Jedi vs. Sith - Die bessere Ausbildung

Quellen

Wie lief die Ausbildung zum Jedi-Ritter oder Sith-Lord ab? Antworten darauf gibt ein gutes Dutzend Romane aus den letzten 24 Jahren, die Mehrheit konzentriert sich jedoch auf die Jedi-Ausbildung. Zur Ausbildung eines Sith gibt es erst seit Drew Karpyshyns Darth Bane-Romanen etwas zu lesen.

Jedi

Mit über 18 Bänden hat die Jugendbuchreihe Jedi Padawan aus der Feder Jude Watsons nach 1999 am meisten zu unserem Verständnis einer Jedi-Ausbildung in der Prequel-Ära beigetragen. Auf Jedi Padawan folgte schließlich Jedi Quest und Watson setzte darin auch Handlungsstränge aus Jedi Padawan fort, nur war Obi-Wan nun nicht mehr der Padawan, sondern der Meister.

Die Jedi Akademie Trilogie stammt noch aus den 90ern und inspirierte maßgeblich Jedi Knight II-III, sowie den Corran Horn-Roman Der Kampf des Jedi. In ihr entwarf Kevin J. Anderson seine Vorstellung einer Jedi-Ausbildung unter Luke Skywalker. Es war dann auch Kevin J. Anderson der diese Idee fortführte und mit den Young Jedi Knights Jugendbüchern die zweite Generation der neuen Jedi vorführte, die Solos und ihre Freunde (darunter auch der Wookiee-Jedi Lowbacca).

Auch aus den Knights of the Old Republic Comics, KotOR I und den Tales of the Jedi aka Jedi Chroniken lässt sich manches wertvolle Detail zur Jedi-Ausbildung vor dem Beginn der Prequel-Ära eines zentralen Jedi Tempels erfahren.

Tim Lebbons Into the Void sei ebenfalls erwähnt, beschreibt es ja eine Jedi-Ausbildung auf dem urzeitlichen Tython, als sich die Jedi noch Je'daii nannten.


Sith

Joe Schreiber hat es trotz negativer Kritiken zu all seinen Star Wars-Werken immerhin auf drei Romane gebracht, darunter auch Red Harvest aka Darth Scabrous. Darin beschrieb Schreiber tatsächlich das Leben an einer Sith-Akademie während der Old Republic-Ära und wie es neben Korriban wohl noch andere Sith-Akademien gab.

Darth Plagueis stammt aus der Feder James Lucenos und war eines von dessen legendärsten Werken. Plagueis beschreibt neben der Hintergrundgeschichte von Sidious Meister auch die Ausbildung des jungen Palpatine als Sith-Lord. Da dies jedoch unter der Regel der Zwei geschieht sind die Rückschlüsse auf eine Sith Akademie-Ausbildung unsicher.

Im ersten der drei Darth Bane-Romane stellt Drew Karpyshyn eine Sith-Akademie-Ausbildung unter der Bruderschaft der Dunkelheit vor. Der Orden mag einiges durchgemacht und sich von seinen Ursprüngen entfremdet haben, aber die Ausbildung dürfte der Old Republic-Ära noch ähnlich sein, auch wenn man unter Lord Kaan einige Anleihen bei den Jedi nahm und seine Akolythen als schützenswerter betrachtet.

Die Jedi-Ausbildung

Frühformen

Der Jedi-Orden hat über die Jahrtausende einen markanten Wechsel in seinem Ausbildungssystem vollzogen. Während die Jedi der Klonkriege vor allem das Meister-Padawan-System anwendeten war eine Jedi-Ausbildung unter den Je'daii weit weniger personalisiert. Die Je'daii wanderten in ihren Lehrjahren von Tempel zu Tempel und erlernten dort die verschiedenen Künste ihres Ordens. Unter den zu erlernenden Künsten fanden sich neben esoterischen Fächern wie "Gleichgewicht" und nützlichen Kenntnissen wie "Kampfkünste" oder "Waffenbau" aber auch von manchen eher als unnütz abgetane Dinge wie "Kunst". Ein Je'daii zu sein hieß nicht automatisch ein Kriegermönch sein zu müssen, es gab viele Möglichkeiten als Je'daii zu leben.

