Kaliyo und der Imperiale Agent (Kapitel X)
Anlässlich der Veröffentlichung von Kapitel X habe ich mir die Mühe gemacht 3 Imperiale Agenten durch das Kapitel zu befördern und mir auch den Story-Stream zu Kapitel X noch einmal angehört. Boyd und Freed haben nicht gelogen, das gewählte Format zur Gefährtenrückkehr überzeugt (zumindest mich). Wie Boyd & Freed schon gesagt haben, muss die Rückkehr zum jeweiligen Story-Arc passen und soll den Rückkehrer würdigen, aber auch zeigen wie er sich als Charakter entwickelt hat. Dafür braucht man aber auch den nötigen Umfang pro Kapitel und das bedeutet man muss fast ein kleines Ziost um einen Gefährten herum aufbauen.

Bei BioWare ist man sich auch bewusst wie gewisse Gefährten verhasst sind und dass bei jeder Rückkehr Stimmen laut werden, die verkünden ihnen wäre Gefährte A egal, sie kümmert nur Gefährte B. Damit wurde Kapitel X bereits umfassend beschrieben. Auch mich hat die Rückkehr Kaliyos von allen möglichen Rückkehrern vor Kapitel X am wenigsten begeistert. Doch jetzt ist sie da und ich möchte sie nicht missen. Ein Sinneswandel den ich darauf zurückführe, dass BioWares Autoren exzellente Arbeit geleistet haben. Kaliyos Rückkehr passt zur Story und treibt diese auch voran, Entscheidungen haben jetzt bittere Konsequenzen mit denen man leben muss. Wie bei jedem Gefährten gibt es allerdings auch 7 Klassen die diesen nicht kennen, weshalb man bei einer Rückkehr viel Wert darauf legen muss, den Rückkehrer auch den anderen Klassen vorzustellen. Und genau damit hatte ich dieses Wochenende einigen Spaß.

Neben drei Agenten habe ich auch vier Kopfgeldjäger durch Kapitel X geschleust und nicht nur, um mir Blizz zurückzuholen. Kaliyos Anarchismus deckt sich nämlich mit den Wertvorstellungen meines dunklen Mandalorianers. Zakuuls verhätschelte Gesellschaft und das Vertrauen der Imperatoren auf ihre Droidenarmee und eine Legion Lichtschwertträger stoßen meinen traditionsbewussten Mandalorianer regelrecht ab. Zakuul hat seinen Triumph nicht verdient, es ist unwürdig und verstößt gegen alles wofür die Mandalorianer stehen und kämpfen. Ein Team-up mit Kaliyo ist für ihn naheliegend. Mein dunkler Söldner, der keine besondere Liebe für die Mandalorianer und ihren Lebensstil aufweist hat sich ebenfalls mit Kaliyo verbrüdert, weil er ihren Stil mag und sie auch ganz nützlich findet. Ein pseudopolitischer Adrenalinjunkie - so sieht er Kaliyo, aber aus ähnlichen Gründen wurde er Kopfgeldjäger.

Nach 5 Jahren

Imperiale Agenten erfahren nicht nur mehr über die Dinge, die Kaliyo antreiben und was sie in den letzten 5 Jahren getrieben hat, sie werden auch ganz anders begrüßt. Wenn einem Kaliyos Abschiedsbrief an romantisch involvierte Agenten bereits etwas aggressiv vorkam, ihr Empfang ist es ebenso. Kaliyo hielt den Agenten 5 Jahre lang für tot und dieser Tod ist einer der Gründe für ihren Rachefeldzug.

Andere Klassen erfahren es nur beiläufig, aber Kaliyo vermisst die gute alte Zeit als Partner des Agenten. Nicht wegen des Sith-Imperiums, aber wegen der Action. Kaliyo vermisst den Agenten und hat auch einige Tricks von diesem gelernt. Nach dem Treffen mit der Tochter des Überwachungsaufsehers kann man das sogar kommentieren. Kaliyo kam ohne Unterstützungsnetzwerk nach Zakuul und baute sich ihre eigene kleine Organisation auf, ein Ziffern-Agent hätte es nicht besser zu machen verstanden.

Kaliyo ist immer noch Kaliyo, sie steht auf Explosionen und Chaos, aber sie hat nach 5 Jahren allem Anschein nach ihre Loyalität zum Agenten entdeckt. Kurz gesagt, man hat den Eindruck der gereiften Kaliyo auch vertrauen zu können. Doch hinter der scheinbar gemäßigten Fassaden pocht immer noch das gleiche Herz. Kaliyo ist mehr denn je eine Terroristin, wenn auch nicht gerade die politischste. Imperium, Republik, Allianz - ihr egal, Hauptsache sie bekommt was sie will. Und das ist Rache, Kaliyo ist die Verkörperung des rachsüchtigen Fremdlings der in 5 Jahren alles verloren hat.

Unter anderen Umständen würde Kaliyo wohl zu einer der neuen Schurkinnen werden, aber wegen ihrer undurchsichtigen moralischen Standards auch zu einer Anti-Heldin werden. Kaliyo tritt nie für etwas ein, es gibt nur Dinge gegen die sie kämpft. Und sie wird immer so bleiben, wobei sie in ihrem Leben bereits mehr Erfahrungen gesammelt hat als andere Gefährten in ihrer gesamten Existenz. Kaliyo war schon so gut wie alles und hat mit fast jeder Fraktion der galaktischen Unterwelt gearbeitet. In den Augen meiner Schmuggler, Kopfgeldjäger und Agenten macht sie das zu einer wichtigen Kontaktperson, aber auch einer möglichen Belastung.

