Ein Termin beim Spin-Doktor: Serverzusammenlegungen
Am Montag, 29. Jun 2015 im Topic 'swtor'
"Wenn BioWare wirklich wollen würde, dass die Spieler selbstständig auf dichter bevölkerte Server umziehen müsste man die Transfers doch kostenlos machen?"
"90 KM sind fast gratis."
"Woher bekommt man schnell 90 Kartellmünzen?"
"Für den Preis eines Charaktertransfers vor einigen Wochen kann man jetzt 20 durchführen."
"Müsste man die Transferkosten nicht wieder auf abschreckende 1800 KM erhöhen, wenn man die Server zusammen legt?"
Ich muss zugeben, ich habe für einen Shopping-Besuch auf The Red Eclipse auch bereits 180 KM ausgegeben. So günstig ist das ganze. 100 KM gibt es für das Einsetzen eines Sicherheitstokens oder einer entsprechenden App monatlich geschenkt, man braucht also nicht einmal ein Abo dafür. Kartellmünzen ließen sich natürlich auch kaufen, aber 90 KM werden einem fast schon nachgeschmissen. Nur gratis wäre besser, aber irgendjemand würde dann wohl auch einen Weg finden das Transfersystem in die Knie zu zwingen. Die 90 KM sind außerdem ein Preis der für jeden gilt, egal ob Abonnent, F2P-Spieler oder Bevorzugter.
Und so nebenbei erhält BioWare durch die Transfers auch Daten hinsichtlich der Beliebtheit von Servern. Während der Planung von Serverzusammenlegungen kann es sehr hilfreich sein die beliebtesten Server und Bevölkerungsströme zu verzeichnen. Wohin bewegen sich Französisch oder Deutsch sprechende SWTOR-Spieler und welche US-Server werden von der Community jenseits des großen Teichs bevorzugt als neue Heimat ausgewählt.
Der Unterschied zwischen 2012 und 2015 ist ein sprachlicher. 2012 ging es um Serverschließungen, 2015 sprechen wir bevorzugt von Serverzusammenlegungen. Das Problem ist das gleiche, doch wir lassen es bereits weit freundlicher klingen und die Community wünscht sich etwas, das 2012 teilweise als Zwangsschließung aufgefasst wurde.
Bei der ersten Welle der Serverschließungen 2012 erhielt man zunächst auch die Möglichkeit seine Charaktere selbstständig zu transferieren, wenn auch mit einigen Einschränkungen (kein Rücktransfer, eine begrenzte Auswahl an Zielservern). Charaktere die während dieser Phase nicht transferiert wurden und auf ihrem Ursprungsserver verblieben waren danach zunächst verloren. 2012 wagte man es tatsächlich noch Server als "closed" und "offline" in der Serverauswahl zu führen. Gelöscht wurde meiner Erinnerung nach trotzdem nichts. Später wurden einfach alle Charaktere der geschlossenen Server transferiert und ich erinnere mich vage daran auch mehr als 12 Charaktere (was dann für kurze Zeit als Höchstgrenze installiert wurde) besessen zu haben.
Die Auflagen waren immer gleich. Jeder Charakter über dem Maximum bleibt einem zwar erhalten und spielbar, aber nur solange man sein Abo aktiv hält und sollte man etwa Charakter Nr. 28 löschen erhält man keinen freien Charakterslot.
Aus Spielersicht wären Serverzusammenlegungen angemessen und eben auch Zusammenlegungen und keine Schließungen, doch in der Presse, die gerne mal voneinander abschreibt klingen Skandale eben besser. Mehr Klicks, mehr Views, mehr Leser - mit Star Wars liegt man da dieses Jahr sicher nicht schlecht, auch wenn weder der Redakteur noch seine Leser jemals auch nur einen Blick in SWTOR gewagt haben. Man muss die Leitmedien schon gut schmieren, damit sie einem brav die vorgefertigten Pressetexte abschreiben und nicht auf die Idee kommen Zusammenlegungen könnten Schließungen sein. Das ganze richtig zu verkaufen ist möglich, immerhin gibt es auch kaum jemanden der über die Fusion von Unternehmen schreibt als würde da plötzlich eine Firma geschlossen, auch wenn es passieren kann, dass wieder einmal eine Menge Arbeitnehmer auf die Straße gesetzt werden.
