Mittwoch, 26. Februar 2014
SWTOR, KOTOR und der Fluch des Älterwerdens?
KOTOR I und II sind selbst nach Jahren immer noch die wohl meistgespielten RPGs meiner Gamer-Karriere. Seit damals kam kein anderes RPG jemals an die Spielzeit ran, die ich in diese beiden Spiele investierte. Die gute alte Zeit eben, bevor alles noch einfach wurde, vor den Casuals.

Run um Run, hell, dunkel, grau, individuell, Mann oder Frau - es ist lange her, doch ich weis noch genau, wie ich praktisch jede Kombination ausprobiert habe.

Entsprechend tief verwurzelt sind bei mir die schönen Erinnerungen an diese beiden Spiele, auch wenn ich sie Mass Effect-geschädigt seit Jahren nicht mehr spielen kann, ohne mich von der antiken Grafik wieder abgestoßen zu fühlen. Zudem ist da das Problem die bis zu 4 Installations-CDs wieder zu finden.

2013 wurde KOTOR I bereits 10 Jahre alt. Ein Jubiläum zu dem man eigentlich ein KOTOR III erwartet hätte, doch MMOs werfen in diesem Jahrzehnt einfach mehr Geld ab.

Als Veteran aus Rogue Squadron, X-Wing Alliance, Jedi Knight und KOTOR-Zeiten ist Star Wars für mich generell etwas anderes als die jüngere Generation. Aufgewachsen mit der Special Edition der klassischen Trilogie ist "mein" Krieg der Sterne noch geprägt von heroischen Piloten, Sturmtruppen und Sternenzerstörern. Während für die Prequel- und Animationsserien-Generation Lichtschwerter, die Macht und Jedi-Ritter "Star Wars" ausmachen.

Ja mein Krieg der Sterne hatte noch mehr mit Kampfstern Galactica gemein als The Clone Wars heute. Hatte George Lucas doch im "alten" Krieg der Sterne Elemente aus für junge Augen wohl antiquiert wirkenden Filmgenres kombiniert. Kriegsfilme und japanische Abenteuerfilme. Die Jedi als Erben der Samurai und Shaolin, die X-Wing Piloten als Verkörperung des Heldenmuts amerikanischer Jäger- und Bomberpiloten seit dem Zweiten Weltkrieg.

Es mag sein, dass ich etwas retro aufgewachsen bin, doch für mich gehörten die entsprechenden Filme und Serien auch in den 90ern noch zum Programm, genauso wie Knight Rider oder das A-Team.

Entsprechend verstörend wirkt sich auf Veteranen wie mich das Star Wars-Bild jüngerer Fans aus. Statt Blaster und X-Wing müssen es heute immer Lichtschwert und Jedi-Robe sein. In Jedi Knight II-III waren nicht Lichtschwerter und die Macht der mächtigste Verbündete eines Spielers... es war die Schnellfeuerkanone die als Sekundärwaffe eine übermächtige Impuls-Nova werfen konnte. Disruptoren erlaubten sogar die Instant-Eliminierung von Gegnern. Natürlich nur wenn man sie im Sniper-Modus abefeuerte, eine vage Ähnlichkeit zum Kanonenboot in GSF. Und Sturmtruppler waren angesagt, was die Möglichkeit der Individualisierung der Rüstungen in Fan Fiction betraf, die Vorgänger der Mandalorianer.

Schiffe wie der A-Wing und V-Wing aus Rogue Squadron gehörten zu meinen Lieblingsraumschiffen, während X-Wing Alliance mich die Überlegenheit des X-Wing, B-Wing und über allem, des Tie Defenders, lehrte. Die Lektüre der X-Wing-Romane eines Michael Stackpole und Aaron Allston sollten mich Jahre später die entsprechenden Manöver VERSTEHEN lassen, als hätte ich selbst ähnliches erlebt.

Nach Jedi Knight stellte KOTOR Star Wars für mich auf den Kopf. KOTOR existierte in einer Ära die ich nicht kannte und die nichts mit dem Star Wars zu tun hatte, dass ich wenigstens aus den Filmen und deren Ära kannte.

