3.2 Review (Teil 2) - Die Handlung auf Ziost
Ehe es an das Eingemachte geht (Teil 3 - Dailies aka was ist Ziost langfristig wert) noch ein paar Bemerkungen zur Story in Game Update 3.2 und was das für den weiteren Verlauf des neuen Handlungsbogens bedeuten könnte.

Fortsetzung folgt

Nur ein Scherz ;-)

Rettet Ziost!

Ziost beginnt eigentlich sehr unscheinbar. Zu Beginn kontrolliert Vitiate einen einzigen imperialen Außenposten und man muss ihn daran hindern, dessen Ressourcen für ein Massaker an Zivilisten zu nutzen.

Kaum ist die Gefahr abgewandt startet Kanzlerin Saresh ihre Invasion Ziosts... und erzeugt einen Flächenbrand von neuen "Vorfällen". Sareshs Angriff auf New Adasta (Neu Adasta?) sorgt dafür, dass die dortige Stadtbevölkerung, ihre Truppen, sowie die imperialen Verteidiger plötzlich Opfer des Imperators werden. Saresh lässt sich nicht aufhalten und bleibt unbeirrt in ihrem Anliegen Ziost zu "befreien".

Anstatt einen Außenposten auszuschalten muss man nun eine ganze Stadt retten, während der gesamte Planet mit Krieg überzogen wird. Vitiate setzt sich allerdings durch und sabotiert den ersten Anlauf zur Stadtrettung mit einem geschickt platzierten Monolithen.

Wenn konventionelle Methoden und geniale Einfälle schon nicht helfen, dann muss wohl eine Superwaffe her. Mit einer Superwaffe, die eigentlich gedacht war die Stadtbevölkerung in Schach zu halten will man nun Vitiate die Kontrolle über ganz Adasta entreißen. Es gelingt ja auch, doch mittlerweile hat sich Vitiates Einfluss über die Stadt hinaus erstreckt. Kaum hat man seine Waffe abgefeuert und den Tag gerettet... gibt Vitiate den Spielverderber und reißt die Kontrolle wieder an sich.

Was bis zum 4. Mai zunächst nur nach leeren Worten und Vitiates übergroßen Ego klang wurde gestern wahr - Vitiate gewinnt auf Ziost so oder so und man muss zusehen, wie er eine ganze Welt vernichtet.

Die Evakuierung

Wenn man die Apokalypse schon nicht aufhalten kann, dann sollte man wenigstens versuchen möglichst viele Zivilisten zu retten. Die ersten Evakuierunsquests erhält man bereits im Startgebiet und sie passen sehr gut zum Thema.

Man verliert bei Speed Runs durch Ziost sehr schnell und leicht aus den Augen wie gelungen der Planet eigentlich ist. Bereits bei der Landung weiß man wo man ist - in einem Militärstützpunkt. Und blickt man ab und zu zum Himmel sieht man auch regen Luftverkehr, wie auf Coruscant. Als Handelszentrum des Imperiums ist Ziost nicht irgendeine belangslose Welt, sondern das Herz des Imperiums.

Die ersten Quests sind gut durchdacht, so ist die Lage derart chaotisch, dass einige Besessene auch die Freund/Feind-Erkennung der Luftabwehrgeschütze umprogrammiert haben dürften. Um die Evakuierungsmaßnahmen überhaupt in Gang zu setzen muss man etwa provisorische Landezonen einrichten und alles tun, um die Flucht der Zivilisten zu gewährleisten. Man fühlt sich etwas hin und hergerissen zwischen den Evakuierungsmaßnehmen und Bemühungen den Planeten tatsächlich zu retten.

Zu Beginn erinnert Ziost vielleicht auch etwas an Makeb. Man rettet wie auf Rep-Makeb Flüchtlinge und man sucht wie auf Imp-Makeb nach einem Weg den gesamten Planeten zu retten. Beide Seiten gehen jedoch davon aus, dass man gewinnen wird. Bisher war es auch immer so, dass es zu einem Happy End kam. Selbst Rep-Makeb flog nicht in die Luft.

Wie sich später herausstellen wird sind die Nebenquests für die Story zwar nicht so wichtig, aber sie sind das einzige bei dem man wirklich etwas erreicht hat. Ich finde es fast etwas schade, dass man die Evakuierung nicht auf Basis von Dailies fortsetzen kann. Insgesamt sind es sechs Evakuierungs-Quests, die einem geboten werden und das sind mehr als es im Daily-Gebiet gibt.

Gescheitert!

