Freitag, 2. Jänner 2015
Die Galaxis nach 3.0 - Szenarien
Yavin 4 ist ein einziger großer Cliffhanger, der einmal mehr deutlich macht, dass Bioware im jeweiligen Addon nicht das Ende sondern nur den Anfang eines neuen Kapitels sieht. Mit dem Kauf von SOR kaufte man sich so auch den Zugang zu allem was bis 4,0 noch kommen wird. Mit 2.0 verglichen bedeutet das, man kaufte damals auch nicht bloß Makeb, sondern CZ-198 und Oricon mit. Allerdings war 2.0 weit weniger kohärent wie 3.0 und die Handlungsfäden gingen soweit auseinander, dass man im 3.0 Intro sogar beide Seiten auf ein gemeinsames Ziel einschwören musste.

Eine zweite Koalition?

Yavin 4 war erst der Anfang in der Jagd nach dem Sith-Imperator und das könnte auch eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen Jedi und Sith bedeuten. Oder eben auch nicht. Der Waffenstillstand von Yavin 4 war notwendig, weil die Zeit drängte und keine der beiden Seiten über ausreichend Truppen für einen Alleingang verfügte, so jedenfalls die erzählerische Erklärung für die Koalition. Nicht umsonst entscheidet man sich in der Yavin 4 Story zwischen einer fraktionseigenen Task Force aus verlässlichen Mitstreitern und dem Versuch mittels Dailies den Teamgeist der Reps und Imps zu stärken. So kann Yavin 4 unterschiedlich ausgehen, entweder als Solo-Mode Zeichen für eine mögliche Zusammenarbeit oder eben als Business as usual. Man entscheidet selbst, wofür Yavin 4 im großen Ganzen steht. Schlussendlich ist aber ein brüchiger Frieden Kanon, egal wie man sich entscheidet.

Brüchige Friedensverträge sind auch der Urzustand der Story von Akt I-II und um den Imperator zu vernichten und daran zu hindern, von den Toten auf den Schlachtfeldern zu profitieren (sollte er deren Tod als Energie benötigen), könnte man in Akt V durchaus einen Waffenstillstand schließen. Dadurch werden Reps und Imps zwar keine Freunde und es kann kriegerisch in Scharmützeln weitergehen, doch man drängt die Story wieder etwas ins Kalte Krieg-Setting, das heutzutage sogar wieder etwas zeitgemäß wirken würde.

Jedi und Sith

Revans wichtigste Waffe gegen den Imperator war die Zusammenführung von Jedi und Sith. Womöglich wusste Revan mehr als wir und es benötigt ein Gleichgewicht der Macht, um den Imperator zu vernichten. Notgedrungen müssten also helle und dunkle Seite Vertreter zusammenarbeiten, um den Imperator zu vernichten. Das würde durchaus zu einigen losen Storyfäden passen. Helle Sith, Revaniter, die mit Ashara Zavros sympathisierenden grauen Jedi - das Imperium hat bereits seine Zugangbeschränkungen zur Sith-Akademie gelockert, da wäre es auch möglich im Rahmen von Darth Marrs Reformen helle Sith als Gegengewicht zu den Jedi zu rekrutieren, um fraktionsintern eine Lösung für das Imperator-Problem zu finden. Alternativ bliebe nur ein Bündnis mit Satele Shan.

