Montag, 3. August 2015
Der Gamescom-Teaser im Großformat
https://pbs.twimg.com/media/CLfuys5WsAAvYUs.jpg:large

Zu sehen ist der Jedi-Ritter wie er vor dem Ewigen Thron auf Imperator Valkorion (mit grauen Haaren, also nach dem Zeitsprung?) wartet. Die Haltung ist scheinbar nicht aggressiv, fast so als würde der Jedi Lob oder neue Befehle erwarten. Sehr seltsam.

Grafisch sieht das ganze etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber das kommt bei den meisten aus Ingame-Grafiken gebastelten Promobildchen vor. Die Beleuchtung Valkorions ist mir jedenfalls etwas zu hell, fast so als hätte man einen Scheinwerfer auf ihn gerichtet und das Charaktermodell wirkt irgendwie fremd auf mich, als würde nicht aus SWTOR stammen.

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Besser als Cross-Server: Eine Spurensuche

Ankündigung und Leak

Wenn ich so durch meine alten Aufzeichnungen scrolle finde ich den ersten Eintrag zum Thema "Besser als Cross-Server" mit 14. Oktober 2014 datiert, frisch aus der damaligen New York Community Cantina: http://pfannenstiel.blogger.de/stories/2442581/

Zu diesem Zeitpunkt war das meiste noch spekulativ und erst zwei Monate später äußerte sich CM Eric Musco am 15. Dezember 2014 neuerlich zu diesem Thema, mit dem bisher einzigen offiziellen Statement zur Debatte: http://pfannenstiel.blogger.de/stories/2442581/

Im Dezember-Statement bezog sich Musco auf die gerade ein Monat zurückliegende Cantina in Las Vegas, wo man auf das New York Leak reagieren musste. Nicht alles was durch den Podcaster Gaddock Teeg geleakt wurde bisher realisiert. GT konnte Senior Producer Bruce Maclean allerdings Details entlocken, die 3.0, 3.2 und sogar 4.0 betrafen. Das Kostümsystem wurde überhaupt erst so bekannt, die neuen Schwierigkeitsgrade für alte Ops entpuppen als sich Teil von KotFE und die "statunabhängigen Gear-Stücke" könnten vielleicht auch noch kommen. Auch die Togruta wurden bereits im Oktober 2014 bei diesem Interview geleakt.

Teilweise wussten wir also bereits bis zu 1 Jahr im Voraus, was auf uns zukommen wird. Fast alles was Bruce Maclean angeblich im angeheiterten Zustand aus Frust über die Schweigepolitik in Austin in die Runde warf wurde bisher wahr bzw. wird es wie im Fall der neuen "Schwierigkeitsgrade" (die ein Upgrade des alten 50er Content sind) noch. Nur zwei Dinge sind halt ausständig, der vom Primärwert unabhängige Gear und was auch immer besser als Cross-Server sein soll. Sind es die Server-Transfers für 90 KM? Die Instant-60er in KotFE? Eine Kombination aus beidem? Mit Soße?

Vorbereitungen?

Ursprünglich machte das Gerücht eine Runde, dass man sich die "Besser als Cross-Server"-Lösung für die zweite Jahreshälfte aufsparen will. Mittlerweile ist das erste Monat des zweiten Halbjahrs 2015 bereits um und die Gamescom Cantina scheint ganz im Zeichen oder Schatten Fallen Empires zu stehen. Mit dem neuen Addon erwartet man zweifellos einen Anstieg der Bevölkerung und zielt vor allem darauf ab alte und neue Spieler hinzuzugewinnen, anstatt der aktiven Bevölkerung den Bauch zu bepinseln. 2015 setzt man also auf Expansion anstatt Konsolidierung. Lässt sich eine Server-Zusammenlegung mit dieser Strategie überhaupt vereinbaren? Vielleicht wenn man sie damit vermarktet, dass man den nötigen Platz für den erwarteten Zustrom an Spielern schafft.

