Season 2 Spekulationen: Game Update 5.0
Wo wären nur ohne Social Media. Charles Boyd teaserte jüngst den Start der Dialogaufnahmen für Season 2 und James Ohlen höchstpersönlich teaserte am 1. April womöglich etwas mehr als den morgigen Produzenten-Livestream und Dinge welche dieser enthüllen wird. Ohlens Hinweis auf ein mögliches SWTOR-Addon bekräftigt die Vermutungen, dass Season 2 mittlerweile in Entwicklung ist und mit einem waschechten 5.0 beginnen dürft, das womöglich auch mehr Gruppen-Content für PVE und PVP bieten wird. Oder Ohlens Teaser bezog sich nur teilweise auf 5.0 und doch vor allem auf Dinge die noch in der 4.0 Ära erscheinen werden.

Dass es ein 5.0 geben wird ist eigentlich kein großes Geheimnis, doch es bestand auch die Theorie, dass auch Season 2 von Fallen Empire als Teil der 4.0 Ära gelten wird. Nun weckt die Andeutung eines neuen Addons Hoffnungen, dass Season 2 mit einem Mega-Update samt mehrerer Story-Kapitel starten wird, so wie 4.0 eben. Nachdem der größte PVE-Aufwand darin bestand das Endgame mit Bolster & Co auszustatten wird 5.0 die Aufgabe zufallen wieder mehr neuen Content nachzuschieben, denn selbst wer 2015 wieder zugestiegen ist würde 2016 schon ein Jahr am existierenden Content knabbern. Anlässlich von 4.0 war meine Vermutung 2015, dass der gesamte Entwicklungsaufwand für neue Ops, Flashpoints oder Dailies in die Einführung des Bolster-Systems für Ops, Flashpoints und Planeten, sowie die Solo Modes für die Flashpoints investiert wurde. Gerade die Solo Modes, die Auffrischung der Heldenquests und die Verbreiterung der Spielerbasis für Taktische FPs halte ich auch für notwendig. Doch wer diesen Content nicht braucht, bekommt auch keinen Eindruck von der Leistung die BioWare hier vollbracht hat. Als jemand der sich nach 3.0 geschworen hatte nie wieder ohne 12fach EP Chars zu leveln und jetzt vor 3 Chars zwischen 28 und 65 sitzt bin ich durchaus begeistert. BioWare hat dem Vanilla Content mit 4.0 wieder Leben eingehaucht. Wer jetzt wieder zurückkehrt, gerade erst anfängt oder wieder mal levelt darf sich über eine um längen bessere Erfahrung freuen als es bis 4.0 je der Fall war. Dafür wurde allerdings beim Endgame gespart. BWA verfügt nicht unbegrenzte Ressourcen. Man hat in etwa 1 Jahr für ein Addon Zeit und kann auch nicht mehr Entwickler einstellen. Die Priorität für 4.0 war es den Vanilla Content aufzufrischen, um Rückkehrer und durch den Star Wars-Hype gewonnene Einsteiger mit SWTOR vertraut machen zu können. Die Aufgabe für 5.0 wäre es nun diese Spieler und die Veteranen zu halten, während man auch versuchen könnte die abtrünnig gewordenen wieder zurückzugewinnen.

Season 2 hat es auf gewisse Weise auch weit einfacher als Season 1 um zu begeistern. Mit Season 1 hat man uns schockiert und in ein Tal der Tränen geschickt, aus dem jeder Schritt heraus nun schon einem Aufstieg gleich kommt. Season 1 hat uns Gefährten genommen und nur teilweise zurückgegeben, die meisten Fan-Favoriten sind wohl aus gutem Grund noch nicht zurückgekehrt. Man hält sie genauso wie den gewünschten Content wohl zurück, um eine hypefähige Masse von Dingen zu erzeugen, in der für jeden etwas dabei ist. Am Ende hält der Hype selten was er verspricht, aber beim Hypen geht es eben auch um den kurzfristigen Erfolg, die Startwochenenden und Rekordjagden im Box Office. Womöglich will man mit Season 2 die Rekorde von Season 1 übertreffen und hat einige gezielte Maßnahmen gesetzt. Womöglich grenzt meine Einschätzung an eine Verschwörungstheorie, aber mir drängt sich doch der Eindruck auf, dass man nachher Dinge im Sinne von "Wieso nicht gleich so" oder "Endlich hört ihr auf uns" lesen wird, wenn es neue Ops, die Rückkehr von Fan-Favoriten und neue Dailies geben wird. Als wäre das nicht schon absehbar gewesen, aber wer im Moment lebt geht halt davon aus, dass es auch morgen regnet, wenn es gestern und heute geregnet hat.