Andere Machtnutzer

Jal Shey, Zeison Sha, der Orden von Shasa, Voss-Mystiker und die Revaniter. SWTOR erwähnte bzw. nutzte bereits eine ganze Reihe von Machtnutzer-Organisationen, die uns zuvor auch noch nie vorgestellt worden waren. Es ist in Akt V mit einer möglichen Rückkehr nach Manaan und Imperator Vitiates Ähnlichkeit zu Sel-Makor denkbar, dass wir uns einmal mehr den Selkath und Voss zuwenden werden. Doch in der Klassenstory des Jedi Botschafters erfahren wir auch von den Zeison Sha und die Ereignisse auf Yavin 4 bekräftigen eigentlich den Wunsch imperialer Revaniter ihrer Fraktion treu zu bleiben. Lord Ivress auf Rishi ist bereits ein Beispiel dafür, wie die imperialen Revaniter eigentlich einfach wieder auf das Imperium eingeschworen werden können und Darth Marr hat praktisch bereits einige programmatische Ziele der Revaniter und Darth Malgus umgesetzt, Grund genug also die vermeintlichen Verräter für die eigenen Zwecke einzusetzen.

Die Voss wussten wie man Sel-Makor stoppen kann und die neue körperlose Form des Imperators erinnert nur zu offensichtlich an Akt III des Sith-Kriegers. Der Imperator feilschte mit Sel-Makor um ein besonderes Stück Information, wahrscheinlich eben wie er unabhängig von einem Körper operieren kann. Nun ist Vitiate wie Sel-Makor, was aber auch bedeutet er wäre nun anfällig für die gleichen Rituale und Umstände, die Sel-Makors Macht schwächen. Wir erinnern uns, Sel-Makor existiert wegen des Krieges zwischen Voss und Gormak. Der Imperator erwähnt selbst, er musste nur Imps gegen Reps richten und schon war sein Ziel erreicht. Der Imperator profitiert also vom Krieg und der einzige Weg ihn trocken zu legen, ist das Blutvergießen zu stoppen.

Um Vitiate aufzuhalten und überhaupt Rituale zu finden ihn endgültig zu zerstören braucht man jedoch eben mehr Wissen als es Jedi und Sith besitzen. Man braucht eine breitere Perspektive und diese zu erlangen könnte zum vergangenen Allianzen-Arc passen, nur eben mit einer Spur mehr Fraktionseigenständigkeit. Auch Asation begann mit einem Hilferuf des Gree Botschafters an beide Fraktionen und genauso könnte Akt V auch aussehen. Jede Seite findet neutrale Machtanwender, die ihr helfen würden. Vielleicht sind es die gleichen, vielleicht aber auch nicht.

Verräter im Imperium

Darth Marr hat bereits Anhänger Malgus begnadigt (siehe Makeb) und auch die Revaniter drängen neuerdings auf Wiederaufnahme, während Lana Beniko als Geheimpolizeipräsidentin kurzen Prozess mit weiteren Spionen im Imperium machen dürfte. Malgus Anhänger und die Revaniter waren nur politische Schwärmer und sie lagen nicht im Unrecht. Das Imperium braucht Veränderung und der Imperator muss vernichtet werden, all das kann ihnen Darth Marr nun offiziell bieten. Die übrigen Terroristen und Abweichler dürften Opfer des Sith-Geheimdienstes werden, was das Netzwerk des Schleiers ebenfalls betrifft.

Doch Malgus und Revans loyale Fangemeinschaften waren eben nur politische Idealisten, was es möglich macht sie mit konventionellen Methoden aufzuspüren. Die Anhänger des Imperators zählen nur teilweise zu dieser Kategorie. Verstaubte Konservative wie Großmoff Regus könnte Vitiate die Treue halten, weil sie zu fanatisch sind in ihm eine Gefahr zu erkennen. Marionetten wie General Hesker leiden an der Gedankenkontrolle des Imperators, der dadurch die gesamte imperiale Garde unter seiner Kontrolle behält. Die Garde zu schlagen wird für das Imperium eine seiner größten Herausforderungen, denn man wendet sich nun gegen die Elitekämpfer des Imperiums, die außerdem für Jahrhunderte völlig unpolitisch agierten. Eine Armee ohne Loyalität zu einem Ratsmitglied oder dunklen Lord, das war einer der Vorzüge der Garde und der Grund warum sie eingesetzt wurde ranghohe Würdenträger zu beschützen.

