Forget the old way: Die Evolution der Machtnutzer in Fallen Empire
Endlich kann ich mein Lieblingszitat aus John Jackson Millers A New Dawn und Chuck Wendigs Aftermath nutzen. "Forget the old way" ist einer der Leitsätze Count Denetrius Vidians, der in A New Dawn als Palpatines Wirtschaftsberater und Problemlöser die Grundlage für die militärische Aufrüstung des Imperiums und in weiterer Folge auch den Bau des Todessterns legen soll. Vidian war zu seiner Zeit so etwas wie ein Management-Guru und Effizienz-Experte, der vor allem wegen seines Äußeren Bekanntheit erlangte. Vidian war nämlich ein Cyborg, desssen gesamter Körper von einem fleischfressenden Bakterium befallen wurde. Was von Vidian übrig blieb wurde in einen Cyborg-Körper gesteckt, der sogar kaum noch Schlaf benötigte und permanent online sein konnte. Aber ich schweife ab, wobei vielleicht noch nicht genug.

In A New Dawn wird Vidian von der späteren Admiralin Rae Sloane begleitet, die in der Schlacht von Endor den Rückzug der imperialen Flotte befahl und zu einer der führenden Figuren der Konferenz von Akiva wurde, einem der letzten Versuche Palpatines Imperium vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. Auch Sloane berief sich in ihren Entscheidungen nach Endor auf Vidians Leitsatz und legte so vielleicht auch den Grundstein für die Gründung der Ersten Ordnung/First Order.

Rapide Evolution: Dr. Oggurobbs Naturbeobachtungen

Ein kleines interessantes Detail zu Kapitel XII wird einem erst bewusst, wenn man auf die Kodex-Einträge achtet die man im Kapitel so erhält. Einer davon stammt nämlich von Dr. Oggurobb und erklärt woher die auf Odessen ansässige Tierwelt stammt. Makrins, Sleens & Co hat man mittlerweile auf so vielen Welten gesehen, dass man vielleicht animmt die Entwickler hätten sie mangels neuer Ideen auf Odessen platziert. Doch tatsächlich steckt hier ein Hintergedanke dahinter. Die bekannten Spezies wurden von Dr. Oggurobb ausgesetzt, um ein besonders Naturphänomen Odessens zu erforschen – die Tierwelt auf dem Planeten entwickelt sich nämlich überraschend schnell und die Ursache dafür könnte in der Macht liegen, die jede evolutionäre Entwicklung enorm beschleunigt.

Aus dem Kodexeintrag:
Doktor Juvard Illip Oggurobbs Notizen:

Aufgrund der immensen Eskalation der Evolution auf Odessen habe ich Kreaturen von anderen Planeten importiert und sie in der Wildnis freigelassen, um die Auswirkungen zu studieren.

Der Sleen aus den Dschungeln von Dromund Kaas zeigte einen deutlichen Anstieg der Beweglichkeit und Reaktionszeit. Vielleicht könnte man das Serum dieser Kreatur benutzen, um leistungssteigernde Aufputschmittel herzustellen.

Von Makeb habe ich ein gutes Makrin-Exemplar gesichert, um seine Anpassungsfähigkeit zu studieren. Wie vermutet hat diese bemerkenswerte Spezies die Oberflächenbeschaffenheit ihrer Haut dahingehend abgepasst, mehr den robusten Hartholzwäldern von Odessen zu ähneln.

Am Sumpfpirscher von Taris kann man die beschleunigte Evolution bisher auf schockierendste Weise beobachten. Die Kreatur hat ein unglaubliches Raubtierorgan entwickelt: einen Plastistahl-ähnlichen Stachel am Schwanzende. Sie hat sich weit genug entwickelt, um eine neue Art darzustellen, die ich "stahlschwänziger Pirscher" nennen werde.

Ich habe den Kreaturen ermöglicht, ihre Existenz auf Odessen fortzuführen, da ich hoffe, ihren evolutionären Fortschritt weiterhin verfolgen zu können.



Auch die oft aus dem Nichts springenden "Schattenwölfe" Odessens sind etwas, das von der Turbo-Evolution auf Odessen beeinflusst wurde. Unter allen Tieren die Odessen zu bieten hat sind diese schwarzen Kreaturen allerdings die einzige wirklich einheimische. Doch was macht sie so besonders? Vor allem sind sie nervig, weil sie teilweise getarnt herumhocken und nicht angelaufen kommen, sondern sich zeitweise in den Stealth verziehen und dann Ziele anporten. Fast meint man sie wären Sabos oder Schurken, nur mit Zähnen und scharfen Klauen. Interessant ist jedoch Oggurobbs Beschreibung. Die von mir so getauften "Schattenwölfe" (ich kann mir ihren tatsächlichen Namen einfach nicht merken) sind eigentlich keine Raubtiere, sondern waren wohl die Beute eines anderen Tiers. Laut Oggurobb töten sie nicht um zu fressen, sondern um zu töten. Wovon sie sich ernähren? Das weiß auch der Professor nicht, er spekuliert aber, sie würden von der Macht zehren. Die gleiche Macht hat dafür gesorgt, dass sich diese Kreaturen wohl von Beutetieren zu sehr widerspenstigen Raubtieren entwickelt haben.

Aus dem Kodexeintrag zum Dämmerpirscher:
Ein Auszug aus den Unterlagen von Dr. Juvard Illip Oggurobb:

Die Kreaturen zeigen Raubtiermerkmale und weisen extrem aggressive Verhaltensmuster auf. Allerdings habe ich herausgefunden, dass sie das Fleisch ihrer Beute nicht verzehren. Sie jagen einfach aus Spaß. Es scheint tatsächlich so, dass Dämmerpirscher gar nichts fressen. Aber kann ein lebender Organismus ohne Nahrung wirklich überleben? Das übersteigt beinahe meine Vorstellungskraft.

Diese fantastischen Geschöpfe scheinen in direktem Zusammenhang mit der starken Macht-Präsenz auf Odessen zu stehen. Ob das ein evolutionärer Vorgang war, oder ob sie korrumpiert worden sind, kann ich noch nicht sagen. Ihre schuppige Haut scheint eine Verteidigungsmaßnahme gegen Angreifer zu sein und lässt darauf schließen, dass diese Kreaturen nicht immer so räuberisch waren. Ich vermute, dass ihre natürliche Entwicklung durch einen unbekannten Effekt enorm beschleunigt wurde. Ob die Macht dafür verantwortlich ist? Und wenn das stimmt, kann die Macht einen ähnlichen Einfluss auf die Evolution anderer Spezies haben? Ob wir solche Vorgänge für uns ausnutzen könnten?

Ich muss weiter darüber nachdenken.



Auf Odessen ist eine Evolution im Gange, doch wohin sie führt ist völlig offen. Hinter Valkorions "Sometimes evolution requires a push. Or a sacrifice." steckt jedenfalls mehr als eine gut klingende Formulierung der Autoren. Valkorion hat den Outlander mutwillig in die Wildnis gelockt und hält ihn dort fest, damit dieser der vollen Gewalt des Macht-Nexus ausgesetzt wird, der die Evolution von Odessens Tierwelt antreibt. Wie es Satele Shan schon formuliert hat ist Odessen eine besondere Welt, auf der die helle und die dunkle Seite im Einklang stehen. Dieses Aufeinanderprallen und Ineinanderverlaufen der beiden Seiten erzeugt eine Zone in der die Macht besonders stark ist. Wir waren bereits auf Yavin 4 und Oricon mit zwei Welten konfrontiert, die sehr stark von der dunklen Seite durchtränkt waren. Ziost war beiden sehr ähnlich, doch nach Vitiates Massaker ist die Welt erschreckend leer, ein Loch in der Macht, immerhin wurde hier beinahe alles Leben ausgelöscht. Hinsichtlich Ziosts muss man sich wohl mit Beschreibungen Nathemas ein Bild schaffen.

