Freitag, 12. Februar 2016
Kapitel X Anarchie im Paradies (Kapitel X Review - Teil 3)

Mehr Ziost

Ein Jahr nach Ziost darf man sich als Fan der Story freuen, dass nun wohl monatlich ein Story-Packet geschnürt wird. Und als Beilage wird einem der andere Content serviert. Kapitel X bringt uns ein Crafting-Update, XI eine Solo-Arena, XII ein Kriegsgebiet und XIII vermutlich eine neue PVP-Arena, während uns XIV womöglich ein neues Daily-Gebiet liefert. Monatlich neuer Content, sofern nichts aus dem Ruder läuft. Damit bin ich zufrieden, weshalb ich das Veröffentlichungsmodell gar nicht kritisieren möchte. Btw wenn die Gerüchte über eine Ops im Sommer stimmen, dann wäre diese wohl für Kapitel XV oder XVI geplant.

Kapitel X hat etwas von seinem Glanz verloren, weil man die Eternal Championship auf Kapitel XI verschoben hat. Diese ist vermutlich ein innovativer Daily-Ersatz, mit dem man vom Töte 20 Ginx oder Zerstöre 3 Generatoren-Konzept wegkommen wollte. An farmbaren Content wird dringend Nachschub benötigt, aber die 4 Wochen-Abstände sind ideal gewählt, da bleibe zumindest ich motiviert und bin gespannt was als nächstes kommt. Meine Befürchtung nichts zu tun zu haben hat sich zu einem hoffentlich geht sich das bis dahin noch aus gewandelt. Und jedes Monat wird es auch eine Abonnentenbelohnung geben, wieder etwas worauf man sich freuen kann, auch wenn die Belohnung dann etwas mau ausfällt. Sei's drum, im Gegensatz zu früheren Jahren erhält man nun jedes Monat etwas und bezahlt nicht länger Leermonate in denen gar nichts passiert.

Der Umfang

Anarchie im Paradies spielt sich vorwiegend auf Zakuul ab, das Kapitel beginnt aber in der Basis auf Odessen. Das ist erzählerisch auch völlig korrekt und passt zum größeren Ganzen, der Fremdling kämpft im Ewigen Imperium, weshalb die weitere Galaxis und seine Ex-Gefährten "noch" nichts von seiner Rückkehr wissen. Zakuul hat eine ikonische Architektur, egal wo man sich bewegt und es würde mich auch irritieren wenn es nicht so ist. Dementsprechend bin ich überrascht, wenn man sich über die wiederverwerteten Assets aufregt (vor allem wenn diese Aufregung sehr gekünstelt wirkt). Dass man auf Zakuul von Skytroopern und Rittern verfolgt wird sollte einen jetzt auch nicht überraschen.

Insgesamt fügt das neue Kapitel der Welt nur einige neue Instanzen hinzu, die auch nicht relativ tiefgehend angelegt sind. Doch Zakuul und seine Distrikte wurde eben für genau diesen Zweck geschaffen, verschiedene Kapitel beherbergen zu können.

Zeitlich bewegt sich das ganze im Rahmen der bisherigen Kapitel und eher auf dem Level eines Kapitel VIII. Die Story ist jedoch prägnanter und da man sich auf einen neuen Gefährten konzentriert hat wirkt das Kapitel an Charaktermomenten reichhaltiger als Kapitel VIII. Was man jedoch genau wie in Kapitel VIII versucht hat ist die eher kurzen Questabschnitte mittels Trash zu strecken. Nur lauert einem der Trash nicht auf, er spawnt und läuft auf einen zu. Zumindest stehen aber nicht mehr alle 20 Meter Trash-Packs herum, die mich Kapitel VIII bei der xten Wiederholung hassen ließen. Ich finde den Zwang zwischen den Story-Sequenzen Kämpfe liefern zu müssen in Kapitel X deutlich besser gelöst als in Kapitel VIII.

Konsequenzen

Über meinen neu entdeckten Respekt für Kaliyo habe ich in Teil 1 dieser Review bereits berichtet, nun möchte ich mich den Entscheidungen an sich widmen.

