Mittwoch, 28. Jänner 2015
Exklusive Infos zum Kostümdesigner morgen im Ootinicast

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Nachwehen und Nebenwirkungen der Rohstoffkrise
Ein großer Stapel Mats, deutlich unter dem Marktpreis angeboten und weitab der Konkurrenz stehend - wer würde da nein sagen?

Doch dieser Verlockung zu erliegen ist meistens schon nicht ganz billig, ob man nun einen Gegenwert für 99.000 Credits um 49.500 einkauft oder 170.000 für 99.000 Credits. Man legt eine stattliche Summe hin und tut das was man schon immer getan hat, wenn man einige Credits verdienen wollte, man listet den großen Schatz knapp unter dem aktuellen Marktpreis.

In der guten alten Zeit hätte das noch funktioniert, in den Jahren 2011-2014 und den ersten Wochen von 2015 hätte man seine 99.000 oder 170.000 Credits einstreichen können und mit dem Wiederverkauf Gewinn gemacht. Doch leider ist heutzutage alles anders, der Markt spielt verrückt und so handeln auch vernünftige Personen zuweilen genauso verrückt wie mancher Wahnsinnstäter.

Doch vom Verkauf eines "Gratis-Stapels" um 49.500 oder 99.000 angespornt legen die Betreffenden gerne nach. Ist ja eine Menge und alles Gewinn, auch wenn im Hintergrund versteckte Kosten lauern. Eine Woche nach dem Schmuggelware-Desaster ist es Zeit für den Cash-In und man will Credits sehen. War zu erwarten, doch dieser Faktor wird gerne unterschätzt. Letzten Mittwoch wurde zwar eine Menge Waren aus dem Markt gezogen, eingelagert und nun langsam wieder zu normalisierten Preisen verkauft, doch es gibt weiterhin Altbestände aus den Conquests und der Exploit-Woche, die immer wieder mal unter den Hammer kommen. Geduld soll ja auch belohnt werden.

Informationsungleichheit

Ein bedeutender Faktor für Fehleinschätzungen ist auch die Tatsache, dass die meisten Neo-Verkäufer auf den Stufe 11 Markt drängen, während man für grüne oder blaue Mats auf den Stufe 1-9 Märkten teilweise deutlich mehr erhalten würde. Der Markt ist jedoch imperfekt, weil nicht jeder Zugang zu dieser Information hat. Für grüne Stufe 11 Mats bekommt man trotz gewisser Schwankungen bestenfalls 1000 Credits je Stück und das auch nur für Artefaktfragmente. Schon für Stufe 9 Fragmente und die Vorgänger der Ruusan Kristalle kann man teilweise jedoch über 2000 Credits pro Stück erhalten. Und wer hat da behauptet blauer Ramsch wäre wertlos? Auf Stufe 11 kann man zwar jederzeit 250 Credits pro Einheit aus der Umwandlung in Turadium (? - Stufe 11 Unterwelthandel, blau) beziehen, aber für blaue Mats von Stufe 1-6 kann man teilweise ebenfalls 2000 Credits erhalten, man muss nur suchen. Housing hat es möglich gemacht, dass sich sogar Stoffe mittlerweile um über 1000 Credits verkaufen lassen, wenn man den richtigen dafür gefunden hat.

Doch stattdessen wird auf den Stufe 11 Markt gedrängt, auf dem derzeit aber auch nur die lila Mats über ihren Vorgängern liegen.

Kapitalknappheit und Unsicherheit

Meine Beschäftigung mit Crafting und Handel hat zwar erst 2014 begonnen, doch in den Jahren davor legte ich bereits hin und wieder Wert darauf mein hart verdientes Daily-Geld wertsteigernd anzulegen. Da reicht man seine Makeb-Weekly ein und findet im nahegelegenen Handelsmarkt einige zum Vorschlagspreis gelistete Waren. Einen Tag später hat man aus seinen 300k vielleicht 500k gemacht. Auf diese Weise kommen nicht wenige Spieler zu einem soliden Zusatzverdienst, auch wenn man sie niemals als Crafter oder Großverdiener bezeichnen würde. Manchen gelang es auf diese Weise sogar sehr erfolgreich den früheren Creditmangel auf niedrigeren Leveln zu überwinden.

Ohne Vermächtnisbanken für Credits stehen viele Charaktere auch sehr arm da, außer man schickt ihnen von vermögenderen Chars mal Credits. Während der Spielautomatenphase dürfte so mancher Twink in den bankrott geraten sein, sodass man als verantwortungsbewusster Mats-Verkäufer jetzt allerdings auch gar nicht das Geld hätte niedrigere Angebote als die eigenen aufzukaufen, sollte man wieder einmal wahnwitzig unterboten werden. Die Tunnelblicklösung in diesem Fall wäre einfach noch tiefer anzusetzen und sich einzureden, die Mats waren ja gratis. Je mehr so denken, desto instabiler werden die Preise. Plötzlich listen 10 Leute unter dem eigentlichen Marktpreis, jedenfalls zu viele, als dass ihr Angebot durch den täglichen Bedarf aufgebraucht und gekauft wird.

Durch den hohen Materialüberschuss, den Verkaufsdruck und die vermeintlichen Gratis-Mats entstehen auch Situationen in denen auf den Verkauf eines deutlich unter seinem Wert gehandelten Stapels von der selben Person gleich 10 weitere eingestellt werden. "Verkauft sich ja um den Preis." Spätestens jetzt scheitertet es bei so manchen Anbietern, die mit dem Aufkaufen des Billig-Stapels ihre Preise stabilisieren wollten, am Kapital und man muss die Konkurrenzangebot stehen lassen. Beim nächsten Mal listen sogar noch welche darunter, denn ganze Stapel sind teuer und verkaufen sich eher selten. Es wird auch häufig nicht auf die Einzelpreise geachtet, so kann der 99er Stack zwar zu 200 Credits je Stück gelistet sein, aber das nächste Einzelstück liegt vielleicht bei 400 und wer nur 1-20 Stück benötigt kauft keinen ganzen Stapel, dennoch wird der Stückpreis des Stapels regelmäßig unterboten.

