Montag, 22. Februar 2016
Kapitel XI ist von Randy Begel


Der ehemalige Trooper-Autor hat das Kapitel mit Aric Jorgan beigesteuert. Nach der Ankündigung, dass Alexander Freed das Mando-Kapitel übernommen hat... verkehrte Welt?

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Ewige Champions: Dailies 4.0

Dailies 4.0

Seit dem Start von 4.0 habe ich keine einzige Daily abgeschlossen und doch sehr viel Zeit mit wiederholbaren Solo-PVE-Content verbracht. Je mehr Twinks man hat, desto eher lassen einen tägliche oder wöchentliche Beschränkungen kalt. Gerade mit den Weeklys hat man vor 4.0 auch dafür gesorgt, dass selbst Dailies oft nur einmal wöchentlich gelaufen wurden (pro Charakter), um die entsprechende Weekly (mit-)abzuschließen. Dass in 4.0 die Heldenquests zu neuen Dailies wurden war ein geschickter Schachzug, vor allem mit den unglaublichen Reiseerleichterungen und dem Level-Sync-System. Man konvertierte schlichtweg kaum genutzten Content in Dailies, aber diese Dailies sind offiziell Weeklys.

In ihrer Kürze sind so einige der Heldenquests unschlagbar und vor allem multipliziert sich der Gewinn mit jedem Mitspieler in seiner Gruppe. Heldenquest-Runs mit einem Partner verdoppeln den Umsatz, den man mit den Questbelohnungen verdienen kann und schneller gehen sie oft auch, jedenfalls wenn keiner der Beteiligten den Rest der Gruppe sprichwörtlich runterzieht.

Doch Credits sind nicht das einzige was man mit den Heldenquests als 4.0 Dailies in Verbindung bringt. Neben den 2 Elite-Auszeichnungen und 5 einfachen Auszeichnungen pro Quest erhält man auch Allianzkisten und diese sind praktisch wieder einen Batzen Credits wert, da man aus ihnen wertvolle Gefährtengeschenke, gelegentlich auch Credits und vor allem Rüstungsteile erhalten kann, die sich für ein paar Tausender beim nächsten GONK-Droiden verkaufen lassen, außer man sammelt die Vermächtnissets, doch selbst dann braucht man wohl keinen 20. Arkanischen Soldaten-Helm. Die Allianz-Kisten sind eine innovative Erfindung, die auch mich immer wieder dazu verleiten die 4.0 Dailies zu laufen, nur um eine Chance auf dieses verflixte letzte Rüstungsteil für meine Sammlung zu erhalten. Mit Ruf-Farmen wäre man mit ausreichend Twinks nach 1-2 Wochen durch. Mit RNG (Random Number Generators – Zufallsgeneratoren) verbringt man bedeutend länger mit dem farmbaren Content. Oder auch nicht, aber dafür müsste man ein geborener Glückspilz sein.

Vier charaktergebundene Ruf-Fraktionen

Die Zeichen der Zeit waren schon mit Geschmiedete Bündnisse erkennbar, spätestens seit Ziost sollte aber jeder erkannt haben, dass sich BioWare scheinbar vom Konzept der Ruf-Fraktionen verabschiedet hat. Ruf als Voraussetzung für einen Itemkauf ist mittlerweile ja sowas von 2014. Doch auch die oft nur nach dem Zufallsprinzip droppenden Token sind keine Lösung. Für Fallen Empire probierte man daher etwas völlig neues, man griff auf vermächtnisgebundene Token aus Questbelohnungen, eine Art Ruf-System und die Mechanik von Kartellpaketen zurück. Fertig waren die Allianzkisten. Mit jedem der vier Kisten-Typen lässt sich nun der Ruf mit einem von vier Spezialisten steigern, doch konkret bringt einem dieser Ruf sehr wenig. Es gibt zwar Erfolge und sogar einen Titel, die wohl den traditionel sehr begehrten Ruf für das Erreichen von Legende ersetzen sollen, aber was hat man sonst davon? Für Einfluss 10 und 20 erhält man E-Mails von seinem Spezialisten und diese sind nett, weil sie ja etwas von der Story erzählen. Außerdem verändern sich die Umgebungskommentare der in den vier Abteilungen herumstehenden NPCs. Und für Einfluss 20 gibt es ein Token für einen exklusiven Mount.