Global behält allerdings nur BioWare den Überblick, man ahnt als zumindest lokal informierter Spieler jedoch bereits etwas schlimmes. Sollte BioWare meinen ohne Gigaserver auskommen zu könnte dürfte das Flaggschiff der US-PVE-Server, The Harbinger, mit der Veröffentlichung von KotFE zweifellos auf Grund laufen. Harbinger war in der Vergangenheit bereits durch den Zuzug der APAC-Spieler randvoll, doch mit den üblichen Fluktuationen (nicht jeder spielt jederzeit aktiv, manche lassen ihre Accounts monatelang unangetastet) glich sich das einigermaßen aus. Fast voll war der Server nur wenn es wirklich etwas neues gab, doch durch den 95% Rabatt auf Server-Transfers... ist die derzeit aktive Bevölkerung bereits so hoch wie sonst nur im Fall interessanter Game Updates. Man stelle sich vor wie Harbinger mit KotFE plötzlich sogar Wartezeiten aufweisen könnte oder gar wieder einmal kollabiert. Die Ausfälle des größten US-Servers sind legendär und würden wohl mit einem sprunghaften Bevölkerungsanstieg noch schlimmer werden.

Wer sagte da Landflucht? In den USA würde das auf die Anziehungskraft Harbingers ja zutreffen, während ich in Europa The Jedi Tower in dieser Rolle für die deutschsprachige Community sehe. Waren die 90 Kartellmünzen-Deals für Server-Transfers vielleicht dafür da vollendete Tatsachen aka Statistiken zu schaffen, die man der Chefetage vorlegen kann, um die Anschaffung neuer Mega-Server zu rechtfertigen? Die Zeit drängt, denn der Star Wars-Hype wird in den nächsten Monaten nur weiter ansteigen und KotFE liegt auch nur noch zwei Monate und 17 Tage in der Zukunft.


Verpufft der Hype oder kommt da eine Boom-Phase?

Wie real ist der Hype? Der Pessimist in mir würde sofort behaupten: "Das bilden sich die Leute nur ein" ABER ich weiß selbst bereits von Spielern die nach jahrelangen Auszeiten wegen KotFE und dem entsprechenden Medienecho ihre Accounts reaktiviert haben. Es rührt sich was im Gebüsch, auch wenn noch nichts rausspringt. Episode VII wirkt sich natürlich auch positiv auf den Verkauf von allem aus wo Star Wars draufsteht. Es ist mir als Stakeholder allerdings unmöglich in dieser Lage objektiv zu sein. Die Negativpropaganda der letzten 4 Jahre (FAIL! FAIL! FAIL! Nicht die Mama! bzw. Nicht WoW!) ist nicht ohne Wirkung auf mich geblieben, ich glaube irgendwie nicht an die Möglichkeiten eines Hypes für KotFE, aber ich werde trotzdem mit den positiven Testimonials konfrontiert. Als Fan hat man es nicht unbedingt am leichtesten, denn man sieht die Dinge vielleicht viel zu eng und so konnten sich wohl auch manche harsche Kritiker 1999 nicht vorstellen wie Episode I trotz aller von ihnen aufgezählten Mängel zum Kassenschlager werden konnte. 2015 fühle ich mich in der Rolle dieser Spielverderber und habe Episode VII auch schon als hochfinanzierten Star Wars Fan-Film beschrieben ("Star Wars-Fans werden durch Abrams Episode VII noch das Leid der Trekkies verstehen lernen").

Vor langer Zeit wurde mir einmal gesagt, dass es "Fans" am schwersten hätten das Objekt ihrer Obsession zu lieben. Es wäre demnach gesünder den nötigen Abstand einzuhalten und nur ein Casual anstatt Hardcore-Fan zu sein. Was das Star Wars-Franchise betrifft beginne ich diese Situation allmählich zu verstehen, immerhin war ich nun schon auf beiden Seiten (der Casual der alles gut fand und der Hardcore-Fanboy der alles schrecklich empfand). Auf beiden Seiten muss man die Kritik der jeweils anderen wegstecken und man sollte erst gar nicht versuchen zu vermitteln, sonst wird man von beiden zerrissen. Schwierig da einen Standpunkt für sich zu finden, wenn man meint eine konziliante Persönlichkeit zu sein. Filme werden für die Casuals gemacht und entsprechend verhält es sich wohl auch mit Game Content. Die Masse zählt mehr als der einzelne, auch wenn es den Sammler gibt der alles haben muss. Man kann als Hardcore-Fan durchaus sinnvolle Kritik leisten, aber sollte sich nicht einbilden, dass man die Spitze des Fantums darstellt. Man hat vielleicht mehr investiert als andere, doch der Anteil am Gesamt-Umsatz ist trotzdem marginal. Nur in den Foren darf man sich halt groß und mächtig fühlen, wobei man die "Ahnungslosen" schnell vertreiben und hinausbeißen kann. Masse statt Klasse, mit 100 Posts am Tag verdrängt man jene Stimmen auch einfach, die sich vielleicht einmal im Monat zu etwas äußern.