Je weiter wir uns von 3.0 entfernen, desto geringer wird die Nachfrage nach Stufe 11 Mats werden. Normalerweise würde man nach einem rasanten Preisverfall erwarten, dass die Leute die Tiefpreis-Angebote auch kaufen und sich alles wieder nett einpendelt. Doch wer Mats brauchte setzte während der goldenen Woche meist selbst alles daran einen Spielautomaten zu ergattern und sich auf Wochen oder Monate mit Mats einzudecken. Wer derzeit einkauft war entweder nicht dabei (hat den Automaten verpasst, nicht bemerkt oder hatte nicht das Geld dafür) oder hat seinen Vorrat bereits aufgebraucht. Es sind jedenfalls weniger Crafter als normal, die derzeit Mats kaufen und jeder absatzsteigernder Effekt trifft somit nur eine geschrumpfte Gruppe von Käufern. Selbst mit dem theoretischen Nachfrageplus durch die tiefen Preise erreicht man vielleicht nur ein Niveau wie vor den Spielautomaten, jedoch zu wenig, um den Überfluss an Mats abzubauen.

Wer derzeit Mats verkauft kann sich nicht sicher sein, ob er diese zum gewählten Preis verkauft, da die Gratis-Mentalität dafür sorgt, dass man ohnehin unterboten wird. Wenn sich keine "AH-Preise" orten lassen, dann ist auch aufkaufen eine schlechte Idee. Man weiß bereits so nicht, ob man seine Waren verkaufen kann, noch weniger jedoch wo der Martkpreis in einigen Monaten liegen könnte. Der Trend zu einem Überfluss an farmbaren Mats in der freien Welt wird mit Ziost wohl kaum abreißen und ein neuer Planet mit Gratis-Mats bedeutet noch mehr Nachschub, der zum Nulltarif erwirtschaftet werden kann.

Perspektivenlosigkeit

Als zusätzliche Belastung kommt noch das Fehlen einer Material Sink für den Stufe 11 Bereich hinzu. Auf allen Ebenen darunter kann man seine Mats für Housing oder Conquests verschwenden, weshalb man seit 2.9 erstmals sogar solide Preise für Farbkristalle erhält. In der Theorie ließen sich Fertigteile MK-4, Dunkle Projekte MK-2 und rein mit Stufe 11 Mats craftbare Kriegsvorräte frühestens mit der neuen Festung erwarten, die derzeit als Bestandteil von 3.2 vermutet wird. Es könnte jedoch deutlich zu den Großupdates dieses Jahres passen, Housing, Conquests und vielleicht sogar GSF zu stärken. Nur derzeit wissen wir von solchen Plänen rein gar nichts und müssen so handeln, als wäre da kein Licht am Ende des Tunnels.

Ohne einen Housing/Conquest-Abfluss für Stufe 11 Mats steuern wir auf eine Situation zu die an die der Stufe 6 Mats vor Galactic Strongholds erinnert. Stufe 6 Mats waren größtenteils einfach wertlos, Metalle und Gemische aus Plündern wurden um 100-200 Credits gelistet und der Preisdruck war bei blauen Stufe 6 Mats so hoch, dass sie bestenfalls knapp über dem NPC-Händlerwert eingestellt wurden, in der Praxis jedoch auch darunter fielen und glücklichen Käufern 10-20 Credits Gewinn einbringen konnten. Mit dieser Perspektive vor Augen wird jede langfristige Planung uninteressant, besser noch jetzt verkaufen, solange man seine Mats verkaufen kann.

Liquidation

Liquidieren ist das Flüssigmachen bisher gebundener Geldwerte. Man verkauft Waren unter ihrem Kaufpreis, nur um an Geld zu kommen. Der Verlust ist nebensächlich, denn es gilt nun noch möglichst viel herauszuschlagen. Man löst Warenlager auf als wäre man in Konkurs gegangen und etwas ganz ähnliches ist ja mit den Spielautomaten passiert. Wer einen hat, hat praktisch eine Lagerhalle ersteigert und verkauft nun alles was darin war. Nachdem man einmal die großen lukrativen Brocken verkauft hat (lila Mats, Dekorationen) sind die Kosten meist schon abgedeckt und beim restlichen Ramsch gibt man Acht darauf, was da so rumliegt.

Wer zuvor Midlithe Kristalle um 20k verkauft hat will für seine Ruusan Kristalle nur noch irgendeinen Betrag sehen. Der Markt für grüne oder blaue Mats ist diesen Anbietern im Normalfall völlig egal, noch ein paar Credits mehr oder weniger sind hier sowieso nicht drin, Hauptsache alles ist verkauft. Wegen dieser Mischung aus Unverständnis und Unkenntnis, sowie des übersättigten Angebots wäre es bereits sinnvoller auf andere Waren wie Stufe 9 oder Stufe 6 Kristalle auszuweichen, die einem Verkäufe zu deutlich höheren Preisen bescheren und dort muss man auch noch nicht fürchten mit 20 Stacks unterboten zu werden. Nur das Verkaufstempo ist durchaus etwas langsamer, der Verkauf dafür aber wegen geordneter Verhältnisse auch sicherer.

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