300 Years a Slave - die Revan-Story

Die Metamorphosen eines ehemaligen Spieler-Charakters

Kaum ein Star Wars-Charakter hat derart viele Evolutionsstufen hinter sich wie Revan. Und wer Revan wirklich ist oder war ist nachwievor ein großes Rätsel.

KotOR I lässt Revans Charakter gänzlich offen und erlaubte 2003 sich ein völlig eigenes Bild von diesem Charakter zu machen. KotOR II hingegen steigerte Revans Prestige noch, indem es praktisch die gesamte Galaxis in seiner Abwesenheit ins Chaos stürzen ließ. Marodierende Sith-Lords und ein ausgelöschter Jedi-Orden inklusive. Man führte außerdem Arren Kae und Kreia als Revans ehemalige Meisterinnen ein, wobei man Revans undurchschaubaren Charakter noch weiter ausbaute, indem die nicht weniger undurchsichtige Kreia davon sprach ihm auch den Weg aus dem Jedi-Orden gewiesen zu haben.

Dank KotOR II wurde der Revan-Mythos vielleicht erst geschaffen. Immerhin kam TSL (KotOR II: The Sith Lords) mit der Idee auf, Revan sei praktisch unbekannt verzogen und würde die wahren Sith in den Unbekannten Regionen bekämpfen. Daraus wurde dann nichts, weil Obsidian nie an KotOR III arbeiten durfte, was aus Sicht mancher auch etwas gutes an sich hatte.

In KotOR I war Revan ein gefallener Held, der schließlich von seinem Thron gestoßen und seiner Erinerrung beraubt wurde. In TSL ist Revan jemand der schon vor seinem Aufstieg zu Darth Revan eine immense Skrupellosigkeit an den Tag legte und auf besten Wege in die Dunkelheit war. Doch TSL macht Revan auch zu einem Übermenschen, der die Galaxis auf eine verborgene Bedrohung vorbereiten wollte.

Und dann kamen die als Prequels zu KotOR angelegten Knights of the Old Republic-Comics. In diesen erscheint Revan nur als Randcharakter und rebellischer Jedi-Meister, dem der Titel Revanchist verliehen wurde. Man erfährt wenig mehr über ihn, außer dass der Jedi-Rat nicht unbedingt begeistert von seinen Taten ist. Zugleich führen die Comics allerdings den jungen Malak ein, der als Freund und loyalster Anhänger des Revanchisten in Erscheinung tritt.

Jahre später erfahren wir aus The Old Republic was aus Revan wurde. Revan lebt, doch er wurde im Mahlstrom Gefängnis für 300 Jahre eingekerkert und künstlich am Leben gehalten. Als ihn die Republik befreit sieht Revan seine Chance gekommen dort anzuknüpfen, wo ihn Kreia zuletzt vermutet hat, beim Versuch das Sith-Imperium auszulöschen. Dabei driftet Revan Reborn immer mehr in die dunkle Seite ab.

Der Roman von Revan-Schöpfer Drew Karpyshyn schafft zwar ein autorisiertes Revan-Charakterporträt, doch lässt auch vieles offen. Inwiefern ist Revan Reborn etwa noch mit dem Jedi-Meister vom Beginn des Romans identisch?

Heute ist Revan viel mehr als er je zuvor war und es hat sich ein Hintergrund ergeben, der so ursprünglich auch nicht geplant war. Revan war als gescheiterter Held und bekehrter Schurke gedacht, TSL machte ihn erst zu dieser übermenschlichen Figur, mit der wir heute zu kämpfen haben.

Die Wurzeln der dunklen Seite

Wer einmal den Pfad der dunklen Seite beschreitet, der wendet sich nie mehr von ihr ab, so die Lehre Meister Yodas. Das könnte auch für Revan gelten. Während sich die Comics und KotOR I noch Mühe geben Revan als Helden darzustellen, der tut was er für richtig hält, zieht ihn TSL in den Dreck. Aus den Berichten Bao-Durs wissen und erfahren wir, wie Revan schlussendlich selbst zu einem Kriegsverbrechen griff, um die Mandalorianer über Malachor V nahezu auszulöschen und einen Teil seiner Truppen gleich mit.