Schwingt da etwas Selbsthass mit? Möglicherweise, aber nicht absichtlich. Wie bereits erwähnt kenne ich beide Seiten und es fällt mir leicht von der einen über die andere zu schimpfen, schlussendlich trifft jedoch jede Kritik auch auf mich zu. Ich will aber auch nicht von meiner eigenen Kritik an Casuals und Hardcore-Fans ausnehmen, denn vieles wird eindeutig zutreffen. Rant out.


Back to topic: Zielserver

Während man es bei einer Zusammenlegung von EU-Servern relativ einfach hat (alles auf die PVE-Server) ist die Lage in den USA an beiden Küsten etwas komplizierter und zur Sicherheit wüsste man wohl immer gerne wohin sich die Leute wenden, wenn sie die Möglichkeit eines Transfers erhalten. Die Transfers für 90 KM waren gerade noch so teuer, dass die Trolle abschreckten und günstig genug "fast wie gratis" zu wirken. Nach Monaten dürfte man auch deutlich mehr entsprechende Beobachtungsdaten besitzen als im Fall einer nur ein paar Wochen dauernden Rabatt-Aktion und der Zeitpunkt ist gut gewählt.

Durch die KotFE-Ankündigung und "Vorbesteller-Aktionen" hat man durchaus einige Aufmerksamkeit erregt und Rückkehrer erhalten durch die 90 KM-Kosten bereits mit ihren ersten monatlich zugeteilten Kartellmünzen die Möglichkeit mehrere Charaktere umzusiedeln. Wohin es die Masse zieht wird schlussendlich wohl bestimmen welche Zielserver vielleicht zu Giga-Servern aufgewertet werden.

Zur Orientierung die Lage jenseits des Atlantiks:

PVE
The Harbringer (West)
Jedi Covenant (Ost)
The Shadowlands (Ost)


PVP
The Bastion (West)
Prophecy of the Five (Ost)

RP-PVP
Jung Ma (Ost)

RP
Begeren Colony (West)
The Ebon Hawk (Ost)


Während die US-Westküste mit jeweils eines Servers jeden Typs auskommt weist die Ostküste zwei eigenständige PVE-Server und zwei mehr oder weniger eigenständige RP-Server auf. Zugleich hört man aber auch, dass es selbst den US-PVP-Servern nicht allzu gut zu gehen scheint und eine Zusammenlegung der PVE-Server Jedi Covenant und Shadowlands wurde womöglich dadurch sabotiert, dass es einen großen Aufruf zum Transfer der Ranked PVPler nach Shadowlands gab.

Würde man beschließen alle drei Servertypen zusammenlegen, so ginge sich das an der Westküste auch nur aus, wenn man das Fassungsvermögen des neuen Gigaservers drastisch erhöht. The Harbinger hat jetzt schon Probleme mit seiner Bevölkerung fertigzuwerden, da würde der Zugewinn der Bevölkerungen von The Bastion und Bergeren Colony zu einer Kernschmelze führen, zumal sich die Communities auch nicht immer exzellent verstehen und man froh ist die toxischen Communities auf ihren Servern in Isolationshaft halten zu können.

An der Ostküste könnte man aus der Masse von fünf Servern zwei Giga-Server schaffen oder auch alles auf eine Karte setzen und einen zweiten Monster-Server wie The Harbinger basteln. ES LAGGT!

Gewinne und Verluste

Tote Server wird sich BioWare wohl kaum leisten wollen, vor allem aber dann nicht, wenn die dortige Bevölkerung kaum Kartellmünzen kauft. Das Schicksal der Geisterserver hängt zum Teil auch am durchschnittlichen Umsatz, den BioWare dort mit Kartellmünzen erzielen kann. Kaufen die Leute auf Pot5 oder JKS etwa mehr Kartellmünzen ein, weil es weniger Kartellmarktitems und Pakete im Handelsnetz gibt, so lohnt sich der Betrieb dieser Server vielleicht.

