploit. Alles was das bedeutet ist allerdings auch nur, es ist ein Exploit, aber ihr werdet dafür nicht bestraft werden.

In meinen Augen sind Exploits unvermeidbar, aber man sollte sie nicht pauschal unter Strafe stellen, sondern am ehesten einfach die Bugs beseitigen und evtl. zu Unrecht verdiente Items löschen. Bans sollte man sich für Hacking, Botting und alles andere aufsparen, dass nicht mit kreativer Nutzung von Spielmechaniken sondern externen Manipulationsversuchen zu tun hat. Entsprechend ist für mich auch die Wüter-Affäre kein Banngrund. Man sollte die Belohnungen einkassieren und jene Beta-Teilnehmer abstrafen, die den Exploit in Umlauf gebracht haben, womit sie ihre Verschwiegenheitsklausel gebrochen haben.

Aus meiner eigenen Erfahrung heraus stehe ich Cheats jedoch sehr ablehnend gegenüber. Sich auf Knopfdruck 100 Holz, 1000 Gulden oder Instantherstellung zu verschaffen ist ein "Feature" das es in fast jedem Aufbau- oder Strategiespiel gibt. Sogar das jüngste Sim City bietet die Option sich per Cheatcode mehrere Millionen Simeleons zu verschaffen. Wer beginnt zu cheaten, kommt oft gar nicht mehr davon los. So ruiniert man ganze Städte, weil man mit den besten Absichten Ressourcen oder Geld ercheatet und dann feststellt, ohne Cheats kann man das alles plötzlich nicht mehr finanzieren. Es ist ein Teufelskreis und hat mit befriedigendem Gameplay kaum noch etwas zu tun, man cheatet sich "zum Erfolg", aber man erschafft etwas, das nur durch diesen Cheat Bestand hat. Ich hasse solche verfahrenen Situationen, wenn es nur noch auf diese eine Weise vorangeht. Cheat-Abhängigkeit ist für mich ein Grund Spiele aufzugeben und sehr negativ in Erinnerung zu behalten. Wenn ich ein Spiel nicht ohne Betrug spielen kann, dann macht es für mich keinen Sinn mehr.

Der Spielautomat ist zwar kein Cheat-Tool wie Trainer in anderen Spielen, aber er lief doch auf denselben Betrug hinaus. Man klickt und klickt und klickt und klickt und klickt... und kommt nicht mehr von ihm los, es gibt keinen Ausweg, der Automat ist plötzlich der einzige gangbare Weg.

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estarra, Mittwoch, 4. Februar 2015, 02:19
Du sag mal, eine Frage hätte ich an dich und würde gerne mal deine Meinung und Erfahrung dazu hören.

In dingen wie Bugs Exploits etc, ähm
es gibt ja dereit, naja eher gesagt seit glaube über 1 Jahr
die Möglichkeit in ASA Massig an Credits zu farmen
und das in sehr kurzer Zeit.

1h = gute 1 Mio
Ich denke du kennst diese Masche bereits
und ich habe gehört das dies derzeit eine Grauzone sei.
Die eine hälfte sagt es sei verboten und ein Exploit oder so
und die andere hälfte sagt es sei erlaubt.
Angeblich hätte jemand mit einen Gamemaster per Ticket gesprochen und der Gamemaster hätte gemeint das die erlaubt sei.

Ich gebe zu das ich dies bereits auch schon mal
ausgiebig getestet habe, aber mittlerweile bin ich mir da
nicht mehr ganz sicher und würde mir weitere Meinungen
einholen.



liebe Grüße
Estarra

pfannenstiel, Mittwoch, 4. Februar 2015, 09:38
Ich habe davon gehört, aber mich nie so genau damit beschäftigt.

Meiner Ansicht nach ist 1h=1 Mio. zwar zu hoch, selbst wenn es eine Ops ist und die Ops-Gruppe dafür eben keine Dailies laufen muss, doch das ganze scheint für Bioware kein allzu großes Problem darzustellen.

Meinem Verständnis nach bräuchte man für jede weitere Million einen weiteren Charakter und selbst wenn man es exzessiv betreibt, benötigt man 22h und 22 Charaktere für 22 Millionen. Soviel opsfähige Chars und Zeit hat sicher kaum einer, also bleibt es vielleicht bei 4-5 Millionen pro Woche unter den Spitzenfarmern. Das ist zwar mehr als ich selbst früher mit Dailies verdient habe, doch die Anzahl der Spieler die es betreibt ist für BW wohl (noch) zu gering und die Kritik dürfte bisher auch eher verhalten geblieben sein. Ich vermute man sieht einfach keinen Grund einzuschreiten und verspürt auch keinen Druck dazu.

Man muss die Opsgruppen ja auch einmal organisieren und bei allem was so rumgetrödelt wird fallen bei 5 Runs sicher 1-2 Stunden Leerlauf an. Ich kann jetzt nur von mir aus schließen und ich halte Dailies nie allzu lange durch, aber Asa farmen frisst ja auch Zeit auf, die man für andere Dinge nutzen könnte.

Es ist sicher kein Exploit, aber vielleicht nicht ganz durchdacht. Vermutlich steht der Fix schon seit geraumer Zeit auf einer To-Do-Liste, aber bis er wirklich umgesetzt wird kann es noch dauern. Man müsste im englischsprachigen Forum vielleicht etwas Aufrühren, wenn man das ganze beschleunigen will. Bans oder Creditabzüge würde ich jedenfalls keine erwarten.

Dass Ops auch ertragreich sein sollen dürfte aber auch eine von Biowares Ideen sein, zumindest mit den Dekorationen kann man ja einige hunderttausend Credits, wenn nicht sogar Millionen verdienen und anstatt Credits direkt farmbar zu machen könnte man auf bestimmt handelbare Drops setzen. Je nach Gildensatzung kann man diese selbst einstreifen oder der Verkaufserlös fließt in die Gildenbank.

estarra, Samstag, 7. Februar 2015, 00:29
danke für deine Antwort :)

Also ich bin jetzt schon einige mal in ASA gewesen
und habe mit 2 anderen Leuten und mir
aber auch mal nur zu 2, mehrere stunden gefarmt.

bei 3 leuten bekommen wir bei jeder Mob gruppe die,
ka, alle 30sec oder 45 sec neu spawnt 13-18k credits.
Und wir haben dann in 1h auf jeden fall unsere Million zusammen.
Wir farmen immer 3-4h Abends, aber auch oft in der Nacht
und es lohnt sich difinitiv sehr, ist die beste Credit Quelle überhaupt. Natürlich ist man halt auf 1-2 weitere Leute angewiesen.


Aber am besten wäre ja was was man aleine machen kann.
Kennt jemand etwas was man super aleine machen kann? :)
Und bitte kommt ir nicht mit Dailys oder Items verkaufen ^^

pfannenstiel, Samstag, 7. Februar 2015, 15:01
Also mir würde jetzt nichts einfallen, dass sonst 1 Million pro Stunde garantiert. Aber es gibt Heldenquests die man auf 55 oder 60 relativ ertragreich (300k oder mehr) farmen kann oder zumindest mal farmen konnte (mittels regelmäßigen Resettens). Konnte jetzt nur das Voss-Beispiel finden, aber es gibt sicher noch andere: http://www.swtor.com/community/showthread.php?t=755662

Bei den Heldenquests ist man natürlich sehr davon abhängig welcher Loot gerade droppt und wieviel die NPC-Händler dafür rausrücken. Gegebenenfalls kann man auch mal versuchen den Loot in den Handelsmarkt zu stellen, aber außer bei lila Items lohnt sich das imho selten.