Laut einem der Entwickler-Streams im Jänner soll Kapitel X zwei wichtige Entscheidungen bieten, von denen eine sofortige Wirkung zeigen kann und die andere später. Ich glaube es handelt sich da um ein Missverständnis und gemeint ist die gleiche Entscheidung, die sofortige und langfristige Konsequenzen zeigen wird.

Damit sich Koth Vortena und Len verabschieden muss man nur in Kapitel III den Sonnenreaktor explodieren lassen. Um Sergeant Ralo los zu werden war es wohl notwendig Marrs Flaggschiff in Kapitel I in die angreifenden Kreuzer zu rammen. Kaliyo bietet einem nun eine Möglichkeit eine weitere Gräueltat zu vollbringen, nach der es Koth & Co einfach genug ist. Als man die Entscheidung in Kapitel III traf kommentierte Koth das Geschehene mit nur einem einzigen Satz, danach verhielt er sich Mördern gegenüber genauso freundlich wie Helden. Erst in Kapitel IV brachte er bei der Suche nach Teilen für die Gravestone die zivilen Opfer aus Kapitel III noch einmal zur Sprache. Aber auch da konfrontiert er einen noch sehr höflich und zurückhaltend, sodass man Koths Verbitterung leicht übersehen könnte. Koths Kritik an Senya ist emotionaler als am Fremdling und der hat weit mehr Unschuldige auf dem Gewissen. In Kapitel IX kommt es jedoch zum Bruch mit Koth, der für Mörder auch als Beziehungs-Option ausscheidet. Koth beklagt sich während der Feier bitter über das Verbrechen in Kapitel III und läuft davon, aber zunächst hängt er auch noch freundlich an der Bar ab. Vielleicht hätte man die Dramatik seiner Aussagen in einem Vier-Augen-Gespräch besser zur Geltung bringen können.

In Kapitel X stürmt Koth aus der Kommandozentrale und versucht offscreen die Gravestone zu kapern. Die Szene hätte imo besser funktioniert, wenn Koths Bedenken schon vorher mehr Impact auf die Story gehabt hätten, das Branching der Story hätte hier ruhig etwas subtiler, aber allgegenwärtiger sein dürfen. Wie gesagt, man hat sich mehr Mühe gegeben das Verhältnis Koth vs. Senya zu illustrieren, als Koths Verhältnis zum Fremdling ins Rampenlicht zu rücken. Koths Entscheidung an sich ist jedoch höchst verständlich. Er will Zakuul schützen und vor den Bösen retten, doch stattdessen hat er sich nun mit Terroristen eingelassen, die das Ewige Imperium zerstören anstatt reformieren wollen. Koth und die Allianz haben vielleicht das gleiche Ziel, aber andere Vorstellungen über die Nachkriegsordnung.

Langfristig wird sich das Geschehen auf Zakuul in Kapitel X sicher auf das Verhältnis der Allianz zu Zakuul auswirken. Man vergrault somit ja auch potentielle Verbündete im Ewigen Imperium und stellt sich auf die Seite jener die Zakuul niederbrennen würden. Vergeltung statt Versöhnung.

Emotionen

Kapitel X hat es für mich geschafft einen mir verhassten Charakter für mich sympathisch zu machen. Zugleich bin ich gespannt wohin Koths Verrat mich in der Zukunft führen wird.

Was jedoch wirklich wichtig ist, ist der Umstand welchen Aufwand BioWare eingeht, nur um alte Gefährten zurückzubringen. Ich empfinde Kaliyo in Kapitel X als perfekt getroffen und würde das Kapitel auch als würdige Rückkehr bezeichnen. Ich bin mit dem Kaliyos Rückkehr sehr zufrieden und nun steht ja demnächst bereits Major Jorgans Rückkehr an. Da Charles Boyd als Trooper-Autor, Schöpfer Havoc Squads und Aric Jorgans vermutlich der Autor von Kapitel XI sein wird und außerdem Lead Writer ist bin ich wirklich sehr gespannt, ob Kapitel XI nicht vielleicht noch besser sein könnte als Kapitel X.

