KotET Spekulationen: Die entfesselte Republik


Es gibt seltene Fälle in denen die Realität so wirkt als würde sie ein Werk der Fiktion imitieren. So etwa vorgestern, als es in der Türkei fast zu einem Militärputsch gegen Präsident Erdogan kam. Etwas ähnliches passierte auch in Fallen Empire, wenn man den Einfluss mit Admiral Aygo bis auf Stufe 10 oder 20 steigert. Dann erhält man eine Mail mit Aygos Bericht über einen gescheiterten Militärputsch gegen Saresh und ihren Marionettenkanzler/Ministerpräsidenten. Sareshs System erinnert mich nicht nur an Erdogan, sondern auch an Putin, der trotz limitierter Amtszeit als Präsident zwischendurch halt mal als Ministerpräsident einspringt, ehe er wieder zum Präsidenten gewählt werden darf.

Die Galaktische Republik befindet sich ohne den mäßigenden Einfluss des Jedi-Ordens auf der Schwelle zur Diktatur. Und um Zakuul zufriedenzustellen wurde Senator Tai Cordan wohl auch mit Zustimmung Sareshs ausgeliefert, was die Folgen von Kapitel XV sehr interessant machen könnte.

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xeson, Sonntag, 17. Juli 2016, 17:38
Wenn Saresh jetzt noch anfängt die judikative zu entmachten, mach ich mir echt Gedanken. Am Ende hat sie den Putsch noch inszeniert...
(Jegliche Verbindungen zu realen Personen sind weder gewollt noch beabsichtigt.)
Ich mach mir Sorgen um meine Republik und um die Türkei, wer stoppt Saresh?

pfannenstiel, Sonntag, 17. Juli 2016, 18:01
"In Kriegszeiten ist es wichtig juristische Prozesse möglichst einfach zu gestalten, um die Kriegsanstrengungen nicht weiter zu behindern..."

Suche Tyrannenmörder. Jedi bevorzugt. Keine Wookiees. Bitte melden sie sich unter der folgenden Holofrequenz.

xeson, Sonntag, 17. Juli 2016, 18:22
Jaja jetzt gehts wieder los. Erdogan säubert seine Türkei, der Putsch hat seine Methoden legitimiert und am Ende wird das Osmanische Reich die ganze Erde überziehen. :(
Fand den einen Kommentar gestern sehr passend: "Da hat Erdogan also endlich seinen Reichstagsbrand"
Will mich nicht zu sehr in die Verschwörungstheorien einklinken, aber ich halte es wirklich für möglich... Die Fakten, dass zum Beispiel wenige Wochen vor dem Putsch ein Treffen mit mehreren Richtern durchgeführt wurde, um sie zu überzeugen? Und das Erdogan schon immer Unruhen nutzte um seine Macht zu stärken (Anschläge - Kurden)
sprechen für eine Beteiligung Erdogans. Dafür war der Putsch auch zu "sanft". Ich mein jeder Stratege hätte wissen müssen, dass die Truppen und Orte nicht ausreichen und fast jeder Offizier hat sich ja am gleichen Abend noch von den Taten losgesagt, da bleibt ja kaum einer übrig, naja außer die knapp 3000 Richter natürlich :D

pfannenstiel, Sonntag, 17. Juli 2016, 18:49
Nachdem er nun schon einmal einen Bürgerkrieg mit den Kurden vom Zaun gebrochen hat, nur um die Opposition zu diskreditieren und um bei den Wahlen zuzulegen traue ich ihm alles zu. Einzig und allein eine Palastrevolte (durch die eigene Partei) könnte ihn jetzt noch aufhalten und ich glaube dafür ist es noch zu früh.

