The Outlander, Immortal Emperor, Zakuul: Eine Extraportion Fantasy?
Wenn ich die gestern geleakte Synopsis von Knights of the Fallen Empire lese muss ich zwangsläufig an diverse Werke aus dem Reich der Fantasy denken. Star Wars war schon immer von Fantasy beeinflusst, weil man sich auch auf Archetypen stützte, wie sie in Fantasy Werken gang und gäbe sind, aber seit 1977 gibt es doch Elemente die eindeutig Star Wars ausmachen. Ohne Jedi, Sith, die Republik, Rebellen und das Imperium jedoch? Fallen Empires Marketing-Synopsis führt hoffentlich nur in die Irre. In der MMO-Sparte ist Fantasy allerdings nichts neues, aber gerade im Star Wars-Jahr einen Ausflug in tiefstes Fantasy-Genre zu unternehmen erscheint mir als Star Wars-Fan unklug, gerade weil wir 2015 nicht mit Überläufern aus klassischen D&D-Games rechnen dürfen, sondern eher die Rückkehr und dem Zugewinn von Star Wars-Fans und für diese ist es wichtig, dass sich SWTOR auch wie Star Wars anfühlt.

Die Synopsis ist zweideutig was das Schicksal von Republik und Imperium betrifft. Wir erfahren nicht über deren Schicksal, auch wenn Verwüstungen angedeutet werden und sich die Jedi wie Sith angeblich in ihre Tempel zurückgezogen haben. Nach der Katatrophe auf Ziost müssten sich die beiden Ex-Supermächte aber auch gegenüber Ex-Imperator Vitiate geschlagen geben und auf Zakuul scheint dieser von einer Bedrohung fernab klassischer Machtverhältnisse wieder sehr "normal" geworden zu sein. Es klingt fast so als hätte Vitiate als Valkorion wieder einen physischen Körper angenommen. Ist Valkorion aber überhaupt Vitiate und wer ist dann der Dunkle Prinz Arcann? Könnten beide Avatare des Imperators sein? Seine Kinder sollten Kapitel III ja teilweise überlebt haben. Warum verschlingt Vitiate nicht die ganze Galaxis? Vielleicht weil er schon gottgleiche Macht errungen hat und am Ende seines Ziels die Galaxis verändern möchte. Ihn anzugreifen oder Krieg zu führen stärkt ihn nur. Valkorion klingt nicht nach dem Menschenfresser Vitiate, sondern eher einem "Herrscher", der die Galaxis erobern und unterdrücken will, um sie nach seinen Wünschen zu prägen. Mit konventionellen Waffen kann man ihn wohl kaum schlagen.

Knights of the Old Republic III = Knights of the Fallen Empire

Ein Held der auszieht und seinem Feind nachjagt, obwohl er damit seinen rechtmäßigen Platz in der Welt zurücklässt? Da denke ich an Helden wie Aragon, die Beutlins, Roland Deschain, einige Cowboys und Rächer. Die Story, dass man als Outlander in ein fremdes Land reist, um dort festzustellen, dass der von einem gejagte hier König ist... klingt ein wenig nach Dragon Age bzw. einem KotOR III. Wenn Revan nach KotOR I ins Reich der Sith ausbrach muss er wohl einer ähnlichen Herausforderung gegenübergestanden sein. Knights of the Fallen Empire ist für meine Begriffe das was KotOR III geworden wäre, eine Geschichte über den Helden im Reich des ultimativen Schurken. Womit wir auch bei Revans Schicksal wären und den Entscheidungen die möglicherweise anstehen. Revan versagte in der ungeschriebenen Version von KotOR III. Revan wurde zur Marionette des womöglichen gleichen Mannes, der nun über Zakuul zu herrschen scheint.

Hat da jemand Stephen Kings 'Der Dunkle Turm' gelesen?

Knights of the Fallen Empire erinnert mich mit seinen latenten Western-Bezügen und den Fantasy-Aspekten auch an Stephen Kings Der Dunkle Turm. Auch der Revolverheld Roland Deschain jagt einen Mann in Schwarz durch die Wüste und wandert schließlich durch das Reich des Bösen. Wer ist bzw. war Roland Deschain? Ein Kriegsheld, Prinz und Ritter, der zu größeren bestimmt war. Auch Roland Deschain stammt aus einem mystisch angehauchten Ritter-Orden, den Revolvermännern. Auch in Rolands Welt sind die alten Reiche durch einen großen Krieg vernichtet worden und Schuld daran ist der Mann dem er nachjagt. Der Mann in Schwarz manipulierte die damaligen Bösen zum Aufstand gegen die Guten und schuf einen apokalyptischen Krieg, der ganz Mittelwelt verwüstete. Roland wird zwar Zeuge des Todes seines Nemesis, doch die Reise geht weiter, denn der Mann in Schwarz diente nur einem mächtigeren Bösen. Roland versammelt seine Gefährten und zieht richtung Dunkler Turm, dem Nexus des Universums, um dieses vor dem scharlochroten König zu schützen. Er muss es tun, weil er der letzte verbliebene Held ist. Würde er scheitern würde der Satan Mittelwelts triumphieren und alle Welten unter seine Kontrolle bringen können.

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