Man hat getan was man tun musste. Man hat 2015 das Endgame aufgefrischt. Man hat einen Zeitsprung vollzogen, uns die Gefährten genommen und deren Rückkehr eingeleitet. Beides in eine Reihe zu stellen ist auch problematisch. Wenn man die Foren so durchstöbert bekommt man im gleichen Satz zwei völlig widersprüchliche Wünsche geboten. "Gebt mir Kira zurück, mehr Ops und behaltet euch den Story-Content, aber ich will mehr Klassenstorys." Ich kann da nur die Stirn runzeln.

Es ist wirklich frustrierend zu sehen wie kurzfristig einige Einschätzungen angelegt sind und vielleicht spricht da der Strategiespieler aus mir, aber eine einzelne Schlacht entscheidet keinen Krieg. Eine miese Folge einer Serie führt auch nicht zur Absetzung. Was mich ärgert sind jene Chaoten die sofort in Panik verfallen wenn irgendetwas im Moment nicht ganz so rund läuft. Ich empfinde dieses Verhalten als unerträglich in meinen Mitmenschen und bin froh, dass ich nur eine einzige derart veranlagte Kollegin besitze. Man muss hier allerdings auch zwischen echter und Online-Meinung unterscheiden. Hier im World Wide Web sind wir alle ein bisschen radikaler, weil wir mutiger sein können und weniger Konsequenzen fürchten müssen. Mimik und Gestik bleiben schon einmal ausgeblendet, der Unterton geht verloren. Die gleichen Sätze lassen sich daher mal so, mal so lesen. Aber zurück zum Thema. BioWares Schwenk hin zu serienhaftem Content stellt SWTOR vor ähnliche Herausforderungen wie andere Serien. Nicht jede Folge kann überzeugen, nicht jeder Story-Arc begeistert und meistens sind es die großen Arcs und Antagonisten, die für die höchsten Einschaltquoten sorgen. Je tragender einzelne Antagonisten werden desto gefährlicher wird es jedoch sie zu töten. Zwei Vergleiche dafür wären The Mentalist und Stargate SG-1. The Mentalist befasste sich über 6 Staffeln mit der Jagd nach dem Serienmörder Red John. Als dieser in Staffel 6 bereits in der Mid-Season starb ging der Serie ein wichtiges Element verloren. Die Zuschauerzahlen brachen nicht sofort ein, aber sie ließen gegen Ende der Staffel deutlich nach, wobei Season 6 aber auch mit Red John schon nicht brilliiert hatte. Es gab jedoch auch noch eine 7. Staffel, die der Serie ein gnädiges Ende bereiten durfte, was auch ein wenig an J.J. Abrams FRINGE erinnern könnte. Auch mit der erfolgreichsten Science Fiction Serie ihrer Generation ging es langsam bergab nachdem die Go'auld als Bedrohung neutralisiert worden waren. Die späteren SG-1 Staffeln beschäftigten sich vor allem mit der Suche nach einem neuen Feind. Auch Stargate endete nicht so schnell, obwohl die 10. Staffel verkürzt wurde. Es gab noch zwei TV-Filme, mit der man die Handlung abschließen wollte.

Season 1 hat auch ein Gear-Problem. Mit den wöchentlichen HM Highlights hat man zwar für eine Weile begeistert, aber irgendwann ist das Ende der Gear-Kurve erreicht. Ohne regelmäßige Gearwechsel kommen irgendwann die üblichen "Ich bin Full 224, was jetzt?"-Kommentare. Nach 3.0 standen wir im April 2015 vor einem ähnlichen Problem. Allerdings war der einzige greifbare Content zwischen 3.0 und 4.0 Game Update 3.2 mit Ziost, das auch einen neuen Ops-Boss samt Loot einführte, nur gab es eben kein vollständiges Set, sondern nur eine neue Haupthandwaffe. Zwischen 3.0 und 4.0 erschien kein einziges Kriegsgebiet, doch es gab Ranglisten-Seasons und auch wenn es hart klingt, Ranglisten-PVP. PVP braucht Content und Ranglisten-PVP war imo ein völlig unzureichender Ersatz. Mag sein, dass die Top-Spieler während einer Season motivierter sind, aber welcher Grund wird der Mehrheit geboten, um regelmäßig einzuschalten?

Was 4.0 hat und man auch in 5.0 nicht vergessen sollte ist massentauglicher und farmbarer Content. Die Heldenquests mit den Allianzkisten sind imo weit besser gelungen als jedes Ruf-System, aber sie bieten doch etwas wenig an Belohnungen. Das Allianzsystem ist auf jedem Fall ausbaufähig und ich bin gespannt in welche Richtung es noch gehen wird. Mich hat es auch überrascht, dass es zwar einen PVP-exklusiven Gefährten gibt, der sich über Tapferkeit 40 sofort rekrutieren lässt, aber keinen vergleichbaren PVE-Gefährten, für den man entweder zig Quests, Flashpoints oder eben einen entsprechenden Sozialrang besitzen muss. Ich finde die Idee eines PVP-Gefährten für PVE auch nicht unbedingt interessant und habe ihn bis dato ein einziges Mal auf normalem Wege rekrutiert (20 Kriegsgebiete). Abgesehen von meinen Soldaten und Kriegern habe ich die PVP-Gefährten auch nur mit 4 PVP-Charakteren rekrutiert auf denen ich über Tapferkeit 40 liege. Aus meiner Sicht sollte das auch Einfluss auf die Statistiken und BioWares Reaktion haben, aber es ist eben nur meine Sicht. Wer weiß wie viele Spieler wirklich in PVP-Gebieten campten, nur um ihren PVP-Gefährten zu erhalten.