Vergleichbar mit Odessen ist wohl auch das in Dawn of the Jedi beschriebene Tython, bevor der Je'daii-Orden zerfiel und die Jedi sich exklusiv der hellen Seite zuwandten. Jedes Ungleichgewicht der Macht hatte auf Ur-Tython katastrophale Folgen und rief etwa tödliche Machstürme hervor, weshalb sich die Je'daii darum bemühten im Einklang mit beiden Seiten der Macht zu leben. Die Je'daii waren vom ihren Kodex her anders als Jedi oder Sith, in der Praxis herrschten sie ähnlich wie die Sith von Tython aus über den Rest der Planeten ihres Sonnensystems, sie entsandten jedoch auch Ranger als Gesetzeshüter und studierten die Macht in all ihren Aspekten. Ich will die Lore jedoch nicht überstrapazieren, es reicht zu wissen, wie die Macht auf Tython einst wirkte.

Ruusan zu Zeiten Darth Banes ist ein anderes Beispiel für eine Welt die von beiden Seiten der Macht durchdrungen wurde. Hier war es jedoch ein Konflikt der zu dieser Entwicklung führte. In Drew Karpyshyns Darth Bane-Roman wird das Ringen um Ruusan nicht als Entstehung eines Nexus sondern eher als Verschwimmen der Grenzen zwischen Hell und Dunkel bezeichnet, das zur Entstehung eines schmutzigen Graus führte. Während etwa die Sith vereint unter einem Banner kämpften drohte die Streitmacht der Jedi durch den Streit seiner Kommandeure zu zerbrechen. Sith verteidigten, Jedi griffen an und in den blutigen Grabenkämpfen spielen helle und dunkle Seite kaum noch eine Rolle.

Bisher hätte ich Zakuul noch nicht als Welt wahrgenommen, die stark in der Macht ist. Aber eine Voraussetzung dafür dürfte eine dichte Bewaldung und Dagobah-Atmosphäre sein. Auch Dagobah ließe sich (wenn auch durch den neuen Kanon nicht bestätigt) als Welt zwischen heller und dunkler Seite darstellen. Die Macht ist jedenfalls außerordentlich stark auf Dagobah, weil es hier sehr viele Lebewesen gibt. Während sich die dunkle Seite an Orten wie der bekannten Dunklen Höhle konzentriert ist die Macht an sich überall. Auch Zakuul ist im Grunde ein einziger großer Sumpf und dass sich die Türme des modernen Zakuuls den Sternen entgegenstrecken ist eine interessante Symbolik. Imperator Valkorion hat sein Volk zu den Sternen geführt, wahrlich heraus aus den Sümpfen. Doch Zakuuls Wurzeln reichen immer noch tief in die Sümpfe hinein. Man kann die Leute aus dem Sumpf, aber den Sumpf nicht aus den Leuten holen. Sümpfe sind auch etwas, das wieder den Vergleich Zakuuls mit Rom ermöglicht. Auch Rom legte die umliegenden Sümpfe trocken und dehnte so sein Stadtgebiet aus. Der Mystizismus der Sumpfbewohner hat sich auch in Form der Alten Wege unter den Bürgern des Ewigen Imperiums erhalten. Auch auf Zakuul trifft man Spezies an, die es auch in anderen Teilen der Galaxis antrifft. Doch hier sehen sie anders aus. Das prominenteste Beispiel ist wohl der gehörnte Rancor. Hat Valkorion diese Tiere auf Zakuul eingeschleppt und ausgesetzt?

Machtnutzer passen sich sehr oft der Welt an auf der sie aufwachsen. Ihre ganze Philosophie ist dann auf ihre Lebensumstände eingestellt. Die kanonischen Nachtschwestern von Dathomir (Mutter Talzin, Asajj Ventress) leben etwa in einem Umfeld, das stark von der dunklen Seite und der lebendigen Macht geprägt ist. Eine tödliche Tierwelt schweiste die Schwesternschaft zusammen und zwang sie dazu im Einklang mit ihrer Umwelt zu leben, diese gegebenenfalls aber auch zu dominieren (was erklären würde warum die Nachtschwestern in den Legends etwa Rancoren reiten). In Christie Goldens Dark Disciple unterrichtet Asajj Ventress Jedi-Meister Quinlan Vos auf Dathomir etwa darin den Willen einer dathomirischen Giftschlange zu dominieren und diese dann zu töten. Das Gift dieser Schlange wurde von den Nachtschwestern zudem in vielen ihrer Rituale genutzt.

In Satele Shans Camp findet sich auch der folgende Kodex-Eintrag:
Die Macht: Jenseits der hellen und der dunklen Seite
Für die Jedi ist die Macht ein Partner, dem man Respekt zollt. Für die Sith ist sie eine Kraft, die man sich unterwerfen und zu Nutze machen kann. Andere glauben, dass die Macht weit über diese engen Sichtweisen der beiden verfeindeten Seiten hinaus geht. Diese Philosophien sind nicht immer nur schwarz oder weiß.

In abgelegenen Winkeln der Galaxis, weit entfernt vom Einfluss der Republik oder des Imperiums, entwickeln Machtsensitive ihre eigenen Anschauungen und Wertvorstellungen. Im Valau-Stamm von Nagoa gelten Machtsensitive als Auserwählte der Götter und Werkzeuge ihres Willens. Valau-Machtanwender unterziehen sich einem intensiven Ritual, bei dem sie ihre vorherige Identität ablegen, um nur noch als Sprachrohr der Götter zu dienen. Die helle und die dunkle Seite spielen hierbei keine Rolle. Der Wille der Götter steht außer Frage und die Macht ist nur ein Werkzeug, um ihn in die Tat umzusetzen.



Die Valau ordnen sich also ganz dem Willen der Macht unter und geben ihre ehemalige Identität (wie der Outlander) auf, wenn sie das höchste Stadium ihrer Ausbildung erreicht haben. Ganz ähnlich kann man sich die Entwicklung des Outlanders vorstellen, dem von Satele und Marr auch je nach vorherigen Standpunkt ein Schritt zur hellen oder dunklen Seite empfohlen wird. Marrs "Those who do not bend, break." ist die bittere Erkenntnis, dass es wohl besser gewesen wäre die Philosophie eines Live to fight another day zu praktizieren und vor Valkorion niederzuknien. Marrs Prinzipientreue führte zu seinem Tod und zur Verwüstung des Sith-Imperiums. Marr scheiterte indem er sich selbst treu blieb, indem er sich nicht entwickelte. Genauso versagte Satele Shan als Großmeisterin, als sie versuchte Welle um Welle von Skytroopern und Rittern von Zakuul mit ihren Jedi-Rittern abzuwehren. Satele führte ihren Orden in den Untergang, sie opferte alles weil sie ihrer Rolle als Beschützerin gerecht werden wollte. Man könnte auch argumentieren beide haben für ihre Prinzipien etwas geopfert. Marr opferte sein Leben für das Imperium, Satele opferte die Jedi für die Republik. Beide lagen falsch. Hätte Marr seine Leidenschaften gezügelt und Satele Alternativen zum Abnützungskrieg erwogen, dann wäre beiden wohl ihr Versagen als Anführer erspart geblieben. Der Outlander soll nun über sich und diese alten Philosophien hinaus wachsen. Er muss grauer werden und sich zu etwas neuem entwickeln.

Auf Odessen haben Marr und Satele auch etwas aufeinander abgefärbt und man fragt sich natürlich, ob beide vielleicht vom Nexus beeinflusst wurden. Das lässt sich keinesfalls ausschließen, denn Satele ist immer noch sehr lebendig und Marr ist als Geist der Macht ausgeliefert. Marr und Satele sind eine Symbiose eingegangen, bei der Marr die direkte Verbindung zur Macht und Satele die Verbindung zur Welt der Lebenden darstellt. Einer kann nicht mehr ohne den anderen funktionieren.

Wurde Odessen vergessen?

Aus dem Kodex-Eintrag zum Höhlen-Jurgoran:
Auch wenn sie nicht ausschließlich in Höhlen leben, ist diese Jurgoran-Unterart hauptsächlich dort anzutreffen, wo es wenig oder überhaupt kein natürliches Licht gibt. Um sich in seiner dunklen Umgebung zurechtzufinden, haben sich beim Höhlen-Jurgoran biolumineszente Schuppen und eine reflektierende Haut entwickelt. Jede Kreatur hat ein einzigartiges Leuchtmuster, das für die meisten Wesen kaum zu bemerken ist, aber von anderen Höhlen-Jurgoranen sofort erkannt wird.