Beängstigend finde ich ja die türkisch-russischen Spannungen, da die ja die NATO mit rein ziehen könnten. Andererseits verhindert die Türkei als NATO-Mitglied vielleicht die Bildung eines Machtblocks am Schwarzen Meer. Zaren, Sultane, Shahs und Kalifen - und da hätte man mal gehofft die sind alle Vergangenheit. Gut dass Otto Habsburg schon gestorben ist, sonst macht sich noch jemand Hoffnungen auf Österreich-Ungarn.

xeson, Sonntag, 17. Juli 2016, 18:58
Die Entwicklung macht mir nicht nur Angst, sie könnte eventuell wird auch zu einem weiteren Krieg führen. Ich befürchte dass die Europäer dann genauso euphorisch denken wie vor dem ersten Weltkrieg, weil es eben schon so lange keinen Konflikt in Europa gab und ich hoffe, dass man diesen autokratischen Tyrannen rechtzeitig aufhält und nicht als Deutschland weiterhin vor ihm kuscht. Aber leider wird es weiter so gehen, nur um die Flüchtlibge von der Realität der Europäer fernzuhalten um die eigene Partei, aber nicht die Interessen der Menschlichkeit und Barmherzigkeit, zu sichern.
Das führt zu etwas gefährlichen, ein Pulverfass ohne Boden. :(

pfannenstiel, Sonntag, 17. Juli 2016, 19:36
Mich besorgt ja auch die Aussicht, dass Demokratie als Begriff bei manchen Bevölkerungsgruppen schon als viel zu intellektuell angesehen wird. Mag sein, dass hier auch der Zerfall der politischen Lager eine Rolle spielt. Früher folgte man seinen Parteiführern, nun sucht man sich neue Köpfe denen man folgen kann. So gesehen war die Demokratie nie wirklich tief verankert.

Zwischen den Leuten die nach Führung suchen und den Leuten die unglaubliche Verrenkungen vollführen, um die Position ihrer Partei zu vertreten bekomm ich es zeitweise mit der Angst zu tun. Keiner denkt nach und jeder wiederholt nur. Das funktioniert selbst in der Bildungsschicht glänzend, wo man schon in der Schule gelernt hat die Meinung des Professors zu vertreten und auf alle anderen herabzublicken. Und irgendwann erreicht dieser Prozess eine kritische Masse, ehe das Pulverfass hoch geht und wir alle auf der Rechnung sitzen bleiben. Vielleicht wird dann mal eine Generation etwas einsehen, ehe die nächste wieder alle Lektionen vergisst.

Das erinnert mich an die Simpsons-Folge in der Lisa die Glückspillen verordnet bekommt. "Entweder sie ist depressiv oder sie hat eine harte Wahrheit des Lebens eingesehen. Wir haben da ein Medikament für beide Fälle."

xeson, Sonntag, 17. Juli 2016, 20:01
Ich sag ja schon lange, die zeitliche Wiederholung ist erschreckend. Es sind nicht mal 100 Jahre her und die AfD ist wieder eine der stärksten Fraktionen zu mindest auf Landesebene. Und was mich ankotzt sind die Partein, welche denken, dass eine ähnliche Position die Partei wieder beliebt macht. Man will keine Leute überzeugen, sondern nur noch deren Wünsche erfüllen und der Wähler denkt sich, wenn die AfD das macht und die anderen ein halbes Jahr später und nur in schlecht, dann kann man auch gleich die richtig Rechten wählen. Anstatt zu überzeugen versucht man zu lindern, aber ein Deal mit Erdogan ist nicht der richtige Weg.
Wenn wir grad über Professoren reden, ich hatte einen Geschichtslehrer, der stets mit der Süddeutschen unterm Arm ankam und er hat mir beigebracht über alles von verschiedenen Blickwinkeln nachzudenken. Er war ein super Mensch mit Weitblick und Ahnung und dem historischen Kontext in der Hinterhand. Und er hat mit mir auch oft über die Blindheit der Menschheit gesprochen, die nicht aus Fehlern lernt. Wenn man als kleines Kind auf eine Herdplatte greift macht man das nicht mehr, aber die nächste Generation macht das auch wieder und genauso ist es im großen Kontext. Kriege sind verheerend und das vergisst man im sicheren Europa, da man Distanz dazu hat und genau deshalb gibt es immer wieder Kriege.

Das Simpsons Zitat kommt mir gelegen, schau die auch sehr gerne und es trifft genauso zu. Entweder man merkt was passiert oder man ist depressiv, aber normal ist man auf keinen Fall, wenn man mal einen Ausschweifenden Blick auf alles fordert. Naja in 100 Jahren verabschieden wir eine Resolution über den Völkermord der Türken an den Kurden und es beginnt wieder von vorne.
Da hilft wohl nur so oft wie möglich auf objektives und bedachtes handeln hinzuweisen und auf das beste zu hoffen.