Donnerstag, 1. Oktober 2015
Irrtum: Charakterslot-Kosten
Da habe ich mich wohl vertan. Ein neuer Charakterslot kostet derzeit doch nur 600 KM und nicht 1000 wie ich angenommen habe. Sollten die Charaktertransfers über den 20.10. hinaus bei 90 KM bleiben, dann wäre es wohl günstiger sich seine Armee von 60ern mit durch 12fach EP gelevelten Charakteren aufzubauen, da der Preis für einen Instant-60er (inklusive Charakterslot) derzeit bei 1000 KM liegen soll.

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Der Outlander: Freiheitskämpfer oder Terrorist?
Fallen Empire regt bei mir Ambitionen und drängt mich hinsichtlich der Rolle des Outlanders immer wieder zu historischen Vergleichen. Der Freiheitskämpfer des einen ist bekanntlich der Terrorist des anderen. Doch was macht Terroristen aus? Ihre Rücksichtslosigkeit gegenüber zivilen Opfern, eine revolutionäre politische Agenda und asymmetrische Kriegsführung. Abgesehen von den zivilen Opfern (die man im Rahmen der Entscheidungen für die helle Seite eher vermeiden kann) erfüllt der Outlander in Fallen Empire zwei der drei Schlüsselkriterien. Man will Valkorions Dynastie stürzen (eine Revolution), die Vormacht Zakuuls beenden (revolutionär) und kann die Ewige Flotte nicht direkt angreifen (daher ist man zu Kommandoaktionen verdammt).

In seiner Auslegung ähnelt Fallen Empire sehr stark dem Grundszenario, dem sich auch ein RPG zur gesamten klassischen Trilogie stellen müsste. Man stelle sich eine alternative Geschichtsschreibung vor, in der Obi-Wan Kenobi zum Gründer der Rebellen-Allianz wird. Das Imperium Palpatines hat die Jedi verteufelt, seine Armeen und Flotten sind zu mächtig für die kleine Rebellen-Allianz und Kenobi ist ein einziger Jedi-Meister, der noch dazu nicht mächtig genug wäre den Imperator zu besiegen oder es mit einem nicht-abgelenkten Darth Vader aufzunehmen. Für die Rebellen wäre Kenobi ein Freiheitskämpfer, für die Imperialen ein Terrorist und ehemaliger Kriegstreiber, der an den Klonkriegen und dem Jedi-Putsch gegen Palpatine beteiligt war. Und es ist sein Ziel den gutmütigen Imperator zu töten! Eine schreckliche Vorstellung für jeden gutgläubigen Imperialen.

Avengers of the Fallen Empire

"Wenn wir die Galaxis schon nicht retten konnten, dann werden wir uns wenigstens rächen!"

Mit Fallen Empire schafft man ein interessantes Szenario, das ehemalige Reps und Imps gleichermaßen einbezieht. Es ist nicht mehr entscheidend auf wessen Seite man vorher stand (das zählt alles nur noch als Origin Story), sondern wie man sich von diesem Punkt an entscheiden wird. Wird man zum Rächer oder Retter? Je nachdem auf welcher Seite man vorher stand wird man auch in Fallen Empire die helle oder dunkle Seite bevorzugen, doch moralisch wird es bunter. Sith-Freiheitskämpfer und Jedi-Terroristen. Plötzlich steht die eigene Moralität im Rampenlicht und ist keine belanglose Nebenentscheidung mehr. Reform-Sith und dunkle Jedi gab es vorher auch, doch nun wirkt sich die moralische Ausrichtung eines Charakters auf Entscheidungen und auch den Storyverlauf aus.


Zakuul muss bluten

Vor Fallen Empire konnte man sich als Rep immer noch darauf berufen einer der Guten zu sein, egal wie man sich entschied. Und hellen Imps wurde immer wieder gerne vorgeworfen, sie würden trotzdem für eine mörderische Diktatur arbeiten. Nun fallen diese Vorurteile weg und man ist als Rep nicht mehr geschützt.