Es ist noch unklar, wie die Jurgorane es geschafft haben, Dromund Kaas zu verlassen und sich in den dunkleren Teilen der Galaxis anzusiedeln. Die wahrscheinlichste Theorie ist, dass die frühen Sith einige Jurgorane im Kampf eingesetzt haben, sie dann aber wegen ihres unvorhersehbaren Verhaltens verstießen wie unerwünschte Haustiere. Wenn das stimmt, sind die Höhlen-Jurgorane die Nachkommen dieser vergessenen Kriegsbestien.



Neben den von Dr. Oggurobb eingeschleppten Tierarten und den einheimischen Dämmerungspirschern gibt es auch eine Gruppe Tiere unbekannter Herkunft, nämlich die Höhlen-Jurgoran. Deren Herkunft von Dromund Kaas lässt sich anhand des Kodex-Eintrags kaum bestreiten und ihre Verwendung als Kriegsbestien ließe auch auf einen Jurgoran-Gefährten hoffen. Doch wirklich interessant ist ihre evolutionäre Entwicklung und die Abweichung von normalen Jurgoran, wie sie auf Kaas weiterhin heimisch sind. Die reflektierende Haut und die biolumineszenten Schuppen haben sich wohl kaum innerhalb einer einzigen Generation entwickelt oder doch? Die Existenz eines Mutter-Tiers und zwei kleinerer Kinder lässt auf das Existieren von bereits zwei modifizierten Generationen schließen und beide dürften aus einer von der Macht angestoßenen Evolution hervorgegangen sein. Diese typischen Sith-Tiere sind auf Odessen zu Höhlenbewohnern geworden, die in der Dunkelheit ihr eigenes Licht mitbringen. Eine interessante Evolution, denn obwohl man damit an den dunkelsten Orten ein Licht findet ist dieses genauso tödlich und die Jurgoran-Mutter ist sozusagen das Licht am Ende des Tunnels. Die Jurgoran-Mutter steht für den Tod, weshalb sie zu besänftigen auch mit den Worten einhergeht, dass der Tod zum Verbündeten wird, wenn man seine eigene Sterblichkeit akzeptiert.

Die Höhlen-Jurgorans verkörpern auch die Entwicklung Valkorions und seiner Dynastie. Einst war Valkorion der Herr von Dromund Kaas, nun ist er eine Lichtgestalt auf Odessen. Er kann seine Sith-Herkunft genauso wenig verleugnen wie seine Kinder, doch mittlerweile ist er etwas anderes. Valkorion lebt anders und ist anders als der typische Sith.

Die Herkunft der Jurgorans von Dromund Kaas, der Kodex-Eintrag, Valkorions Herkunft und nicht zuletzt einige auf Odessen zu entdeckende Raumschiffwracks lassen mich vermuten, dass der Sitz der Allianz nicht immer völlig verlassen war. Wir wissen noch nicht wie Valkorion im Wild Space auf Zakuul gestoßen ist und ob er nicht zuvor auch auf Odessen nach einer Zivilisation gesucht hat. Gerade Welten die stark in der Macht sind wecken enorme Begehrlichkeiten bei skrupellosen Sith-Alchemisten. Der Tempel des Todes auf Yavin 4 war etwa gedacht die gesamte Lebenskraft des Mondes (Flora und Fauna) zu nutzen, um einen Sith unsterblich zu machen. Womöglich wurde der Apparat noch von Naga Sadow erbaut, diente Exar Kun als Inspirationsquelle und wurde schließlich von Vitiate sicher gestellt. Auch die menschliche Bevölkerung Zakuuls dürfte nicht hier entstanden sein und wurde womöglich irgendwann nach Zakuul gebracht. Falls Zakuul wirklich ein Nexus der Macht ist könnte das auch erklären warum eine derart höher Bevölkerungsanteil Machtfähigkeiten entwickeln konnte und warum der Ewige Thron über mehr Ritter verfügt als Jedi und Sith zusammen aufbieten konnten.

Ritter von Zakuul

Meiner Meinung nach ist der Vorteil der Ritter von Zakuul ihre zahlenmäßige Überlegenheit, denn weder ihre Bewaffnung, noch ihre Machtfähigkeiten haben mich bis jetzt besonders beeindruckt. Genau das darf man Satele in einem der Kapitel XII-Dialoge auch so ins Gesicht sagen. Zakuuls Ritter sterben wie jeder andere auch. Woraufhin Satele damit antwortet, dass man die Ritter nicht mit Arcann vergleichen darf. Und in diesem Fall verliert Satele irgendwie den Faden, ehe kurz darauf Darth Marr sichtbar wird und man den Gesprächsbeginn schon wieder vergessen hat.

Was man Satele jedoch auch vorwerfen kann ist, dass sie einfach zu schwach war und daraufhin erhält man zur Antwort, dass man langsam verstehen würde. Und was versteht man? Jedi und Sith haben im Krieg gegen die Ritter von Zakuul auf gewisse Weise politisch verloren. Beide Orden wussten nicht so recht wie man Zakuul begegnen soll und jeder blieb hartnäckig bei seinen Prinzipien. Wie aus Lanas Beschreibungen des letzten Gefechts des Dunklen Rats hervorgeht brannten die mächtigsten Lords der Sith bei ihrem Abwehrkampf einfach durch. Sie erschlugen womöglich tausende, doch irgendwann reichten ihre Leidenschaften nicht mehr aus, um Welle für Welle zurückzuschlagen. Das ganze Kriegertum der Sith basiert darauf einen Gegner in den Boden zu stampfen und so lange standzuhalten, bis dieser tot am Boden liegt. Doch genau das passierte nicht und Leidenschaft hielt als Antrieb nicht ewig, als die Lords müde zu werden begannen brach einfach die nächste Welle Skytrooper über sie herein. Genauso war den Jedi ihre Gelassenheit keine Hilfe. Man kämpfte, man starb, man verlor an Boden. An seinen Prinzipien festzuhalten zahlte sich einfach nicht aus, weil man den Kampf völlig falsch anging. Zakuul kam mit einer unendlichen Übermacht an und spammte regelrecht Truppen. Jedi und Sith lagen an sich nicht falsch, aber sie kämpften auf einem Gebiet, auf dem sie Zakuul unterlegen waren. Das ganze mag extrem philosophisch klingen, wenn man nun Sun Tzus Kunst des Krieges zitieren würde. Doch es geht auch einfacher. Man versuchte Zakuul zu bekämpfen wie einen gewöhnlichen Feind, aber Zakuul ist der Albtraum einer cheatenden KI die in einem RTS-Spiel ständig frische Truppen spammt.

Auf den ersten Blick scheint es nicht so als hätten die Philosophien der Jedi und der Sith gegen Zakuul fundamental versagt. 1 vs. 1 selbst 3 vs. 1 hätte man wohl eine Chance gehabt, nur 5 vs. 1 ging halt nicht. Das Problem beider Gruppen scheint nicht philosophisch gewesen zu sein, doch das ist es sehr wohl. Jedi und Sith weigerten sich gegen Zakuul zusammenzuarbeiten und Strategien des jeweils anderen anzuwenden. Die zahlenmäßig unterlegenen Imperialen hätten länger durchgehalten, wenn sie sich eher auf das Verteidigen, anstatt das Rückeroberung von Territorien eingelassen hätten. Die zahlenmäßigeren Republikaner hätten die ganze Macht der Republik nutzen können, anstatt nur Welt für Welt zu verteidigen. Man scheiterte weil man zu sehr an seinen Dogmen festhielt und diese für richtig empfand.

