Montag, 25. August 2014
Housing: Ist Crafting nun wieder relevant?

The game has changed

Waffenbau, Ermitteln, Archäologie-Farbkristalle...

Drei Dinge die vor 2.9 als praktisch wertlos angesehen wurden und auch künftig noch hinter dem Wert anderer Berufe nachhinken könnten.

Doch wer in einem schön eingerichteten Himmelspalast hausen will kommt nicht daran vorbei etwas in Crafting zu investieren, außer man hat wirklich eine hohe Bereitschaft Credits an Crafter zu verschenken. Nicht dass ich dafür undankbar wäre.

Housing-Crafting profitiert ungemein von Krit-Crafting. Praktisch jede Herstellungsphase erlaubt Krits. Man krittet auf die Mats, man krittet auf die einzelnen Module und schlussendlich kann man sogar noch auf die Universal-Kits kritten. Das macht Selbstversorgung ungemein lukrativ. Ein zweites MK-3 oder MK-2 Kit für 140k geschenkt zu bekommen sollte da Anreiz genug sein.

Und anders als der ewige Gear Grind ist Housing-Crafting zumindest mittelfristig deutlich besser aufgestellt. Dekos werden immer gekauft werden, nur irgendwann jedoch nicht mehr so viele. Die anfängliche Housing-Euphorie wird auch irgendwann abkühlen. Ähnlich wie bei GSF. Doch auch bei GSF ließ sich beobachten wie jede der auf den frühen Spielzugang für Abonennten folgende Zugangsphase ein enormen Zuwachs an Spielern brachte, auch wenn schlussendlich irgendwann alles zusammenbrach.

Danke Wegwerfkultur

Doch Housing ist anders. Mit Housing verhält es sich wie mit den Farbmodulen. Auch diese werden immer noch gefragt. Ich nenne sie Wegwerf-Käufe. Gecraftete Farbmodule werden für 12 bis 40k gekauft und wenn die Farbe nicht gefällt gleich wieder ersetzt. Ein Satz Dailies ist ja nichts, das sind 15 Minuten Laufzeit.

Housing setzt einem zwar Limits wie viel Stück man von einzelnen Dekos besitzen kann, doch 50 Raumschiff-Konsolen sind immer noch 50 Kits und selbst wenn diese nur noch 50k wert sein sollten sind es 2,5 Millionen. Bis Housing-Crafting an seine Grenzen stößt wird es vielleicht auch länger als ein Jahr dauern, bis neue Rezepte und dergleichen notwendig würden. Wie auch die Farbmodule lassen sich die Kits und Dekos noch solange verkaufen bis man sie wirklich verwendet hat, danach sind sie weg. Das bringt gewisse Vorteile für Crafter. Verbrauchsgüter verschwinden und das hält den Markt am Leben. Selbst dieser Tage werden noch Aufwertungskits verkauft und in das gerade im Trend liegende Kartellmarkt-Set eingebaut. Was wünscht man sich als Crafter mehr.

Trickle down oder nicht?

Housing-Crafting spricht jeden Crafting-Beruf an, doch manche sind deutlich lukrativer als andere. Man würde nun etwa annehmen, dass die Hochpreise für Cybertech- und Rüstungsbau-Mats auch dazu führen würden, dass die industriellen Kits entsprechend hochpreisig sein würden. Ein Blick auf meine Vor-2.9-Tabellen sagt mir allerdings weit gefehlt. Waffenbau kämpft nicht mit fairen Mitteln. Anstatt dass Waffenbau signifikant aufgewertet würde verlieren die Industriellen Fertigteile lediglich an Wert, eben weil sie Waffenbauer so günstig herstellen können.

An der Rohstoff-Situation hat sich nämlich gar nicht soviel geändert. Enorme Mengen an Permabeton und Transparistahl liegen nachwievor einfach so herum und sind weit von den 10k eines Stücks Beryllius entfernt. Dennoch findet Beryllius reissenden Absatz und das über 10k Verkaufspreis je Stück. Während ich Stack um Stack Beryllius los wurde sitze ich immer noch auf einem nicht realisierbaren Vermögen in Permabeton und Transparistahl.