Das einzige wofür man Einfluss bei den vier Allianz-Spezialisten braucht sind die Sternenfestungen. Ab Einfluss 4 erhält man den jeweiligen Allianzbuff und ab Einfluss 10 kann man auch die Gadget-Kisten in den Festungen öffnen. Das macht die Festungen erheblich einfacher und auch mit unzureichendem Gear bewältigbar. Außerdem winkt ein exklusiver Gefährte als Belohnung und innerhalb der Festungen wirken wieder einige Erfolge und Vermächtnistitel. So gesehen kein schlechtes System.

Der Aufwand ist gestiegen

Ich mag das mit 4.0 eingeführte System, das Dailies für mich wieder sinnvoll gemacht hat. Doch damit ist auch der Aufwand für mich gestiegen. Ich sammle die Rüstungsteile und ich sammle Gefährten, doch all das kostet mich eine ganze Menge Zeit, auch über das Erreichen von Einfluss 10 hinaus. Ich habe es trotzdem gerne getan und mittlerweile 12 Chars mit allen 6 Festungs-Gefährten, sowie eine Handvoll Charaktere mit 1-4 auserwählten Festungsgefährten. Doch irgendwann will man nicht mehr, egal wie ansprechend die Belohnungen auch sind.

Neuer Daily-Content

"BioWare tut ja nichts, die liegen nur auf der faulen Haut und kassieren Geld!!1!!" liest man hin und wieder, aber wie sich zeigt arbeitet BW permanent an neuem Content. Zwei neue Kriegsgebiete, die Eternal Championship, Leveldesign für die nächsten Story-Kapitel, Vorarbeiten für Season 2 und gerüchteweise sollen auch ein Daily-Gebiet auf Darvannis und womöglich sogar eine neue Operation in Entwicklung sein.

Ich glaube das Allianzsystem, mit seinen vielfältigen Möglichkeiten Zeit zu investieren, ist ein enormer Erfolg. Wenn ich daran denke wie viele Stunden ich nun schon damit verbrachte habe Sternenfestungen zu sprengen, Rüstungen zu sammeln und meinen Einfluss mit bestimmten Gefährten zu steigern, dann ist das mehr als ich je mit den alten Dailies verbracht habe. Trotzdem braucht man irgendwann eine Pause und verliert vielleicht seine Begeisterung für den ewig gleichen Ablauf beim Zerstören der Sternenfestungen. Nach 4-5 Monaten verspüre ich den Wunsch auch mal etwas neues zu tun.

Die Eternal Championship

10 Bosskämpfe hintereinander – schlussendlich läuft die gesamte EC darauf hinaus. Die Frage ist wie spaßig und lukrativ diese 10 Bosskämpfe sein werden. Sollten wir außerdem durch die EC in der Lage sein über Einfluss 10 hinaus Ruf bei Bowdaar zu erfarmen (ein Wunsch den man bei allen Erreiche Einfluss 10-Gefährten wiederfindet) wäre das ein guter Grund an der EC dran zu bleiben und auch über Wochen mit einem Char in die Arena zu steigen. Der Erfolg dieses neuen Daily-Ersatzes ist völlig von den Belohnungen abhängig, denn Woche für Woche die gleichen 10 Bosse umzuhauen gibt einem zwar vielleicht das klassische Raid-Feeling, aber es ist Solo-Content und da kann jeder Abend mit einem anderen Twink "Raid-Abend" sein. Irgendwie habe ich bei der EC auch den Verdacht, dass wir es hier mit einer Solo Mode Operation zu tun haben. Aber wenn sie sich bewährt und Spaß macht, dann hätte ich nichts dagegen, wenn das Konzept ausgeweitet wird. Ich sehe hier Franchise-Potential. Rishi, Nar Shaddaa, Tatooine oder gleich ein eigenes Event, in welchem ein Gladiatorenzirkus alle paar Monate irgendwo seine Zelte aufschlägt.