Das Problem mit Server-Zusammenlegungen wären die daraus entspringenden Negativ-Schlagzeilen über die Abschaltungen von Ursprungs-Servern. Im Gegensatz zu Spielen wie Star Wars Galaxies würde jedoch ein Zwangstransfer aller Charaktere und Besitztümer stattfinden, was auf dem ursprünglichen Server war würde nicht einfach so gelöscht. Das ließe sich dann mit den üblichen vorgefertigten Pressemitteilungen auch entsprechend harmlos und beschönigend vermitteln. BioWare könnte ein Gambit wagen und damit sogar Erfolg haben, weil es sich in anderen Pressebereichen auch so eingebürgert hat DPA oder APA Meldungen nahezu unverändert zu übernehmen, so dass man manchmal wirklich dieselbe Nachricht auf drei verschiedenen Portalen zu lesen bekommt.

Eine Lösung?

Was mir vor allem anderen Sorgen bereitet sind mögliche Lags durch deutlich höhere Serverbevölkerungen. Alles andere ist Veränderung und vor der soll man sich ja eigentlich nicht fürchten. Es hilft natürlich schon einmal oder zweimal bei Serverzusammenlegungen dabei gewesen zu sein. Auch damals kam man mit Leuten in Berührung, die man zuvor erfolgreich meiden konnte, weil sie auf anderen Servern daheim waren. Auch damals wirkte vieles plötzlich überfüllt und die Communities wurden kräftig durchgemischt. Aber all das stabilisierte sich nachher wieder.

PVPler wird es wohl weniger schmerzen ihr Open World PVP zu verlieren als RPler, die sich plötzlich mit trolligen PVElern streiten müssten. Und RP-Events würden umso mehr Gefahr laufen von herumpöbelnden Trollen gesprengt zu werden, die anschließend wieder in der anonymen Masse verschwinden können. Gigaserver bringen eine höhere Bevölkerung, doch auch mehr soziale Spannungen. Die Mitspieler sind sichtbarer, so etwa auch für Heldenquests und Dailies, was bei Cross-Server-Gruppenfindern nicht der Fall wäre. Zudem erhält man auch ein gut gefülltes Handelsnetz, mit umso größerer Nachfrage, was ich als Crafter nur begrüßen kann. Für den PVEler würde das Leben wie gehabt weitergehen, man läuft Spielern mit PVP-Markierung über den Weg, erhält böse Whisper wenn man manchen Leuten zu nahe kommt und muss sich höchstens in den Kriegsgebieten ein paar neue Namen merken.

Als Spieler eines PVE-Servers bin ich ähnlich wie im Fall des möglichen KotFE-Hypes auf beiden Augen sehbehindert. Ich sehe nur was vor mir liegt und nicht was man auf PVP- und RP-Servern vielleicht als Verlockung oder Schrecken wahrnimmt. Ich schätze mal ganz optimistisch, dass ein deutscher Gigaserver vielleicht 150% der Bevölkerung von T3-M4 aufweisen könnte, vielleicht auch etwas mehr. Alles über 10% würde sich bereits bemerkbar machen und wenn es zu zyklischen Bevölkerungsanstiegen (wie nach Addons) kommt würde man das noch deutlich stärker zu spüren bekommen. Deutlich mehr Mitspieler bedeuten jedoch auch eine bessere Chance auf die Eröffnung zweiter Instanzen in beliebten Daily-Gebieten. Bei meinem Besuch auf VC war ich schockiert wie selten damals eine zweite Instanz auf Yavin 4 zu finden war.

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Erwartungen an die Gamescom Cantina (2015)
Im Gegensatz zu den anderen Cantinas des Jahres 2015 richten sich bereits jetzt überzogen hohe Erwartungen an die Gamescom-Cantina, aber das ist auch eine Folge der ebenso überzogen hohen Erwartungen an Knights of the Fallen Empire. Mit der EA-Pressekonferenz am Mittwoch, dem Versprechen eines weiteren mit Ingame-Szenen animierten Trailers und einem an zwei Abenden stattfindenden Community-Event ist die Gamescom Cantina mit drei Tagen das bisher längste Community-Event in der Geschichte SWTORs (jedenfalls nach meinem Informationsstand). Die Cantina neben der Star Wars Celebration war prestigeträchtig, verriet jedoch sehr wenig. Die E3-Cantina und EA-Pressekonferenz führten zur Fallen Empire-Ankündigung, doch nun geht es um die Details und hinsichtlich dieser wurde uns schon mal etwas versprochen, was bei mir große Hoffnungen schürt. Auf der Gamescom könnte nun zumindest enthüllt werden was mit den Gefährten und Crafting passiert: http://pfannenstiel.blogger.de/stories/2510390/