Kapitel X erlaubt es dem Spieler zurückzuschlagen, etwas das ich mir seit letzten Oktober von Fallen Empire wünsche. Und Kapitel XI dürfte uns die Möglichkeit nahe bringen eine Guerillabewegung auf Zakuul zu gründen und Einheimische gegen das Ewige Imperium zu mobilisieren. Für einen altgedienten Strategiespieler werden da Träume wahr, der Allianzkommandant tut all das, was man ihm empfehlen würde. Wenn man Datamining zu den Inhaltsangaben von Kapitel XI-XV miteinbezieht, dann muss ich zugeben, dass der Rest von Season 1 genauso verläuft wie ich ihn mir wünschen würde. Was die Story betrifft hat BioWare mein Vertrauen zurück gewonnen, das nach der Ankündigung von Fallen Empire eine Zeitlang im Sinkflug war. Ewiger Thron, Ewige Flotte, Unsterblicher Imperator, Dunkler Prinz - das wirkte alles so weird und wie ein grober Bruch mit allem wofür SWTOR bis dahin stand. Nach Monaten habe ich mich damit abgefunden, dass das eben der gewählte Kurs ist, aber erst jetzt finde ich Gefallen am Setting der Story, weil die Chance besteht, dass dieses Ewige Imperium untergehen wird und Valkorion/Vitiate noch andere zwielichtige Pläne verfolgt. Im Kampf gegen eine dritte Fraktion wurde der Spieler selbst zu einer dritten Fraktion zwischen Republik und Imperium. Ich hoffe die Allianz bleibt einem als Machtbasis erhalten, aber man möge sich in Season 2 auch wieder einmal den alten Fraktionen widmen, die von bisher nur angesprochenen Problemen geplagt sind. Valkorion sagt er sieht im Spieler das Potential eines Herrschers und mein eigenes Imperium zu regieren ist etwas das ich nicht ablehnen würde.

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Die kleinen Dinge: Blizz, Jawas und HKs neuer Motor (Kapitel X Review - Teil 2)

Blizz Rekrutierungsquest

Blizz ist...

wahrscheinlich der bekannteste Jawa des Star Wars-Universums,
eine wahre Legende (seit SWTOR Teil der Star Wars Legends ist),
ein Kopfgeldjäger,
ein Erfinder,
der MacGyer einer weit weit entfernten Galaxis!

Und nun ist Blizz zurück, also packt die Büroklammern und Gummiringe aus, es wird Zeit die Ewige Flotte mit einem Geniestreich lahm zulegen.


Bringing the Jawas to... Hoth

Findige Denker werden vielleicht bereits vor Jahren festgestellt haben, dass die Panzerfahrzeuge der Piraten von Hoth etwas an Sandcrawler erinnern. Vielleicht weil man Kopfgeldjäger war und sich an Blizz Ausführungen über den weißen Sand erfreute. Tatooine und Hoth, beides sind Wüsten. Dass Blizz also später seine eigene Crew nach Hoth brachte ist gar nicht so verwunderlich. Wie sauber Jawas ihre Wüste halten kann man ja beim Vergleich von Tatooine und Jakku feststellen und dank der Bemühungen der Jawa-Gesellschaft für Umweltschutz ist Hoth in Episode V auch längst frei von allen Wracks.

Nach dem Verschwinden des Kopfgeldjägers hat es Blizz mit gestärktem Selbstwertgefühl wieder nach Hoth verschlagen, doch diesmal hat er seinen eigenen Clan mitgebracht. Blizz als Anführer, wer hätte das gedacht, aber seine Jahre an der Seite des Kopfgeldjägers dürften ihn einen ausgeprägten Geschäftssinn gelehrt haben. Nach den Verlusten der verschiedenen Piraten-Clans in den Klassenstorys, dem Planeten-Arc und schließlich durch Zakuuls Sternenfestung dürfte es deutlich friedlicher auf Hoth geworden sein und in dieses Machvakuum scheinen nun verschiedene Plünderer-/Schrottsammler-Gangs vorzustoßen.