Der imperfekte Markt: Barrieren

Mein Ratschlag an jeden Level 450 Crafter wäre Waffenbau anstatt Cybertech oder Rüstungsbau für die Herstellung der industriellen MK-3 Kits zu nutzen. Doch viele Spieler haben Waffenbau irgendwann aufgegeben und sogar vom betreffenden Crafting-Char gelöscht. Klüger wer sich gegen den Trend verhalten hat und wie meine Wenigkeit vor 2.9 sogar einen dritten Waffenbauer auf 450 gezogen hat.

Waffenbau profitiert außerdem am stärksten vom imperfekten Markt. Nicht jeder Spieler ahnt wie wertvoll Ermitteln geworden ist und listet die Rohstoffe zum Vorschlagspreis. Oft auch riesige Mengen. Selbst unter den Craftern ahnen manche nicht wie spottbillig Waffenbau die Herstellung von Industrie-Kits erlaubt, gerade weil Ermitteln und Waffenbau völlig ignoriert wurden und dieser Effekt immer noch nachwirkt.

Wer außerdem nun erst versucht Waffenbau nachzuholen, der muss enorm gesteigerte Rohstoffpreise in Kauf nehmen und braucht deutlich länger die Kosten für dieses Projekt wieder einzuspielen. Manche Materialien könnten gar komplett vergriffen.

Zugleich bleiben die Preise für Ermitteln-Rohstoffe tendentiell niedrig, während die Käufer und Hersteller bei Unterwelthandel regelrecht übereinander herfallen. Umstiegsbarrieren und Unwissenheit sorgen nun dafür, dass manche Crafter mit Cybertech und Rüstungsbau mit ihren Housing-Kits im MK-3-Bereich Verluste schreiben.

Die seltenen Erden der alten Republik: Stufe 6 Mats und ihre Vorläufer

Ein genialer Zug an Housing-Crafting ist auch die enorme Aufwertung, die Level 50 Crafter und generell das gesamte Stufe 6 Crafting erfahren hat. Bestes Beispiel: Die Stufe 6 Farbkristalle. Diese waren vor 2.9 schon nicht billig, sind nun aber durch die Bank noch teurer geworden. 4k für einen einzigen blauen polychormen Kristall? Die Mission für 4-10 solcher Kristalle kostet nicht einmal 1,7k. Es gibt allerdings nur eine einzige Mission für diese Farbkristalle.

Gerne übersehen: Stufe 5 Missionen

Stufe 5 Missionen, also solche die Crafting-Stufe 300 erfordern, bringen bereits jene Warenmengen zum Vorschein die man sonst nur für Stufe 340 und Stufe 450 Missionen erhält. Und darunter? Dort ist alles blau, jedenfalls meistens. Der Trick mit Stufe 5 ist, dass die durch Hacken gewonnnen Missionen für Stufe 300 allesamt bereits lila Qualität haben. Darunter sind es vorwiegend Missionen blauer Qualität die durch Hacken zum Vorschein kommen und diese bringen weit geringere Rohstoffmengen ein.

Back to business as usual?

Nun da die Schlacht geschlagen ist stellt sich ja die Frage wohin Housing-Crafting steuern wird. Die Möglichkeiten sind zahlreich, auch wenn die meisten annehmen, Game Update 2.9 bliebe ohne größere Folgen.

Der frühe Vogel fing den Wurm

Wer bei 2.9 mit vollen Warenlagern dastand konnte große Gewinne einfahren. Billiges verarbeiten, das teure verkaufen und auf die hohe Nachfrage vertrauen. Die Rechnung ging auf. Man musste nur schon vorher etwas Marktforschung betrieben und sich die Herstellkosten der Kits errechnet haben.