Ein defensiveres Imperium und eine aggressivere Republik hätten Zakuul womöglich auch nicht in die Knie gezwungen, dazu hätte man den Ewigen Thron dort treffen müssen wo es ihm weh tut. Auf Zakuul. Weder die Jedi, noch die Sith wagten diesen Schritt jedoch. Womöglich wussten beide Seiten gar nicht wo Zakuul lag. Für die Jedi wären Attentatsversuche auf Arcann zu aggressiv gewesen. Und für die Sith? Diese waren wohl mit einem Kampf um den Thron, der Abwehr Zakuuls und Angriffen der Republik zu sehr mit ihrem Überlebenskampf beschäftigt. Mit der Zeit hätte man jedoch erfahren können wo Zakuul liegt. Man hätte jedoch etwas opfern müssen, um den Ewigen Thron zu stürzen. Die Republik hätte ihren Kampf gegen die Sith einstellen müssen. Man hätte sich außerdem zu einer offensiven Kriegsführung aufraffen müssen, bei der wie zu Zeiten Revans einige Welten von ihren Verteidigern verlassen worden wären, um Zakuul anzulocken bzw. weil die Verteidiger als Teil einer größeren Streitmacht gebraucht würden. Die Sith hätten ihren Überlebenkampf aufgeben müssen oder versuchen müssen sich auf einen Waffenstillstand mit der Republik einzulassen. Immerhin haben die Sith den Krieg mit der Republik vom Zaun gebrochen. Ein geeintes Imperium, das sich auf einen Krieg gegen einen Gegner konzentriert und lieber verteidigt, anstatt nach glorreichen Siegen strebend Offensiven eingeht, ein solches Imperium hätte mit seinen Isotop-5 Vorräten jeden Angriff der Ewigen Flotte ins Leere laufen gelassen.

Die Jedi waren zu passiv, sie ließen Saresh an der Macht und verdammten die Republik zum Niedergang. Die Sith waren zu sehr auf ihre egoistischen Triumphe bedacht. So gesehen fühlt man sich als heller/grauer Sith oder dunkler/grauer Jedi in seinen Ansichten bestätigt.

Die Ritter von Zakuul sind Sklaven des Ewigen Imperators. Sie kämpfen und sterben für Valkorion und dessen Erben, ohne dass ihre Loyalität auch nur einen Kratzer abbekommt. Genau diese pure Loyalität ist es auch, die laut Satele und Marr ihre größte Stärke darstellt. Man soll jedoch nicht wie sie werden, sondern nur etwas von ihnen lernen. Je sklavischer die Ritter sich an ihre Anweisungen halten und je leerer sie ihren Geist beim Ausführen dieser Anweisungen halten, desto mächtiger sind sie. Auf eine sehr verdrehte Weise entspricht das einem der Ideale späterer Jedi-Generationen. Eins mit der Macht zu handeln setzt einen leeren Geist voraus. Es geht hier um eine gewisse Form der Reinheit. Die Ritter haben zwischen Jedi und Sith einen dritten Weg gefunden im Einklang mit der Macht zu handeln, sie dienen ihrem Imperator und stellen dessen Gebote nicht in Frage. Was mich an einen vielleicht schon etwas angestaubten Galileo-Beitrag über die Wirkung von Beten und Meditation auf verschiedene Glaubensvertreter erinnert. Eine den Rosenkranz betende Nonne kann etwa den gleichen Bewusstseinszustand erreichen wie ein meditierender buddhistischer Mönch. Viele Wege führen zu Gott. Und genauso viele Wege führen zur Macht.

Aber das macht die Ritter von Zakuul nicht stärker? Das meine ich auch und selbst Satele scheint diese Frage nicht zu beantworten. Satele sagt man darf Arcann nicht mit den Rittern verwechseln und es war schließlich Arcann der den Krieg führte, während seine Ritter nur willenlose Soldaten waren. Die Ritter dienen einem Ideal und das macht sie stark, sie kämpfen für etwas, während Jedi und Sith nur die doch eher abstrakten Begriffe Republik und Imperium als etwas anführen können wofür sie kämpfen. Die Ritter sind Fanatiker, denn sie kämpfen für ihren Gott(kaiser) und das verleiht ihnen auf dem Schlachtfeld durchaus einen Vorteil gegenüber den gelassenen Jedi und den leidenschaftlichen Sith. Arcanns Kreuzritter haben die Galaxis mit Krieg überzogen und gewonnen weil sie fanatischer waren als ihre Gegenspieler.

Arcann im Einklang mit der Macht

Auch der Outlander muss sich auf Odessen die Frage stellen wofür er kämpft. Er braucht ein Ideal und ein Ziel, ansonsten ist er ziellos und würde wieder gegen Arcann verlieren. Selbst Valkorion hat einem dieses "Fehlen" von etwas mehrmals vorgeworfen. Laut Valkorion ist der Outlander unvollständig und kennt sich selbst nicht, weil er auch nicht weiß wozu er fähig ist. Genau in diesen Dialogen habe ich mich immer gefragt, ob Valkorion damit vielleicht nicht einfach sagen will, dass der Outlander kein konkretes Ziel hat. Valkorion gibt ja selbst zu, dass er einem keine einfache Antwort geben will. Und laut Satele/Marr hat die Allianz eine sehr komplexe Zielsetzung. Wofür steht man als Outlander eigentlich? Arcann steht für den Zorn/die Eifersucht auf seinen Vater. Der eigene Wille, das Schicksal oder die ehemalige Fraktion. Am Ende von Kapitel XII werden einem drei Ziele angeboten und um dorthin zu kommen weisen einem Satele und Marr in der Höhle der Visionen einen Weg über eine von drei Möglichkeiten: Opfern (Sacrifice), Überwinden (Transcendence), Überleben (Survival).

"These are your first steps into a larger world." wäre noch das Sahnehäubchen auf der Kapitel XII-Torte gewesen. Tatsächlich wird man auf Odessen für die Erfüllung seines Schicksals vorbereitet und dieses ist es Arcann zu stürzen und die Galaxis neu zu ordnen. Doch wer das Kapitel XV-XVI Datamining bereits kennt wird sich fragen, ob manche Aussage in Kapitel XII nicht etwas voreilig war und wie viel eigentlich bereits zum Setup von Season 2 gehört. Odessen ist die Vorbereitung für eine ganz spezifische Aufgabe, den Kampf gegen Arcann. Daher dreht sich sehr viel in diesem Kapitel eigentlich darum, dass man auf diesen Showdown vorbereitet wird. Arcann ist immerhin nicht irgendwer, er ist ein exzellenter Krieger und der Sohn des Imperators. Ein solcher Krieger wäre an sich schon ein Problem, doch bisher wurde er in der Story auch als ziemlich imba vorgestellt. Allerdings ist daran vor allem das Ende von Kapitel VIII schuld. Arcann pfählt den Outlander oder überlebt dessen Angriff mit der Macht Valkorions. An beiden kann die Hand Valkorions Schuld gewesen sein, der einem entweder nicht seine volle Macht zugestand oder dem Outlander durch Arcann eine Lektion erteilen wollte. Wahr sollte sein, dass man Arcann in Kapitel VIII zunächst bis zu einen Punkt herunterkloppt, an dem man bei jedem anderen NPC bereits den Gnadenstoß ausführen könnte. Doch Arcann überlebt.

Warum Arcann Valkorions Machtblitze überlebt ist eine interessante Frage, die eindeutig mit Kapitel XII verbunden ist. Valkorion gibt wohl dem Outlander die Schuld, dass dieser nicht "rein" genug war, um Valkorions volle Macht anzuzpafen. Und wie auch, in Kapitel VIII wusste man noch gar nicht genau was man will oder wie man nach Arcanns Tod verfahren würde. Die Zeit war in Kapitel VIII einfach noch nicht reif für einen Sieg des Outlanders. Arcann überlebt weil er im Gegensatz zum Outlander ein Ziel vor Augen hat, das stärker ist als jenes des Outlanders. Arcann weiß genau was er will.

Anders als seine Ritter dient Arcann nicht dem Ewigen Imperator sondern seinen eigenen Idealen. Er sehnt sich nicht nach Freiheit, sondern nach Macht. Sein Ziel ist es seinen Vater zu vernichten und den Ewigen Thron zu kontrollieren. Diese Besessenheit mit Valkorion lässt Arcann keine andere Wahl, als im Outlander jemand anderen als seinen Vater zu sehen. Unter anderen Umständen wäre man wohl zu Verbündeten geworden. Darth Marr betont auf Odessen, dass es nicht das Ziel des Outlanders sein soll Freiheit zu erlangen. Er soll sich stattdessen an den Wunsch nach Macht binden und den Ewigen Thron besteigen. Genau damit zieht man mit Arcann gleich, doch mit dem feinen Unterschied, dass Arcann ein wichtiger Teil seiner Motivation fehlen wird, sobald sich der Outlander als frei von seinem Vater herausstellt. Wenn der Outlander nicht Valkorion ist, dann kämpft Arcann auch nicht mehr mit voller Kraft. Sobald er den Outlander unterschätzt verliert Arcann jedoch an Boden.