Wie weit soll man im Kampf gegen Zakuul gehen? Die Zivilisten des Ewigen Imperiums können ja nichts dafür, sie wurden manipuliert und belogen. Im Krieg selbst standen nur Kampfdroiden und Soldaten. Die ganze Invasion war eine Idee des einstigen Kronprinzen und die ganze Schuld lässt sich dem Kaiserhaus anlasten. Für einen hellen Charakter besteht daher kein Zweifel daran, dass man den Unschuldigen nicht schaden darf. Angriffe auf Zivilisten würden auch nur dazu führen, dass der Outlander und seine Bande von Terroristen als Rechtfertigung für härteres Vorgehen und Vergeltungsmaßnahmen in den Besatzungszonen herangezogen werden. Doch unter Arcann wird es ohnehin zu immer härteren Strafmaßnahmen kommen und selbst wenn man Katastrophen verhindert, die Propaganda wird es so drehen, dass Arcann etwa die Explosion des Sonnengenerators in Kapitel III verhinderte, während der Outlander der Verursacher war. Der Unterschied zwischen hell und dunkel bleibt doch irgendwie marginal und es ist nicht die Schuld BioWares, sondern weil es leider auch realistisch ist, dass nur sehr wenige hinter die Propaganda blicken können.

Als Rächer sieht man das anders und rechnet anders. Zakuuls Bevölkerung blieb 5 Jahre lang vor den Folgen eines von ihr gut geheißenen Krieges verschont. Es gab keine Demonstrationen gegen Arcanns Kriegsführung, keine Aufstände gegen das Kaiserhaus und man genießt es sichtlich der Nabel der Welt zu sein. Dafür soll Zakuul büßen und zu spüren bekommen, wie da draußen eine ganze Galaxis unter Arcanns Tyrannei gelitten hat. Der Schmerz und Zorn wird sich jedoch kaum gegen Arcann richten lassen und selbst von Zakuul stammende Rebellen, wie Koth Vortena, würden sich gegen entsprechende Strategien stellen. Es bestünde das Risiko einer Zersplitterung und damit einhergehenden Schwächung der Rebellen-Bewegung, doch diese ließe sich in Kauf nehmen. Am Ende ist Zakuuls Macht vom Ewigen Thron abhängig. Allein von diesem aus kann die Flotte befehligt werden und ohne diese droht den Besatzungstruppen das gleiche Schicksal wie den Rakata Jahrtausenden zuvor. Ohne Nachschub und Verstärkung werden sich die Versklavten auflehnen und ihre Besatzer bis auf den letzten Mann niedermetzeln. Ein Präzisionsangriff auf den Thronraum und das Ewige Imperium ist Geschichte. Das kann einem auch ohne die Hilfe der Einheimischen gelingen und am Ende bestünde ohnehin die Chance, dass rachsüchtige Reps und Imps ein Bombardement Zakuuls ausführen, um die einstigen Unterdrücker zurück in die Steinzeit zu bomben. Darth Malak hat es auf Taris vorgemacht und die Reps haben vor 1300 Jahren auch beinahe das gesamte Sith-Volk als Revanche für eine gescheiterte Invasion ausgerottet.

So oder so, Zakuul hätte nach dem Untergang seines Imperiums Racheaktionen der gesamten Galaxis zu fürchten. Demilitarisierung und eine Besatzung durch Reps und Imps wäre noch das geringste Übel, aber sowohl Ex-Kanzlerin Saresh als auch Imperatorin Acina wären der Malak-Lösung (und Zakuul ist ja immerhin auch von großen Städten überzogen) nicht abgeneigt. Ohne Imperator Valkorion ist dessen Imperium auch nicht davor gefeit wieder in seinen Urzustand zurückzufallen, nämlich eine in Sümpfen hausende and Mythen glaubende halbbarbarische Zivilisation.