Die tickende Zeitbombe? Blaue Mats

Etwas das mich seit der Ankündigung der Details zu Housing-Crafting misstrauisch stimmt ist das 5:1 Verhältnis bei den jeweiligen Materialstufen. 5 blaue und 1 lila Stück des jeweiligen Levels werden immer benötigt. Das entspricht ungefähr einer 20% Krit-Quote auf normale Sammelaufträge. Dank der diversen Perks für Crafter und Gefährtenzuneigung lässt sich diese Quote jedoch zumindest etwas verschieben. 15% sind meistens die Standard-Krit-Chance, 5% kann man für 10k Zuneigung erreichen, dazu lassen sich 3% aus den Perks hinzurechnen und wenn der Gefährte einen Bonus hat kommt das oben drauf, also 23% oder mehr Krit-Chance.

Mehr Krit bedeutet doch auch mehr blaue Mats? Nicht ausreichend. Bei einem Krit erhält man vielleicht 3 lila Mats und 8 blaue, je öfter man krittet desto mehr verschiebt sich das Verhältnis zu Ungunsten der lila Mats. Natürlich geht diese Rechnung auch nur auf, wenn wirklich eine Vielzahl an Rohstofflieferanten auf Krit-Chancen gesetzt hat. Es könnte also auch der Fall eintreten, dass wir nicht auf lange Sicht einem Gleichgewicht von blauen und lila Mats entgegensteuern.

Noch verfallen die blauen Mats weiterhin drastisch im Preis, doch das ist auch bei lila Mats derzeit der Fall. Die Preise kehren scheinbar doch schneller als erwartet zum Vor-Patch-Niveau oder auf ein neues Gleichgewicht knapp darüber zurück. Zumindest bis die Crafter müde und die Warenlager leer sind. Langfristig wäre jedoch ein Überschuss der lila Mats denkbar und ist auch etwas, das mir bei meinen Vorbereitungen auf 2.9 untergekommen ist. Ich hatte etwa einen Stack lila Edelsteine, aber keine 495 blaue Edelsteine, um praktisch einen Stack Edelsteine in einen Stack synthetischer Fertigteile umzuwandeln. Die Schuld lag an Vette, die mit 5% Krit-Chance auf Schatzsuche eine 28% Quote an Krits abliefern konnte.

Langfristig könnte es in einigen Warengruppen sogar zu einem solchen Misverhältnis kommen. Das drückt einerseits auf den Preis für lila Mats und erhöht den der blauen, würde allerdings in einem perfekten Markt wiederum dafür sorgen, dass mehr "lowe" Crafter ohne Perks und alles in die Produktion der blauen Mats einsteigen, wo diese eine weit ausgewogenere Krit-Quote aufweisen würden.

Preisverfall

Stufe 6 Metalle und Farbkristalle hui, Stufe 9 Farbkristalle und Metalle langsam wieder pfui. Die große Euphorie scheint vorüber und während sich die Warenlager leeren fallen die Preise langsam wieder auf das Vor-Patch-Niveau zurück. Jedoch nur im Stufe 9 bzw. 450er Bereich.

Frasium nähert sich den 225 Händlerwert an, Transparistahl und die biomechanischen Chips kratzen bereits wieder an den 150 Credits, die man jederzeit von jeder Revan-Statue, jedem Sani-Droiden oder sonstwelchen Händlern erhalten würde. Anderenorts bekommt man immer noch das drei- oder vierfache für seine Stufe 6 Farbkristalle. Und natürlich sind Kleinmenge wie immer besonders gefragt.

Je billiger die Masse an Stufe 9 Mats desto wertvoller werden die Stufe 6 Mats. Was man sich bei den Stufe 9 Mats erspart wird gerne in die teureren Stufe 6 Mats gesteckt. Das fällt beim Preis für die fertigen Kits vielleicht gar nicht so auf. Der Preis der Kits wird weiter fallen, aber der Preis der Stufe 6 Mats könnte dennoch steigen.

Schwellen

Stufe 3, Stufe 4 und Stufe 6 zeichnen sich dadurch aus, dass an ihre Materialien deutlich schwerer zu kommen ist. Bis Stufe 2 schafft es fast noch jeder und sie ist auch noch leicht anzuklicken. Stufe 5 Mats sind ohnehin prädestiniert in großer Masse erfarmt zu werden, da sie sowohl Ertragreiche Missionen anbieten, als auch Stufe 6 und Stufe 9 ähnliche Erträge aus den Missionen einbringen.