Ich finde es schade, dass sich BioWare erfolgreich geweigert hat die Championship auf den PTS zu bringen. Die Gefahr, dass künftige Kapitel gespoilert werden hat sich so jedenfalls nur geringfügig verringert. Torcommunitys Dataminer haben in ihrem Ewigen Zorn auf BioWare (das TC die Anerkennung von Fansites wie Dulfy verweigert) bereits Audiofiles zu Kapitel XI und die Texte zu Kapitel XIV und XV veröffentlicht, nachdem diese mit Kapitel X ins Spiel gelangt sind. Nur noch Kapitel XII, XIII und XVI stellen derzeit noch Geheimnisse dar. Mit einer PTS-Phase hätte man es Seiten wie Dulfy oder Torcommunity schon jetzt erlaubt Boss-Strategien zu entwickeln, aber diese werden zwischen Early Access am 8.3. und dem offiziellen Release am 10.3. auch nicht lange auf sich warten lassen. Ich würde sogar damit rechnen, dass es am 10. oder sogar schon am 9. März die ersten ausführlichen oder zumindest ausreichend detailierten Guides für alle 10 Bosse geben wird. Nur wer wie ich zu stolz ist und die Guides erst nach Wipes zur Hand nimmt wird aus BWs Sicht wohl ausreichend Zeit mit der EC verbringen. Das ganze fügt sich ja auch in BioWares Strategie uns jeweils 4 Wochen beschäftigt zu halten, ehe das nächste Kapitel erscheint.

Mit allem Feedback das zur EC zu erwarten ist könnte BioWare über kurz oder lang auch neue Items für den geplanten Gladiatoren-Händler einführen oder der Prototyp auf Zakuul führt wirklich zu einem Event oder einer anderen Weiterentwicklung. Ich wäre gerne optimistisch, aber ich befürchte die Entwickler legen bei der EC zu großen Wert auf Gear als Belohnung. Genau diesen braucht man imo durch Kostümsystem, Level-sync und billige Marken aber kaum noch. Man kann sich fixen 208, 212, 216 und 220 Gear sogar selbst craften. Kosmetische Dinge wie Rüstungen, Waffen, Dekos, Titel oder Mounts wären mir lieber gewesen. Zumindest einen Mount soll es ja geben, aber nur als seltenen Drop vom 10. Boss. Titel wurden überlegt bzw. bei einer Feedback-Runde vorgeschlagen. Mal sehen was daraus wird.

Gerücht: Darvannis

Laut den Aussagen eines Dataminers soll Darvannis in Kapitel XIV womöglich ein echter Planet werden, mit Schnellreiseterminal, Andockpunkt für das persönliche Raumschiff und... von Dailies war noch keine Rede. Aber ich erinnere mich noch an die Ankündigung von Fallen Empire im letzten Sommer. Damals war bereits die Rede von Mandalorianern und dass man für die Loyalität der Mandalorianer auch entsprechende Quests erledigen sollte. Wenn es wirklich ein Kapitel pro Monat geben wird, dann erscheint Darvannis im Juni, fast ein Jahr nachdem die Produzenten es in einem Interview angeteasert haben. Meinte man damals mit den Quests jedoch Dailies oder schlichtweg den Ablauf des Story-Kapitels?

Darvannis soll in Season 1 jedenfalls eine der größten offenen Schlachten gegen das Ewige Imperium darstellen. Mandalorianer und womöglich auch einige Truppen der Allianz kämpfen gegen Arcanns Sprungtruppen und darum eine wichtige Waffenfabrik einzunehmen. Klingt fast wie Balmorra und man könnte ja auch einige Nebenquests einbauen, in denen man Außenposten erstürmt, Schilde lahm legt oder eingekesselte Mandos befreit.