Meine ersten Schritte auf Taris sind nun schon über 10 Jahre her und SWTOR hat mir und Spielern wie mir die Chance eröffnet, praktsich frei in dieser Welt zu wandern. Im Gegensatz zu KOTOR ist SWTOR eine gewaltig freie Welt. Planeten werden nicht einfach nach ihrem Abschluss unzugänglich und es kommt stetig aber doch immer wieder neues hinzu. Die Welten sehen auch wundervoll aus. Man braucht nur den Himmel über Corellia zu bestaunen, wo Rauchschwaden aufsteigen und Kriegsschiffe am Himmel hängen, während aus der Ferne donnernde Geschütze zu hören sind. Solch poetische Momente erinnern mich daran wie toll es ist, dass es SWTOR gibt. Ich spiele es ja bekantlich auch nur, weil es ein Star Wars-MMO und Nachfolger von KOTOR ist. Mit Galaxies konnte ich mich als Spätzünder nie so richtig anfreunden.

Und SWTOR bietet eine Chance genau all das zu tun und auszuleben, wozu kein anderes Star Wars-Game vorher in der Lage war. Sich einen Charakter zu schaffen und in einem beständigen, auch Multiplayer-Umfeld über das Endlevel hinaus weiter zu spielen. Dabei kann man eben alles an seinem Charakter auch anpassen.

Entsprechendes Unverständnis macht sich bei mir dann über eine Reihe von Kritik und emotionalen Erpressungsversuchen breit. Es gibt für SWTOR imo keine Alternative. Kein Battlefront wird einem je Lichtschwerter verfügbar machen. Einen Jedi-Knight-Nachfolger wird es bestenfalls in Form des für mich bedeutungslosen TFU geben und dann wieder ganz ohne Multiplayer. Eine Welt in der man Star Wars leben kann, das wäre ohnehin wieder erst in einem neuen Star Wars MMO möglich und von solchen gönnt sich jedes Franchise bekanntlich nur eines. Ob Star Trek, Herr der Ringe, Matrix oder Battlestar Galactica, jedes dieser Franchises besitzt oder besaß schon ein MMO. Und das schönste daran sind immer solche MMOs die praktisch mit keiner möglichen Filmfortsetzung in Konflikt geraten können. Im Falle SWTORs allerdings ist alles seit dem Disney-Verkauf von Star Wars als Franchise ins Wanken geraten.

SWTOR basiert auf einer Hintergrundgeschichte, die in Form von meheren Comics anfang der 90er geschaffen wurde. Da Star Wars immer schon eine aktive RP-Community besaß, hat man seitens von Wizards of the Coast und Konsorten über Jahre hinweg auch entsprechendes Material für Pen and Paper RPGs geschaffen. So wie Dungeons and Dragons gibt es auch diverse "Expansions" zu Star Wars. Um all das unter einen Hut zu bringen entstand seitens Lucas Licensings eine Gruppe von Personen, die den Umgang mit den Lizenz kontrollieren sollten. Entsprechend darf sich im SW Universum nichts widersprechen, sei es nun in den Comics, Romanen, RP-Guides oder Spielen. Sollte es zumindest. Über die Jahre kamen ja neue Serien und Filme hinzu, weshalb ganze Ären umgeschrieben werden mussten.

George Lucas interessierte sich für dieses Merchandising nie und ließ es einfach wachsen. Mit dem Verkauf und Episode VII steht praktisch alles was über die Jahre nach Endor je geschrieben wurde in Frage. Zugleich hat man beschlossen eine Story Group zu schaffen, die gleich einmal das ganze SW Universum ausmisten könnte, um Raum für neue Marvel Comics usw. zu schaffen. Auch eine neue Serie ist im Anmarsch und wie man weis könnte eine der letzten TCW-Folgen nun gar das Gerüst zum Wanken bringen, auf dem KOTOR einst errichtet wurde, obwohl die Ära Jahrtausende vor allen möglichen Episode VII-Auswirkungen liegt.

Weil George Lucas eine Vorliebe für die animierte The Clone Wars-Serie empfand und den Autoren einen Freibrief für praktisch alle Entscheidungen ausstellte, die sie erzählerisch treffen wollten. Ein Schlag ins Gesicht für jeden der Jahre vorher schon sprichwörtlich "Geschichte" geschrieben hatte. Alles kein Problem, würde sich die Serie nicht in ihrer letzten Folge (nachdem sie bereits abgesetzt wurde) mit der Geschichte der Sith befassen würde und deren "Heimatwelt" kurzerhand nach Moriband in die Umgebung von Tython verlegt.

139 Millionen US-Dollar hat SWTOR im letzten Jahr vermutlich eingespielt, doch nur ein Anteil davon geht in Form von Lizenzgebühren zurück an Lucas und nun Disney. Während Lucas egal gewesen sein dürfte, wie viel da rein kommt, im Falle Disneys könnte vieles anders liegen. Ob nun wegen einer Folge einer abgesetzten Serie SWTOR eingestellt werden wird? Selbst wenn Disney nur 10 Millionen an SWTOR verdient haben dürfte liegt der Wert dieser einen Folge TCW deutlich darunter. Man wird wohl in der Story Group dafür eine Lösung finden müssen. Die KOTOR-Adaption für Tabletts usw. spielt außerdem weitere Lizenzgebühren ein.

