Disney verdient ja über Lucasfilm weiterhin jenen Anteil der früher in George Lucas Taschen geflossen wäre und der war laut damaligen Berichten ziemlich hoch. Ich könnte mir vorstellen, dass EA und Disney-Lucasfilm keine Flatrate laufen haben sondern eine Gewinnbeteiligung. Lucasfilm erhielte also einen Anteil an jedem Dollar den EA mit Star Wars-Spielen einnimmt. SWTOR läuft aus Disney-Lucasfilms Sicht gut, weil es weiterhin Dollar in die Tasche spült und man sich wegen des Legends-Status nicht so intensiv darum kümmern muss.

Trotzdem muss man darauf achten, dass SWTOR nicht die Lore bricht. Auch die Legends folgen ja einigen Grundprinzipien. Nachdem Malachor Teil des Kanons wurde und sich die TCW und Rebels-Schöpfer schon früher bei Concept Art zu SWTOR bedient haben (auf der Staffel 5 Blu-ray zeigt man im Special zu The Gathering sogar die entsprechenden Bilder aus einigen Begleitwerken zu SWTOR) wäre da noch manches möglich. Legenden können wahr sein oder ein Körnchen Wahrheit enthalten. Lucasfilm hält sich die nächsten Jahre von der Alten Republik fern, um SWTOR nicht ins Werk zu pfuschen. Derzeit konzentriert man sich vor allem auf die Filme, aber irgendwann wird man sich damit auseinandersetzen müssen, ob man doch nicht Legends-Material in die Kontinuität aufnehmen oder zumindest "einbeziehen" kann. Die Story an sich mag dann weiterhin Legends sein, aber gewisse Ereignisse und Persönlichkeiten könnten so existiert haben. Ich glaube ganz ehrlich, dass da noch etwas passieren wird. Die Bring Back Legends-Bewegung mag den Verantwortlichen ziemlich auf die Nerven gehen und sich selbst diskreditiert haben, aber jedes Mal wenn man etwas aus den Legends kanonisiert erlebt man in der Community wahre Freudensprünge. Ich sehe das wie bei Quinlan Vos, der ja auch im Kanon anders wirkt als in den Legends. Aber der Höhepunkt von Vos-Geschichte ist in seiner Essenz der völlig gleiche. Vos wird zum dunklen Jedi, er schließt sich Dooku an und macht sich Hoffnungen die Sith von innen heraus zu zerstören. Währenddessen weiß keiner wo Vos wirklich steht. Mich hat das in den Comics schon fasziniert und die Umsetzung in Dark Disciple war imo eine würdige "Kanonisierung". Der Roman gab mir sogar mehr zu denken als die Comics, was ich als sehr lobenswerte Eigenschaft betrachte.

Ich glaube das auch. Aus Marketing-Sicht haftet Fallen Empire ein problematischer Beigeschmack an. Mit einem neuen Namen ließe sich zumindest visuell ein klarer Bruch vollziehen. Das ganze ist reine Psychologie und wenn Season 2 wieder neuen Endgame-Content bringt (was imo sehr wahrscheinlich ist, weil der dafür vorgesehene Zeitaufwand in 4.0 in die Aufbereitung des alten Contents gesteckt wurde) wird man wieder zu lesen bekommen "Wieso nicht gleich so?", "Endlich habt ihr auf uns gehört." usw.

Für mich liegt es an der Story. Dass man unsere Bahnen lenkt war in anderen BioWare-RPGs auch nicht soviel anders. Am Beginn von Mass Effect 2 starb jeder Shepard und in ME 3 wurden zuvor getroffene Entscheidungen meist auch nur mit Punkten belohnt. Ich muss zugeben, dass ich ME 3 auch nie zu Ende gebracht habe und mich bei Inquisition oder DA2 schon der ewig gleiche Prolog nervte. Selbst in KotOR I und II gingen mir Taris, Dantooine, Peragus und Telos zeitweise auf die Nerven. Aber danach hatte man Wahlfreiheit. Man konnte sich selbst aussuchen welchen Planeten man besuchte und "welches Kapitel" man machen wollte. Mass Effect 2 kam dem auch sehr nahe, da man sich meiner Erinnerung nach auch weigern konnte eine der Rekrutierungsmissionen zu erledigen und somit auf einen Gefährten verzichtete, weil man Subject Zero etwa nie aus dem Gefängnis holte. Nur die Statistiker und Wissenschaftler sagen halt, dass sich Wahlfreiheit nicht lohnt, weil die Leute dadurch auch nicht glücklicher oder zufriedener sind.