Von 2014 bis 2015 hatte EA bisher ein sehr ruhiges Jahr und man hofft in Redwood City wohl auch darauf diese Ruhe bis zum Release von Battlefront aufrecht erhalten zu können. Ruhig heißt man umschiffte jegliche Skandale und kann 2015 einen fast rekordartig hohen Kurswert der EA-Aktien beobachten. Mit dem zu erwartenden Battlefront-Hype im November/Dezember könnte es noch einmal zu einem Kursanstieg kommen.
Fast-Gratis-Transfers könnten daher auch ein Einknicken BioWares gegenüber dem Spielerwunsch, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Fassade sein. Man darf keine Serverzusammenlegungen durchführen, weil das Negativ-Schlagzeilen verursachen könnte. Beinahe kostenlose Servertransfers erzeugen zwar kaum Schlagzeilen, aber sie sind da und erlauben den Spielern im Prinzip genau das was Zusammenlegungen erreichen würden.
"90 KM sind fast gratis."
"Woher bekommt man schnell 90 Kartellmünzen?"
"Für den Preis eines Charaktertransfers vor einigen Wochen kann man jetzt 20 durchführen."
"Müsste man die Transferkosten nicht wieder auf abschreckende 1800 KM erhöhen, wenn man die Server zusammen legt?"
90 KM = Geringfügig genug, doch zu hoch für Irrsinn
Womit hält man die Leute davon ab völlig verantwortungslos mit einer Ressource umzugehen? Man verlangt einen geringen Preis dafür und schon verwenden die Nutzer zumindest etwas mehr Köpfchen. 90 Kartellmünzen könnten genau das sein. Anstatt die Transfers zu machen verlangt man zumindest 90 KM, um die Server vor einer Überlastung zu bewahren. Ohne Kosten würde schlichtweg Wahnsinn ausbrechen. 90 KM sind gerade hoch genug eine Hürde für absolut irres Transferieren darzustellen und erlauben es zugleich doch jedem der es will den Server zu wechseln.Ich muss zugeben, ich habe für einen Shopping-Besuch auf The Red Eclipse auch bereits 180 KM ausgegeben. So günstig ist das ganze. 100 KM gibt es für das Einsetzen eines Sicherheitstokens oder einer entsprechenden App monatlich geschenkt, man braucht also nicht einmal ein Abo dafür. Kartellmünzen ließen sich natürlich auch kaufen, aber 90 KM werden einem fast schon nachgeschmissen. Nur gratis wäre besser, aber irgendjemand würde dann wohl auch einen Weg finden das Transfersystem in die Knie zu zwingen. Die 90 KM sind außerdem ein Preis der für jeden gilt, egal ob Abonnent, F2P-Spieler oder Bevorzugter.
Und so nebenbei erhält BioWare durch die Transfers auch Daten hinsichtlich der Beliebtheit von Servern. Während der Planung von Serverzusammenlegungen kann es sehr hilfreich sein die beliebtesten Server und Bevölkerungsströme zu verzeichnen. Wohin bewegen sich Französisch oder Deutsch sprechende SWTOR-Spieler und welche US-Server werden von der Community jenseits des großen Teichs bevorzugt als neue Heimat ausgewählt.