Wenn die eine Stufe im Übermaß vorhanden ist, dann braucht man dennoch die andere, die oft schwerer anzuklicken und weniger ertragreich ist.

Und die Bronze-Medaille geht an die MK-1 Kits

MK-1 Kits sind entgegen meiner Erwartung deutlich wertloser als ich vorhersehen wollte. MK-1 Mats sind noch häufiger im Umlauf und die Kits werden seltener benötigt, weshalb ihr Preis schon jetzt auf einem Tief liegt, das sich noch unterbieten lässt.

Lager-Abverkauf, Stimuli und Ablenkungen

Wie bei den Farbmodulen herrscht derzeit ein großer Andrand in Sachen Housing-Crafting und die Preise sind noch lange nicht dort, wo sie einmal liegen werden, was das Angebot weiter anheizt.

Wer seinen Überschuss aus dem Versuch für den Eigenbedarf zu craften verkauft wird genauso von diesem Markt verschwinden wie jene die jetzt nur ihre Lager leeren. Und dann ist alles anders. Housing-Crafting ist praktsich eine umfassende Offensive zur Vernichtung der galaxisweiten Lagerbestände. Alles wird benötigt und alles verkauft sich, alles geht raus. Am Ende wird 2.9 weit mehr Mats verschlungen haben als je ein Patch zuvor und vor allem Warenbestände die oft seit Jahren nicht angeteastet wurden. Hätte ich etwa meine Vorräte an blauen Stufe 6 Diplomatie-Mats nicht irgendwann vollständig in den Sanidroiden gesteckt, ich wäre noch reicher damit geworden.

Die Lager werden leerer als sie je waren, die konstante Nachfrage sorgt für eine konstante Bereinigung des Angebots und wir sind noch nicht einmal beim Full Access angelangt.

Dromund Kaas, Coruscant und die F2P-Käuferschaft

Kaas und Coruscant sind mehr als günstig, sie sind geradezu billig. Ein Einstieg in Housing ist damit jedem möglich. Um auf mein GSF-Beispiel zurückzugreifen, als GSF neu war wurde es von vielen Abonennten gespielt, doch nach ein paar Wochen dauerte die Wartezeit zwischen den Matches schon etwas länger. Der Release für Bevorzugte und Gratisspieler brachte jedoch jedes Mal noch einen spürbaren Boom mit sich.

Die Bevorzugten sind dabei die interessantere Käuferschicht. Mit 350k Konten können sie deutlich mehr Einfluss auf den Deko-Markt nehmen als F2P-Spieler mit 200k Konten. Außerdem besitzen sie ganze 2 Crafting-Slots und können sich mit etwas herumlavieren auch als Crafter für den Eigenverbrauch ins Spiel bringen. In Summe sind es jedoch deutlich mehr Spieler und sie müssen oftmals weit raffiniertere Spielweisen anwenden, um Features wie Housing auch nutzen zu können. Fertige Universal-Kits für 140k zu kaufen steht da vielleicht seltener auf der Tagesordnung. Günstige Kristall oder Stoff-Kits können sie sich allerdings leisten, ebenso wie Rohstoffe.

Der F2P-Markt ist in seiner Bedeutung kaum zu unterschätzen und oftmals sogar sehr lukrativ. Ich verweise etwa gerne auf das Beispiel Farbmodule. Während Abonennten mit einem einzigen bereits ausgedient haben kaufen F2Pler bis zu 7 Module ein, um ihre gesamte Rüstung durchzufärben. Das sind bei 15k je Modul bis zu 105k. Bis zu 90k verdient man an F2P-Spielern mehr als an Abonennten. Ähnlich lassen sich die Veränderungen des Crafting-Markts nach dem F2P-Launch von Housing vorstellen. Die Preise für die Module könnten weiter fallen, aber die Summe der verkauften Module könnte gleich bleiben oder sogar noch steigen.

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