Nach TSL näherte sich Revan sukzessive der dunklen Seite an, je länger der Krieg dauerte. Und nach seiner "Auszeit" kehrte er zurück, wobei er Kreia die Trayus Akademie überließ. TSL hat damit auch ein Problem, weil Revan damit Darth Traya erschaffen hätte. Die fast 3000 Jahre später angesiedelten Darth Bane-Romane des Revan-Schöpfers Drew Karpyshyn sehen in Revan jedoch einen frühen Vertreter der Regel der Zwei, also ein Meister und ein Schüler, nie mehr, nie weniger. Also lässt sich wohl zurecht behaupten Bioware und Karpyshyn wären sehr unglücklich mit der Richtung gewesen, die Obsidian mit dem Franchise eingeschlagen hätte.

Nach TSL kehrte man zum Konzept einer Bekehrung Revans zurück und reduzierte Malachor & Co auf Randnotizen, was sich imho auch so in der Kontinuität und im Kanon niedergeschlagen hat. TSL-Fans mag das verärgern, KotOR I-Fans und Karpyshyn-Jüngern jedoch umso mehr.

Anstatt Revan auf einem unabwendbaren Niedergang zusteuern zu lassen schuf Karpyshyn aus der Bemerkung über eine größere Bedrohung in den unbekannten Regionen das Sith-Imperium. Die wahren Sith! So enstand aus einem Retcon-Versuch von Kreias Aussagen in TSL der Sith-Imperator. Nach den mandalorianischen Kriegen war Revan somit immer noch ein Held und einer der Guten, wenngleich etwas aus der Balance geraten. Tollkühn und heldenhaft zog er mit seinem damaligen BFF Malak auch aus, um die von Mandalore den Ultimativen angedeuteten Strippenzieher hinter dem Krieg ausfindig zu machen. Damit verzichteten Revan und Malak auf Verehrung und einen verdienten Ruhestand als Kriegshelden. Stattdessen endete sie auf Dromund Kaas im Kerker des Imperators, der sie zur dunklen Seite bekehrte.

Kreias Idol war also böse auf die Nase gefallen. Doch nach Karpyshyns Revan-Roman war Darth Revan nicht unbedingt einer der Bösen und formierte aus seinen ehemaligen Kriegskameraden ein eigenes Imperium, um damit gegebenenfalls gegen die wahren Sith los zu schlagen. Malaks Putsch kam ihm jedoch zuvor. Und Revan dürfte selbst etwas von seinen Zielen abgekommen sein. Malak war jedoch vielleicht als der ungestümere der beiden der ursprüngliche Plan auch egal oder trieb ein doppeltes Spiel als wahrer Diener des Sith-Imperators. Viele Optionen lägen diesbezüglich am Tisch.

Nach den jüngsten Ereignissen und Karpyshyns Deutung war es jedoch Darth Revans Anliegen den Sith-Imperator zu bekämpfen, koste es was es wolle. Malak kam ihm nur dazwischen. Ohne sein Gedächtnis dauerte es Jahre bis Revan wieder auf das geheime Imperium stoßen konnte und es sollte sein Ende besiegeln.

Der Revanchist, Revan und der bekehrte Revan mögen im Kern noch dieselbe Person gewesen sein, Revan Reborn hatte jedoch mehr von Darth Revan als seinen hellen Persönlichkeiten. Revan Reborn ist der verhinderte Massenmörder aus der Fabrik und das ist erst der Auftakt gewesen.