Was ich mir erwarte:

> Fakten zum Crafting-Revamp in KotFE
> Starke Hinweise zum Schicksal bestimmter Gefährten (vielleicht wird XY euch nicht mehr beistehen, aber auf andere Weise helfen)
> Einen First Look-Trailer (ein paar Sequenzen aus dem Addon mit Musik hinterlegt und als Trailer aufgebaut)
> Eine Bestätigung von Lana Beniko als möglicher Gefährtin

Was ich mir erhoffe:

> "Boyds Liste" oder wenigstens eine Handvoll Namen von wiederkehrenden aktiven Begleitern
> Eine Ankündigung der Closed oder Open Beta (ohne Datum)
> Irgendetwas zu Nico Okarr (Ingame-Bild, Bestätigung des Sprechers John DiMaggio aka Bender in Futurama oder ein Hinweis wie man ihn in KotFE erhält)
> Die Bestätigung wer als neue Gefährten ins Spiel kommt (HK-55, Koth Vortena, Vaylin?)
> Ein paar Infos zu Valkorion

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Revans Fluch: Der Anti-Held

Darth Revan: lawful evil

Als man Darth Revan in KotOR I führte geschah das mit wenig unnötigen Brimborium um seinen Fall auf die dunkle Seite. In KotOR I standen die dunklen Lords Darth Revan und Darth Malak im Zentrum der Geschichte, wobei es vor allem um Darth Malak ging, der deutlich mehr zum Megalomanen taugte als sein Meister. Von Revan selbst erfuhren wir eher wenig. BioWare beließ es dem Spieler sich ein Bild von Revan auszumalen und gab uns lediglich Verweise auf dessen strategische Brillanz und den Ruf, den sich Revan in den Mandalorianischen Kriegen erkämpft hatte.

KotOR II entstand leider nicht mehr unter der Ägide BioWares und doch bediente sich Obsidian sehr freimütig am Vorgänger. Da man selbst keine bessere Idee hatte griff man auch wieder auf Revan als zentrale Figur der Geschichte zurück und ging den üblichen Sequel-Weg, bei dem man einen bisher unbekannten Kriegskameraden Revans aus dem Hut zauberte. In KotOR II ist es vor allem Kreia die ihren ehemaligen Schüler in ein positives Licht rückt, auch wenn es nach Revans Wiedergeburt wohl keinen Kontakt mehr zwischen den beiden gegeben haben dürfte. Kreia handelt stattdessen in Eigeninitiative und weil sie als Revans Meisterin und größter Fan vom Jedi-Rat einst auch verbannt wurde. Dass so jemand auf die dunkle Seite rutschen könnte und in ihrer Anti-Establishment-Kritik eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion schafft, die auf einige Spieler bis heute sehr gut und glaubwürdig klingt, ist nur zu verständlich. Die dunkle Seite kann alles pervertieren, auch die besten Absichten, nobelsten Handlungen und philosophische Erkenntnisse über die Macht. Manche werden durch die dunkle Seite auch wahnsinnig.

Wie auch immer, Kreias Fantum in Sachen Revan verklärte den Tyrannen Darth Revan zu einem widerwilligen Helden, der mit seinem Angriff auf die Republik deren Selbstverteidigungswillen stärken wollte. Revans Plan, nach Kreia, beinhaltete die Stärkung der Republik. Aus Kreias Sicht hatte sich Revan der dunklen Seite geopfert und war ihr nicht verfallen. Er opferte seine Seele, um die Welt zu retten. Nur wenn wir eines wissen, dann das ein Deal mit dem Teufel nie fair ist. Revan plante vielleicht anfangs wirklich noch die Stärkung der Republik, doch wie manch realer Diktator und Putschist verfiel er wohl später wie Malak dem Machtrausch. Mit seinem eigenen Imperium hätte Revan wohl geplant die Wahren Sith auszulöschen, doch dann? Die dunkle Seite gibt man nicht einfach so auf, vor allem wenn man sich in seinem Egoismus irgendwann für den großen Heilsbringer hält. Revans Triumph hätte wohl so geendet wie KotOR I, er wäre zum bösen Diktator geworden, der meint die gesamte Galaxis regieren und nach seinen Vorstellungen gestalten zu können. Größenwahn.