Dass das technische Genie des kleinen Blizz eine wertvolle Bereicherung für die Allianz wäre liegt auf der Hand, wenn man daran denkt wie er sich in bester MacGyver/A-Team Manier Waffen baut oder aus Zellen befreien kann. Und wenn die Ewige Flotte zu Schrott würde... Utini! Exklusive Verwertungsrechte für Herrn Blizz Jawa-Mann, zuletzt wohnhaft in der Eiswüste von Hoth. Vermutlich habe ich den Witz jetzt überstrapaziert.


Schrottsammeln

Die Blizz-Rekrutierung besteht aus 3 Teilen. Teil 1: Schrott sammeln und auf Einfluss 10 gelangen, Teil 2: 4 von Blizz Konsorten aufsuchen, Teil 3: Mit Blizz und Konsorten eine Ugnaught-Gang überfallen. Jawa Gang Wars und einer hat sogar einen Flammenwerfer! Burned to death on Hoth.

Das Schrottsammeln ging zumindest bei mir relativ rasch. Man sollte Ausschau nach den blau leuchtenden Trümmern halten, was im weiß-bläulichen Farbschema Hoths und angesichts unzähliger grauer vereister Wracks nicht ganz so leicht ist. Aber viele Spieler übersehen die Dinger einfach und abhängig vom Zufallsgenerator kann man zwischen 1-5 Schrottstücke aus einem Wrackteil ziehen. Außerdem taucht gelegentlich ein Ugnaught-Kampfroboter auf, den zu zerstören einem ebenfalls Schrott als Loot beschert. 20 Schrott-Stücke reichen um Einfluss 10 zu erreichen. Kopfgeldjäger sollten es deutlich einfacher haben. Allerdings muss man für Blizz Rekrutierung erst einmal Kapitel X abgeschlossen haben, warum auch immer.

Blizz Gang

Bei meinem Durchlauf hatte ich keine Probleme damit die vier Jawa-Kontakte zu sehen oder anzuklicken, aber ich kann mir vorstellen, dass sie das gleiche Problem haben wie die DNA-Probe des Sarlacc in der Lokin-Rekrutierungsquest. Manchmal muss man wohl die Instanz wechseln oder mangels Zweitinstanz auf die Festung und zurück wechseln. Reloggen soll ebenfalls helfen. Schuld ist vielleicht die nicht immer ganz reibungslose Open World Instanzierung oder wie man es auch immer nennen will, wenn Questteilnehmer etwas sehen, dass alle anderen nicht sehen können. Wer wie heißt und wem man was geben muss (wofür es zwei geheime Erfolge gibt) lässt sich am einfachsten auf Dulfy nachlesen.

Ugnaughts

Die kleinen Schweineköpfe bekommen auf dieser Quest wirklich ihr Fett weg und es gibt auch für sie einen geheimen Erfolg. Man muss alle 9 Trashgruppen töten, die innerhalb der Höhle herumstehen. Das klingt relativ einfach, aber einige Gruppen bestehen auch aus einem einzigen Ugnaught, der nur dann den Rest ruft, wenn er attackiert wird. Im nächtlichen oder abendlichen Tunnelblick könnte man den einen oder anderen Ugnaught, der anteilnahmslos zusieht wie man seine Kollegen abschlachtet, schon mal übersehen. In seiner Situation würde ich auch nicht gesehen werden wollen.

Ein Guss Tuno-Teaser

Am Ende gelangt Blizz in den Besitz eines Holoprojektors, der von einem seltsam nach Guss Tuno klingenden "Jedi-Mann" bestellt wurde. Deshalb dürften die beiden Missionen also miteinander verschränkt sein. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit "Jedi" Tuno.