MISSION FEHLGESCHLAGEN. Ziost ist eine bittere Erfahrung für jeden Weltenretter, denn man kann den Untergang der Welt nicht verhindern. Alles was man versucht hindert den Imperator nicht daran Ziost zu zerstören. Das Ausmaß von Vitiates Zerstörungswut kennt keine Grenzen. Nur die Zerstörung Alderaans ließe sich mit Ziosts Untergang vergleichen und hat diese noch übertroffen, da der gesamte Planet zerstört wurde. In der alten Kontinuität hätte sich Ziost in den nächsten Jahrtausenden sogar soweit regeneriert, dass Luke Skywalkers Sohn hier Relikte der Sith entdecken konnte.

Wenn Darth Vader in Episode IV darauf verweist, dass die Macht weit zerstörerischer sein kann als der Todesstern, dann sollte man nach Ziost verstehen warum. Vitiate erreichte das gleiche Resultat ohne einen Superlaser.

Mit allem was der Imperator am Ende von Ziost zu Protokoll gibt hat er recht. Er hat gewonnen und selbst das beste was man tun kann ist zu wenig, um ihn aufzuhalten. Vitiates Abschiedsworte sind die ultimative Kränkung, denn er behält verdammt noch einmal recht. Nach möglichen Anlaufschwierigkeiten im ersten Questgebiet und bei der Kontrolle Meisterin Surros beginnt für den Imperator eine wahre Siegesserie. In jenem Moment als ein Monolith Agent Kovachs Pläne durchkreuzt hat der Imperator auf Ziost bereits gewonnen. Bis dahin hätte man seinen Erfolg womöglich noch verhindern können oder ich rede mir das einfach nur gerne ein.

Kanzlerin Saresh hat ihr Scherflein zur Zerstörung Ziosts beigetragen, doch auch Reps werden vom Imperator nicht verschont. Könnte sich da vielleicht eine Pest-Bomben-Strategie entwickeln, nach der Saresh mutwillig Streitkräfte opfert, um weitere imperiale Bastionen auszulöschen?

Vitiate der Unbesiegbare

Ziost stellt Vitiate trotz kleiner Anzeichen von Schwäche als unbesiegbar dar. Vitiate gewinnt haushoch und man hatte vielleicht nur den Hauch einer Chance ihn aufzuhalten. Mit dem Machtgewinn durch Ziost dürfte Vitiates Macht wiederhergestellt sein, denn Ziost erlitt wohl das gleiche Schicksal wie Nathema. Nun ist der Imperator so mächtig wie am Höhepunkt seiner Macht, er ist unsichtbar, körperlos, dadurch unverwundbar und er braucht sich auch nicht mehr vor Revan zu fürchten.

Wie soll man einen solchen Gegner besiegen? Ziost wird seiner Rolle als Epilog zu Shadow of Revan mehr als gerecht, denn auch SoR endet mit einem Versagen. Für den Rest der 3.0-Ära wird es unsere Aufgabe sein Mittel und Wege zu finden, um Vitiate aufzuhalten und zu eliminieren. Das ganze ist schon sehr episch angesetzt.

Was die Dramatik betrifft kann sich die 3.2 Story mit Oricon, Shadow of Revan, Tython&Korriban und sogar Makeb messen. Ziost steht jedoch am Beginn eines Handlungsbogens und nicht an dessen Ende, was den weiteren Handlungsverlauf umso spannender macht, aber auch die Gefahr in sich birgt, dass man sich immer wieder übertreffen muss.

Eine Abrechnung mit Vitiate war seit 1.0 vorhersehbar. Irgendwann muss Vitiate sterben und es wurde oft genug gefordert den Imperator als Ops-Boss für beide Fraktionen zu verwenden. Auf den großen Showdown läuft nun auch alles hinaus und 3.0 hat uns bereits demonstriert, wie das Ende Vitiates wohl ablaufen kann. Meine Erwartungen an Game Update 4.0 steigen nun wohl langsam ins Unermessliche, denn seit 3.0 auch Klassenstories wieder salonfähig gemacht hat könnte 4.0 entsprechend explizite Szenen verwenden, in denen jede Klasse auf das sehr wahrscheinliche Ende des Imperators reagiert.

Schon Shadow of Revan begann mit einem Knall, als man die Jedi Akademie auf Tython stürmen durfte und später Korriban zurückzuerobern hatte, doch zumindest aus imperialer Sicht setzt Ziost dem noch die Krone auf. Ziost, Korriban und Dromund Kaas waren die Kernwelten des Imperiums und eine davon ist nun Geschichte, das kann nicht folgenlos bleiben. Doch auch Korriban und Dromund Kaas wurden bereits von Reps angegriffen und davon erfuhr man bestenfalls in Ingame-Mails. Dass diese Ereignisse Einfluss auf die Story hätten vermisse ich bisher. Das Imperium wirkt als hätten die Angriffe völlig kalt gelassen und auch die Republik hält einem diese Erfolge nicht ständig vor.