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Der Chaostrupp in Fallen Empire: Das A-Team gegen die B-Mannschaft
Den Trend erfolgreiche Serien nicht mehr mit Reboots neu aufzurollen, sondern in Miniserien oder Fernsehfilmen fortzusetzen gibt es ja schon einige Jahre. Ich erinnere mich etwa an das Ende von Stargate SG-1, dass dann mit dem Film The Ark of Truth: Die Quelle der Wahrheit fortgesetzt wurde. Selbst 24 erhielt eine Fortsetzung als Miniserie und etwas weitere Kreise ziehen nun auch die Fortsetzungen von Akte X, Heroes, Fuller House oder den Gilmore Girls. Wer hätte gedacht all diese Serien mal als Teil einer Aufzählung zu lesen.

5 Jahre später

Je mehr Zeit jedoch zwischen Original und Fortsetzung liegt, desto eher sind die kreativen Verantwortlichen auch gezwungen in-universe einen entsprechenden Zeitraum vergehen zu lassen. In Fallen Empire vergingen 5 Jahre und wenn man bedenkt wie die Story endete kann man ja von einer Art Cliffhanger sprechen, die auf eine nie realisierte Nachfolgerserie ausgelegt gewesen sein dürfte. Stattdessen griff man in Fallen Empire zum Kunstgriff und legte den Spieler 5 Jahre auf Eis.

Nun ist man zurück und alles ist kaputt. Man ist wie Jack Bauer in 24: Live Another Day eigentlich zum Staatsfeind geworden und wurde von seiner eigenen Fraktion für tot erklärt. Dass man doch noch lebt ist ein politisch und diplomatisch hochbrisantes Problem. So beginnen eigentlich die Origin-Storys von Terroristen. Da wurde man während einer Mission für tot erklärt und dann taucht man wieder auf und betätigt sich als Terrorist. In einem anderen Setting würde sich nun James Bond, Ethan Hunt oder irgendein anderer Superspion an die Fersen des Spielers heften.

Spinnt man diesen Faden gedanklich weiter, dann passt eigentlich alles ins Schema. Der totgeglaubte Supersoldat/Neo-Terrorfürst sammelt einige seiner schießwütigen und talentierten Ex-Kollegen und rekrutiert auch einige neue Anhänger, vor allem lässt er sich aber mit dem politischen Erzfeind der eigenen Nation ein. Auf gewisse Weise ist man nun einer jener sowjetischen Hardliner, die mit einem Atombombendiebstahl den Kalten Krieg neu aufführen wollen. Irgendjemand sollte uns wirklich daran hindern irgendwo in der Einöde einen Krieg vom Zaun zu brechen, nachdem der Waffenstillstand mit der anderen Supermacht so hart erarbeitet werden musste.

Und als wäre das nicht genug, unser fanatischer Speznaz-Oberst würde auch gerne die eigene Regierung stürzen, sofern er irgendwann die Zeit dafür findet. Wenn seine neuen Verbündeten und ehemaligen Erzfeinde mitspielen würde er das gleiche Spiel dann auch noch mit der anderen Regierung anstellen. Und überhaupt, wieso aufhören, wenn man alle Großmächte unter einer Regierung vereinen könnte? Das ist der Moment in dem ich mir denke, ich hätte diesen Artikel besser als "Der Soldat ist als Fremdling eigentlich ein Bond-Schurke" betitelt hätte.

Putting the band back together

Spätestens seit Blues Brothers 2000 ist das Wiederaufbauen eines alten Teams ein beliebter Tropus. In den 5 Jahren seit dem Tod des Obersts hat die Republik fast seine gesamte Mannschaft ausgemustert. Nur Jorgan blieb und der durfte die neue Truppe aufstellen. Doch wie uns die Fernsehgeschichte lehrt, die neuen können den alten so gut wie nie das Wasser reichen und oft wird die Nachbesetzung ohnehin so schnell draufgehen, dass der Originalcast einen Grund hat wieder zusammenzutreten. Wenn alle Stricke reißen greift man doch wieder gerne auf die alten Eisen zurück.