Als jemand der mit Sturm- statt Klontruppen aufgewachsen ist, würde ein entsprechender Retcon an einer meiner Jugenderinnerungen rütteln. Würde man KOTOR aus dem Kanon streichen, also jener losen Liste von Star Wars Werken die neben den Filmen in SW tatsächlich passiert sind, dann wäre das ein Schock.

Immerhin würde es dann nicht mehr verkauft werden, aus den Läden verschwinden und allen Datenbanken gestrichen werden. Als hätte das geniale KOTOR nie existiert. Und sogar früher als später würde man mit Verweisen auf KOTOR auf irritierte Blicke stoßen. Es ist nie schön und immer surreal wenn praktisch "Ereignisse" aus der Geschichte gestrichen werden. Ist nie passiert, das klingt doch schon irre.

Einen Vorgeschmack auf dieses Gefühl erlebt man in SWTOR-Fandom auch schon immer wieder. Wenn Spieler keine Ahnung haben wer Carth Onasi, Saul Karath oder überhaupt Revan waren, dann ist der einzige Emote der mir dazu passend erscheint /facepalm. Wieso SWTOR spielen, wenn man KOTOR nicht einmal kennt. Genauso verhält es sich bei mir mit Spielern für die Star Wars einfach irgendein Film ist. Wieso ein Star Wars-Spiel spielen, wenn man mit dem Franchise nichts am Hut hat? Genauso falsch wäre ich bei Star Trek oder Herr der Ringe untergebracht, auch wenn ich als Filmenthusiast diesbezüglich meine Hausaufgaben gemacht habe.

Sind 10 Jahre eine so ewig lange Zeit, dass die U-20 Liga nicht einmal eine Ahnung davon hat was KOTOR ist? Macht mich das umgekehrt jetzt alt? Ich hoffe nicht und dass es sich bei Betroffenen um häufige Einzelfälle oder Trolle handelt.

Schockierend war für mich auch die Einführung der Roben Marka Ragnos und unschlüssige Reaktionen darauf. Immerhin waren die Jünger von Ragnos samt Ragnos Machtgeist die Antagonisten im zeitgleich mit KOTOR I erschienem Jedi Knight III. Wieder 10 Jahre her und wieder etwas das an manchen spurlos vorbei gegangen sein muss. Als ich die Roben damals noch ohne Ragnos Namen auf einem visuellen Datamining-Auszug sah, wusste ich sofort, dass ich sie schon einmal gesehen hatte.

Bis dahin hatte ich zwar oft erlebt, dass Star Wars-Kenner etwa die Prequels nicht kannten, doch seit SWTOR fürchte ich den Tag an dem ich auf Prequel-Kenner oder TCW-Fans treffe, die noch keinen der klassischen Krieg der Sterne-Filme gesehen haben. Zumindest was es KOTOR betrifft, habe ich das ja nun schon zur Genüge erlebt und es verblüfft mich immer noch.

Unerklärlich würde es mir auch erscheinen wie sich manche KOTOR-Fans ansonsten auf Seite wie Dulfys beschweren könnten, dass mit jedem Kartellpaket NUR Reskins auf den Markt kommen. Faktisch kommen ja immer 1-2 Lore-Rüstungen auf den Markt, die praktisch direkt aus KOTOR oder dem Quellenmaterial wie den Tales of the Jedi-Comics stammen. Rüstungen wie Marka Ragnos oder Naga Sadows fanden sich nicht einmal in Ansätzen irgendwo ingame.

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SWTOR: Die imperialen Klassenstories und Patch 2.7 - Klassenstory vs. Klassenquest
Man wird sehen inwieweit Bioware sein Wort hält, dass künftige Fraktions-Stories auch den Zweck erfüllen werden, die persönliche Geschichte eines Charakters fortzuschreiben ohne dabei in die klassische Klassenstory abzudriften.

Klassenstories soll es ja keine mehr geben, dennoch sind sie das am meisten geforderte und verlangte Element der Community. Ohne Story verliert SWTOR an Fans und es bleiben nur noch die MMO-Hopper und Personen denen das Franchise/Setting ohnehin egal ist. Ich spiele SWTOR weil es Knights of the Old Republic Online ist, denn MMOs gäbe es ansonsten wie Sand am Meer, aber an KOTOR-Fortsetzungen eben nur diese.