Darth Revan war böse und daran sollte kein Zweifel mehr bestehen. Darth Revan war Revans Versuch das Böse dadurch zu besiegen, indem er noch böser und mächtiger wurde. Der Plan ging schief, weil Darth Revan doch nicht vor der dunklen Seite und den Konsequenzen seines neuen Weges gefeiet war. Malaks Putsch ließe sich ja auch als Schachzug des Sith-Imperators verstehen, der bei Revans Bekehrung genau wusste, dass die beiden ihn zwar zu betrügen glaubten, schlussendlich jedoch durch die dunkle Seite selbst zu Feinden werden würden. Und Darth Revan hätte wohl auch nicht aufgegeben, hätte er den Imperator besiegt. Der "Bruderzwist" zwischen den wahren und dem Selfmade-Sith hätte damit geendet, dass Revan als Stratege die Trümmer des Imperiums absorbiert und sich schlussendlich zum Herrn der Galaxis aufgeschwungen hätte. Ein weniger irrlichternes, aber immer noch sehr dunkles Imperium. Immerhin wäre Revans Geheimwaffe weiterhin die Sternenschmiede gewesen, die Waffe, die schon die Rakata die Galaxis beherrschen ließ und das für Jahrtausende. Und die von seinen Anhängern gottgleich verehrte Gestalt Revans hätte es auch noch zustandegebracht sich in einem ähnlichen Ritual wie den Imperator unsterblich zu machen. Darth Revan wäre nur eine andere Bedrohung gewesen und das macht Revan Reborn nun auch umso gefährlicher. Der Sith-Imperator schuf sich keine Marionette oder einen Gegner, er schuf sich einen RIVALEN.

300 Jahre im Kopf des Feindes

Als Revan seine 300jährige Kerkerhaft antrat war er bereits deutlich dunkler als in den Jahren zuvor. Er hatte sich der dunklen Seite sogar soweit angenähert, dass er wieder halb zu Darth Revan geworden war. Das erlaubte es dem Imperator wohl auch in Revans Erinnerungen und Gedanken einzudringen. Nur war diese Verbindung keine Einwegstraße.

Während der Imperator sich Revans immensen Wissensschatzes bediente saugte Revan gleichermaßen Informationen aus dem Verstand des Imperators und kontrollierte sogar einen Teil von dessen Handlungen. Die Invasion blieb aus, bis Revans Einfluss zu schwächeln begann und der Imperator sich einigermaßen von ihm befreite. Doch solange Revan in Haft blieb stand ihm der Geist Meetra Suriks zur Seite, eine Lichtgestalt in den dunkelsten Stunden. Surik ließ immer wieder die helle Seite in Revan fließen und stablisierte ihn wohl auf diese Weise, was zwar Revans vollständigen Sturz verhinderte, zugleich aber auch dessen Wert als Relais des Imperators zwischen den beiden Seiten der Macht steigerte. Surik hinderte Revan vielleicht daran wahnsinnig zu werden, als er jedoch befreit war brach alles zusammen.

Revan hatte dem Imperator seinen Stempel aufgedrückt, doch dieser hatte auch Revan verändert. Es ist sprichwörtlich so, als hätte Revan zulange in den Abgrund geblickt, der Abgrund blickte zurück. Als Suriks Machtgeist als regulierende Kraft wegfiel begann Revans Niedergang. So wie sich behaupten ließe Revan wäre dadurch auf eine neue Ebene der dunklen Seite gelangt, so könnte man auch argumentieren, der Imperator hätte vielleicht sogar einen Funken Licht übernommen. Wobei letzteres jedoch unwahrscheinlicher ist, nachdem Revan zum Zeitpunkt seiner Gefangennahme bereits halb dunkel war. Kaum war er befreit wirkte er auch etwas verwirrt und aus dem Gleichgewicht.

Es verwundert daher kaum, dass Revans erste Handlung als Befreiter war die Republik der Hilfe zu erflehen und eine Expedition zur Fabrik zu unternehmen. Ein Massaker an allen Sith mochte zwar den Imperator nicht besiegen, das Feld jedoch für einen epischen Zweikampf mit Revan Reborn freimachen.

Spoilerwarnung: Revan Reborn

Revan der Befreite stirbt in der Fabrik... doch Revan wird wiedergeboren. Wie auch immer wir das verstehen sollen, Revan hat die Fabrik doch überlebt und kehrt noch mächtiger zurück. Der Imperator hat ihm wohl einige ganz nützliche Tricks beigebracht, wenn auch unfreiwillig.