Klassenstory?

Ziost bietet keine Klassenstories, die Dialoge vermitteln uns aber einen sehr guten Eindruck davon, wie BioWare mehr Klassenstory in gemeinsame Handlungsbögen integrieren kann. Es hat mich immer wieder überrascht, wie sehr die Dialoge stellenweise doch voneinander abweichen können.

Teilweise hat man bestimmten Klassen tatsächlich ihre ganz eigenen Dialoge geschenkt, während an anderen Stellen bestimmten Klassen die gleichen Dialoge zuteil werden. In der Eröffnungssequenz in der Lagerhalle reagiert Vitiate zwar mit den gleichen Worten auf Inquis und Botschafter, Krieger und Ritter erhalten jedoch auf sie zugeschnittene Worte zu hören. Der Sith-Krieger ist auf Ziost ohnehin DIE Klasse, die sich mit ihren Dialogen von den anderen abhebt. Als Krieger nimmt man Ziost ja persönlich.

In der bereits erwähnten Eröffnungssequenz werden Soldaten, Kopfgeldjäger, Schmuggler und Agenten jedoch mit den gleichen Worten vom Imperator begrüßt. Weil sie die unbeliebteren Klassen sind? Vielleicht? Aus erzählerischer Sicht macht es jedoch auch mehr Sinn, dass der Imperator Kriegern und Rittern mehr zu sagen hat, während er Inquis und Botschafter auch als Bedrohung wahrnimmt.

Klasse Story

Unabhängig von klassenspezifischen Textzeilen bietet Ziost einiges an Entscheidungsmöglichkeiten, die mir Kopfzerbrechen bereiteten und bei 22 Durchläufen immer das Gefühl vermittelten, dass ich hier keine Entscheidungen wiederholt habe. Schlussendlich geht der Planet unter und meine Taten sind egal, aber das ändert nichts.

Auf beiden Seiten die gleichen NPCs zu treffen und dieselben Quests abzuschließen war eine eher ärgerliche Erinnerung an SoR, vor allem weil ich als Imperialer von Theron Shan nicht gerade begeistert bin. Lana wiederzusehen war mir hingegen ein Anliegen, als Ministerin ist sie immerhin die Vorgesetzte meiner Imperialen Agenten. Es wäre schade, wenn man den neuen Geheimdienst wieder einfach so abschaffen würde.

Rane Kovach wird auf Ziost wohl gestorben sein, doch über sein Schicksal zu entscheiden ist einer der Gründe warum ich Ziost so einiges nachsehe. Kovach am Leben und unaufgedeckt zu lassen, war für meinen Doppelagenten einer der besten Momente auf Ziost und fast so etwas wie Teil seiner Klassenstory.

Die Nachbesprechung auf der Flotte hatte es für mich auch in sich. Mein Hexer und Lana sind keine Freunde, er misstraute Lana schon früher wegen ihrer etwas zu hellen Ansichten und hat Rane Kovach wortlos exekutiert und Lana sogar die Erklärung verweigert. Auf der Flotte spielt er den Trumpf, um Kovachs wahre Loyalität zu wissen, gegen Lana aus und drängt sie damit zum Rücktritt. Lanas emotionale Verteidigung und die kühlen Sith-mäßigen Worte meines Hexers... traumhaft, so stelle ich mir Dialoge mit einem Sith-Lord vor.

Imperiale Lana-Lover können diese nach Ziost sogar wieder einmal küssen und meine Expertise mit Ab 12-Spielen sagt mir natürlich von Küssen kann man schwanger werden. SWTOR ist kein Mass Effect, aber hinter den Cutscenes spielt sich wahrscheinlich dasselbe Szenario ab. Flirts mit Sith gehen jedoch selten gut, wenn man sich an Makeb oder Balmorra zurück erinnert. Darth Lachris wurde von den Reps ermordet und Lord Cytherat kann man selbst über die Klinge springen lassen. Möge Lana nicht die nächste sein.

Das nachgereichte Ende

Dass man fast eine Woche auf den Abschluss von Ziost warten musste störte mich sehr, denn außer einem Dialog und ein paar Schnellreisen stand nur noch sehr wenig aus. Man hätte vielleicht lieber die Landung im verwüsteten Daily-Gebiet blockieren sollen. Hoffentlich hat BioWare aus dem Feedback zum 4. Mai gelernt.

Die letzte Zwischensequenz auf Ziost hat es in sich, sie erfüllt im Grunde was der Imperator prophezeit hat und sogar die Lichter an Bord der Raumstation gehen fast aus. Man muss mitansehen wie der Imperator triumphiert und Ziost auslöscht. Mein Gedanke beim erstmaligen Betrachten der Sequenz: %&/$! Er hat's getan und ich kann ich nur zusehen.

