Zeitsprung

Zeitsprünge in Star Wars

Zeitsprünge sind ein typisches Star Wars-Element und auch in BioWares Erfolgsspielen sind sie üblich. Zwischen Episode I und II liegen 10 Jahre, zwischen II und III ein dreijähriger Klonkrieg und 18 Jahre später geht es auf Tatooine in Episode IV weiter. Lange Zeitsprünge bedeuten in Star Wars meist nicht viel, weil sich in den 10 oder 18 Jahren eigentlich sehr wenig verändert hat. In kurzen Abständen tut sich da mehr. Zwischen Episode II und III, IV und V oder vor allem V und VI verändern sich die Charaktere, während sie zwischen I und II, sowie III und IV ziemlich gleich blieben.

Die Tragweite eines Zeitsprungs ist in Star Wars Tradition nicht davon abhängig, wie viel Zeit vergangen ist, sondern davon was geschehen ist. Die 30 Jahre zwischen Episode VI und VII haben Luke Skywalker wohl weniger verändert, als das Jahr von Episode V bis VI. Und das ist auch gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass die Kinogänger ihre Helden von vor 30 Jahren sehen wollen.

In der Kürze liegt die Würze, wenn man Han Solos Erwachen in Jabbas Palast denkt. Plötzlich ist Luke ein Jedi-Ritter, Leia eine Sklavin Jabbas und Lando einer der Guten. Han war nur ein Jahr weg, doch es hätten Jahrzehnte vergehen können und nach seiner Befreiung fühlt es sich für ihn auch so an. Doch Han findet sich überraschend schnell in der neuen Welt zurecht, sogar seine Beziehung zu Lando ist in Episode VI wieder intakt.

Zeitsprünge in Mass Effect

Man verzeiht wohl leichter, wenn schon einige Zeit vergangen ist, was mich besonders an Mass Effect II erinnert. Shepard war nur einige Jährchen tot und muss feststellen, dass ihm Kaidan oder Ashley bei ihrem Wiedersehen die kalte Schulter zeigen. Das trifft hart, doch man kämpft ja auch plötzlich auf Seiten Cerberus und niemand weiß so recht, ob das noch der echte Shepard ist.

Der Zeitsprung von Mass Effect I zu II ist größer als jener von II zu III und daher für Fallen Empire-Spekulationen auch relevanter. Man saß ja auch nicht auf der Anklagebank, sondern war tot. Für die Crew der Normandy begann ein Leben nach Shepard und jeder setzte seine Karriere fort oder schlug neue Wege ein. Wrex wurde zum Anführer der Kroganer, Liara wurde Informationsbrokerin, Tali stieg in der Flotte auf und Garrus begann seinen Kreuzzug als einsamer Rächer. Nur Garrus und Tali kehren in ME 2 an Shepards Seite zurück. Mit Ashley/Kaidan feiert man nur ein kurzes Wiedersehen, ebenso mit Wrex, der aber eine wichtige Rolle einnimmt. Liara darf man im Shadow Broker DLC allerdings helfen zum neuen Shadow Broker zu werden.

Das Leben für die Crew aus ME I ging weiter und mit Ausnahme von Garrus und Liara schlug jeder den von ihm erwarteten Weg ein. Ob Garrus oder Tali jedoch überleben hängt vom Spieler ab, der einen Großteil seiner neuen Crew in ME 2 im Finale auch verlieren kann.

Nach Mass Effect II stellen sich die Beziehungen Shepards zu seinen ehemaligen Gefährten etwas anders dar. Shepard ist wieder da und manche setzen nun auch ihre Hoffnungen in ihn. Es sind wieder einige Jahre vergangen, doch diesmal ist alles besser und man bietet Shepard freiwillig seine Hilfe an. Alle alten Gefährten tauchen wieder auf und diesmal schließt sich auch Liara der Crew an, dafür fallen fast alle ME 2 Charaktere aus.