Generell stelle ich mir die Frage wie 5.0 in Hinsicht auf die Nebenquests aussehen wird. 4.0 konnte mit Sternenfestungen und Allianzgefährten auftrumpfen, doch mittlerweile sind kaum noch neutrale Planeten und unverbrauchte geeignete Gefährten übrig. Überhaupt sind von den verbliebenen Nicht-Rückkehrern fast alle zu beliebt, um für Allianzquests verschwendet zu werden. Meiner Ansicht nach müsste 5.0 daher entweder auf Allianzquests verzichten (das "klassische" Dialogsystem war auch nicht sonderlich beliebt) oder diese überarbeiten. Leichter wäre es noch Sternenfestungen samt einiger neuer Gefährten in den Plot einzubauen, doch die Festungen sind meiner Einschätzung nach weniger beliebt als normale Allianzquests. Die weniger relevanten und einige neue Gefährten wurden über das Allianzsystem zurückgebracht bzw. eingeführt, damit könnte man die Mission auch als abgeschlossen betrachten und sich wieder klassischen Nebenquests zuwenden.

Meiner Meinung nach war der Sternenfestungs-Story Arc nicht der schlechteste. Er machte Sinn, er gab einem massig zu tun und man konnte einige Stunden investieren. Hätte man nicht an den Dialogen gespart wäre er eine wichtige Station des Hype Trains geworden. Widerstandsgruppen zu mobilisieren und zu vereinen ist bisher jedoch belanglos geblieben, sie spielen nicht einmal in Kapitel XVI von Season 1 eine Rolle. Alles was man erhält ist ein Gefährte. Nun könnte man die Storys der Allianzgefährten oder der lokalen Widerstandsgruppen ausbauen. K'krohl deutete etwa die Entdeckung von potentiellen Rekruten auf Dathomir an. Rokuss und die Gormak könnten in einem Spannungsverhältnis zu den Voss stehen, weshalb ich auch weitere Ausschlussmöglichkeiten für Gefährten nicht ganz ausschließen würde. Und Leyta stammt von Corellia, einem der von Fallen Empire noch völlig unberührten Planeten.

Wie wir aus Datamining erfahren konnten dürfte man schon einige Monate an etwas arbeiten, das in 5.0 Verwendung finden könnte. Es tauchten jedenfalls einige Hinweise auf Bothawui auf. 2012 plante man Bothawui noch zu einem vollwertigen Planeten und einem der nächsten Kriegsschauplätze zu machen, wie Datamining nahe legt. Bothawui stand zuletzt unter imperialer Kontrolle und wurde von einer Sternenfestung überwacht. Wie Theron Shan andeutet dürften sich auf Bothawui Imps und Reps zu einer Widerstandsbewegung formiert haben, ehe sie von der Sternenfestung ausgelöscht wurde. Sollten wir uns in 5.0 nach Bothawui begeben dürfte dieser Ausflug einige Spannungen mit sich bringen. Der Planet dürfte verwüstet sein, Imps bläst wohl ein besonders rauer Wind entgegen, doch zugleich existieren sicher noch Reste einer imperialen Besatzungsmacht. Hier wurde der aufkeimende Widerstand gebrochen und hier einen Erfolg zu feiern hätte zumindest symbolischen Wert.

Season 1 und Season 2 erzählen eine sich entwickelnde Geschichte und wie in Season 1 besteht auch in Season 2 der Verdacht, dass anfangs nur angedeutete Dinge später noch eine tragende Rolle spielen könnten. In Kapitel IV erklärte einem bereits Lana Beniko, dass die Republik zu einer Diktatur verkommen sei. In Kapitel XI beschwerte sich Major Jorgan dann lautstark über genau diesen Umstand und schloss sich daher der Allianz an. Season 1 verhält sich zu Season 2 wie ein Prequel und nicht wie RotHC zu SoR. Aber selbst zwischen den beiden vorigen Addons existierten sich entwicklende Plots. So erhielt der Imperiale Agent tatsächlich so etwas wie eine Klassenstory, denn auf Makeb wurde er von Darth Marr rekrutiert bzw. wieder aufgespürt und zum Commander befördert. Der Erfolg von Makeb sicherte dem Agenten auch seinen Einsatz gegen die Revaniter und seine Handlungen lieferten Darth Marr auch exzellente Argumente für einen Wiederaufbau des Geheimdiensts, den er allerdings Lana Beniko unterstellte. Marr selbst teaserte schon in RotHC seinen eigenen Tod durch Valkorion.

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