So wie das Ende dasteht sollte man es wohl am besten genießen und nutzen, um seinen Zorn auf den Imperator zu schärfen, denn es gibt nicht viel mehr zu holen und der letzte Dialog mit Lana lässt offen, ob man sie irgendwann wiedersehen wird. Selbst wenn man Lana dazu drängt ihren Ministerposten aufzugeben könnte Darth Marr jederzeit nein sagen und Lana erwähnt selbst, dass sie wahrscheinlich in anderer Funktion zurückkehren könnte.

Theron Shan wird indessen wieder einmal beurlaubt. Nichts neues für den Spitzen-Spion und auch bisher nutzte Theron seine Beurlaubungen dafür auf eigene Faust zu ermitteln. Bisherige Fälle, aber Theron wurde doch erst vor einem Jahr eingeführt? Schon eine Weile vor SWTOR wurde Theron Shan in einem Old Republic Comic (Die Verlorenen Sonnen) eingeführt und ihm hat Drew Karpyshyn auch seinen bisher letzten Star Wars-Roman gewidmet (The Old Republic: Vernichtung). In beiden Werken kamen auch andere Charaktere vor, die wir in SWTOR noch erwarten könnten.

Ich vermute stark, dass Theron und Lana wieder auftauchen werden. Nachdem es im April wieder zwei Wochen dauernde Dialogaufnahmen in den Los Angeles gab (sogar mit Gefährtensprecherinnen, wie Kaliyos) dürften wir in 4-5 Monaten die nächsten Resultate erwarten. Ich vermute ja ein Game Update 3.4 in Septembernähe, das würde vielleicht zu den April-Aufnahmen passen. Ansonsten stünde auch noch ein 3.5 im November/Dezember zur Verfügung. Alles relativ spät, interessanter wären Hinweise darauf, dass es in 3.3 weiter geht. Immerhin war auch Geschmiedete Allianzen 2014 so geplant, dass man mit jedem Game Update einen neuen Abschnitt veröffentlichen wollte. Ein Flashpoint alle 9 Wochen war 2014 bereits möglich und im "Star Wars Jahr 2015" soll das nicht mehr möglich sein?

"Vitiate wird büßen!"

Wer Tod sät wird Tod ernten, diese einfache Lektion hätte Vitiate besser beherzigt, denn mit den Ereignissen auf Ziost wird er künftig nicht nur von der Republik und dem Jedi-Orden bekämpft werden. Nach Ziost verlangen auch die Sith Vitiates Vernichtung. Die Situation des ehemaligen Imperators ist prekär. In seinem Übermut hat er es riskiert sich alles und jedem zum Feind zu machen und alle Brücken zum Imperium niederzubrennen. Schon auf Yavin 4 haben Republik und Imperium bewiesen, dass man gegen einen gemeinsamen Feind vorgehen kann, doch nicht allen Beteiligten war das volle Risiko eines Versagens bewusst. Nach Ziost hat sich die politische Situation schlagartig geändert. Jeder weiß was der Imperator tun kann und was er beabsichtigt, es gibt nun bessere Gründe denn je für einen Waffenstillstand und eine zweite Koalition.

Für Sith ist ein Vorgehen gegen den Imperator nicht weniger wichtig, denn als Überwesen ist Vitiate mehr als jeder lebende Sith. Vitiate zu vernichten würden seinen Bezwinger zum logischen Nachfolger als Sith-Imperator küren. Der Weg zum Thron führt über die Leiche Vitiates, so unbezwingbar er auch wirkt, als Sith war man dem ultimativen Erfolg nie näher. Und eines soll gesagt sein, auch Darth Sidious nutzte den Jedi-Orden, um seine Ziele zu verwirklichen. Mit Hilfe der Jedi konnte Sidious seinen ambitionierten Schüler Tyranus jederzeit in Schach halten und die Galaxis bereits so umgestalten, wie er sie als Imperator regieren wollte. Die Jedi glaubten daran für eine gute Sache einzutreten und die dunkle Seite zu bekämpfen, doch in Wirklichkeit dienten sie ihr. Ich begrüße eine zweite Koalition mit der Republik daher, denn mit Hilfe der Republik kann das Imperium zu neuer Stärke gelangen. Und als Vowrawn-Unterstützer bleibt mir zu sagen: Imperator Vowrawn 2016!

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clennarth, Donnerstag, 7. Mai 2015, 01:55
Jetzt bekommt das imperiale Flaggschiff, die Ziost Shadow eine ganz neue Bedeutung. -.-

pfannenstiel, Donnerstag, 7. Mai 2015, 09:25
Gut, dass man als Sith das Tragen von schwarz schon gewöhnt ist.