Die ehemaligen Co-Stars aus ME I und ME II feiern in ME III allerdings eine Rückkehr als Questgeber und Story-NPCs, denen doch die eine oder andere Action-Sequenz gegönnt ist. Mordin Solus rettet die Kroganer und Wrex führt seine Kroganer zum verdienten Triumph. Und die an Kaliyo erinnernde Subject Zero aus ME II ist nun eine verantwortungsbewusste Lehrerin. Die Tatsache, dass Shepard lebt, war meiner Ansicht nach ein positiverer Einfluss auf die Leben seiner Begleiter als sein Tod nach Mass Effect I. Shepards Existenz spendete Hoffnung und war ein Vorbild.

Spekulationen zu Fallen Empire

Würde man für tot erklärt hätte dies auf manche Beziehungen katastrophale Auswirkungen. Außerdem sorgt die Auferstehung von den Toten für einige seltsame Situationen, in denen man mit Vorwürfen wegen seiner Abwesenheit und Misstrauen konfrontiert würde. Es wäre ganz wie Mass Effect II. Der "Tod" des Spielers würde die Galaxis für seine Gefährten zu einem dunklen Ort machen und gewisse Beziehungen nachhaltig beschädigen.

Wissen die Gefährten allerdings, dass man noch lebt spendet das wohl Hoffnung. Zu wissen, dass der Spieler lebt würde einige Gefährten dazu verleiten ihm die Treue zu halten und auf seine Rückkehr zu warten. Für den Inquisitor kann das auch bedeuten, dass man seinen Anhängern noch mysteriöser und mächtiger erscheint, sofern sie dann noch am Leben sind. Sith, denen ihre Anhänger über den Tod hinaus treu ergeben sind wären nichts neues.

Nur was passiert in Fallen Empire? Man wird in Karbonit eingefroren und wenn man den Episode V-Hinweis aus den Interviews als Hinweis nimmt bedeutet das vielleicht, dass man als Karbonitblock entführt wurde und einige sehr treue Gefährten (Luke, Leia, Lando, Chewie) die Jahre damit verbracht haben den Spieler zu suchen und zu befreien, anderen kam jedoch der Krieg dazwischen. Erwacht man also aus dem Karbonit, wird man dann sein potentielle love interest unter den Gefährten an seiner Seite vorfinden? Das Wiederauftauen von Schmugglern sollte man wirklich als Klassenstory inszenieren und Risha einbauen, die auf das ähnliche Schicksal ihres Vaters Nok Drayen verweist.

Suchen meine Gefährten nach mir oder haben sie aufgegeben? Es gibt einige Fälle in denen ich mir lieber wünschen würde sie hätten ihr Leben weitergeführt, weil das ja noch sehr spannend geworden sein könnte.


Soldat

Garrus Vakarian und Aric Jorgan sind sich meiner Vorstellung nach so ähnlich, ich würde erwarten, dass Jorgan mit Scharfschützengewehr und Trooper-Rüstung zu einem ähnlichen Kreuzzug aufgebrochen ist und nun vielleicht seine eigene republikanische Widerstandsgruppe anführt. Für Soldaten wird Fallen Empire interessant, weil sich herausstellen wird wer die Nachfolge des Majors antrat und was aus Jorgan oder Elara Dorne wurde.


Schmuggler

Schmuggler-Schöpfer Hall Hood hat in einem seiner seltenen Interviews nach dem Launch einmal gestanden, dass er eigentlich sehr daran interessiert wäre Rishas Plot als Königin von Dubrillion fortzuführen und Fallen Empire bietet eine Möglichkeit dazu. Wird man nach seinem Erwachen feststellen, dass Risha nun eine vollwertige Königin ist? Zählt die Hochzeit mit dem Schmuggler dann noch? Vom Schmuggler zum Königsgatten. Aber wer übernahm mein Schiff und was wurde aus meinem Schmugglernetzwerk?


Kopfgeldjäger

Lässt man sich auf keine Beziehung mit Mako oder Torian ein, dann turteln diese beiden miteinander und die Trauer über den Verlust des Champions könnte dazu führen, dass meine potentielle Ex-Frau sich in den Armen meines mandalorianischen Lehrlings wiederfindet. Mandos haben sicher irgendein Ritual für solche Situationen, in denen ein Krieger nach einer Todeserklärung oder Vermisstenanzeige seine Gattin an einen Kampfgefährten verliert. Der Ruf als bester Kopfgeldjäger der Galaxis ist natürlich dahin, denn es könnte jetzt neue Konkurrenten geben und vielleicht wurde die Große Jagd in den letzten Jahren fortgesetzt.