Der Gesamteindruck

Die Blizz-Rekrutierungsquest hat was andere Gefährten-Nebenmissionen seit Fallen Empire vermissen lassen, nämlich Abwechslung. Für diesen Zweck hat man Mechaniken aller bisherigen Allianz-Missionen vermischt. Man sammelt (wie im Fall Qyzens und Talos) Items ein, gelegentlich spawnen dabei Gegner. Danach reist man von A nach B, nach C und nach D, um Blizz Partner zu kontaktieren (erinnert etwas an Xalek, die Dialogoptionen erinnern hingegen an Nico Okarr) und schlussendlich kämpft man sich durch Trash bis ans Ende einer Höhle, wo dann der nächste Begleiter geteasert wird (ein bisschen wie im Fall von Talos Doktorarbeit über Dashade, auf die Dr. Oggurobb zu sprechen kommt).

So wird die Blizz-Rekrutierung zwar länger, aber ohne nervig zu sein wie bei Qyzen (wenn die Gebiete überfarmt sind, wobei das bei Schritt 1 auch passieren könnte, dafür kommt man aber schneller an die 20 Teile). Das ganze ist natürlich humorvoll aufgebaut und so zumindest bei den ersten Malen deutlich witziger als bierernste Szenarien wie Xaleks Massaker auf Ilum. Sofern man sich die Dialoge anhört. Aber selbst mit Skips, ein Jawa mit Flammenwerfer... muss ich mehr sagen? In Schritt 3 marschiert man mit Blizz und dessen Jawa-Gang gegen eine Gruppe feindseliger Ugnaughts. Ugnaughts vs. Jawas klingt schon wie humorige SW Fan Fiction.

Sofern einem nicht die Instanzierung einen Strich durch die Rechnung macht (Überfarmung bei Schritt 1, fehlende Spawns in Schritt 2) lassen sich Fortschritte auch rasch und schnell erzielen.

HK-55 kehrt zurück! (mit Gefährtenanpassung)

Die Rückkehr von HK-55 war absehbar und wahrscheinlich sogar von Anfang an geplant. Nur das HK-55 Bonus-Kapitel (das intern als Season 2 Kapitel 0 bezeichnet wird) könnte wirklich auf neuen Tonaufnahmen basieren, die im Laufe des kommenden Frühlings entstehen sollten. Ich halte es sogar für möglich, da HK als Hauptcharakter zurückkehrt, dass man ihn in Season 2 ohnehin wieder an seiner Seite hätte. Was also als Abonnenten-Belohnung vergeben wird ist ein Prolog, der in Season 2 vielleicht mit einer Dialogzeile zusammengefasst wird. Aber wie in Season 1 und im Fall von HK-51 und Treek wird es in Season 2 vielleicht einige Cameos dieser Art geben bzw. vielleicht auch Dialogzeilen exklusiv für Besitzer bestimmter Gefährten oder wenn man HK rekonstruiert, neukalabriert und schließlich auf seine Solo-Mission entsandt hat.

Was vergleichbare Allianzquests betrifft befindet sich die Rekrutierung von HK-55 auf dem Level von Xalek. Der Zeitaufwand ist relativ unveränderlich, weil man auf Freigaben warten muss und bei Xalek hatte man Reisewege vor sich, die sich zwar etwas, aber nicht ganz verkürzen ließen.

Der Beginn

Während andere Allianzquests sofort in den Classic Conversation Mode springen spielt man bei HK-55 zuerst noch mit dem vertrauten Cinematic Mode. Im Vorspann zerlegt HK erst einmal gepflegt verschiedene Kampfdroidenmodelle und bedroht dabei fast die eigenen Rekonstruktionsingenieure. Für einen Moment hat man da die Hoffnung, dass sich BioWare sogar ganz von den "Trauerrändern" der Allianzquests lösen würde, zumindest in Content der nicht schon vorgefertigt in der Schublade liegt. Diese Hoffnung wird leider schnell zerschlagen, aber vielleicht war es ein Test? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Szenarien

