Von Oricon bis Yavin 4 - das Schlaraffenland für Altoholiker lässt grüßen
Mainwechsel sind etwas, das für mich als Altoholiker eher den Wechsel von einer Lieblingsklasse zu einer anderen bedeutet. Die Idee mit 3.0 allerdings auch einen Mainwechsel durchzuziehen wurde vom Ootinicast bei der Ootinicantina in Las Vegas in Umaluf gebracht. Und siehe da, knapp ein Monat nach dem 3.0 Launch haben sich meine Vorlieben einmal mehr deutlich verschoben. 2015 wird wohl das Jahr meiner Kopfgeldjäger werden, nachdem ich 2014 Sith-Juggernauts und Agenten bevorzugte und 2013 als das Jahr meiner Sith Inquisitoren feierte. Und 2012? Da war ich noch mit Leveln und mittendrin auch meinem Wechsel vom Powertech zum Attentäter-Tank beschäftigt.

Die Kopfgeldjäger haben in 3.0 auch am meisten von den Disziplinänderungen abbekommen. Advanced Prototype (kurz AP) und Pyrotech wurden völlig umgekrempelt, während Arsenal Söldner zwar ihre Rotation beibehalten haben, dafür aber eine Spur mobiler wurden. Pyrotech Söldner gibt es nun sogar nicht mehr, sie wurden von Innovative Ordnance (IO) ersetzt und sind jetzt eine seltsam gewordene Weiterentwicklung des alten Pyrotech-Söldners. Ich liebe alle vier Disziplinen und hätte ich die Twinks, ich würde sogar noch Tank- und Heil-Disziplin ausprobieren. Im Zuge des großen Craftens und Aufrüstens sind meine vier Kopfgeldjäger bis dato auch meine bestgerüsteten Charaktere. Mein 192er Söldner und seine 186er Kollegen sind mit optimierten Equip ausgestattet, was auch bedeutet sie tragen allesamt die 14 lila MK-10 Aufwertungen. Dagegen kommen mein Juggernaut- und Attentäter-Tank in 186er Equip (letzterer mit alten 162er/168er Setbonus) kaum an, auch wenn sie einen halbwegs optimierten HK-51 zur Verfügung haben. Mein Jugger verwendet blaue Aufwertungen und der Attentäter trägt in seiner Rüstung noch die alten von Level 55, während die 186er Implantate und Relikte überhaupt nicht aufgewertet wurden.

Sparsamkeit wäre klüger

Abwarten und Tee trinken. Bei all meiner Begeisterung für meine vier DDs sollte natürlich eines nicht vergessen werden, Aufwertungen und gecraftetes Equip kosten nicht bloß so einige Credits, sondern auch umso mehr je früher man sie in einem Gearzyklus kauft. So würde mich Doonium für HK-51 Equipment und Ohrstücke derzeit nur 20.000-25.000 Credits kosten. Vor einigen Wochen war das allerdings noch das doppelte. Hätte ich meine Bestände damals verkauft, wären meine Kopfgeldjäger zwar einige Zeit lang ärmlicher equipped gewesen, doch heute könnte ich für die gleichen Kosten doppelt so viele Items herstellen. Und die Preise fallen natürlich immer weiter, bis sie wohl auf oder unter dem 2.0 Niveau für Stufe 9 Rohstoffe zu liegen kommen. Dieser Preisverfall dürfte sich sogar noch deutlich beschleunigen, sobald die Stufe 11 Edelsteine für lila Jawa-Schrott zu haben sein werden. Ab diesem Zeitpunkt können Mitglieder erfolgreicher Conquest-Gilden ihren Lohn einstreichen und den Markt regelrecht mit Material überschwemmen, ohne dabei auf Herstellkosten Rücksicht nehmen zu müssen. Kosten 0, Gewinn alles darüber.

MK-10 Aufwertungen, 186er Relikte und Equip werden also in absehbarer Zeit noch deutlich günstiger. Aber auch von Seiten der regulierenden Behörde (also Bioware) wird der Markt wohl früher oder später unter Druck gesetzt. Der Trend geht hin zu Gratis-Equip. Es begann auf Oricon und 3.0 hat diesen Trend bekräftigt. Das jeweilige Mindestequipment für Content wird im Zuge der entsprechenden Story-Quests verschenkt und eine solche „Quest“ kann es wie auf Rishi sogar schon sein am Raumhafen einzuchecken. Mit dem nächsten Story-Update bzw. dem nächsten Daily Gebiet wird man wohl mit ähnlichen Methoden wie auf Oricon 186er Equip unter die Leute bringen. Vermutlich dürfte dieser Zeitpunkt im Mai-August Zeitraum liegen und sich auch mit dem nächsten Gearwechsel (192er für einfache Auszeichnungen, 198er für Elite Auszeichnungen) und der nächsten Operation überschneiden, wenn das Timing ausnahmsweise einmal perfekt funktionieren würde.