Doch die Gefahr für das Imperium endet nicht mit unbelehrbaren Fanatikern und willenlosen Sklaven, denn es gibt auch noch die Kinder des Imperators. Schläfer die nichts davon wissen, dass in ihnen ein Funken des Imperators existiert und doch können sie jederzeit aktiviert werden. Während die Republik mit Hilfe des Jedi-Ordens Jagd auf sie macht haben es die Sith da schwerer. Die dunkle Seite eines Kindes lässt sich nur schwer von der dunklen Seite eines normalen Sith unterscheiden. Und sie könnten überall sein, sogar im Dunklen Rat. Aus Kira Carsens Berichten wissen wir, dass eine ganze Reihe junger Akolythen vom Imperator bearbeitet wurde und auch ältere Jedi-Meister wie Syo Bakarn nicht davor geschützt waren, von ihm in Besitz genommen zu werden. Wieder einmal wäre eine Allianz mit den Jedi von Vorteil, die bereits über Möglichkeiten verfügen sollten, Kinder des Imperators aufzuspüren.

Mandalores Ambitionen

Die Mandalorianer verhalten sich vorerst noch loyal gegenüber dem Imperium, der Gewinner der großen Jagd wurde nun jedoch auch offziell zum "imperialen" Mandalorianer ernannt, einer Art Posterboy für die bisher erfolgreiche Zusammenarbeit. Shae Vizla dürfte nun kein Problem darstellen, sie ist in Marrs Worten niemand mit Ambitionen.

Manipulation durch den Schleier oder womöglich sogar eine Infiltration durch den Imperator könnten die Mandalorianer jedoch zu einer Gefahr für die Galaxis machen, vor allem wenn Reps und Imps sich zu einem Waffenstillstand entschließen sollten. Imperator Vitiate nutzte die Mandos schon einmal, um die Wasser vorzutesten und entfesselte damit die Mandalorianischen Kriege. Revan mag tot sein, doch einen Mandalore zu töten ist sicher die Fantasie so mancher Jedi-Ritter und Kopfgeldjäger. Die neue Machtstellung des Jägers könnten ihn außerdem in Konkurrenz zu Mandalore bringen und sogar ein Sturz wäre nicht auszuschließen. Immerhin, auch Sith Inquisitoren besitzen innerhalb des Imperiums politische Macht, auch wenn sie hauptsächlich offscreen bleibt.

Der Schleier leckt seine Wunden

Was bereits amtsbekannte "fraktionsneutrale" Gegenspieler betrifft ist der Schleier wohl als möglicher Zwischenboss für Akt V auserkoren. Der Meisterspion könnte angesichts der Rückkehr des imperialen Geheimdienstes, der Revaniter-Krise und der Jagd nach dem Imperator wieder einmal versuchen sich selbst in Szene zu setzen. Doch seit 3.0 ist der Schleier nicht mehr als nerviger Terrorist, der auf dem Weg zu 4.0 vielleicht beseitigt werden könnte. Warum? Der Schleier ist gegenüber dem Imperator eine weit geringere Bedrohung und dank der Rückkehr des Geheimdienstes ist der Schleier nun in der Defensive. Die Jagd auf die Revaniter hat auch Agenten des Schleiers zu Tage gefördert und mittlerweile hat er eine ganze imperiale Behörde gegen sich, anstatt nur Darth Mortis.

Der Schleier bietet jedoch wertvolle Beute für beide Seiten. Ob nun Theron Shan oder Lana Beniko, beiden dürfte klar sein, dass der Schleier über Jahrzehnte eine ganze Menge Informationen und Erpressungsmaterial gesammelt haben dürfte, um der eigenen Seite einen gewichtigen Vorteil zu verschaffen. Auf der Jagd nach dem Imperator könnte sich dieser Wissensschatz sogar noch als vorteilhaft erweisen. Womöglich wird der Schleier damit also zum Gejagten.

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