Lawful Evil in anderen Ären

KotOR II hat einen interessanten Beitrag zur größeren Saga geleistet, weil man versucht hat Darth Revan in einem schmeichelhaften Licht darzustellen. Das ganze trug jedenfalls die Debatte voran, ob man die dunkle Seite nicht auch für Gutes nutzen kann. Laut George Lucas: Nein, man wird immer korrumpiert. Trotzdem haben es einige Autoren versucht diese Möglichkeit zu erforschen.

Darth Vectivus und Darth Caedus

In der Geschichte der Sith war Darth Vectivus wohl eine Ausnahme von der Regel oder ein trügerisches Vorbild, mit dessen Hilfe die selbsternannte Sith-Lady Lumiya Jacen Solo davon überzeugen konnte auch Sith-Lehren zu studieren. Es sollte Jacens Untergang sein, denn er degenerierte immer weiter und wurde schließlich zu Darth Caedus, der ebenso wie Revan mit guten Intentionen begonnen hatte, aber am Schluss seiner eigenen Großmannssucht zum Opfer fiel. Jacen wollte die Zukunft verändern, doch am Ende ging er einige Schritte zu weit. Die Rechnung für Darth Caedus ging auf, er hatte sich selbst richtig eingeschätzt und mit seinem Fall und Tod die Macht wieder ausbalanciert. Revans Ziel war jedoch ein anderes, als eine Vision zu verhindern, indem er sich quasi selbst zum Schurken machte und damit den Aufstieg eines anderen Übeltäters verhindern konnte. Revan wollte die dunkle Seite für offensive Zwecke nutzen.

Nur wer war jetzt Darth Vectivus? Eine mythische Gestalt, die einst einen lukrativen Minenkomplex betrieb und als sehr prinzipientreu galt. Später suchte Vectivus angeblich die Sith auf, nachdem er auf einem seiner Asteroiden einen Nexus der dunklen Seite entdeckt hatte. Vectivus wurde dann zum Sith ausgebildet, erhielt wohl seinen Sith-Namen und wurde angeblich selbst zum Sith-Meister. Danach kehrte Vectivus in sein Heim zurück und soll laut Lumiya friedlich bis an sein Lebensende gelebt haben. Gelogen? Vielleicht steckt ein Körnchen Wahrheit dahinter. Als Teil der Regel der Zwei wird Vectivus wohl kaum friedlich gestorben sein, aber ein Geschäftsmann würde durchaus zu Banes Sith-Orden gepasst haben, der es verstand in den Schatten zu agieren und wie mit Plagueis, Sidious und Tenebrous angesehene Persönlichkeiten rekrutierte, die auch im Zivilleben den Sith-Masterplan mittragen konnten. Einige von Vectivus Qualitäten ließen sich auch in Plagueis und Tenebrous ausmachen, denn Lumiya lockt Jacen Solo auf ihre Seite, indem sie Vectivus Friedlichkeit betont. Vectivus plante nie die galaktische Eroberung, beging keine Massaker und war nicht komplett degeneriert. Was Jacen nicht wissen konnte ist wohl, dass bis Sidious alle von Banes Erben dieser Vorstellung entsprechen konnten. Nur Vader und dessen blutlüsterne Handlanger und Möchtegern-Sith agierten chaotic evil. Mit diesem Bild von Sith als durchgeknallten Massenmördern wuchs Jacen allerdings auch auf. Ihn in Sidious-Manier mit netten Worten, einem Versprechen einer breiteren Perspektive und dem Verweis auf Jedi-Dogmen zu bekehren musste fast gelingen. Lumiya stellte die Sith in bester Sith-Tradition als eine von vielen Sichtweisen auf die Macht dar.


Darth Sidious

Einem Sith etwas anzudichten und seine Handlungen beschönigend zu beschreiben hat Tradition. Außer im Fall von Juggernauts wie Vader lassen sich die meisten Sith irgendwie gut darstellen, da sie wie Diktatoren und clevere Kriminelle immer darauf achten eine gute Rechtfertigung und Erklärung parat zu haben. Darth Caedus waren mehr oder weniger zwei 9teilige Buchreihen gewidmet, die ich als Hardcore Star Wars-Fan nicht ganz unbeachtet lassen kann, wenn ich etwa über Revan nachdenke. Revan selbst war kein grauer Jedi, sondern jemand der vom Graubereich auf die dunkle Seite abgerutscht war.