Natürlich kann es ohne Klassenstories keine langfristige Reunion des Chaostrupps geben. Am Ende dürften sich die Wege des alten und neuen Trupps wieder trennen und es wird nie wieder so sein wie zuvor. Was Fallen Empire geschaffen hat ist eine Situation in der sich auch das Originalteam weiterentwickeln muss. Egal, ob der Chaostrupp nach Kapitel XVI noch existiert oder nicht, man kennt ja ähnliche Szenarien, in denen eine Einheit aufgelöst wurde, doch immer noch sehr am Leben ist. Man braucht nur an das A-Team oder sogar die Musketiere denken. Die persönliche Loyalität zwischen den Charakteren macht den Papierkram völlig unnötig. Hin und wieder verliert man zwar ein Teammitglied, aber dann rekrutiert man einfach jemand neues. Hauptsache das Erbe der Gruppe bleibt erhalten und manchmal wird es zum Kern von etwas neuem. Man stelle sich ein ganzes Chaos-Regiment oder eine vom Chaostrupp inspirierte kleine Task Force vor.

Egal wie die Republik nach Kapitel XI mit dem Chaostrupp verfährt (die Truppe ist in den letzten 10 Jahren nun schon zweimal desertiert und hat eine unsanktionierte Invasion Zakuuls durchgeführt) sein Erbe lebt fort. Außer man spielt eine der anderen sieben Klassen und die Spekulationen über eine Jorgan oder Kaliyo-Entscheidung erweisen sich als wahr. Aber selbst dann blieben 5 weitere Squad-Mitglieder übrig oder jedenfalls einer, der die Truppe nach einer Bacta-Kur wiederaufbauen könnte. Außer das wäre wirklich das Ende. Dann müsste man die Einheit völlig neu aufbauen und es käme zu einer dritten Iteration des Chaostrupps.

Kenner der X-Wing-Romane erinnert die Situation mit dem Chaostrupp vielleicht auch an den Bacta-Krieg, für welchen sich Wedge Antilles und ein Großteil der Sonderstaffel (Rogue Squadron, die Renegaten-Staffel) für kurze Zeit von der Neuen Republik verabschieden mussten. In der Zwischenzeit übernahmen die verbliebenen Offiziere das Ruder und es kam sogar zu einer Szene bei der die "echte" von der "falschen" Sonderstaffel empfangen wurde. Auch die Renegaten waren eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die auch einige Veteranen hinterließ und auch so manchen späteren Jedi-Ritter zu seinen Mitgliedern zählen durfte. In späteren Jahren war die Zusammensetzung der Staffel naturgemäß eine völlig andere, doch die Kerngruppe trat immer wieder in Erscheinung. Als General war der Ex-Staffelführer Wedge Antilles sogar daran beteiligt die Yuuzhan Vong zu besiegen, während der einst jüngste Pilot Gavin Darklighter als Colonel die Staffel anführte.

Die Gespenster

Die Gespenster-Staffel durchlebte ähnliche Transformationen wie die Sonderstaffel und zuletzt dienten in ihr sogar bereits die Kinder ehemaliger Mitglieder. Vom ursprünglichen Team blieben da nur noch der Kommandant Voort saBinring und General Garik "Face" Loran übrig. Die Staffel ist deshalb interessant, weil sie im Gegensatz zur Sonderstaffel direkt als Hybrid aus einer Raumjäger-Staffel und Kommandoeinheit angelegt worden war: Ein Chaostrupp mit Raumjägern. In ihrer Geschichte wurde die Staffel auch einige Male aufgelöst und kehrte doch immer wieder zurück. Dass das toleriert wurde lag nicht bloß an Face Lorans Charisma, sondern auch der wertvollen Arbeit, welche die Gespenster leisteten. Im Zuge der Lecersen-Verschwörung ermittelten die Gespenster sogar gegen hochrangige Offiziere im Militär der Galaktischen Allianz und räumten die letzten Mitverschwörer Moff Lecersens aus dem Weg.