Von Tython nach Ossus

Als der Jedi-Orden von Tython nach Ossus übersiedelte verlor man das Tempel-System und musste die Jedi-Ausbildung neu organisieren. Trotzdem behielt man die Vorstellung einer Jedi-Akademie bei, auch wenn nun zunehmend Jedi-Enklaven mit ihren eigenen Meistern abseits von Ossus entstanden. Als Ossus durch Exar Kun zerstört wurde endete auch diese Ära der Jedi-Ausbildung. Bestand Ossus bis Kun als zentrale Jedi-Akademie, mit einer eigenen Bibliothek und als wichtigster Jedi-Tempel geriet der Orden nach dem Verlust seiner Hauptstadt in eine Krise. Unter der Führung Nomi Sunriders sollte der Orden wieder geeint werden und den Tempel auf Coruscant als neue Zentrale auswählen. Als Hüter des Friedens in der Republik suchte man auch die Nähe zum Senat und Obersten Kanzler, um diese beraten zu können. Kuns Angriff auf Coruscant (nach Naga Sadow war er der zweite Sith-Lord der dieses Manöver wagte) regte bei der Republik außerdem den Wunsch nach einer zusätzlichen Verteidigungslinie gegen eventuelle künftige Sith-Angriffe. Sunriders Reform des Jedi-Ordens führte schließlich zur Gründung des Jedi-Rats der KotOR Comics und der Beibehaltung eines Netzwerks von Jedi-Enklaven. Da man nun auch begann weit jüngere Jedi-Kandidaten einzuziehen musste man jedoch eine umfassendere Jedi-Ausbildung erschaffen. Neben Machtfähigkeiten wurden auch Philosophie, Politik und Allgemeinwissen gelehrt.

Hochblüte

Mit dem Bedeutungsgewinn Coruscants wurden die Enklaven immer weniger relevant. Der Tempel wurde zugleich zur Akademie und man begann die immer jünger werdenden Rekruten zunächst in gemeinsamen Klassen zu unterrichten. Die personellen Engpässe des Ordens erforderten es jedoch, dass man nicht länger die gesamte Jedi-Ausbildung im Rahmen einer einzigen Akademie absolvieren konnte. Während die Meister und Ritter über die gesamte Galaxis verteilt eingesetzt wurden blieben zu wenige auf Coruscant, um alle Anwärter bis zu ihren großen Prüfungen auszubilden. Um die Jedi-Ausbildung an die individuellen Bedürfnisse der Padawane anzupassen ging man dazu über das einstige Enklaven-System anzupassen. Ein Meister sollte künftig seinen Padawan auserwählen und bis zu dessen Großer Prüfung ausbilden. Die Meister bevorzugten es natürlich Padawane auszuwählen die ihnen ähnlich waren. Um eine intensive Ausbildung zu ermöglichen sollten die Meister jedoch immer nur einen Padawan unterrichten dürfen. Das Skillset des jungen Jedi-Ritters wurde damit aber auch davon abhängig, wen er als Meister hatte und wie dieser dessen Fähigkeiten förderte.

Vor den Klonkriegen wurden künftige Padawane mit einer Reihe von Kursen geschult, um zumindest eine gleichgeschaltete Grundausbildung zu gewährleisten. So lernten Padawane über die galaktische Geschichte, Politik, Wissenschaften, Mechanik und erhielten natürlich auch Flugsimulatortraining. Einige Sonderprogramme des Ordens versuchten besonders talentierten Jünglingen auch eine Spezialausbildung zu verschaffen. So gab es für kurze Zeit etwa eine eigene Jedi-Piloten-Akademie auf einem der Monde Coruscants.


Die Jedi Akademie auf Yavin 4

Als es an Luke Skywalker war den Jedi-Orden neu zu gründen beschränkte sich dieser zunächst auf die Ausbildung Jugendlicher und bereits Erwachsener. Womit sich Meister Skywalker ganz auf die eigentliche Jedi-Ausbildung und damit das Training von Machtfähigkeiten konzentrieren konnte. Ähnlich wie im alten Orden war es auch Luke egal wie stark seine Schüler in der Macht waren. Jeder sollte zum Jedi ausgebildet werden und man machte sich erst später Gedanken darüber, wie ein frischgebackener Jedi-Ritter seinen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden konnte. Jedi-Meisterin Tionne Solusar gehörte etwa zu den sehr machtschwachen Schülerinnen Skywalkers, doch ihre Kenntnisse der Jedi-Geschichte machten sie zu einem wertvollen Mitglied des Ordens. Neben der Ausbildung an der Akademie führte Skywalker später auch das Meister-Padawan-Verhältnis wieder ein, zögerte jedoch die 1 Padawan pro Meister-Regel wiedereinzuführen.