2012 und 2015
Der Produzent und Co-Host des Ootinicast, Teo, besitzt ganze 39 Charaktere auf dem US-Server The Harbinger. 39 und keine 22, was normalerweise die Höchstgrenze darstellt. Wie das funktionierte? Der gute Mann ist Australier und konnte bei der Zusammenlegung des APAC PVE-Servers mit dem Westküsten-PVE Server Harbinger seine 22 Charaktere mitbringen und dort mit bereits vorab angelegten 17 Charakteren verbinden. Das beste Beispiel dafür wie ich mir Serverzusammenlegungen 2015 vorstellen könnte.Der Unterschied zwischen 2012 und 2015 ist ein sprachlicher. 2012 ging es um Serverschließungen, 2015 sprechen wir bevorzugt von Serverzusammenlegungen. Das Problem ist das gleiche, doch wir lassen es bereits weit freundlicher klingen und die Community wünscht sich etwas, das 2012 teilweise als Zwangsschließung aufgefasst wurde.
Bei der ersten Welle der Serverschließungen 2012 erhielt man zunächst auch die Möglichkeit seine Charaktere selbstständig zu transferieren, wenn auch mit einigen Einschränkungen (kein Rücktransfer, eine begrenzte Auswahl an Zielservern). Charaktere die während dieser Phase nicht transferiert wurden und auf ihrem Ursprungsserver verblieben waren danach zunächst verloren. 2012 wagte man es tatsächlich noch Server als "closed" und "offline" in der Serverauswahl zu führen. Gelöscht wurde meiner Erinnerung nach trotzdem nichts. Später wurden einfach alle Charaktere der geschlossenen Server transferiert und ich erinnere mich vage daran auch mehr als 12 Charaktere (was dann für kurze Zeit als Höchstgrenze installiert wurde) besessen zu haben.
Die Auflagen waren immer gleich. Jeder Charakter über dem Maximum bleibt einem zwar erhalten und spielbar, aber nur solange man sein Abo aktiv hält und sollte man etwa Charakter Nr. 28 löschen erhält man keinen freien Charakterslot.
Wirtschaftliche Gegenargumente und die Presse
SERVERSCHLIESSUNGEN... mit solchen Schlagzeilen lässt sich gut schimpfen und SWTOR einmal mehr in die Tonne treten. Genau diesen Effekt müsste man 2015 um jeden Preis vermeiden. Im Star Wars-Jahr und angesichts des Höhenfluges der EA-Aktie steht SWTOR etwas zu weit im Vordergrund, um sich größere Patzer leisten zu können.Aus Spielersicht wären Serverzusammenlegungen angemessen und eben auch Zusammenlegungen und keine Schließungen, doch in der Presse, die gerne mal voneinander abschreibt klingen Skandale eben besser. Mehr Klicks, mehr Views, mehr Leser - mit Star Wars liegt man da dieses Jahr sicher nicht schlecht, auch wenn weder der Redakteur noch seine Leser jemals auch nur einen Blick in SWTOR gewagt haben. Man muss die Leitmedien schon gut schmieren, damit sie einem brav die vorgefertigten Pressetexte abschreiben und nicht auf die Idee kommen Zusammenlegungen könnten Schließungen sein. Das ganze richtig zu verkaufen ist möglich, immerhin gibt es auch kaum jemanden der über die Fusion von Unternehmen schreibt als würde da plötzlich eine Firma geschlossen, auch wenn es passieren kann, dass wieder einmal eine Menge Arbeitnehmer auf die Straße gesetzt werden.
Von 2014 bis 2015 hatte EA bisher ein sehr ruhiges Jahr und man hofft in Redwood City wohl auch darauf diese Ruhe bis zum Release von Battlefront aufrecht erhalten zu können. Ruhig heißt man umschiffte jegliche Skandale und kann 2015 einen fast rekordartig hohen Kurswert der EA-Aktien beobachten. Mit dem zu erwartenden Battlefront-Hype im November/Dezember könnte es noch einmal zu einem Kursanstieg kommen.
Fast-Gratis-Transfers könnten daher auch ein Einknicken BioWares gegenüber dem Spielerwunsch, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Fassade sein. Man darf keine Serverzusammenlegungen durchführen, weil das Negativ-Schlagzeilen verursachen könnte. Beinahe kostenlose Servertransfers erzeugen zwar kaum Schlagzeilen, aber sie sind da und erlauben den Spielern im Prinzip genau das was Zusammenlegungen erreichen würden.