Revan Reborn hieß in früheren Data-Mining-Auszügen zu Forged Alliances mal "The Master" oder auch "Darth Revan" und ich knüpfe meine Interpretation des neuen Revans an die zeitweilige Titulierung als Darth. Darth bedeutet, dass die Autoren zumindest für eine Weile durchaus in Betracht gezogen haben Revan als eindeutigen Vertreter der dunklen Seite zurückzuholen. Der ganze Revan Reborn-Auftritt aus Karpyshyns Roman verbietet diese Option jedoch, weshalb man auf ein schlichtes Revan bzw. Revan Reborn zurückging. Im Kern hat sich an der Story jedoch nichts geändert - Revan Reborn ist in jeder Hinsicht Darth Revan.

Das Reborn ist lediglich ein Verweis darauf zurückgekehrt ist und ihn auch der Tod nicht stoppen konnte. Es wäre wohl eigentlich angemessen ihn Darth Revan the Reborn zu nennen. Und Darth Revan ist auch dunkler als der Fabrik-Revan. Er knüpft dort an wo Revan zuletzt stand, nämlich auf der dunklen Seite und beim Versuch eine ganze Nation auszulöschen, nur um seinem Erzfeind eins auszuwischen. Nicht unbedingt sehr ehrenhaft, aber effizient, wie im Mandalorianischen Krieg, wo sich Revan auch der mandalorianischen Streitkräfte entledigte, um Mandalore zum Zweikampf zu zwingen. Da erhält das Malaks Shadow-Set aus den Stronghold-Paketen eine ungewohnte Bedeutung. Könnte Malak als Klon oder Machtgeist auch zurückkehren oder hat sich Revan einen neuen Malak gebaut? Wird damit auch HK-47 noch einmal zurückkehren? Oder wird es endlich die HK-47 Anpassung für HK-51 geben?

Revans neue Machtstellung kommt nicht von irgendwo. Revan nutzte nach seiner Befreiung bereits Jedi- und Special Forces, um die Fabrik zu sichern. Und die Revaniter fanden im Lager des Thronräubers Darth Malgus Aufnahme und Zuflucht. Sie könnten Revan auch die Fabrik und HK-47s Trümmer zugespielt haben. Ich persönlich hoffe jedenfalls nun zu erfahren, was aus der auf Nar Shaddaa gefundenen Maschine (eine imperiale Quest) oder zumindest der Fabrik wurde. Deren Schicksal blieb nach Malgus Sturz jedenfalls offen und man hätte vermutet, die Imperialen hätten sie vielleicht zurückerobert.

Schon 300 Jahre zuvor war Revan eine Kultfigur, weshalb er sich wie in Form der Ongree auf Nar Shaddaa auch eine treue Gefolgschaft bewahrt haben sollte. Revans Anhänger wie Kreia, Saul Karath und Malak waren Überzeugungstäter, sie glaubten ihrem Idol, wenn er davon sprach nur zu tun was notwendig ist.

Noch mehr Spoiler: Die Revaniter nach Patch 2.10

Es ist seltsam, doch als jemand der Manaan auf dem PTS bereits gespielt hat spüre ich gegenüber Colonel Darok und Darth Arkous nur Zorn. Darok, der völlig austauschbare republikanische Offizier und Arkous, der Darth Vowrawn-Verschnitt - beide sind imho weder charismatisch, noch etwas wert und dennoch die beiden bedeutendsten Agenten der Revaniter. Mit seinem Pathos und Auftreten ist mir Arkous ein Dorn im Auge und da spreche ich zum Teil vielleicht in-character. Ich/Wir/meine Chars(?) können/kann Arkous jedenfalls nicht leiden. Er ist der typische unfähige Vertreter einer imperialen Elite, die zu nichts taugt und den Krieg längst verloren hätte, wenn nicht jemand die Schreckensmeister, die Hutten, Darth Malgus und bei jeder Gelegenheit die Republik gestoppt hätte. Und wer war das wohl? Richtig, der Spieler, man selbst. Schön, dass sich Arkous freut die Lorbeeren für meine Heldentaten kassieren zu dürfen, ein bisschen Respekt wäre da nur angemessen. Arkous ist ganz sicher kein Wunschkandidat des Regenten Darth Marr, wobei Arkous Marrs Segen wohl auch nur deshalb erhalten haben dürfte, weil er sich nicht für Sith-Politik interessiert hat. Kein Wunder, der Mann hat ja auch nichts zu gewinnen und leistet Mithilfe zur offenen Sabotage am Imperium.