Die Sith-Ausbildung

Das Alte Reich

Im Alten Sith-Reich war eine Sith-Ausbildung im Grunde überhaupt nicht geregelt. Sith-Lords stammten von Sith-Lords ab und so wurden die Macht und das Wissen sie einzusetzen zunächst vor allem vererbt. Die einst verbannten dunklen Jedi schufen jedoch auch Holocrone und Bibliotheken, in denen sie ihr Wissen an den auserwählten Sith-Adel weitervermittelten. Sith werden zu können verlangte zunächst vor allem einen Sith-Meister gefunden zu haben, der einen ausbilden würde. Je nachdem wen man als Meister gefunden hatte, wurde auch die Ausbildung spezifischer auf ein Feld eingeschränkt. Naga Sadow studierte etwa unter dem Sith-Alchemisten Simus, während Freedon Nadd sehr stark vom Krieger Marka Ragnos beeinflusst war.

Akademien

Mit den Untergang des Alten Reichs und des Feudalsystems der alten Sith musste auch die Sith-Ausbildung auf neue Beine gestellt werden. Um das Überleben des Ordens zu sichern wurde die Sith-Ausbildung zentralisiert. An Sith-Akademien sollte man mit dem Kodex indoktriniert und in der Macht unterwiesen werden, ehe die Akolythen von einem Sith-Meister auserwählt und weiter unterrichtet würden.

Erst am Ende des letzten Sith-Imperiums und unter der Herrschaft Lord Kaans und seiner Bruderschaft der Dunkelheit wurde die Ausbildung unter einem Sith-Meister gänzlich gestrichen. Wieder war es Personalmangel, der es erzwang die Akolythen von einer Handvoll Meister ausbilden zu lassen. Dabei konnte man jedoch kaum auf individuelle Bedürfnisse und Talente eingehen, was zum Aufstieg des Reformers Darth Bane beitragen sollte.

Die Regel der Zwei

Die Linie Darth Banes strich die Akademie-Ausbildung als unnötig, weil es nun auch nur zwei Sith zu jeder Zeit geben durfte. Der Meister unterrichtete seinen Schüler in allem was er wissen musste und es lag am Schüler seinen Meister zu übertreffen und eines Tages zu töten, um selbst zum Meister zu werden. Individueller war eine Sith-Ausbildung noch nie abgestimmt. Banes Sith wurden zu den mächtigsten Abkömmlingen ihres Ordens, weil sie am besten trainiert waren. Ungeeignete Kandidaten wurden erst gar nicht ausgewählt und man musste sich nicht darum sorgen, dass sich schwächere Akolythen gegen einen stärkeren verschworen. Der durchschnittliche Sith der Regel der Zwei war besser ausgebildet und stärker als in früheren Existenzformen der Sith-Ausbildung. Generell wählten Banes Sith jedoch vorwiegend bereits hochbegabte Machtanwender aus, was sie im Schnitt weit mächtiger machte als Jedi oder Sith. Plagueis, Sidious, Vader und auch Zannah wiesen schon als Kinder besondere Fähigkeiten auf und standen als Sith in Konkurrenz zu den mächtigsten Jedi-Meistern ihrer Zeit.

Zielsetzungen

Jedi

Eine Jedi-Ausbildung steht im Gegensatz zur Sith-Ausbildung weil sie jedem Kandidaten einen Platz als Jedi-Ritter einräumte. Jedi-Ritter zu sein hieß weit mehr als nur ein effektiver Krieger zu sein. Jedi lernten auch Diplomatie, andere Kampfkünste, Wissenschaften und Technik zu nutzen. Jedi sollten als Friedenshüter in der Lage sein als Diplomaten, Spione, Polizisten und auch Soldaten eingesetzt zu werden. Wer nicht zum Krieger taugte konnte auch als Wissenschaftler, Archäologe, Heiler oder Berater Karriere machen. Es ist vielleicht kein Wunder, wenn gerade die Ex-Jedi zu den mächtigsten und bedeutendsten Sith-Lords wurden, hatten sie doch das nötige Rüstzeug für ihre Karrieren erhalten, wie Freedon Nadd, Exar Kun, Lord Kaan oder Darth Vader.