Sogar Darth Sidious aka Imperator Palpatine hat man in den Romanen der Star Wars Legends angedichtet lawful evil zu sein. Aus der Sicht von imperialen Revisionisten baute Sidious seine Todessterne, Superwaffen, Supersternenzerstörer, Armeen, Flotten und dunklen Jedi auf, um der Bedrohung durch die Yuuzhan Vong entgegenzuwirken. Laut Großadmiral Thrawn war Sidious über die Existenz der Far Outsiders informiert. Die Generation der Enkel und Söhne einstiger imperialer Größen etablierte Palpatine damit als weitsichtigen Anführer, der von den Rebellen völlig ungerechtfertigt ermordet wurde, weil er wie in den Klonkriegen ja nur das Beste für die Galaxis im Sinn hatte. Palpatines Massaker an den Jedi erklären diese Revisionisten auch damit weg, dass diese wohl wirklich den Aufstand probten und ja auch der Reformierung der Republik in ein Imperium im Weg gestanden wären. Harte Entscheidungen mussten getroffen werden. Und dann jagen die Rebellen beide Todessterne in die Luft und Jahrzehnte später ist man den Vong fast schutzlos ausgeliefert. Und die Neue Republik versagt auf der ganzen Linie, weil man die demokratische Führung beschwichtigt, zerstritten ist und die Gefahr nicht schon seit Jahren kennt. Mit Sidious an der Macht hätte man die Vong sicher und schnell besiegt... genauso wie sich andere Revisionisten einreden Darth Revan hätte mit der Sternenschmiede das Sith-Imperium und Vitiate besiegen können.

Revans Fluch: Die dunkle Seite ist eine Droge

Die Revisionisten können Ereignisse schon zurechtbiegen, dass ein rechtzeitig gestorbener Verbrecher noch zum Helden werden kann. ”You either die a hero or you live long enough to see yourself become the villain”, um aus The Dark Knight zu zitieren. Darth Caedus verstand das wohl von allen genannten noch am besten. Caedus ahnte vermutlich bereits zu Beginn, dass ihn seine Pläne auch das ultimative Opfer kosten würden. Caedus starb allerdings den Tod eines Schurken, weil er zu weit gegangen war. Trotzdem hatte er Erfolg, weil er sein Ziel (eine vorzeitig erfüllte Prophezeiung vom Aufstieg eines Sith-Lords) erreicht hatte. Weder Revan noch Caedus hätten ihre Macht jedoch freiwillig aufgegeben, es gab für sie immer noch mehr zu holen und noch mehr zu erreichen. Diese Eigenschaft der dunklen Seite ist dank DARK DISCIPLE auch bereits Teil des neuen Star Wars Kanons. Von der dunklen Seite wieder los zu kommen erfordert eine aufwendige Intervention und meist auch Verrat, Schmerz und Tod. So kam Asajj Ventress von der dunklen Seite los und auch Darth Revan konnte anfangs nur durch Malaks Verrat, eine Jedi Task Force und seinen kompletten Gedächtnisverlust zurückgeholt werden.

Die dunkle Seite macht süchtig und ist daher auch so schwer zu kontrollieren, weil sie alles korrumpieren kann. Sogar Ideale können von der dunklen Seite gegen einen verwendet werden. Jeder Riss im moralischen Fundament bietet ihr eine willkommene Angriffsfläche und setzt sie sich einmal fest kann sie das gesamte moralische Gefüge sprengen. Man nimmt sich vielleicht vor nur seine Feinde mit der dunklen Seite zu attackieren, doch dann werden vielleicht Verbündete zu Feinden oder man trifft auf Kollaborateure. Das Problem mit der dunklen Seite ist, dass sie für einen Machtnutzer sehr real ist. Man kann hier nicht von normalen menschlichen Emotionen reden, die irgendwann auch wieder verfliegen, sodass man nach einem Racheakte wieder zu seinem alten Selbst zurückkehrt. Die dunkle Seite der MACHT verleiht einem nämlich Macht, man erhält hier etwas mehr oder weniger greifbares und das dürfte auch im Nervenzentrum ein Glücksgefühl auslösen. In HEIR TO THE JEDI erlebt Luke Skywalker seine erste Begegnung mit der dunklen Seite etwa als "Gefühl der Unverwundbarkeit" und als einen Moment, in dem er mit immenser fast drogenartig verstärkter Intensität die Macht wahrnimmt und zu allem fähig zu sein glaubt. Dieses Gefühl beängstigt Luke jedoch, weshalb er es verfliegen lässt. Nun könnte man mit übermenschlicher (Aliens haben es vielleicht einfacher) Selbstdisziplin Drogen wie diese nutzen, ohne abhängig zu werden und quasi als leistungssteigernde Hilfsmittelchen einsetzen, doch irgendwann muss man aufhören und man kann sie nicht ständig einsetzen. Selbst Doping muss kontrolliert werden, will man gesundheitliche Schäden vermeiden. Wer als Grauer jedoch auf die dunkle Seite zurückgreift setzt seine Droge nie ab, man ist immer von der Macht umgeben und nutzt sie zu jeder Zeit, weshalb die dunkle Seite auch nicht so einfach abgesetzt werden kann.