Segen und Fluch eines Stellvertreterkriegs

Republik und Imperium bekriegen sich auch unter Zakuuls Oberhoheit noch und offene Opposition zum Ewigen Thron kann keine der beiden Fraktionen wagen. Trotzdem leihen einige Offiziere und Senatoren der Rebellen-Allianz ihre Unterstützung, nur eben nicht offiziell. Offiziell würde man niemals Widerstand gegen Zakuul leisten und das bringt die Regierungen beider Fraktionen in eine prekäre Lage, wenn sie gedrängt würden die Rebellen-Allianz auf ihre Schwarze Liste zu setzen. Damit müsste man dann auch jeden Unterstützer des Outlanders wegsperren und foltern, um zu erfahren wer sonst noch Sympathien für diesen Terroristen hegt. Im Grunde ginge das natürlich auch gegen die ureigensten Interessen beider Fraktionen, die sich nicht von Zakuul hineinregieren lassen wollen. Bleibt einem also nur der Griff zu Lügen, Beschwichtigung und halbherzigen Bestrafungsaktionen. Die Lage ist für Reps und Imps ähnlich wie für Rebellen-Sympathisanten in der Zeit der OT. Nur wenige Welten wie Chandrilla oder Alderaan können es sich leisten Widerstand gegen den Druck von oben zu leisten, doch offene Kritik ist auch ihnen nicht möglich.

Wann immer sich in der Realgeschichte Supermächte auf Stellvertreterkriege einließen entstanden jedoch auch unerwartete Entwicklungen, vor allem wenn die eine oder die andere Supermacht ihr Interesse verlor. Die Rebellen geben ihre Waffen nicht einfach ab, wenn man ihnen die Unterstützung entzieht. Und wenn man aufhört bestimmte Gruppen zu sponsern wenden sich diese auch gegen einen bzw. suchen sich neue Wege zur Beschaffung von Geldmitteln, Waffen oder Ressourcen. Am Ende wird aus einer Guerillatruppe noch ein Drogenkartell oder anti-imperiale Diktatur. Der Outlander könnte sich jede Option offen halten und das macht den 4.0 Story-Arc auch interessanter als bisherige Addons und zum Teil auch interessanter als die Enden der Klassenstorys, denn nun hat jeder die Chance seinen Claim abzustecken.


Vom Widerstandshelden zum Kriegsherrn

Warlords werden für gewöhnlich als die Anführer von kriminellen Mörderbanden in Uniform dargestellt. Wer "Soldaten" befehligt und sich keiner staatlichen Autorität mehr beugt hat das staatliche Gewaltmonopol in die eigene Hand genommen. Oft beginnen Warlords ihre Karrieren jedoch im Dienst des Staats, sei es als Offiziere, legitimierte Milizführer oder Lokalpolitiker. Einige der ältesten irdischen Beispiele für Kriegsherren sind die Generäle Alexanders des Großen oder die Söhne des Gnaeus Pompeius, die sich ihrerseits sicher gerne am Triumvirat der römischen Kriegsherrn Antonius, Octavius und Lepidus beteiligt hätten.

Wenn die Regierung und damit die staatliche Ordnung zerfällt bleiben die Soldaten dennoch ihrem General treu und erhoffen sich von diesem Sicherheit. Unter den alten Römern bestand diese Sicherheit aus Sold und einer Landzuweisung nach dem Ende der üblichen Dienstzeit. Der General ist dafür zuständig, dass man Nahrung, Lohn und Unterbringung erhält, dafür dient man ihm dann auch. Abhängigkeit ist nicht das gleiche wie Loyalität, aber im Machtpoker ist sie genauso nützlich. Die Ereignisse von Fallen Empire erlauben es bisher besitzlos lebenden Jedi-Rittern, ebenso wie Mitgliedern des dunklen Rats oder einem heimatlosen Schmuggler eine Armee aufzubauen und zu versorgen, während beide Regierungen auf ihren Händen sitzen und vielleicht sogar noch gezwungen sind jeden "Rebellen" als Verräter einzustufen. Wer sich den Rebellen anschließt riskiert also wahrscheinlich Lohn, Pensionsansprüche und alles was ihm sonst an staatlichen Leistungen zugestanden wäre.

Der Outlander operiert mit Freiwilligen, deren Zukunft höchst unsicher ist. Die Rekruten seiner Allianz sind von ihm abhängig, denn er muss sich um ihre Versorgung kümmern und nur sein Erfolg bietet ihnen die vage Hoffnung eines Tages als Helden oder überhaupt heimkehren zu können. Solange man im Krieg mit Zakuul steht hat man noch ein gemeinsames Ziel, doch dieser Krieg kann schnell beendet sein und was dann? Manche werden nach Hause zurückkehren, andere würden im Lager des Outlanders bleiben.

