Patch 3.0.2a am Tag danach: Sieg über die Deflation
Mit dem gestrigen Notfallpatch 3.0.2a ist es Bioware gelungen die drohende Deflationsspirale aus dem Spiel zu patchen. Während nun teilweise sehr unreflektierte Kritik an dieser Entscheidung aufgeworfen wird ist die Bedeutung des gestrigen Patches als Deflationsbremse unbestritten.

Deflation beschreibt den Zustand einer Wirtschaft, in der die Preise kontinuierlich fallen und damit auch die Löhne nach unten korrigiert werden. Inflation ist das Gegenteil davon und eigentlich der Normalzustand einer jeden Volkswirtschaft, die Inflation steigt und das gibt den Gewerkschaften auch eine Grundlage mehr Lohn zu verlangen. In einem Spiel wie SWTOR steigen die Löhne jedes Mal wenn neuer Daily-Content eingeführt wird. Je mehr Credits verfügbar gemacht werden, desto höhere Preise werden auch bezahlt.

Wir waren noch nicht soweit, da Bioware dankenswerterweise rechtzeitig eingelenkt hat, doch langfristig wäre es notwendig gewesen jede Daily und jede Quest innerhalb des Spiels zu nerfen. Wer derzeit 500k in Asation Runs verdient hätte künftig wohl mit 100k auskommen müssen. Über die schlecht entlohnten Yavin 4 Dailies wurde anfangs gejammert, doch man stelle sich an Stelle von den 6,5k vor Patch 3.0.2 einmal 3k vor. So schön die utopischen Träumereien hinsichtlich der Spielautomaten waren, sie hätten dazu geführt, dass sich manche in einigen Monaten nicht einmal noch ihre Repkosten hätten leisten können, wenn man auch die Dailies nerft.

Deflation zu Ende zu denken würde uns auch an den Punkt bringen, an dem sich kaum noch Spieler ihre Kartellmarktitems aus dem Markt leisten können und Handel vorwiegend auf jene beschränkt bleibt die sich mit vor dem Patch gesammelten Millionen nun alles zum Schleuderpreis leisten können. Dank Deflation wären die Reichen in Relation reicher geworden, doch die weniger Vermögenden hätten sich früher oder später an den Spielautomaten ruiniert.

An einem späteren Zeitpunkt innerhalb des Gear-Zyklus wäre es auch augenfälliger geworden, dass man die gesamte Crafter-Mittelschicht mit den Automaten kurzerhand obsolet gemacht hätte. Was geblieben wären sind jene ohnehin schwer vermögenden Crafter, die 192er Equip herstellen und dafür bereits massive Geldreserven besitzen müssen. Die Zeit am Automaten hält Spieler allerdings davon ab Credits zu verdienen und die Preise wären irgendwann unter den Kosten eines Spins an der Maschine angekommen. 1000 Credits für Mats aus Ermitteln gab und gibt es immer wieder, man stelle sich das für Edelsteine, Metalle oder Chips vor. Wer Credits hat würde diese dann statt in 186er in 192er Gear stecken und weil SWTOR eben doch ein MMO ist, würde dieses Investment nach 4.0 wieder völlig wertlos werden.

Fazit

Deflation macht Credits wertlos, Dailies sinnlos und schadet langfristig den weniger und mittelmäßig Vermögenden.

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benea, Donnerstag, 22. Jänner 2015, 09:47
Vielen Dank, für solche Beiträge lese ich deinen Blog.

Kritik meinerseits besteht darin, den Automaten überhaupt in der wenig durchdachten 1.0 Form zu veröffentlichen und Idioten wie mich damit zu massiven Echtgeld-Investitionen zu verleiten.
Leider hatte ich nicht deine Weitsicht und wirtschaftliches Verständnis ...

Viele Grüße
benea