Er leugnet es vor sich selbst, als möchte er es gar nicht aussprechen und die Tat damit in ihrer voller Wirkung eingestehen. Wenn es Vaylin ohnehin weiß, dann belügt er eigentlich nur sich selbst. Er versucht die Wahrheit zu verdrängen und zu unterdrücken.

Der Gedanke gefällt mir auch. Es könnte ja auch so sein, dass Vaylin die Ritter als ziemlich nützlich für mögliche Putschpläne betrachtet. Möglicherweise hat das Kaiserhaus auch ihre schlimmsten Exzesse unter den Teppich gekehrt. In der Öffentlichkeit steht sie als Hohe Richterin vielleicht gar nicht so übel da, weil sie nur tatsächliche Versager bestraft (wie den Aufseher des Karbonit-Gefängnisses).

Vaylin hat ja auch alle Karten in der Hand. Sie kommandiert die Ritter. Sie weiß von Arcanns Mord an Thexan. Sie war Valkorions Liebling. Sie ist mächtiger als ihr Bruder. Somit ist Arcann mehr von ihr abhängig als umgekehrt. Arcann musste sich in Kapitel XIII nicht umsonst ihrer Unterstützung versichern.

Das Massaker an den eigenen Truppen muss sie wohl auf ihren Bruder abwälzen, um nicht an Zuspruch bei den Truppen zu verlieren. Je grausamer Arcann wird und je lauter die Stimmen zu seinem Sturz werden, desto mächtiger wird Vaylin im "Game of Thrones". Für die ahnungslose Bevölkerung wäre Vaylin eine realistische Alternative zu Arcann, sogar die Rebellen in den Sümpfen könnten das so sehen, immerhin wurden sie durch Arcann verbannt (bei Herrscherwechseln gibt es ja auch manchmal die Praxis politischen Häftlingen des Vorgängers eine Amnestie auszustellen). Insgesamt macht das Zakuul noch schwieriger zu retten als zuvor, sollte Arcann gestürzt werden. Vaylin könnte Zakuul hinter sich bringen und damit wäre der Support für die Allianz wieder weg. Ein Grund mehr für mich lieber weiterhin auf Republik und Imperium zu setzen, Zakuul ist ein viel zu wankelmütiger Verbündeter.