Republik und Imperium taten nichts, um die Galaxis zu befreien. Der Outlander alleine führte den Widerstand gegen Zakuul an. Er bezwang den Imperator, er schlugt die Ewige Flotte, er ist DER Held dieses Krieges. Vor 300 Jahren stand nur Revan in ähnlich hohem Ansehen, nun ist es Revans auf Yavin 4 auserkorener Erbe. Auch nach dem Sieg über die Mandalorianer zerstreuten sich die Revanchisten nicht einfach und als Revan von seiner Reise in die Unbekannten Regionen zurückkehrte konnte er zahllose Anhänger und ganze Truppenkontingente erneut unter sein Kommando stellen. Vom Kriegshelden zum Kriegsherrn - wie Revan.

Die gegenüber Revan oder dem Outlander aufgebaute Loyalität ließe sich nach dem Fall von Zakuul nutzen, um sich auf Coruscant oder Dromund Kaas an die Macht zu putschen. Jede Klasse wäre nach Zakuul mächtiger denn je. Inquisitoren hatten ihre eigene Flotte, doch nun haben sie eine eigene Flotte, unzählige Verbündete und Kriegsbeute wie neue Technologien.

Verselbstständigung

Die Allianz von Fallen Empire erinnert mich an die Inquisition aus Dragon Age Inquisition. Eine Armee unter dem Kommando eines besonders begabten Charakters, die zwar auch damit angeteasert wurde die Geschicke der Welt bestimmen zu können und auch Einfluss auf zahllose Umbrüche in der Geschichte nimmt, aber am Ende (im letzten DLC) doch einigermaßen machtlos dasteht. Kaum ist die größte Not abgewendet fallen auch schon die Politiker über einen her und treten eine Welle von Anhörungen los. Auf Seiten der Republik würde ich genau das auch von einem Epilog zu KotFE erwarten.

Beugt man sich den Institutionen oder ist man längst über diese hinaus gewachsen? Noch, da wir weit von Kapitel XVI entfernt sind, wissen wir nicht wie groß und mächtig die Allianz werden könnte oder ob am Ende nicht ein katastrophales Ereignis zum Verlust der gesammelten Streitkräfte führen könnte. Dass der Outlander vom mächtigen General wieder zum von Dorf zu Dorf reisenden Hercules wird ist nicht ausgeschlossen. Gerade wer die Enden bestimmter Klassenstorys liebte würde sich jedoch den Griff nach der Macht wünschen. Für Inquisitoren wäre das Wiedererlangen einer Machtbasis nur die Wiederherstellung des Status Quo, für jeden anderen wäre es jedoch ein Zugewinn an Macht.

Dunkle Jedi und Sith-Krieger wünschen sich mehr Macht und eine Revan oder Exar Kun würdige Gefolgschaft, doch bisher wurden sie enttäuscht. Auch helle Jedi würden von einer Stellung wie Jedi-General Lord Hoth profitieren, gerade in einer Situation, da die Großmeisterin verschollen und der Jedi-Rat aufgelöst ist. Ohne den Jedi-Orden ist die Galaxis in größter Gefahr und auch der Sith-Orden wurde in den letzten Jahren mehrfach stark dezimiert.

Für die Tech-Klassen spielen persönliche Ambitionen auch eine Rolle. Die eigene Armee dürfte das Ziel so ziemlich aller Tech-Klassen sein, zumindest auf der dunklen Seite. Chiss-Agenten auf den Spuren Großadmiral Thrawns können ihrem Idol wohl nie näher sein, als in ihrer Rolle als Befehlshaber ihrer ganz persönlichen Streitmacht. Selbst für Vertreter der hellen Seite macht es Sinn eine Armee abseits der alten Fraktionsgrenzen zu besitzen, mit der man sich größeren Herausforderungen stellen kann. Man ist nicht mehr von Bündnissen mit der Gegenseite abhängig, sondern bringt seine eigenen Vertrauensleute mit.

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