Die gesamte Ausbildung auf Odessen zielt darauf ab, dem Outlander ein Ziel zu geben. Und ein solches Ziel zu erreichen wird ihm auf Odessen mühsam beigebracht. Konkret soll der Outlander zunächst einmal Arcann besiegen. Darüber hinaus besitzt er auch einige Optionen. Um Arcann jedoch zu stürzen darf er nicht die gleichen Fehler wie seine Vorgänger machen und das versuchen ihm Marr und Satele beizubringen. Man darf weder zu weich, noch zu starrköpfig sein. Man muss bereit sein Opfer zu bringen und über seinen Schatten zu springen und sich mit Feinden einzulassen.

Forget the old way

"The galaxy is finally united under a single banner. It should have been yours."
- Valkorion

Mit seinen bissigen Kommentaren erinnert mich Valkorion an unzufriedene Eltern, die ihrem Kind vorwerfen ihre Erwartungen enttäuscht zu haben. Kein Wunder, dass Valkorions Kinder so missraten sind, wenn er ihnen nach einem verlorenen Wettbewerb auch Bäume und Machtblitze um die Ohren geschleudert hat. Ironisch ist, dass Valkorions leiblicher Sohn all das erreicht hat, was Valkorion eigentlich den Outlander erreichen sehen wollte. Ich meine in Valkorions Entscheidungen seit Ziost die Bemühungen eines Mannes zu erkennen, der die Galaxis nun lieber bewahren will, anstatt sie zu zerstören. Arcann und Vaylin sind so etwas wie Landminen die Valkorion vergessen hat und nun versucht er in einem perversen Intrigenspiel seinen neuen Liebling gegen die beiden Kinder des Teufels auszuspielen. Warum er es nicht selbst getan hat? Dazu gibt es schon einige Theorien. Valkorion könnte zu schwach dazu gewesen sein Thexan, Arcann und Vaylin gemeinsam zu bezwingen.

Tech-Klassen können sich Valkorion in Kapitel I mit den Worten unterwerfen, dass man so zumindest am Leben bliebe und live to fight another day scheint nach Kapitel XII auch die von Darth Marr empfohlene Variante zu sein. "Those who do not bend, break" und genau das ist Marr wiederfahren. Und ohne Marr ging ein Krieg verloren. Sich Valkorion zu unterwerfen verhindert allerdings nicht, dass man 5 Jahre als Wanddekoration abhängt. Aber man gewinnt so etwas von Valkorions Vertrauen und vor allem ein Stück von dessen Macht. Man kann natürlich beabsichtigen diese Macht eines Tages gegen Valkorion selbst einzusetzen.

Eine der zentralen Fragen von Kapitel XII ist, ob man dafür bestraft werden wird an seinen orthodoxen Philosophien festzuhalten. Ein heller Jedi oder dunkler Sith entwickelt sich in Kapitel XII jedoch auch und muss nicht notwendigerweise eine Ideale verraten, auch wenn dies sehr gut zum "Opfern" passen würde. Kapitel XII zielt darauf ab, dass jede Klasse über sich und die Rahmenbedingungen ihres früheren Lebens hinaus wächst. Die Macht will es so, doch nach der Konfrontation mit der Jurgoran-Mutter hat man immer noch die Wahl sich zwischen drei Optionen zu entscheiden.

Man kann immer noch dem Jedi-Kodex treu bleiben, auch wenn man durch die Macht zu größerem auserkoren wurde. Die dritte Option (Ich folge immer noch dem Sith/Jedi-Kodex, Ich verteidige immer noch Republik/Imperium) da und sie wirkt auf mich je nach Fraktion als dunkler oder hell. Sich seinem Schicksal und dem damit synonymen Willen der Macht zu ergeben ist eindeutig hell. Seinen Willen über alles zu stellen und damit Arcanns und Valkorions Weg einzuschlagen klingt zumindest dunkel. Doch keine der Entscheidungen ist als hell oder dunkel markiert.

Kapitel XII kann durchaus eine Evolution für Jedi und Sith sein. Der Macht derart ungeschützt ausgeliefert zu sein verändert, ob man es will oder nicht. Und als Auserwählter steht man bereits über Dingen wie der Zugehörigkeit zu einem Ratsgremium. Man spielt in der Liga von Großmeistern und wahren Legenden. Man ist nun jemand der zu einer Sagengestalt werden wird, die irgendwann in Holodramen, Wandfresken oder anderen Kunstwerken verarbeitet werden wird. 3700 Jahre nach SWTOR kann der Outlander eine Legende sein, von der verschiedene Versionen und bruchstückhafte Überlieferungen erhalten sind. Durch diese Brille pflege ich Fallen Empire zu sehen.

Darth Marr und Satele Shan stehen auf Odessen für den neuen Weg. Marr ist ein neuer Sith und Satele eine neue Jedi. Beide sind grauer als zuvor und vor allem weiser. Was beide gelernt haben lässt sich nur mit den Erfahrungen Darth Banes oder Yodas vergleichen. Yoda wie Bane mussten den Untergang ihres Ordens erleben und die Wiedergeburt ihrer Organisation einleiten. Yoda erlebte in Matthew Stovers Episode III-Roman eine sehr aufschlussreiche Szene mit Darth Sidious. Im Roman spürte Yoda nämlich, dass es aussichtslos war gegen die Sith zu kämpfen und daher gab er auf. Die Sith hatten 1000 Jahre damit verbracht sich auf diesen einen Moment der Rache vorzubereiten und diese Zielstrebigkeit fehlte dem Jedi-Orden völlig. Aus Yodas Sicht war er als Relikt des dekadenten alten Jedi-Ordens nicht dazu ausersehen Sidious zu besiegen, doch er hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen. Yodas Rückzug ins Exil geschah als Vorbereitung auf die Ankunft Lukes oder Leias. Die neue Generation, der neue Jedi-Orden sollte genau wie die Sith frei von alten Dogmen sein und die gleiche Zielstrebigkeit besitzen.

Luke Skywalker setzt als Jedi-Ritter in Episode VI Machtwürgen und Gedankenkontrolle ein, sodass er in einigen kritischen Analysen der ersten Hälfte des Films sogar schon als Bösewicht dargestellt wurde. Doch Luke hat trotzdem ein gutes Herz und gibt Jabba the Hutt eine ehrliche und faire Chance das folgende Massaker zu vermeiden. Kapitel XII macht uns auf SWTOR-Art zu Luke Skywalker. Wir können von den Erfahrungen unserer Mentoren lernen und trotzdem den hellen oder dunklen Weg einschlagen, genauso wie Luke, der Vader entgegen Obi-Wans Drängen einfach nicht töten wollte.

Im Nachhinein ist man im klüger, so auch Yoda, der nach Order 66 begriff, dass die Jedi den Abstand von der politischen Macht wirklich dringend nötig gehabt haben. Yoda war der Großmeister des Ordens, doch er selbst und sein Stellvertreter Mace Windu standen lange Zeit für all das, was am späten Jedi-Orden falsch war. Windu billigte ein Attentat auf Count Dooku. Windu schlug einen Staatsstreich gegen den obersten Kanzler vor und wollte im gleichen Zug erst einmal auch den Senat entmachten. Windu war dagegen, dass sich der Jedi-Orden ins Exil zurück ziehen sollte. Und es war ja auch Windu gewesen, der mit 200 Jedi-Rittern auf Geonosis einfiel und den Separatisten einen Grund lieferte ihren Krieg als gerechtfertigt anzusehen. Windu befreite zwei Jedi-Ritter und eine Senatorin die als Spione enttarnt worden waren. Natürlich hatten die Sith bei all dem ihre Hand im Spiel und ließen es so aussehen, als wären die Separatisten die Fraktion der Sith, aber der Jedi-Orden scheiterte ganz allein weil er zu den Waffen griff, anstatt sich zurückzuziehen. Die Jedi waren Friedenshüter und indem sie zu Soldaten wurden verrieten sie ihre Prinzipien und kämpften für die Sith.

