Credits für Echtgeld
Am Mittwoch, 4. Mär 2015 im Topic 'swtor'
Lehren aus Tauntaungate
Die Einführung des Ascheregentauntauns für 3000 KM mündete in einem kleinen Desaster. Der 20 Dollar-Mount erregte die Gemüter und im EU-Raum waren es immerhin auch rund 18 Euro die ein Ascheregen-Tauntaun kostete.Wenn Ingame-Items zu einem klar ersichtlichen realen Preis gehandelt werden ist das ein Problem, denn es macht Kosten verfolgbar und bringt so manchem zum Nachdenken, der sonst gedankenlos Geld in den Kartellmarkt stopfen könnte.
So wie SWTOR derzeit aufgebaut ist sind Kartellmünzen eine nur schwer in Echtgeld oder Credits umrechenbare Währung. 1000 KM kosten ca. 6 Euro und sollten ca. 1 Million Credits wert sein. Der Gegenwert in Credits hängt jedoch stark von den mit Münzen gekauften Waren ab, wobei man für 1000 KM manchmal mehr und manchmal weniger als 1 Millionen Credits erhalten kann.
Auch die Creditseller geben Aufschluss über den Wechselkurs Euro zu Credits und verlangen zwischen 5-6 Euro pro Million, also auch in etwa jene Rate die ich bei den Kartellmünzen ansetzen würde.
Das Problem mit Credits für Echtgeld ist nun, dass selbst 3000 KM teure Ascheregentauntauns zeitweise für weniger als 3 Millionen verkauft wurden. Jemand würde für seine 18 Euro also nur den Gegenwert von 16 Euro erhalten, während jemand anders für 16 Euro den Gegenwert von 18 Euro erhält. Plötzlich würde das Spiel sehr ernsthaft werden, wenn das Geld des einen mehr wert ist als das des anderen. Der Verlust wäre auch plötzlich viel realer, wenn man versehentlich falsch listet oder völlig irre unterboten wird.
Es würden zwar womöglich mehr Spieler Credits kaufen als derzeit in Kartellmünzen investieren, doch der Kartellmarkt wäre plötzlich einem radikalen Umbruch unterworfen, sobald die Preise sich wieder einpendeln. 9 Euro für eine 1440 KM teure Rüstung wären 1,5 Millionen, doch wenn keiner mehr für Rüstungen für 1,5kk verkauft, dann hätte man ja gleich die Kartellmünzen kaufen können? Kartellmarktitems mit Ausnahme der Kartellpakete würden praktisch vom Markt gefegt. Der Handel mit den Paketen würde aber auch schrumpfen, denn verlangt man mehr als den Gegenwert der Kartellmünzen in Credits (1,5 Euro pro Paket bei 250 KM und damit 250.000 Credits) bleibt man auf der Ware sitzen, weil sich die Spieler dann ja gleich Pakete hätten kaufen können. Pakete würden folglich kaum oder gar nicht mehr verkauft, nur der Handel mit den Waren aus den Paketen bliebe über.
Zu wissen, dass ein Walker für 10 Millionen jedoch 60 Euro kostet... da entwickelt man Skrupel. Man muss ja keine Credits kaufen ist eine naive Ansicht, denn solange jemand Credits kauft werden die Auswirkungen auf das Spiel existieren, denn wer nur ingame Credits verdient wird fortan höhere Preise bezahlen müssen als solche die sich ihr Geld kaufen. Wer nur ingame Credits verdient wird vielleicht mehr als 250.000 Credits für ein Kartellpaket bezahlen und damit jemanden sehr glücklich machen, die Hauptlast des Marktes würde jedoch künftig von den Creditabhängigen getragen und man braucht sich wohl nur den Absatz bei den Kartellpaketen ansehen, wie stark eine eigentlich nur kleine Gruppe von Spielern einen Markt bestimmen kann. Viele die bisher das Risiko des Handels mit Paketen auf sich nahmen würden sich künftig einfach gleich die gewünschte Summe kaufen. Toll für sie, aber schlecht und schädigend für die die breite Masse, die ihr Ingame-Einkommen nicht mit Echtgeldeinsatz verdient. Je weniger Pakete außerdem verkauft werden, desto teurer werden die Items aus den Paketen, da sich Spieler die vorher den Gewinn aus dem Paket-Verkauf für die Items verwendeten nun direkt Credits kaufen. Zugleich wird das Angebot bei besonders seltenen Waren drastisch verknappt, dass seltene Mounts nach wenigen Tagen ganz aus dem Angebot verschwinden oder 40+ Millionen kosten wäre nun selbst auf großen Servern wie T3-M4 möglich.
Credits für Echtgeld zu verkaufen ist essentiell Pay 2 Win und genau dagegen hat man sich seit 2012 ja noch gesträubt. Nur weil es andere MMOs vormachen muss SWTOR hier nicht nachziehen.