Mit dieser Sichtweise...

Ist es vielleicht überraschend, dass ich mehrheitlich imperiale und vor allem überwiegend Sith Krieger spiele. Naja, ich liebe die Klasse Sith Juggernaut aus visuellen Gründen (Kampfanimationen, Skills, sogar die lässige Lichtschwerthaltung). Von allen Klassen ist der Krieger allerdings auch die restriktivste was die Lore und RP betrifft. Man muss fast Mensch oder Reinblut sein, man muss aus einer alten Sith-Dynastie kommen usw. Das alles prädestiniert Krieger dazu lawful evil zu sein. Ich bin allerdings kein Freund solcher Schemen, weil sie wie Sternzeichen bei Nichtfunktionieren plötzlich um Aszendenten ergänzt werden und die Zuordnung wieder schwammig wird.

Ich (rollen)spiele meine Charaktere lieber anhand von Charakteristiken, die über dem klassischen Gut und Böse stehen. Folglich sind nur sehr wenige meiner Chars wirklich dunkel. Mein dunkler Ritter ist mein bestes Beispiel dafür, wie verlockend die dunkle Seite sein kann. Er erlag der dunklen Seite weil er nach der Macht strebte Vitiate zu bezwingen. Seinen weiteren Fall zuzusehen finde ich interessant, weshalb er wohl auch in KotFE einige sehr dunkle Entscheidungen treffen wird. Spannend wird dieses Rollenspiel für mich immer dann, wenn man aufgrund der Eigenschaften eines Charakters eine Entscheidung treffen muss, welche die DS/HS-Zuordnung sprengt. Einer meiner dunklen Jugger entschied sich auf Ziost etwa dafür die bewusstlos geschockten Soldaten und später auch die Jedi-Meister zu verschonen, nur um damit Vitiate zu schwächen. Dass dieser Plan nicht funktioniert konnte ihm da noch nicht bewusst sein. Im Gegensatz dazu habe ich sogar auf helleren Kriegern Darth Baras exekutiert. Die Gefahr durch Baras Flucht aus seinem Exil und dessen Neigung zu fruchtlosen Machtkämpfen auf Kosten des imperialen Erfolgs waren mir eine Lehre.

Aus dem vorhin bereits einmal erwähnten Buch DARK DISCIPLE weiß man zumindest eines: wahre Sith sind dazu verdammt der dunklen Seite zu erliegen. Nur alternative Organisationen von Machtnutzern schaffen es durch Selbstbeschränkung (die dem Sith-Kodex entgegensteht) ein gesünderes Verhältnis zur dunklen Seite aufzubauen. Die Nachtschwestern von Dathomir leben etwa im Einklang mit ihrer Natur und diese ist auf Dathomir eben stark von der dunklen Seite geprägt. Sie versuchen diese Macht nicht zu kontrollieren und neigen nicht zum Sith-typischen Größenwahn, entsprechend sind sie etwas schwächer als Sith, aber werden von der dunklen Seite nicht ruiniert.

Die größte Gefahr birgt Ambition. Nur weil Asajj Ventress jede Ambition aufgegeben hat kann sie schlussendlich die dunkle Seite nutzen ohne die Konsequenzen fürchten zu müssen. Ähnlich können auch Einsiedler wie Jolee Bindo oder sogar Spindrall gewertet werden. Sie haben ihre Ketten abgelegt und sind deshalb frei, sie brauchen nichts mehr und leben gewissermaßen in den Tag hinein.

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