Interessant ist, dass in Star Wars Rebels ein "Enkel" Windus, Kanan Jarrus aka Caleb Dume, mit seinem Padawan, Ezra Bridger, tatkräftig daran werkelt einen neuen Jedi-Orden aufzubauen, doch diese Geschichte hat noch ein offenes Ende. Jarrus war der Padawan von Jedi-Meisterin Depa Billaba, die selbst einst die Padawan Mace Windus war. Zum Ritter geschlagen wurde Jarrus in einer von Yoda beeinflussten Macht-Vision auf Lothal und dort musste er auch die wichtigste Lektion Yodas lernen, dass kämpfen keine Lösung ist, sondern das Problem. In seiner Vision blieb Kanan nämlich nur ein rotes Lichtschwert für seinen Kampf übrig und er gewann das Duell mit der dunklen Seite erst, als er sich der Macht ergab. Diese Lektion muss Kanans Padawan noch lernen. Ezra Bridgers Wunsch seine Freunde zu beschützen und zu verteidigen, indem er dem Imperium Schaden zufügt, ist seine größte Schwachstelle und führt ihn immer wieder in Versuchung durch die dunkle Seite. Könnten Kanan und Ezra der gescheiterte Versuch Yodas sein, einen neuen Jedi-Orden auf die Beine zu stellen?

In der Höhle auf Odessen wird man mit einer ähnlichen Entscheidung konfrontiert wie Kanan. Man hat die Wahl zu kämpfen, sich einer Bedrohung in den Weg zu stellen oder zu versuchen diese zu besänftigen. Die Höhlen-Jurgoran-Mutter steht für den Tod und wie man sich diesem gegenüber verhält, zumindest lässt der Besänftigungs-Dialog das vermuten. Kämpft man dagegen an, bietet man ihm die Stirn und startt ihn nieder oder akzeptiert man ihn und macht ihn zu seinem Verbündeten? Eigentlich ist das ja eine Jedi-Prüfung für Fortgeschrittene und genauso lässt sich Odessen insgesamt sehen. Selbst wenn man Jedi oder Sith bleiben will, man muss seinen Kodex den Gegebenheiten anpassen.

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sanne1968, Dienstag, 12. April 2016, 12:45
Witziger Weise hatten wir in der Gilde gestern eine ähnliche Diskussion. Es begann damit das ein Spieler leicht genervt war da er seine 100% dunkle Spielweise nicht so durchziehen konnte wie er wolle. Es gab wohl schon einige Ereignisse die ihm wohl völlig nervten. Ok, ich muß zugegeben das ich diese Ereignisse wohl nicht kenne, da ich grau spiele und sowohl Tanno bei mir noch lebt und Koth immer noch ein Teil meiner Allianz ist. Ich bin mit meinen Entscheidungen eigentlich immer darauf bedacht die Allianz soweit wie möglich zu stärken. Tanno könnte sich noch als sehr nützlich erweisen und bei dem Kampf um den Steuerholm steht er ja Koth und HK hilfreich zur Seite. Mein Motto heißt meist: geb den Leuten immer das was sie am meisten begehren soweit es in deiner Macht steht. Tanno war relativ leicht zu beruhigen und bei Koth wusste ich von Anfang an das er um jeden Preis verhindern will das die Menschen von Zakuul leiden müßen.
Dank des Datamining wissen wir ja, das in sehr naher Zukunft eine schwerwiegende Entscheidung ansteht und ich bin mir ziemlich sicher das diese Entscheidung den weiter Weg prägen wird (Rettungskapsel)
Das Jedis und Sith nun mit völlig neuen Denkweisen konfrontiert werden find ich extrem spannend obwohl mir das vermutlich, dank meiner bisherigen Spielweise, wesentlich leichter fällt als die Hardcore Hell/Dunkel Fraktion. Ich finde zB das einige Entscheidungen uns leider abgenommen werden, ich hätte zu gerne gewusst was SCORPIO mit einer völligen Kontrolle über die Gravestone gemacht hätte. Aber leider ist das eine Entscheidung gewesen die wir nicht treffen dürften, warum auch immer. Kaliyo davon abzuhalten Zakuul in die Luft zu jagen war meiner Meinung nach auch zu lahm ...ich an ihrer Stelle hätte vermutlich trotzdem den Auslöser getätigt. Ich hab bis heute nicht verstanden das sie nach dem Gesprächsverlauf sich der Allianz angeschlossen hatte. Bei den Gefährten die wir nebenbei erlangen können haben wir ja immer mal die Möglichkeit sie abzulehnen ....warum aber nicht bei dem Hauptcast? Ok, sie mögen Storyrelevant sein aber ich bin der Meinung das man mittlerweile jeden Gefährten locker mit einem anderen ersetzen könnte. Arics Rolle könnte durchaus Pierce übernehmen.

Man wird viele Kompromisse machen müßen um letztlich Arcann zu besiegen und den ewigen Thron zu besteigen, wovon ich zumindest bis jetzt ausgehe. Valkorion und das Satele/Marr Gespann sagen ja quasi das selbe. Das Problem für mich imo ist eigentlich ein Luxusproblem *lach* Ich will gar nicht auf den Thron und ich liebäugel ja damit Koth zum Herrscher zu machen. Ich hoffe nur das meine Entscheidungen ihm zum Bleiben bewegen. Ok, was Kaliyo angeht ziehen ich definitiv mit Senya und Koth an einem Strang und Theron steht diesbezüglich vermutlich auch zu 100% hinter mir aber Lana ....sie ist für mich immo die große Unbekannte. Sie ist pragmatisch ohne Ende und ich hab bisher noch nicht wirklich erkannt wo ihre Grenzen sind. Ist sie wirklich nur darauf bedacht dem Fremdling mit Rat und Tat zu Seite zu stehen ohne eigene Ambitionen, was sie ja zum perfekten grauen Sith machen würde oder verfolgt sie noch andere Interessen? Sie betont zwar immer das sie nie einen Platz an der Macht wollte aber sie scheint eindeutig zu mächtig zu sein um nur ein zweiter Reihe zu stehen. Nachdenklich machte mich auch mal ein Brief von ihr wo sie sich quasi entschuldigt hatte das sie einem womöglich zuviel abverlangen könnte. Wie sagte Aric so schön: was für eine Art Sith ist sie eigentlich? Ich wurde Lana mein Leben anvertrauen aber ich befürchte das mir ihre Loyalität mehr kosten wird als ich am Ende bereit bin zu geben. Gefährten mit Ecken und Kanten sind mir eigentlich immer lieber, da man relativ schnell weiß wo sie ihren Schwachpunkt haben und mit was man sie einlullen kann aber bei Lana ... kA.

Pragmatismus ist vermutlich das Schlüsselwort in Kotfe. Ich hab leider den Kodex der grauen Jedis nicht im Kopf aber soweit ich mich erinnere strotzt dieser vor Pragmatismus. Ich weiß noch das Lana die Ansätze der Revaniter durchaus gut fand und da war mir schon klar das sie eine Seelenverwandte ist. Revans Lehren sind durchaus wichtig im weiteren Spielverlauf und im Nachhinein erscheint Vieles was auf Yavin 4 geschah und gesagt wurde im neuen Licht.

Deine Deutung das man ein Ziel haben muß, warum man gegen Arcann kämpft ...nun daran könnte durchaus was dran sein. Bei mir ist es die Tatsache das Menschen, die mir was bedeuten unter Arcann leiden mussten oder noch müssen. Ich hatte schon bei einer ähnlich gelagertern Frage auf Oricon so geantwortet das meine größte Angst die ist Menschen zu verlieren die mir viel Bedeuten und diese Linie zieh ich weiter gradlinig durch. Ich will mein altes Team wieder haben und ich will Lana und Theron eine gute Freundin sein und an ihnen das wieder gut machen was sie vermutlich an Opfern auf sich genommen haben um mich zu befreien ...ich denke das sollte Motivation genug sein. Wenn es dann zu dieser vermutlich Wegweisenden Entscheidung bei den Rettungskapseln kommt weiß ich schon jetzt wie ich mich entscheiden werde.
Macht ist für mich so ziemlich der letzte Ansporn, Freundschaft ist für mich viel wichtiger.