Schon in Kapitel VIII wurde klar, dass HK kein Backup seiner Persönlichkeitsmatrix und seiner Erinnerungen vornehmen wollte. Der HK-55 den man kannte ist also tot. Der wiederauferstandene HK klingt zumindest in meinen Ohren mehr nach einem echten mörderisch veranlagten HK und nicht mehr wie der brave Leibwächter aus Kapitel IV-VIII. Man kann HKs Persönlichkeit nun im Questverlauf auch direkt ändern, die Frage wäre natürlich, ob sich das irgendwann auch ingame auswirkt. Ich glaube es könnte im HK-Bonuskapitel entsprechende Szenen geben, gerade beim Umgang mit VIPs denke ich etwa daran, dass damit der von Dataminern ersphäte Exarch oder sogar der Schleier gemeint sein könnten. Zudem wird jeder Bonus-Kapitel-Besitzer auch die HK-Rekrutierungsmission besitzen. Es wäre jedenfalls eine geniale Möglichkeit, um am Ende von Season 1 noch einmal zu unterstreichen, dass Entscheidungen nun Bedeutung haben.

Rollenspielerisch finde ich die Kalibrierung sehr gelungen. Man baut auf der Idee aus Kapitel IV auf, dass manche ihren HK auch liebend gerne als Killermaschine nutzen möchten. Einige Minuten lang hört man nun HK zu, wie er verschiedene Szenarien durchgeht und um Input für seine Programmierung bittet. Die über allem schwebende Frage ist, wie weit HK ohne die Anwesenheit seines Meisters gehen darf. Wen und was darf er auch ohne Autorisierung töten bzw. wie weit geht seine Lizenz zum Töten. Das schließt noch lange nicht aus, dass man HK wie in Kapitel IV selbst den Befehl erteilen könnte jemanden zu töten, den er auf sich allein gestellt nicht töten dürfte. Der ganze Kalibrierungsprozess beschäftigt sich damit welche Persönlichkeit man HK verleihen will, womit man seinem Charakter selbst aber auch einen Spiegel vorhält. Man kann in die Szenarien einiges hinein interpretieren, sodass sich interessante Graubereiche und moralische Abstufungen ergeben.


Gesamteindruck

Ein erster HK-55 Skin und die Möglichkeit sich seinen eigenen HK zu programmieren, ich habe mir wenig erwartet und das gebotene hat mich vom Hocker gehauen. Womit ich gerechnet hätte war eine Nico Okarr-Quest, bei der man HK-55 einschaltet, einige Dinge sagt und fertig. Stattdessen gibt es einen Cinematic-Vorspann, eine Quest mit anspruchsvollen Entscheidungen (da hat mich auch die KotOR-Nostalgie befallen) und eine Anpassung die verdeutlicht, dass HK-55 vom Droidenexperten Dr. Oggurobb repariert und verbessert wurde. HK-55 ist nun das fortschrittlichste Modell seiner gesamten Baureihe.

Die versteckten Erfolge

Was ich fast vergessen hatte waren die Erfolge für die Rekrutierung der neuen alten Gefährten. Als Erfolgssammler bin ich es irgendwie gewohnt, dass die Erfolge ziemlich weit unten auf der To-Do-Liste stehen. Doch BW hat mich wie bei HK wegen meiner geringen Erwartungen angenehm überrascht. Es gibt sowohl für HK-55 und Blizz geheime Erfolge und für den Töte einen Mitspieler durch HK-55 Erfolg gibt es sogar einen Vermächtnistitel (was mich daran erinnert, dass ich den auf meiner Titel-Liste nachtragen sollte). Ich finde die versteckten Erfolge in 4.1 wirklich ziemlich witzig. Mit HK einen Freund zu töten und alternative Ziele zu zerstören ist ziemlich amüsant und Blizz Jawa-Freunde sind ein witziges Pack. Ein pyromanischer Jawa mit Flammenwerfer, ein anderer der friert und sich über ein Paar warmer Socken freut.

Nachdem in 4.0 selbst sehr wenige versteckte Gefährtenerfolge zu finden waren ist Kapitel X eine wirkliche Verbesserung. Ich hoffe nun, dass es sich auch für künftige Gefährten noch einige kreative Geheim-Erfolge geben wird. Leider hat man allerdings den verbuggten versteckten Erfolg bei Treek immer noch nicht beseitigt und auch einen für die nächsten Monate nicht erreichbaren Zenith-Erfolg eingefügt, die gegenwärtig das Erreichen von 100% in der Kategorie Gefährten verhindern.

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