Sith

Eine Sith-Ausbildung war lange Zeit reiner als die Jedi-Ausbildung. Sith sollten die Macht nutzen können, mit ihrem Kodex indoktriniert sein und wurden regelmäßig "Prüfungen" ausgesetzt, die einem permanenten Überlebenstraining gleich kamen. Die Jedi-Ausbildung war vergleichsweise weicher, doch dafür erhielten die Jedi auch mehr als nur ein bloßes Kampftraining. Durch die Reduktion auf das Nötigste war es den Sith auch möglich Jedi in ihren Künsten auszubilden, wie die gefallene Jedi Githany. Es ging den Sith rein darum Akolythen im Gebrauch der dunklen Seite zu unterrichten, alles andere war nebensächlich und kam in der regulären Ausbildung gar nicht vor. Flugsimulatortraining, Fremdsprachen, handwerkliche Grundkenntnisse, all das blieb dem Schüler überlassen, der sich diese Dinge selbst aneignen musste oder man wurde von seinem Sith-Meister damit vertraut gemacht. Grundsätzlich sollte der durchschnittliche Sith jedoch bereits mächtiger gewesen sein als der durchschnittliche Jedi. Die Prüfungen auf Korriban zu überleben war nur jenen möglich, die bereits eine besondere Stärke in der Macht bewiesen hatten.

Gefallene Jedi vs. Sith-Lords

Gefallene Jedi besitzen gegenüber einem Sith-Lord einige Vorteile durch ihre breiter gefächerte Ausbildung. Alleine die Sprachkenntnisse und das Allgemeinwissen eines Jedi-Ritters sind gold wert, wenn es darum ginge sich eine Gefolgschaft aufzubauen.

Im direkten Kampf hat der dunkle Jedi jedoch damit zu ringen seine Ausbildung zu überwinden. Der Weg zur voll entfesselten dunklen Seite ist für ihn länger und schwieriger. Sith sind hingegen dafür ausgebildet sich in der dunklen Seite zu verlieren und sie für sich zu nutzen. Auch die Kampftechnik eines Sith ist weniger raffiniert, dafür aber zielgerichteter (den Gegner zu töten). Trotzdem vertrauen die Sith jedoch viel zu oft darauf Gegner alleine durch den Gebrauch der dunklen Seite überwältigen zu können. Man ist eher gewillt Treffer einzustecken und den Schmerz für sich zu nutzen, als eine effiziente Abwehr aufzubauen. Wenn sie eine Defensive nicht überwinden können laufen Sith Gefahr ihren Vorteil zu verlieren und können auch nicht auf einen rein technischen Kampfstil zurückfallen. Hier wird der Vorteil grauer Jedi wie Darth Revans deutlich, die in der Lage waren die Vorteile der dunklen Seite mit Jedi-Kampftechniken zu verbinden.

Kommentieren



xeson, Freitag, 16. Oktober 2015, 14:59
Ich hätte mal gerne deine Meinung zu meiner Vermutung.
Um nicht zu spoilern sage ich einfach nach der Klassenstory des Soldaten auf Rishi prophezeit ja eine Person ihre baldige Suspendierung vom republikanischem Militär. Nun frage ich mich, könnte diese Person nicht eine der leitenden Figuren des Widerstands sein könnte?
Da sie während der Überfälle kein Mitglied der Republik mehr war sucht sie doch vielleicht ihre Erfüllung in der Rebellion. Fände ich zumindest wahrscheinlich... Ähnlich wie Captain Antilles oder Mon Mothma?

Gruß Xeson

pfannenstiel, Freitag, 16. Oktober 2015, 15:29
Könnte ich mir gut vorstellen, immerhin begann besagte Person ihre Karriere ja auch als Guerillakämpferin.