Die Allianz, die Chiss und die Nova Blades: Acinas neues Sith-Imperium sucht Freunde
Als Kaiserin Acina in KotET davon sprach, dass sie ein neues Sith-Imperium verkörpern würde haben ihr wohl viele noch misstraut. Doch Acina hat tatsächlich eine gute Tat vollbracht und ist der Allianz auf Voss beigestanden. Selbst wenn man Acinas Bündnisangebot ablehnte, unterbreitet sie einem ein solches neuerlich auf Iokath. Ein Jahr nach Voss erfuhren wir auf Copero, dass die Sith sich bereits ein anderes Mal nicht davor gedrückt haben einem Verbündeten beizustehen. Die Sith halfen nämlich den Chiss die von Zakuul beschlagnahmten Chiss-Industriezentren zurückzugewinnen. Unterm Strich wirkte das Sith-Imperium angesichts dieser Taten als berechenbarer und zuverlässiger als je zuvor. Acina sei Dank? Mit dem Auftauchen von Darth Malgus und dem Angriff auf Ossus scheint der gute Wille jedoch bereits wieder aufgebraucht zu sein, was Meister Gnost-Dural auch damit kommentiert, dass er die aggressiveren Strategien des Sith-Imperiums Malgus Einfluss zuschreibt. Und trotzdem haben die Sith sich einmal mehr eines Verbündeten bedient, wenn sie auf Ossus Unterstützung durch einen imperialen Kriegshelden erhielten.

Die Imperialen als Fraktion die Verbündete sucht und diesen sogar beisteht? Damit hätten wohl die wenigsten gerechnet, zumal Ossus deutlich machen sollte, dass die Sith während Zakuuls Herrschaft als Supermacht deutlich schneller wieder aufgerüstet haben als die Republik. Zur Zeit der Invasion von Ossus ist das Sith-Imperium die Großmacht mit dem Rüstungsvorsprung und die Republik müsste eigentlich jene Fraktion sein, die sich in die Defensive gedrängt fühlt und dementsprechend Verbündete sucht. Doch dem ist scheinbar nicht so. Der Zweifrontenkrieg mit der Republik und Zakuul scheint sich auf die imperiale Psyche niedergeschlagen zu haben und so sucht das Imperium nach Verbündeten, um seine Grenzen zu sichern. Da sind einerseits die Chiss, welche den Sith in den Unbekannten Regionen den Rücken freihalten, dann ist da womöglich die Allianz und zuletzt bemühte man sich auch um die Hilfe der Nova Blades. Die Bündnispolitik des Sith-Imperiums ist jedoch nicht fehlerlos und Gestalten wie die Nova Blades sind eindeutig keine zuverlässigen Bündnispartner.

Warum oder wie konnte sich das Sith-Imperium so wandeln? Die offensichtlichste Erklärung ist wohl, dass Darth Ravage sein Amt als Außenminister verloren hat. Unter Ravage war die imperiale Außenpolitik eher von Expansionsgelüsten geprägt, doch sein Nachfolger scheint eine andere Strategie zu verfolgen. Darth Xarion ist ein relativ unbeschriebenes Blatt und sein oder ihr Auftritt als NPC steht noch aus. Was wir von Xarion wissen beschränkt sich auf sein Aufgabengebiet, nämlich die Sphäre für Expansion, Diplomatie und den Imperialen Geheimdienst. Darth Xarion und sein Ratskollege (oder seine Kollegin, wer weiß das im Moment schon) Darth Anathel waren jedoch einst bittere Rivalen, etwas das man entweder von Wookieepedia oder aus dem Beschreibungstext einer Crew Skills-Mission wissen kann. Anathel ist nun der für Mysterien, Sith-Philosophie und Altes Wissen zuständige Ratsherr, womit sich die beiden Todfeinde zum Wohle des Imperiums kaum in die Quere kommen dürften. Der Gegensatz zum alten Dunklen Rat könnte kaum größer sein, denn dort wurden Rivalen in überlappenden Einflusssphären eingesetzt, sodass sie sich gegenseitig sabotieren konnten. Nach Acinas Ratsreform gehören solche desaströse Pattsituationen jedoch der Vergangenheit an. Stellt sich nur die Frage, wie gut Darth Xarion und Darth Krovos zusammenarbeiten, immerhin befehligt letztere wohl das gesamte imperiale Militär und wäre nur gezwungen Befehle von Kaiserin Acina anzunehmen.