Romantik

Ich wusste gar nicht, dass ich auf meinem Saboteur ursprünglich eine Romanze mit Kaliyo eingegangen bin. Aber so kann ich zumindest eines bestätigen, man kann seine Beziehung zu Kaliyo wiederaufnehmen. Die Flirt-Versuche meines Söldners wies Kaliyo allerdings zurück, sie scheint noch sehr an ihrem Ex-Partner zu hängen. Ist eine Kaliyo-Romanze des Agenten vielleicht sogar kanonisch?

Vor Fallen Empire war Kaliyo keine Person mit der mein Chiss-Agent eine Beziehung eingegangen wäre (ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich dachte ich hätte die Gefährtenquest offen gelassen oder sonstwie den Beziehungspart vermieden), aber Zakuul hat alles verändert. Mein Agent war eine Art Thrawn, er arbeitete für das Imperium, werkelte aber an seiner eigenen unabhängigen Organisation. Als Lana Beniko Ministerin des Sith-Geheimdiensts wurde wurde er mit umfassenden Vollmachten und Freiheiten ausgestattet, die ihm de facto seine völlige Unabhängigkeit zusicherten. Jahre zuvor hatte er außerdem den Schwarzen Kodex für sich behalten und Ardun Kothe mit dem Eingeständnis zurückgelassen, dass er Kothe durch sein Vorbild zu einem besseren Menschen gemacht hätte. Mein Agent war mehr oder weniger hell, er setzte lieber auf Manipulation als Gewalt.

Doch Fallen Empire hat alles ruiniert. Job weg, Schiff weg, "Familie" weg und seit Kapitel IX hat man nur sein Schiff und einige Begleiter zurück erhalten. Nur kann man einigen von diesen neuerdings umso weniger vertrauen als je zuvor (SCORPIO!). Andere wie Lokin und Kaliyo wirken allerdings nostalgisch und regelrecht gemäßigt. Man hat alles verloren und doch seine Fähigkeiten und Talente behalten. Was wird aus dem besten Geheimagenten der Galaxis, wenn man ihn irgendwo in einen Kerker wirft und er erst nach 5 Jahren von seinem gekündigten Ex-Boss befreit wird? Die Loyalität eines schon vorher wankelmütigen Agenten wird noch weiter reduziert.

Ich rede mir ein mein neutraler Agent und Kaliyo wären in ihrem Schmerz und ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit und Freiheit vereint, auch in romantischer Hinsicht. Während Kaliyo allerdings ziellos ist bemüht sich mein Agent darum sich etwas neues aufzubauen und zurückzuschlagen. Aus dem hellen Agenten wurde ein konsequenter Thrawn, der im Ewigen Imperium eine Gefahr sieht, die neutralisiert und für die Ewigkeit unschädlich gemacht werden sollte. Da kreuzen sich seine Interessen mit Kaliyos, er ist immer noch der Geist, der durch die Galaxis wandert und Probleme eliminiert. Damit dürfte auch Kaliyo seinerzeit so ihren Spaß gehabt haben.

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ckorvinus, Montag, 15. Februar 2016, 11:16
Wie immer ausgezeichnet geschrieben!
Kapitel X war für mich das bisherige Highlight, was aber auch daran liegen mag, dass es uns nun endlich erlaubt wurde, zurückzuschlagen und Tod und Verderben nach Zakuul zu bringen.

Mich würde nun allerdings brennend interessieren, ob Instant-Lvl-60-Agenten als kanonischen Background eine Romanze mit Kaliyo bekommen, oder nicht. Mein Agent hatte sich als patriotischer Imperialer mit Temple zusammengetan, weshalb auch keine Flirt-Option auftauchte. Wer weiß, vielleicht taucht Temple irgendwann zusammen mit den Chiss wieder auf? Der Wilde Raum grenzt ja schließlich an das Territorium der Chiss.

pfannenstiel, Montag, 15. Februar 2016, 11:33
Und die Chiss müssten Zakuul ja auch als Bedrohung betrachten, auch wenn sie nie einen Erstschlag gegen das Ewige Imperium ausführen würden. Aber Scouts könnte man ja einschleusen, vor allem als Spione ausgebildete Scouts!

kurosch, Donnerstag, 18. Februar 2016, 10:25
In den Hoth-Sternenfestung-Dialogen gibt es u.a. die Antwort, dass die Angreifer gegen die Zakuuls auf Hoth aus verschiedenen Militäreinheiten, darunter Truppen des Chiss-Reiches bestehen.

Demnach hat es wohl einen Zakuul-Angriff gegeben, der es den Chiss gestattet gegen die Zakuuls mit allen militärischen Optionen vorzugehen.

pfannenstiel, Donnerstag, 18. Februar 2016, 10:42
Bleibt die Frage ob sie auch reagieren werden, immerhin haben sich ihre Verbündeten in Form des Sith-Imperiums ja unterworfen. Diplomatisch wäre es sicher ein Problem, wenn die Chiss eingreifen und die Sith nicht.