Arkous als Antagonist scheint mir ein Volltreffer für alle vier imperialen Klassen. Er ist ein Feind des Imperiums, er benutzt und betrügt uns als Charaktere und tut dies auch noch mit einer Süffisanz, die man ihm am liebsten ausprügeln würde. Für Benutzen und Betrügen steht in meinem Vermächtnis jedenfalls die Todesstrafe oder alles was ihr am nächsten kommt. Wegen dieses Vergehens starben bereits Darth Baras, Darth Malgus, Darth Tormen und Darth Jadus landete dafür im Kerker des dunklen Rats. Für den Verrat am Imperium war es mir eine besondere Freude Darth Thanaton, Baras und dessen Schwester zu richten. Es ist die erleuchtende Erkenntnis der dunklen Seite, manchen Gegnern sollte man einfach ein Ende bereiten, anstatt sie mit der Option eines Ausbruchs wegzusperren. Ich bin nicht Batman.

Das ist vielleicht eine düster anmutende Einstellung, doch so treffe ich als Imperialer (sofern der Char nicht zur reinen hellen Seite verdonnert ist) oftmals meine Entscheidung. Darth Baras war zu gefährlich, um nur weggesperrt zu werden. Von fünf Durchläufen als Sith-Krieger endete die letzte Begegnung für Baras vier Mal tödlich.

Und Darok? Auch Geschmiedete Allianzen hat mich zu keinem großen Fan der Republik werden lassen, es war jedoch erfreulich mal Gestalten wie Lord Ragate, dem Bestienmeister von Korriban, Inquisitor Azaron & Co ihr Ende zu bereiten. Auf Seiten des Imperiums erhält man ja nur die Chance Liam Dentiri samt seiner nervigen Droiden-Adds ein permanentes Ende zu bereiten. Wobei Dentiri als Cyborg wiederzusehen und nochmal zu töten eine noch erfreulichere Möglichkeit wäre.

Ja aber was ist jetzt mit Darok? Ich mag auch diesen Kerl nicht, ganz einfach und simpel. Darok würdigt meine Charaktere keines einzigen Blickes und ich muss praktisch an ihn herantreten... nur weil er Colonel ist und ich nur Major? Die Art und Weise wie Darok einen abfertigt, so als wäre man sein Untergebener stößt mir sauer auf. Darin passt er auch gut zu Darth Arkous.

Allerdings, bis zur Enthüllung von Manaan und Rakata Prime (die Textfiles zu lesen reichte mir schon aus) war ich noch nicht ganz so sauer auf Darok und Arkous. Wie man von diesen jedoch im Verlauf der Story noch behandelt wird lässt mich nun deutlich aggressivere Worte wählen.

Die Revaniter sind Verräter und so sehr ich auf Dromund Kaas noch gerne in den Orden eingetreten wäre, sie wurden schon damals von einer armen Irren angeführt. Nur laden einen die reformierten Revaniter nicht einmal in ihren Orden ein und DAS ist höchst kränkend. Man wird nur BENUTZT und sollte auch noch nichts unternehmen. Nicht mit mir. Das ganze fehlen einer offenen Kriegserklärung und die Arroganz der Revaniter erinnern mich sehr stark an die viel gelobte Agenten-Story. Nur wird man von den Revanitern nicht einmal als Bedrohung wahrgenommen, das werden sie noch bereuen.

Auf Rep-Seite gehen die Emotionen imo genauso hoch. Ja man könnte doch Verbündete sein, aber Revan erklärt die Republik als zu schwach und hält vom Jedi-Orden ohnehin nichts... aber wer hat denn den Imperator wenigstens einmal unter die Erde befördert und sich Lord Scourges Loyalität verdient? Nicht Revan! Als Jedi ist man der Herold und Verteidiger des Jedi-Ordens und seiner Republik. Die Bedrohung durch die Revaniter ist immens. Den Imperator einfach mit Revan zu ersetzen ist keine Lösung, er muss fallen. Und genau das macht die Story für mich überraschend auch auf Rep-Seite spannend. Der Jedi-Ritter hat den Imperator bezwungen, Revan nicht.