Wenn ich überlege das ich auch einige sehr dunkle Entscheidungen auf den Weg getroffen hab, angefangen von dem opfern des Schiffes um einige der Schiffe der ewigen Flotte mit zunehmen oder den Sonnereaktor explodieren zu lassen ... alles Dinge die ich für sinnnig erachtet hatte. naja, in einer ausweglosen Situation (schiff) würde ich auch soviele (Feinde) mit in den Tot nehmen wie es nur ginge und was den Rest der Besatzung angeht .... nun ja, ich bin zu dem zeitpunkt davon ausgegangen das selbst Rettungskapseln sie nicht wirklich vor der ewigen Flotte gerettet hätte. Bei solcher Übermacht war das für mich die einzig logische Entscheidung, genau wie mit dem Sonnenreaktor. Ich war kaum in der Lage zu laufen, geschweige den zu kämpfen und dann will ich nicht nur mich sondern auch meine Retterin (Lana) in Gefahr bringen??? Nie im Leben würde ich das tun!

Neue Wegen werden 100% beschritten und Sateles Äusserung das man sich auch mal mit dem Feind verbünden muß zeigt deutlich wohin der Weg geht. Ich mußte da wieder sofort an SCORPIO denken, ich will hier aber nicht Spoilern aber in diesem Zusammenhang ist sie für mich dann der "Feind" und ich werde mit ihr zusammen arbeiten wenn der Zeitpunkt dann kommt. Gegen sie zu kämpfen, sich gegen sie zu stellen würde für mich zumindest, keine Sinn ergeben. Ich bin jetzt schon gespannt wen ich mit dieser Einstellung dann vor dem Kopf stossen werde ^^

pfannenstiel, Dienstag, 12. April 2016, 14:05
Tanno starb bei mir... meistens. Weil einer der NPCs zuvor ja auch erwähnt der schießwütige Typ vor Tanno sei "immer noch besser als der andere Typ", womit sicher Tanno gemeint war. Indem ich zwei Verbrecher aus dem Verkehr ziehe tue ich der Welt vielleicht einen Gefallen. Andererseits ist Tanno ja eine relativ sanftmütige Unterweltfigur, die nur mit Waffen handelt und keine Sklaven schmuggelt.

Wobei SCORPIO jederzeit einen Virus in die Gravestone eingeschleust haben könnte. Ich traue ihr da ganz und gar nicht. Die Allianz ist spannend und für Kaliyo zählt ja auch nur was ihr gerade einen Adrenalinkick verschafft. Sie konnte ja auch mit unbelehrbaren Patrioten zusammenarbeiten, weil sie zumindest Leute erschossen.

Lana ist die perfekte Beraterin und eine ausgezeichnete Funktionärin, aber wohl eher keine gute Anführerin. Man hat ja auf Ziost bereits erlebt wie sie von den Ereignissen überfordert wurde. Ich kann mir gut vorstellen, dass Lana Macht und Verantwortung an sich ablehnt. Das macht sie zu einer wirklich untypischen Sith und verleiht ihr schon fast jedihafte Züge, aber ich habe sie von 2.7 aufwärts auch immer als graue Sith gesehen. Darth Arkous hat ja sogar überlegt sie als Revaniterin zu rekrutieren und mit ihrer besonderen Sicht auf die Macht ist sie anders. Ich würde das ganze nach Kapitel XII auch im Licht dessen sehen, dass sie wohl durch ihre Losgelöstheit auch eher eins mit der Macht ist. Ihre besondere Fühlfähigkeit ist eine Konsequenz dessen, dass sie sich nicht eindeutig einer Seite der Macht unterworfen hat. Sie ist in diesem Sinne keine echte Sith, sondern eine als Sith ausgebildete Machtanwenderin. Es würde mich nicht wundern, wenn sie sich mit Veeroa Denz gut versteht.

KOTFE macht uns zu Revan oder lässt uns zumindest auf dessen Spuren wandeln, nachdem uns genau diese Möglichkeit in SoR noch verwehrt wurde. Das Setting mag etwas stören, aber die Mechanik entspricht dem was man sich wohl von SoR gewünscht hätte. Wir können nun Revans Nachfolge antreten und unsere eigenen Revaniter ausbilden. Und das sogar als Reps.

Ich habe mir ja jüngst als Inspiration für meinen Mando-Söldner auf Youtube einige Mitschnitte zu Canderous Dialogen in KotOR I-II gesucht und in diesen geht Canderous ja auch auf Revans Bedeutung als Anführer ein. Revan war kein typischer Jedi, auch nicht als er noch Revanchist genannt wurde. Revan opferte Welten, er nutzte Täuschungsmanöver und er setzte schlussendlich eine Superwaffe ein, die einen Teil seiner eigenen Flotte zerstörte, nur um die Mandalorianer zu besiegen. Revan tat nichts ohne Grund oder aufgrund irgendwelcher Ideale, wie man ja auch von den Revanitern auf Dromund Kaas lernt. Revan rekrutierte etwa Aliens, weil diese nützlich waren.

Die Idee das man ein konkretes Ziel haben muss ist ja etwas, das sehr gerne in Motivationsseminaren vermittelt wird. Man soll sich auf etwas konzentrieren, eine Trophäe, eine Bestzeit, einen Abgabetermin und dann kann man diesen auch erreichen. Wenn man nur sein bestes gibt ist das nicht gut genug. Zu laufen ohne ein Ziel zu haben führt einen überall und nirgendwo hin. Kraft und Energien kann man nur bündeln, wenn man mit ihnen etwas erreichen will. Im Narrativ hat das bis Kapitel XII irgendwie gefehlt. Man kämpfte einfach drauf los, aber man hat nie genau definiert wofür. Natürlich nimmt uns BioWare hier einige Dinge aus der Hand. Wir können nicht vollständig über unser Schicksal bestimmen, weshalb unsere Entscheidungen weniger relevant sind als jene Dinge die uns von Marr, Satele und Valkorion prophezeit werden.

Ich frage mich natürlich wie die Thronbesteigung funktionieren soll, vor allem in Hinsicht auf Kapitel XV-XVI. Wird man um sein Schicksal betrogen oder hat man die Vorhersehung missverstanden?

Diese finale Entscheidung habe ich an Kapitel I geliebt. Man kann sich entscheiden wie man sterben möchte. Und zu dem Zeitpunkt weiß man ja nicht, dass die Ewige Flotte völlig ohne menschliche Besatzung auskommt und die Rettungskapseln entkommen würden. Ich war mir ehrlich gesagt auch sicher, dass die Flotte die Rettungskapseln wohl atomisieren würde, um keine Überlebenden zurückzulassen, die irgendjemanden warnen könnten. Auf Zakuul war das anders. Mir war klar, dass ich so oder so überleben würde. Allerdings ist die Reparatur des Reaktors irgendwie sehr unrealistisch. Wenn Vaylin schon ganze Außenverkleidungen abreißen kann, dann könnte sie wohl auch einige 100m springen und auf einer Plattform beim Reaktor landen. Auf meinen pragmatischeren Chars habe ich das erst gar nicht riskiert. Manchmal stößt man sich mit seinen Überlegungen da an der Enge der Erzählung, in der es wirklich darum geht Vaylin zu entkommen, als wäre nur knapp hinter einem. In Kapitel X war es mit Kaliyo ja auch so. Man kann ihr wirklich ins Gewissen reden, weil sie ja rein aus Zorn über den "Tod" des Agenten handelt.