Der Wedge Antilles der Alten Republik

Für mich wird Wedge Antilles immer der Kommandant der Renegaten und Gründer der Gespenster bleiben, doch außerhalb der von Michael Stackpole und Aaron Allston geschaffenen X-Wing-Reihe (Comics und Romane) entwickelte sich Commander Antilles schließlich weiter. Schon Ende der 90er-Jahre war Wedge gezwungen seine längst überfällige Beförderung anzunehmen und so wurde er zum General und Kommandanten der vom Imperium gekaperten Lusankaya. Zur Zeit der Invasion der Yuuzhan Vong befand sich Wedge längst im wohlverdienten Ruhestand, doch er kehrte noch einmal in den aktiven Dienst zurück, als die Neue Republik kurz vor dem Verlust Coruscants begann ehemaliges Militärpersonal zu reaktivieren. Als Coruscant verloren und die Neue Republik zerschlagen war gehörte Antilles schließlich zu den letzten Kommandanten der Rebellen-Flotte und als solcher war er auch federführend daran beteiligt, dass sich die ehemaligen Helden der Rebellion entschieden ein neues Rebellen-Netzwerk für den Kampf gegen die Vong zu gründen.

Obwohl er längst nicht mehr nur Pilot oder nur Staffelkommandant war blieb Antilles doch immer Rebell. Der Nachfolger Luke Skywalkers als Kommandant der roten Staffel, der bei der Zerstörung von zwei Todessternen im Trench Run mit dabei war, wurde zu einer lebenden Legende, die auch noch hin und wieder ins Cockpit eines X-Wing stieg. Dabei standen Wedge auch immer wieder alte Weggefährten bei, wie sein langjähriger Stellvertreter Tycho Celchu.

Wenn es dann wie in Wächter der Macht zu einer Konfrontation zwischen neuen und alten Renegaten kam erwies sich die neue Generation zwar als agil, kompetent und noch mit besseren Reflexen ausgestattet, aber die Veteranen waren erfahrener, trickreicher und besser aufeinander eingestellt. Immerhin hatten Wedge & Co auch einige jener Manöver erfunden, die späteren Pilotengenerationen gelehrt wurden.

Order 66 in der alten Republik

Man kann den Chaostrupp betreffend auch Vergleiche zu den Republic Commandos ziehen, die nach Order 66 und dem Ende der Klonkriege in den Legends auch einige Deserteure hervorbrachten. Sergeant Kal Skiratas in der mandalorianischen Tradition erzogene Klone erwiesen sich ihresgleichen und ihrem Ziehvater gegenüber loyaler als der Großen Armee. Aufgrund dieser Verschworenheit der Klone wurde in den Legends später auch argumentiert, dass die Sturmtruppen eine klare Abkehr von der Invidualität der Klone darstellen sollten. Erkennbar war das Ganze auch an den Rüstungen. Während die Klone wie in The Clone Wars einige Anpassungen an ihrer Ausrüstung vornahmen und Eliteeinheiten sogar hin und wieder von der Norm abweichende Bewaffnung anforderten sollte unter dem Imperium alles uniform sein. Sogar die Spitznamen der Klone wurden wieder zu Gunsten der Nummern abgeschafft. Was das Sturmtruppenkorps an Effizienz gewann büßte es an Herz und Talent ein, womit ich (kleiner Spoiler) direkt auf einen Satz Jorgans aus Kapitel XI anspiele.

Es kam nie soweit, doch in Imperial Commando II-III wäre es wohl auch zu einer Besatzung Mandalores und einem Aufeinandertreffen der freien Klone mit ihren Sturmtruppen-Kollegen gekommen. Man kann sich bereits vorstellen wie emotional das Ganze geworden wäre, wenn wirklich Klonbrüder aufeinander getroffen wären. Die Klon-Episoden von The Clone Wars schaffen es zumindest teilweise jenen Flair einzufangen, der die Klone in den Legends ausgemacht hatte. Die mit Episode III aufgeworfene Frage ist für Legends und Kanon jedoch dieselbe, wie wäre es Soldaten wie Captain Rex, Alpha oder den Skirata-Boys ergangen, wenn sie plötzlich feststellen mussten, dass sie nun auf der Seite des Feinds stehen und die Republik trotz des Siegs über die Separatisten vernichtet wurde.

