Kapitel XVI Spekulationen: "Ich bin nicht dein Vater"
Kapitel XII hat sich bereits stark von Episode V beeinflussen lassen und auch einmal mehr die Familiendynamik innerhalb Fallen Empire betont. Meiner Einschätzung nach könnte das bedeuten, wir werden es im Season Finale mit einem ganz besonderen Twist des bekanntesten Episode V-Zitats zu tun bekommen. Arcann, ich bin nicht dein Vater.

Erweiterter Vatermord

Kapitel I und Kapitel XVI sollten in meinen Augen eine Einheit bilden. Und etwas das beide Kapitel verbindet ist die Konfrontation Arcanns mit seinem Vater. In Kapitel I ging es Arcann allein darum Valkorion zu töten und seither jagt er den Outlander vor allem deshalb, weil er ihn für die Reinkarnation seines Vaters hält. Das zu glauben fällt Arcann ziemlich leicht, denn im Gegensatz zu Vaylin durchschaut er die Lage nicht. Vaylins Blick verriet schon in Kapitel I und II, dass sie Machtgeister und womöglich sogar den Fluss der Macht selbst beobachten kann. Arcann hat uns in Kapitel I aber "gerettet", nachdem er die Daten aus Marrs Schiffscomputer studiert hatte. Der damalige Prinz gibt sogar zu, dass man nicht sprechen muss, damit er von der Gegenüberstellung mit Valkorion seine Antworten erhält.

Und ein Kapitel später erklärt uns Valkorion sein großes Geheimnis, er ist nicht länger an einen Wirtskörper gebunden. Doch solange er sich im Kopf des Outlanders aufhält muss fast jeder glauben Valkorion wäre immer noch auf einen Körper angewiesen, weshalb sein Abschied in Kapitel XII auch eine gerne unterschätzte Überraschung ist.

Arcann ist sehr sorgfältig darauf bedacht seine Beteiligung am Mord Valkorions unter den Teppich zu kehren und der Outlander ist zunächst ein lästiger Zeuge, weshalb er ihn verschwinden ließ. Das diente dem Zweck die Bevölkerung Zakuuls zu täuschen und ein hassenswertes Ziel zu geben. Durch die Konstruktion eines angeblichen Invasionsversuchs durch Sith und Republik schuf sich Arcann auch einen Kriegsgrund. Man kann Arcanns Mentalität auch gegenüber Vaylin beobachten, wann immer einer der beiden auf Thexan zu sprechen kommt. Arcann kann vor seiner Schwester nicht einmal zugeben, dass er seinen älteren Bruder getötet hat, den Vaylin zudem wohl lieber hatte. Zugleich hat er kein Problem damit, dieses Opfer vor dem Outlander zuzugeben. Und tatsächlich weiß Vaylin wer Thexan ermordet hat, weil sie genau diese Information an ihre Mutter weitergab, als sie sich in Kapitel VIII duellierten.

Vaylin manipuliert Thexan, während dieser glaubt sie zu manipulieren. Vor allem erzählt Vaylin ihrem Bruder jedoch nichts von der Erscheinung Valkorions und des Outlanders in Kapitel II. Diese Tatsache wird in späteren Kapiteln noch verstärkt, wenn Vaylin ihren Bruder glauben lässt der Outlander wäre einfach Valkorions neuer Körper.

In Kapitel X spricht Arcann davon, wie der Outlander nach Zakuul kam. Vaylin meint Vater wäre nie so witzig gewesen. In Kapitel XII beklagt sich Arcann darüber, dass sich Valkorion ihm nicht stellt. Doch diesmal unterstützt Vaylin Arcanns Theorie und behauptet Valkorion würde Arcann das Duell verweigern, weil er ihm seinen Thron gestohlen hat.

Für Arcann ist der Outlander wenig mehr als Valkorions Stimme. Wie in Kapitel X nimmt er einfach an, die Allianz wäre eine weitere Kreation Valkorion-Vitiates, um seinen Sohn zu bestrafen. Arcann kann nicht über seinen Tellerrand hinausblicken und bisher begleitete Valkorions Geist den Outlander auch immer. Ein Teil der Unzufriedenheit Valkorions in Kapitel XII kann durchaus daraus resultieren, dass sein Plan nicht aufging, Arcann vorzugaukeln er wäre der Outlander. Nun muss Valkorion weg und Arcann könnte feststellen, dass er genauso wie sein Widersacher nur benutzt wurde.

Arcanns Motivation: Valkorions Tod

Kapitel XII hat uns einiges gelehrt, egal ob man nun eine Machtklasse war oder nicht. Man wird Arcann in Kapitel XVI stand halten müssen, bis man ihn schlagen kann. Man muss mindestens gleich stark wie er sein, um jenen Punkt zu erreichen, an dem sich das Unentschieden zu Gunsten des Outlanders wenden lässt.