Markengear in 3.0

Hohe Ausdauer bei DD und Heilern, moderatere Zahlen bei Tanks – so lässt sich der Markengear in 3.0 beschreiben. 48k Tanks stehen neben 48k DDs und beide haben prinzipiell das gleiche Equipment, nur die Ausdauer auf die DD-Aufwertungen pusht diesen eben an den Tank heran, dem auch sein Ausdauer-Stim kaum helfen dürfte. Nervige Zeitgenossen aus den Nahkampf-Klassen sehen das gerne als Grund selbst tanken zu dürfen und stürzen sich in ihrer Pappmaschee-Rüstung auf Gegner die sie zu zerfetzen drohen, während Tanks sich in 3.0 über solide Defensiv-Stats freuen dürften und in Basic Gear deutlich mehr aushalten sollten als je zuvor.

Das craftbare 186er Equipment ist bis auf einige Ausnahmen nahezu gleichwertig mit Markengear, zumindest die Armierungen und Modifikationen. Gecraftete Verbesserungen, Ohrstücke und Implantate haben den Vorteil es einem zu erlauben seinen Gear zu optimieren und für etwas Ausdauer mehr der wichtigen Stats wie Absorb, Angriffskraft und als DD vor allem Präzision zu erhalten. Ohrstücke mit Präzision gibt es ja eher selten im Angebot. Und das im nächsten Gearwechsel vielleicht vorrückende 192er Equipment ist praktisch das gleiche. 192er behält die Ausdauer-Lastigkeit bei und erhöht im Prinzip nur die vorhandenen Werte, weshalb optimiertes 186er Equipment (also gecraftete 186er Verbesserungen) zeitlos erscheint. Man wird gecraftete 186er Verbesserungen auch in 192er Markengear verwenden und daher auch vielleicht in 186er mit entsprechenden Verbesserungen bessere Ergebnisse erzielen können als jemand mit Ausdauer-lastigen 192er Verbesserungen.

Überraschenderweise bietet 3.0 allerdings keine Marken-Relikte und Haupthandwaffen, was ein kommendes Game Update allerdings korrigieren könnte. Als eine Lehre aus der 2.0 Ära könnte es im Zusammenhang mit dem nächsten Gearwechsel und Daily Gebiet vielleicht 186er Haupthände für Ruf (wie in 2.0 auf Makeb) und 192er Relikte für einfache Auszeichnungen (bei der Vorrückung des Basic Gear Standards von 186 auf 192) geben. Immerhin gab es auch auf Oricon Arkanische Relikte für die zur Operation gehörenden Story-Quest geschenkt. Nachdem man die 178er Haupthand derzeit auf Yavin 4 geschenkt erhält besteht aus Sicht der Progress-Designer erst einmal keine Notwendigkeit 186er Haupthandwaffen über einem Händler anzubieten, da die Marken-Haupthand aus Entwickler-Sicht wohl immer etwas nachhinken sollte, um die Crafter auf Trab zu halten. Auch in 2.0 gab es eine 162er Haupthand für Marken erst mit der Einführung von CZ-198 und dass diese auch nach dem Gearwechsel auf Oricon nie für einfache Auszeichnungen erhältlich wurde war wohl einer der Fehler der 2.0 Ära.

Erzählerisch ließe sich der Verkauf von rufgebundenen Haupthandwaffen in 3.2 oder 3.3 wie im Falle Czerkas und CZ-198 auch wenn wir dieses Jahr vielleicht ein Feldlager der Imperialen Garde oder die Waffenkammer des Schleiers stürmen.

Anregung zur Faulheit

Ob ich mit meiner Einschätzung richtig liege wird die Zeit zeigen, doch wie so oft ist die Zukunft natürlich in Bewegung und so perfekt ein Szenario für Analysten wirken mag, die Wirklichkeit zerfetzt es oftmals, sodass die gesamten Aspekte zeitverschoben eintreten könnten. Wie auch immer, das oben beschrieben Gearwechsel-Szenario erscheint mir derart wahrscheinlich, dass ich mir deshalb auch keinen 192er oder 186er Equipment zulegen möchte, da ich für den gleichen Preis in einigen Monaten wohl deutlich mehr erhalte. Natürlich spricht hier der Altoholiker aus mir. Mit 22 Charakteren habe ich in meiner begrenzten Spielzeit ohnehin kaum Möglichkeiten jemals alle 22 adäquat einzudecken. Meine Lösung ist daher eine Gruppe Lieblinge herauszupicken, den Rest im geschenkten 178er Equip von Yavin 4 und Rishi zu belassen und abzuwarten bis mir Bioware für die restlichen 16 Charaktere 186er Gear schenkt, 192er zum Schleuderpreis und 198er für die sich summierenden Elite Marken anbietet. Elite Marken sind dank der beibehaltenen 2.0 Weeklys ohnehin einfacher als zuvor erreichbar und wenn die Taktischen 55er Flashpoints erst einmal gefixed wurden (sie fehlen derzeit im Gruppenfinder) wird auch die CZ-198 Weekly wieder einfach farmbar sein.

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