So wie Kapitel XI klingt (die Dialoge wurden von torcommunitys Dataminern sogar bereits als Tondateien extrahiert und bereit gestellt) ist die Republik in Fallen Empire in einem genauso "entpolitisierten" Zustand wie während der Klonkriege. Saresh und ihr Nachfolger nutzen vom Senat verliehene Vollmachten, um ihre Vorhaben einfach durchzuwinken. Die Kontrolle des Senats über das Militär wurde ausgesetzt. Mit dem Zerfall des Jedi-Ordens fehlt der Republik auch eine moralische Leitinstanz und Sareshs Junta regiert ungehindert mit Notstandsverordnungen. Nachdem sich Theron und Satele Shan auf Rishi, Yavin 4 und Ziost bei Saresh bereits ziemlich unbeliebt gemacht haben und der Chaostrupp durch seine Beteiligung an den Aktionen der Shans ins schiefe Licht gerückt wurde, wird es spannend zu erfahren, wie Saresh auf die neuerliche Insubordination der Einheit unter Major Jorgan reagieren wird.

Marvels Einfluss

2012 beschrieb der damalige Lead Writer für die Republik, Hall Hood, das erste Addon Rise of the Hutt Cartel als eine Art Avengers. Jede Klasse hätte auf Makeb ihre Momente, doch sie alle würden eine gemeinsame Mission zu bewältigen haben. Verglichen mit Knights of the Fallen Empire lassen sich Hoods Bemerkungen zu RotHC nur müde belächeln. Das damalige Versprechen gegenüber dem Torwars Podcast wurde erst 2015 eingelöst, nun lässt sich wirklich ein Addon mit Avengers vergleichen. 2015 erschien auch der zweite Avengers-Streifen und der Plot von Age of Ultron könnte sich auch inspirierend auf Season 2 auswirken oder sogar bereits auf das Ende von Season 1 ausgewirkt haben. Der nächste Avengers-Streifen liegt in weiter Ferne, doch 2016 erwartet uns mit Captain America: Civil War so etwas wie Avengers 2,5 und der Plot über einen Bürgerkrieg unter den Superhelden des Marvel-Franchise könnte in einem Star Wars-Gewand auch zu SWTOR passen.

Captain America gerät in einen Konflikt mit seiner eigenen Regierung, gerade weil Cap bemüht ist das richtige zu tun und einem Freund zu helfen, der rehabilitiert werden kann. Nach Winter Solider (der in SWTOR mit dem Titel "The Winter Warrior" bzw. "der Winterkrieger" gewürdigt wurde) ist das schon das zweite Mal, dass sich Cap gegen die eigenen "Fraktion" wenden muss, um die Welt zu retten. Genau das droht uns auch bei einer Rückkehr der Fraktionen in einer künftigen Season. Und die Worte von General Thunderbolt Ross würden auch zum Allianzkommandanten passen, der mit uneingeschränkter Macht und auf eigene Faust Kriege anzettelte und nach Gutdünken mit offiziellen Kriegsfeinden verhandelte.

Sollte der Kommandant Erfolg dabei haben Hilfe von beiden Seiten der Grenze zu erhalten, dann ließen sich die zur Allianz strömenden Truppen als Verräter brandmarken und der Kommandant selbst wäre für diesen Verrat verantwortlich. Mit paranoiden Hardlinern an der Macht sind das die besten Voraussetzungen für einen Bürgerkrieg, in welchem die Großmächte versuchen werden die Allianz zu eliminieren. Der Kampf gegen Zakuul könnte also schon sehr bald zu einem Dreifrontenkrieg gegen drei ehemalige Großmächte werden, sofern man Zakuul am Ende von Season 1 wirklichen Schaden zufügen kann. Ein zurechtgestutztes Zakuul, eine angeschlagene Republik und ein zermürbtes Sith-Imperium wären Gegner die mit allem anderen als fairen Mitteln kämpfen würden. Auftritt der Attentäter und Spione. Eine solche Wende hätte für Soldaten natürlich einen gewissen A-Team-Vibe. Plötzlich wird man von der Militärpolizei gejagt und rettet trotzdem den Tag.