Jedi-Ritter > Revan

Imo wäre die Republik auf sich selbst gestellt deutlich besser in der Lage gewesen, das Imperium zu besiegen. Das Angreifen der Revaniter und deren Tendenz beide Seiten unterschiedslos anzugreifen ist ein Verrat an der Republik und behindert den Sieg über das Imperium. Dieses aus militärischer Sicht (der des Soldaten) problematische Verhalten ist es auch warum eine Allianz mit den Revanitern auszuschließen ist. Solange sie nur dem Imperium schaden wäre es ja noch vertretbar sie agieren zu lassen, doch sie wären nicht die ersten oder einzigen, die einem in die Kriegsanstrengungen hinein pfuschen. Republik und Jedi-Orden haben bereits einmal Dromund Kaas belagert und den Imperator besiegt, damit können die Revaniter gar nicht mithalten. Dass es republikanische Revaniter gibt ist schon ein Angriff auf meinen repbulikanischen Stolz und Patriotismus, von dem ich mir nie geträumt hätte einmal zu schreiben. Die Revaniter sind praktisch das Malgus-Debakel der Republik. Anstatt Einigkeit bringen sie Zwist und das in einem kritischen Moment. So kann die Republik nur verlieren.

Und dann ist da noch der Hass(?) der Revaniter auf den Jedi-Orden. Ein Jedi hat den Imperator getötet... doch die Revaniter geben die gleichen Platitüden von sich wie Bengel Morr, der Jedi-Orden sei schwach und untätig. Die Jedi sind die guten und auch als Besitzer einer dunklen Jedi-Gelehrten stehe ich immer noch auf Seiten der Jedi. Ja ich bin vielleicht kein Freund der Entscheidungen des Jedi-Rats, hadere mit dem Kodex und folge meiner eigenen Philosophie, doch wie Anakin Skywalker würde ich einen abtrünnigen Jedi eher niederstrecken als mich ihm anzuschließen.

Auch als Sith hat man es nicht leichter und Fakt ist, die Revaniter sind verantwortlich für den Angriff auf die Akademien auf Tython und Korriban. Republik und Imperium wurden nur benutzt. Der süße Ruhm als Sith-Lord im Saal des Jedi-Rats gestanden zu haben wird einem dadurch arg versalzen. Zugleich trifft die Schuld am jeweiligen Gegenangriff die Revaniter. Besser man hätte nie Tython angegriffen, als dafür die Besatzung Korribans erlebt haben zu müssen. Indirekt sind es damit die Revaniter die für den Tod Inquisitor Azarons, Inquisitorin Ragates und allerlei anderer namentlich bekannten imperialen Questgeber verantwortlich sind. Die Revaniter haben damit auch Meister Liam Dentiri ermordet. Padawane starben, Akolythen wurden gemeuchelt, epische Niederlagen eingefahren und beide Orden haben eine Katastrophe erlebt. Unabhängig von meiner Fraktion, ich sinne auf Rache!

Entweder es liegt an mir oder der in Geschmiedete Allianzen verwirklichten Erzählkunst, dass mich diese Wendung der Ereignisse hellauf begeistert und das Addon wahrlich ersehnen lässt. Die Vorgeschichte zu "Revenge of the Revanites" oder "Revan Strikes Back" ist jedenfalls imho sehr gelungen. Sehr episch das ganze. Ich würde mich darauf freuen im kommenden Addon auch Revan oder einem seiner Stellvertreter in einer den Filmen würdigen Konfrontationsszene gegenüberzutreten. Die Möglichkeiten eine solche Szene wirklich episch und dramatisch zu inszenieren sind es auch weshalb ich stark darauf hoffe, dass der Revan-Arc nicht ausschließlich und vor allem nicht im Finale von Ops getragen wird. Wenn ich Revan gegenübertrete würde ich das gerne in einer epischen Dialogszene und vorzugsweise alleine. Der Held von Tython und Bezwinger des Imperators vs. Revan - was er mir wohl zu sagen hat?

Und so warten wir auf Akt V "Revan Strikes Back", "Revenge of the Revanites", "Return of the Revanites" oder "Revan Returns"

Kommentieren