Agent

Der Spion der aus der Kälte kam. Dass man als Agent von seiner Crew im Stich gelassen wird finde ich gar nicht so unwahrscheinlich. Im Grunde kann fast jedes Crewmitglied zu seinem alten Job zurückkehren, nur Kaliyo und SCORPIO brauchen wohl einen neuen. Doktor Lokin wäre als Ex-Geheimagent und Wissenschaftler sicher einer der ersten die Lana Beniko für ihren Geheimdienst rekrutieren würde und am Ende wäre Lokin wohl noch einer der letzten Imperialen. Die Gefahr als Agent im Stich gelassen zu werden ist sicher am höchsten.


Jedi Ritter

Im Prinzip können Kira und alle anderen Jedi ja fühlen, ob der Jedi-Ritter gestorben ist oder nicht. Zugleich ist man aber auch nicht besonders wichtig. Einen Kampfmeister kann man ersetzen und der Jedi-Orden schwebt nicht in Lebensgefahr. Die Macht hat sicher etwas mit einem vor, kein Grund für den Jedi-Rat einzugreifen. Und T7 findet sicher wieder einen neuen Besitzer, vermutlich Kira. Rusk wird entweder in einer glorreichen Schlacht sterben oder den Widerstand gegen die Legionen Zakuuls mitleiten. Und Scourge? Der taucht vermutlich ab.


Jedi Botschafter

Auf Rishi beginnt man mit dem Bau seines eigenen Holocrons und dem Questgeber zufolge wird dieses irgendwann von meiner Schülerin nach Sarkhai gebracht. Damit kann nur Nadia Grell gemeint sein, die auch der halbausgebildeten Jedi entsprechen könnte, von der im späteren Dialogverlauf noch die Rede ist. Zenith wird entweder wieder zum Widerstandskämpfer oder nach Balmorra zurückkehren. Im Jedi-Rat könnte man ersetzt werden und der Verlust des Barsen'thors wiegt zwar schwer, aber zumindest den Titel wird man wohl behalten dürfen.


Sith Krieger

Der Zorn des Imperiums war ein inhaltsleerer Titel, man hatte keine Machtbasis und keine Zukunft, so gesehen verliert man gar nichts. Darth Vowrawn als ehemaliger politischer Gönner ist schon auf Rishi verschwunden, Darth Marr ist möglicherweise tot, das Imperium zerstört... man ist nun wahrhaftig der Zorn des Imperiums, das auf Rache an Zakuul sinnt.


Sith Inquisitor

Als Inquisitor hat man durch seine Auszeit sicher am meisten verloren. Wer als Dunkler Rat verschwindet wird nachbesetzt und trotzdem ging das Imperium nahezu unter. Man ist seinen Titel los, hat keine Macht mehr und vermutlich wurde auch der Kult auf Nar Shaddaa zerschlagen. In meinen Augen muss der Plot des Inquisitors darauf hinaus laufen, dass man das Imperium neu aufbauen will. Mit Ausnahme von Khem Val könnte man auf die meisten Gefährten verzichten.


Klassenwechsel?

Auf der ersten Konzeptzeichnung zu Lana Benikos Fallen Empire-Look trägt diese nun zwei Lichtschwerter. Wurde sie von einer Sith Hexe zum Marodeur?

Eine der Möglichkeiten eines Zeitsprungs und der Wiedereinführung von alten Gefährten ist es diesen neue Klassen zuzuteilen oder ihre Fähigkeiten zu ergänzen. Jaea, Kira, Ashara und Nadia mit einem Offheal auszustatten ginge ja. Das DD-Potential Makos zu buffen wäre auch eine Möglichkeit und vor allem sollte man die DD-Modes von Tank- und Heilgefährten buffen, während man einen der beiden DD-Modes bei den reinen DD-Gefährten zu Gunsten einer neuen Fähigkeit abschafft.

Streamlining scheint eines der Schlagworte bei Fallen Empire gewesen zu sein und dieses Streamlining sollte auch vor den Gefährten nicht halt machen.

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