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kurosch, Sonntag, 14. April 2019, 14:51
Was die Chiss angeht, stehen diese als xenophobische und isolationistische Rasse allen Nicht-Chiss misstrauisch gegenüber.
Gemäß dem Kodexeintrag des Copero-kapitels betrachten Chiss zudem Machtanwender als genetisch minderwertige Lebensformen und verfolgen Chiss-Machtanwender konsequent im eigenen Reich. Diese werden hingerichtet oder medikamentös/chirurgisch "deaktiviert". Im besten Fall erfolgt die Verbannung und der Ausschluss aus der Ascendancy.

Das Sith-Imperium ist IMHO für die Chiss eine nützliche Schachfigur - mehr aber auch nicht. Die Rückeroberung der beiden Chiss-Welten mit Hilfe der Sith-imperialen Truppen ist da ein Paradebeispiel:
Während das Zakuul-Imperium die galaktische Republik und das Sith-Imperium demütigten und durch horrende Abgaben ausbluteten, schloss die Chiss-Ascendancy ein Geheimbündnis mit Zakuul. Zwei Welten mussten aufgegeben werden, aber das restliche Reich blieb unangetastet. Während auf Republik- und Sith-Imperiumswelten extreme Versorgungsnöte herrschten, legten die Chiss Vorratslage im Reich an und gaben offiziell an, dass es ihnen genauso schlecht gehen würde. Überprüfen konnte das Sith-Imperium diese Falschinfo nicht, da ihnen gemäss Bündnisvertrag mit den Chiss der Zutritt zur Ascendancy verwehrt war.

Und kaum brach das zakuul-Reich zusammen pochten die Chiss auf die Bündnisvereinbarungen, so dass das Sith-Imperium ihnen bei der Befreiung der beiden Welten helfen mussten.

Ich denke, dass die Ascendancy ein Interesse daran hat, dass die Patt-Situation zwischen dem Sith-Imperium und der Galaktischen Republik permanent besteht, da es nicht im Interesse der Chiss sein kann, dass eine der beiden Seiten gewinnt. Denn dann hätte diese Seite den Rücken frei, sich der Ascendancy zuzuwenden...

pfannenstiel, Sonntag, 14. April 2019, 15:38
Die Einstellung der Chiss gegenüber Machtnutzern dürfte sich ja über die Jahrhunderte dann gewandelt haben, wenn man Zahns jüngstes Werk betrachtet. Da dienen die machtsensitiven Chiss (die allerdings ihre Machtfähigkeiten verlieren wenn sie älter werden) als Navigatoren, was die Unbekannten Regionen für die Chiss navigierbar macht.

kurosch, Sonntag, 14. April 2019, 22:41
Ja, da stimme ich mit Dir überein. SWTOR ist ja ein gutes Jahrtausend vor den Thrawn-Romanen angesiedelt.

Das Ganze wird noch dadurch kompliziert, dass in dieser Zeit die Chiss irgendwie ihre Isolierung extrem gesteigert haben müssen, da sie zur Zeit von SWTOR (zumindest für das Sith Imperium) nichts Unbekanntes waren.
Als Thrawn als Kommandant der Springhawk erstmalig im Roman "Die Kundschafter" auf Schiffe der Republik stieß, war ihm die Gegenseite völlig unbekannt.

Die neuen Kanon-Romane brachten nun auch noch legitime Chiss-Machtnutzer sowie einen potentiellen Bürgerkrieg unter Fremdeinfluss ins Spiel.

Aber für SWTOR versuche ich RP-seitig die definierten Rahmenbedingungen in meinem Rollenspiel anzuwenden.
Wenn es mal ein MMO gibt, dass zur Zeit von Thrawn spielt (was ich faszinierend fände), würde ich meine RP-Parameter entsprechend anpassen.