Der imo wichtigste Punkt aus Kapitel XII ist wohl, dass Arcann in Kapitel VIII deshalb gewann, weil er motivierter war. Er wollte sich an Valkorion rächen, ihm das Instrument seines Willens rauben. Währenddessen kämpfte der Outlander gegen Arcann wie gegen zig Feinde zuvor. Man hatte allerdings keine innige persönliche Motivation ihn los zu werden. Der Outlander war sich nicht ganz klar wofür und wogegen er kämpfte. Das hat sich nun ja geändert.

Wie ich schon vor dem Release von Fallen Empire spekuliert habe hätte Arcann auch als Anti-Held und Verbündeter des Outlanders auftreten können. Arcann und der Outlander hatten ja das gleiche Interesse, nämlich den Sturz Valkorions. Nun geht es jedoch darum den Ewigen Thron zu besteigen und da steht einem Arcann im Weg, der selbst aber noch immer oder wieder sein ursprüngliches Ziel verfolgt, nämlich die Absicht sich seinen Vater permanent vom Hals zu schaffen.

Ohne Valkorion ist der Outlander für Arcann aber nur ein lästiger Komplize und Störenfried. Wäre da nicht sogar ein Waffenstillstand zwischen beiden denkbar? Meinte Satele das mit, man soll notfalls auch Frieden mit seinen Feinden schließen? Und wie würde Senya auf diese Aussicht reagieren? Würde man nicht die Allianz selbst verraten, wenn man Frieden mit den Wildlingen schließt (sorry, Game of Thrones-Referenz).

Arcann wäre zunächst einmal irritiert, warum der Outlander nicht mehr sein Vater ist und dieser Schockmoment würde ihn vom Kampf ablenken. Mit dem Segen der Macht, dem Geschenk Valkorions und einer neuen Waffe würde man ihn dann wohl auf die Matte schicken und... hier wird es dunkel in meiner Vision von Kapitel XVI.

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grisadine, Mittwoch, 13. April 2016, 14:43
Der Konflikt scheint wirklich auf zu wenig Liebe zu beruhen. Mehr Väterlichkeit hätte dies hier alles verhindert^^
Aber ok. Die Sache ist erst einmal das man mit Arcann in dem Sinne wie du es schon beschriebst, nicht diskutieren kann, da entweder Valkorion den Körper übernehmen würde oder Arcann gleich zum Schlag gegen eben diesen ausholen würde. Arcann ist stark in der Macht, wie seine ganze Familie, jedoch zu kurzsichtig um sich deren Reichweite bewusst zu sein.

Aber für das Finale habe ich eine andere Spekulation:

Ich geh davon aus, das im Finale rauskommt, das Arcann nicht Arcann ist sondern Thexan.
Aufgefallen ist es mir schon in Zakuul, wo in der Unterstadt (wo man die Teile für Yuun einsammelt) ein Bewohner einen anderen fragt was wäre, wenn Thexan auf dem Thron wäre.
Und im letzten Video von Kapitel 12 wurde ich bestätigt, als Arcann meinte, "das Valkoirion es egal war, als ich gestorben bin (kurze Pause) als Thexan gestorben ist"
Ich spekuliere darauf das wir noch auf den Bruder (welcher auch immer) treffen werden und sich dieser eventuell mit uns verbündet nachdem wir den jetzigen Arcann töten/ besiegen.

Vaylin wird ein neuer Gegner dann in Season 2, weil sie endlich (wie schon in der Vision in der Höhle auf Odessen schreit) befreit ist von ihren Ketten und sich frei entfalten kann.

walks by night, Mittwoch, 13. April 2016, 14:49
Dass Arcann Thexan ist, wäre aber sehr weit hergeholt, finde ich.
In XII spielt "Derjenige auf dem Thron" auch mit einem zweiten Lichtschwert, nicht mit seinem eigenen.
Und welcher Lichtschwertschwinger gibt seine Waffe schon freiwillig ab?
Abgesehen davon denke ich, dass Vaylin - die begnadetste Machtanwenderin der drei Geschwister und Thexan eindeutig mehr zugetan (gewesen) - die Anwesenheit von Thexan, bzw. dessen Austausch mit Arcann mit Sicherheit bemerken würde.

Oder nicht? ;-)

pfannenstiel, Mittwoch, 13. April 2016, 15:00
Da muss ich leider widersprechen. Im Original klingt die Szene etwas anders, nämlich so ungefähr "when I killed... when Thexan died." Thexan müsste keine Angst vor Vaylin haben.

Thexan und Arcann auszutauschen wäre zwar ein herrlicher Mindfuck (wobei man auch vom altbewährten Zwillingstrick sprechen könnte), aber würde doch zuviel von der aufgebauten Erzählung zerstören, nur um das Publikum an der Nase herumzuführen. Immerhin hat man Arcann als diesen Valkorion-Hasser aufgebaut, der auch plausible Motive hatte, während Thexan der brave Sohn war.

Sicher es würde zu Geschichten wie der Mann mit der eisernen Maske passen, dass der gute Prinz weggesperrt wurde, aber das hätte man nicht vor Vaylin verbergen können.

Dass Vaylin frei sein wird glaube ich auch. Ich hoffe es wird dann wieder so etwas wie Kapitel XII geben, um uns auf diesen Kampf vorzubereiten. Oder man braucht gleich machtvolle Verbündete