Dark Havoc

Auf Rishi konnte man als Soldat bereits einen Eindruck davon erhalten, was passieren würde, wenn man General Garza die Technologie des Feinds zur Verfügung stellt, um sich einen neuen Chaostruppe zusammenzustellen. Herausgekommen ist dabei eine Kommandoeinheit von Cyborgs, die vor ihrer Flucht nach Rishi eine ganze Garnison ausradiert hatten. Auf Zakuul trifft man nun Garzas Idealvorstellung eines Chaostrupps, mit Jorgan als Kommandant und frischen talentierten Rekruten. Doch wenn dieses Experiment fehlschlägt?

Es hat etwas faszinierendes den Helden einen Spiegel mit ihren dunklen Abbildern vorzuhalten. Und um noch einmal auf Marvel zurückzukommen, in den Marvel Comics gab es genau nach dem Civil War eine Ära namens Dark Reign. Darin übernahm Norman Osborne die Leitung von SHIELD und den Avengers. Aus SHIELD wurde HAMMER und aus den Avengers die Dark Avengers, mit Osborne als Anführer, der sich nun Iron Patriot nannte und einen von Captain America inspirierten Iron Man-Anzug trug. Schurken als (Anti-)Helden, das kann nur solange gut gehen, solange man sie nicht gegen die echten Helden ins Rennen schickt. Denn in diesem Fall entpuppen sich die Schurken immer noch als das was sie sind.

Die Aussicht in Season 2 von einer gewissenlosen Todesschwadron gejagt zu werden würde Garza und Saresh eindeutig zu den Bösen oder jedenfalls sehr dunkelgrauen Gestalten machen. Schon auf Rishi hatte man die Möglichkeit Garza den vollen Preis für ihre illegalen Operationen bezahlen zu lassen, doch die von ihr befürchtete Anklage dürfte durch Sareshs Junta später wohl rückgängig gemacht worden sein. Ich glaube es ist kein Zufall, dass man als Soldat in Kapitel 2 auf General Garza trifft. Garza hat keine weiße Weste und sie steht vollends auf der Seite Kanzlerin Sareshs, die in der alten Veteranin vermutlich ihre überzeugteste Anhängerin sieht. In der Klassenstory des Soldaten war Garza nicht wirklich böse, eher grau, aber zumindest loyal gegenüber dem Soldaten. Garzas Ringen mit dem Senat dürfte bei ihr jedoch auch den Hass auf die Bürokraten geschürt haben. Und es gibt da diese Mail für eine dunkle Seite-Entscheidung auf Coruscant, die von einer gewissen G. unterzeichnet ist und davon handelt, dass G. dafür zuständig ist die Feinde der Republik aus dem Verkehr zu ziehen, auch solche die im Senat sitzen. Das würde zur Erklärung Lanas passen, dass Sareshs politische Gegner und Kritiker nach dem Waffenstillstand mit Zakuul zum Aufgeben gezwungen wurden. Sollte man außerdem Einfluss 10 oder 20 mit Admiral Aygo erreichen erhält man eine Mail mit einer Information über einen gescheiterten Putschversuch von gegen Saresh eingestellten Offizieren. Man kann sich ja vorstellen wie Saresh auf diesen Verrat reagiert haben dürfte. Das Schicksal des Supreme Commanders Jace Malcom ist außerdem völlig ungewiss. Therons Vater war zuletzt ein einflussreicher Mann, der auch von Saresh persönlich für sein Amt nominiert worden war. Der Supreme Commander war außerdem der Gründer des Chaostrupps.

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