Der letzte Teil lässt mich an Kuckucksküken denken. Wenn man darüber nachdenkt, dann könnte es in Season 2 sehr spannende Zweckbündnisse geben.

sanne1968, Dienstag, 12. April 2016, 14:46
Du sagst es, Lana ist perfekt ... zu perfekt in meine Augen. Ich weiß nicht warum ich mit zunehmenden fortschreiten der Story unruhiger werde was Lana angeht. Ihr scheint es an Ecken und Kanten zu fehlen. Ich dachte wenn man eine Beziehung mit ihr eingeht ändert sich das aber irgendwie hab ich das Gefühl da nur die sprichwörtliche Büchse der Pandorra geöffnet zu haben ... nenn mich paranoid, hab ich kein problem mit *lach*
Ich sehe Lana gerne als meine Selenverwandte aber ich bin wegen irgendetwas alarmiert ... Lana ist extrem Machtsensitiv ...sie scheint ja Dinge wahr zu nehmen die man selbst als Zorn nicht erkennt ....nur woher kommt diese begabung? Seit einigen Tagen muß ich immer an die Kinder des Imperators denken, ist sie vermutlich ein Kind? Ich kenne von jeden seine Schwächen, seine Grenzen, Senya, Koth und sogar Theron haben sie mehr als deutlich gemacht aber bei Lana .... kA .... hat man mit ihr eine beziehung könnte es die Liebe sein aber was bleibt als Motivation wenn man keine Beziehung mit ihr hat? Die Liebe zum Imperium? Hmm, dazu ist Lana zu grau .. oder sie sieht im Fremdling die Möglichkeit was Neues auf zu bauen, Imperium und Republik dauerhaft vereint aber zu der Idee hat sie sich bisher auch nicht wirklich geäussert ausser vielleicht das sie niemals das Imperium verlassen würde. Das ist es was mir vermutlich bei Lana immo echt fehlt .... was ist ihre Motivation bei der Sache? Bei Theron ist es relativ klar das er für die Republik kämpft ....zwar nicht mehr beim SID und definitiv nicht für Saresh aber für die Republik und für das wofür sie mal stand.

Hattest du wirklich das Gefühl das du kaliyo ins Gewissen geredet hattest? Ich überhaupt nicht. Ich war bei der Antwort die ich in der Szene ihr gab echt enttäuscht. Wenn ich daran denke wie ich sie mit meinem Agenten immer zurecht gewiesen hatte und ihr mehrmal angedroht hatte sie zu killen glaube ich kaum das sie aus Wut oder Zorn Zakuul in Schutt und Asche legen wollte ...ok, sie sagt es zwar aber als Agent hatte ich relativ schnell raus das Kaliyo vieles nur aus Spaß an der Freude macht, wegen dem Adrenalinkick meinetwegen nicht weil sie Sauer ist das irgendwer tot ist ... für mich ist sie eiskalt. Immerhin wollte sie ja sogar den Agenten verscherbeln ^^ Ich kann Senjas Einschätzung da völlig nachvollziehen. Sie ist und bleibt eine Terroristin die schnell gelangweilt ist und sich nen neuen Kick suchen muß.

pfannenstiel, Dienstag, 12. April 2016, 15:38
Wenn Lana sich gegen den Outlander stellen sollte, dann wohl am ehesten wegen Valkorion. Ob sie weiß, dass Valkorion noch lebt? Mittlerweile ja, aber sie hat den Outlander gerettet, weil dieser die besten Chancen hatte die Galaxis zu befreien. Wäre das nicht geschehen hätte SWTOR II wohl mit einem neuen Protagonisten begonnen, weshalb ich auch glaube, dass die Gerüchte hinsichtlich eines Sequels von dieser Fortsetzung der Story angestoßen wurden.

Lana ist imperial, wenn man sie in Kapitel V darauf anspricht, dann gibt sie auch zu, dass sie sich das alte Imperium zurückwünschen würde. Was mich stört ist, dass wir nicht wissen was tatsächlich aus dem Imperium wurde. Jorgan verrät uns ja einiges, doch Lana ist schon seit Jahren auf eigene Faust unterwegs, sie weiß nicht einmal noch was aus dem Geheimdienst wurde. Mir scheint, dass Lana sich vom Imperium distanziert oder sogar los gesagt hat. Es ist ein kleines Detail, aber mich würde sogar interessieren, ob sie überhaupt je formell ihr Amt niedergelegt hat oder einfach untertauchte. Der Geheimdienst war schon nach Ziost in einem schlechten Zustand und Lana überlegte die Einrichtung einer mobilen Kommandozentrale. Was wurde aus dieser? Vor allem aber, wer folgte Lana nach? Wenn überhaupt. Politisch hätte Acina Lana einen Teil der Schuld an der Niederlage gegen Zakuul anlasten können. Geheimdienstchefin Beniko hat versagt, zweimal und Ziost war für Lana schon eine emotionale Katastrophe

Nach Kapitel XII bin ich überzeugt, dass Lana genauso gebrochen ist wie Marr oder Satele. Und genauso wie diese beiden hat sie sich an den letzten Strohhalm geklammert, sie hat nach ihrem ehemaligen Verbündeten gesucht. Der Wille der Macht steuert Lana genauso wie Marr und Satele. Lana fand Theron und der baute des Support-Netzwerk der Allianz auf, weshalb Aygo, Oggurobb und Hylo vorwiegend republikanische Charaktere sind.

Lana tat das was ihr Geheimdienst nicht konnte, sie begab sich in den Wilden Raum und suchte dort nach der Wahrheit. Sie ermittelte quasi als Feld-Agentin und bekam ein Bild davon was nach Marrs Gefangenname geschehen war. Sie stieß auf Senya, Koth und Theron brachte wohl T7 mit, der seinen Meister vermisste.

Dieser Wandel von einem Regierungsmitglied zu einer einfachen Agentin erinnert mich an die Doppelidentität von Morrigan Corrde/Nyna Calixte in Star Wars Legacy. Tagsüber hartherzige Moff, nachts wilde Agentin. Könnte Lana nicht etwas ähnliche abgezogen haben? Diese Erwähnung eines mobilen Kommandozentrums nach Ziost (wenn man als Agent fragt, was Lana als nächstes zu tun gedenkt) lässt mich spekulieren. Ein Isotop-5 Kreuzer mit Tarnvorrichtung? Der ehemalige Minister nutzte ja die Tenebrous für die letzte Mission des Agenten. In meinem Wunschtraum hat Lana den Geheimdienst in den Händen ihrer Statthalterin Raina Temple gelassen, die von einem Stealth-Kreuzer aus so etwas wie SHIELD nach Captain America 2 anführt. Was der Allianz bisher auch fehlt ist ein kompetentes Spionage-Netzwerk. Man ist viel zu sehr auf das Hörensagen von Hylos Schmugglern angewiesen und Aygo kommandiert Soldaten und keine Spione. Die Allianz hat imo einen dringenden Bedarf an einem Spionage-Spezialisten.

Also ihr gequälter Gesichtsausdruck nachdem sie doch nicht abdrückte sah für mich jedenfalls so aus. Kaliyo sieht ein, dass das sinnlose Morden den Agenten nicht zurückbringen würde. Als Agent hat das ganze eine andere interessante Dimension, denn man ist ja am Leben, sie muss das alles nicht mehr tun. Sich trotzdem rächen zu wollen ist typisch Kaliyo, aber in dem Moment wo sie wieder mit dem Agenten vereint ist scheint mir Kaliyo nicht mehr ganz so überzeugt zu sein wie vorher. Kaliyo hat ein Herz, sie hat den Agenten vermisst und trauert diesem nach. Sie tut es halt auf ihre Weise und die ist von Gewalt gezeichnet. Kapitel X hat mich mit Kaliyo versöhnt. Ja sie ist immer noch ein Adrenalinjunkie, aber sie ist älter und reifer geworden. Sie ging nach Zakuul, um den Agenten zu rächen. Vordergründig ging es ihr um den Spaß, aber sie lässt immer wieder durchblicken wie sie der "Tod" des Agenten verletzt hat. Ich kann mir vorstellen wie Kaliyo in den letzten Jahren immer wieder vor Fotos des Agenten stand und an die gute alte Zeit dachte, die ihr von Arcann genommen wurde. Schlussendlich zog sie los, um in einem glorreichen Rachefeldzug mit einem Thermaldetonator in der Hand drauf zu gehen. Doch sie verlor auf Zakuul auch ihren Weg, sie wurde zu einer lokalen Berühmtheit und sonnte sich in ihrem Ruhm. Kaliyo ist ziemlich unausgeglichen, sie schwankt immer zwischen ihrer rebellischen Seite und Ansätzen sich anzupassen. Das macht sie aber auch berechenbar, man braucht bei ihr zumindest nicht fürchten, sie würde gerne ihr eigenes böses Imperium aufbauen oder einen an Acina oder Saresh verkaufen. Kaliyo ist unpolitisch und ich finde man kann auf sie auch Toras Erklärung anwenden, dass die Allianz ihr schöne Spielsachen, eine gute Bezahlung und vor allem Action bietet.