Die Story ist aber wirklich gewöhnungsbedürftig, wie ich letzten Sommer schon geschrieben habe. Man hat sich vom klassischen Star Wars-Setting abgewandt und auf klischeehafte Fanatsy-Elemente gesetzt. Mittlerweile kann ich damit leben, ich rede mir halt ein, dass es mit den Yuuzhan Vong und in Erbe der Jedi-Ritter nicht anders lief. Eine völlig neue Supermacht überrennt die Galaxis und man muss die Macht neu verstehen, wobei dem Helden der Geschichte eine Zeit lang eine ziemlich undurchsichtige Lehrmeisterin zur Seite steht. Für viele war das damals schon nicht mehr Star Wars und auch 10 Jahre später ist die Bereitschaft sehr gering eine solche Geschichte als ikonisches Star Wars anzusehen, auch wenn Geschichten wie diese (Supermacht taucht aus dem Nichts auf, die mächtigen Jedi unterliegen) in den 90er-Jahren am laufenden Band produziert wurden. Vor den Vong waren es die Ssi-ruuk, Thrawns Klonarmee und der wiedergeborene Imperator. Aber da ich diese Geschichten eben schon kenne bin ich wohl etwas abgebrüht, was ein ähnliches Szenario in SWTOR betrifft. So sehr ich mich damals auch geärgert habe, es ändert halt nichts daran, dass es ein Teil von Star Wars geworden ist. Für mich ist SWTOR so oder so ein Star Wars Online RPG, in dem ich all die weirden Fantasien ausleben kann, die mir als Fan so durch den Kopf schweben. Daran ändert auch die Story oder eine Content-Flaute wenig, nur wenn mir halt etwas nicht zusagt, dann beschäftige ich mich auch nicht damit. Abstand zu nehmen ist aber nichts schlechtes, mir hilft das oft mein Interesse wiederzufinden.

Beim Vergleich mit Mass Effect ist mir auch noch etwas anderes eingefallen: Die Gefährten sind (zumindest für mich) größtenteils langweilig und leicht zu vergessen. Vor 4.0 war ein Gefährte etwas, das den Spieler mit seiner Klasse und seiner Story verband, heute sind sie nur noch kleine Bildchen im Crafting-Interface. Als Liebhaber von exklusiven Dingen bin ich noch gerade so zufrieden, dass man für manche Companions mehr Aufwand aufbringen muss als für andere - ich würde mich nicht trauen, mit Koth auf Odessen herumzuspazieren, wenn neben mir Leute Pierce und Qyzen zur Schau stellen. Also immerhin etwas Gutes, nämlich der "Seltenheitswert" der Gefährten (Companions - Gotta catch 'em all!).
Aber auch die Hauptrollen von KOTFE wollen mir nicht so richtig gefallen; Von Lana hatte ich schon auf Ziost genug, nein, schon auf Yavin 4, damals war sie ja noch richtig unansehlich ^^
Ich finde Lana einfach langweilig, und die Zeit, die man mit ihr auf einem der eintönigsten Planeten verbringt, hebt ihren Beliebtheitsgrad bei mir sicher nicht. "Ja Lana, wir haben verstanden, dass du pragmatisch bist. Wie wäre es jetzt mit etwas mehr... Sith-mässigem? Oh, tut mir Leid, du sagst ja manchmal 'möge die Macht dir dienen' das reicht mir schon."
Kern der Aussage, ich finde Lana langweilig.
Koth ist ein selbstmitleidiger Kindskopf und meine Meinung von HK-55 ist stetig gesunken, bis sie dann in seiner "absolut-kein-Fanservice"-Rekrutierung den Tiefpunkt erreicht hat.
Mir fehlt einfach das gewisse Etwas, das bisher jede Crew der Klassen hatte. Vermutlich die Aliens. Und mehr Farben, es ist ja kaum anzusehen, wie verblasst die Gefährten alle aussehen.

Unterschiede sind eine Lüge, es gibt nur die drei Kampfhaltungen
Durch Allianzmissionen erlange ich Gefährten
Durch Gefährten erlange ich ein falsches Gefühl des Fortschrittes
Durch den Fortschritt erlange ich Belohnungen
Durch Belohnungen verlängere ich mein Abo
Die Allianzmissionen werden mich an SWTOR fesseln

Post kann Spuren von übertriebenen Meinungsäußerungen enthalten.

Ist schon etwas komisch, shojo.
Erst sagst Du: "Endlich jemand, der versucht, die "SWTOR stirbt"-Stimmen zum Schweigen zu bringen."
Und dann schlägst Du Töne an, die so langsam an die Tonleiter des toxischen Forums und Reddit erinnern...
mMn

Tut mir leid, wenn mein letzter Post etwas... drastisch rübergekommen ist, ich wollte nur ausdrücken, dass ich es schade finde, dass die Gefährten ihre Individualität verloren haben und im Einheitsbrei der Allianzmissionen untergehen. Ich wollte auf keinen Fall antönen, dass SWTOR deswegen untergehen muss oder so, das war nur meine Kritik an KOTFE und dem Allianzsystem, bitte nicht böse sein. Ich habe mich etwas im Ton vergriffen, als ich meine Meinung dazu äußern wollte ^^

Ich finde das Allianzsystem und das Aufbrechen der Klassen sehr gut. Auch das umdenken zwischen hell und dunkel wie in Kapitel XII geschehen finde ich sehr gut. Ich würde mir wie einige meiner Vorredner jedoch auch mehr Entscheidungen wünschen die Endgültig sind.

Lasst es doch meine Sorge sein ob ich genug Gefährten habe. Lasst mich Töten, Lieben massakrieren oder Befehligen wen ich will. Etwas mehr Mut würde mir da auch sehr gefallen.

Konfizius sagt:
"Weisheit befreit vom Zweifel, die Tugend befreit vom Leiden, Entschluß befreit von Furcht."