Dennoch ist neue Story stets eine Gratwanderung. Einerseits will man es sich mit der RP-Community nicht anlegen, die dem Spiel immer auch mal vorgeworfen hat, diese oder jene eng gefasste Entscheidungsmöglichkeit würde für ihre Immersion nicht ausreichen oder ihr RP beschneiden (jeder Inquisitor ist Zashs Schüler usw.), andererseits wollen die Leute zumindest irgendein Fitzelchen Dialog, dass mehr ausmacht als nur einen Titel (Zorn, Jäger, Agent).

Das Problem liegt jedoch auch darin, dass man auf dem Weg zum Finale eine Menge Entscheidung treffen kann, auf die Rücksicht zu nehmen unmöglich ist. Die Autoren leiden zudem darunter eben alle Handlungsstränge im Kopf zu haben, während wir Spieler nur ein selektives Gedächtnis besitzen. Aus Spielersicht wäre es etwa wünschenswert Ardun Kothe wiederzusehen, sollte man diesen am Leben gelassen haben, doch die Autoren müssen auch an die kuriosesten Nebencharaktere denken, die dann gefordert werden könnten, wie Gray Star auf Balmorra.

Die Agenten-Story selbst erlaubt bereits am Ende von Akt I vier Entscheidungsmöglichkeiten:
Darth Jadus zu erpressen und zum Rückzug zu zwingen
Seine rechte Hand zu werden
Ihn zu verhaften
Ihn entkommen zu lassen und wenigstens seine Superwaffe deaktivieren

Und die Story entwickelt sich je nachdem bis zu einem Punkt, an dem man neuerlich zum SID-Doppelagenten werden kann, sich als künftiger Chef des Sith-Geheimdienstes ins Rennen bringt, sich aus allen imperialen Datenbanken löscht oder die Blackbox der Verschwörer an den Minister ausliefert.

Dennoch werden alle Agenten auf Makeb zum "Special Projects Commander" ernannt. Ein Titel der allerdings von Darth Marr stammt und auf dessen Autorität begründet ist. Würde Marr "abgesetzt" werden oder sich wie im aktuellen Fall die Kontrolle über das Militär wieder teilen müssen, steht der Machtanspruch der imperialen Agenten auf wackligen Beinen.

Sith Inquisitoren nehmen nach ihrer Abrechnung mit Thanaton einen von drei Titeln an, Schmugglern steht die Wahl frei, ob sie sich weiterhin als Söldner in den Diensten der Republik befinden wollen oder gar als Piraten versuchen.

Aus den gleichen Gründen wieso zweitsitzer Speeder nicht das Mitfahren von Gefährten erlauben, dürften die Klassenstories in ein schwarzes Loch geraten sein. Und die Republik ist schuld. Hätte es etwa M1-4X nicht gegeben, hätten die Entwickler noch 2011 kein Problem damit gehabt zweisitzige Speeder einzuführen. Doch das Droidenungetüm hat nun beiden Fraktionen das Spiel versaut. Fast so als hätte in entscheidenden Momenten die Koordination zwischen den Entwicklern ausgesetzt.

Ich persönlich liebe es, wenn mich NPCs mit dem korrekten Sith-Titel ansprechen (ob nun als Lord Nox, Imperius oder Oculus) oder überhaupt noch jemand als Hand (von Jadus) ansprechen würde. Es waren diese konkreten ingame-Titel und Konsequenzen die mich und viele andere dazu antrieben überhaupt zu twinken. Der Moment in dem Darth Marr meinen Charakter als Lord Imperius ansprach und nach Makeb einlud war für mich erhebend. Die ganzen Mühen hatten sich ausgezahlt. Dann allerdings als Hand von Jadus nur als Agent oder Commander angesprochen zu werden bricht dem engagierten RPG-Spieler schon fast das Herz.

Es mag für die Bohnenzähler großartig sein, möglichst wenig Dialogzeilen einsprechen lassen zu müssen, dennoch geht es selbst bei allen Titeln doch nur um maximal 2-3 Extra-Dialogzeilen je Klasse und Meta-Quest. Es würde allerdings der "Story" immens helfen. Wenn man schon keine Klassenquests mehr einführt, so wäre Klassenstory doch durchaus möglich.

Klassenstory =/= Klassenquest

Klassenquests waren je Klasse unterschiedlich, was zu Gejammere führte, dass bestimmte Klassen es leichter hatten. Klassenstory ist alles was die Geschichte einer Klasse/dieses Charakters fortschreibt.

Dessen ungeachtet braucht man keine eigenen Klassenquests, um mit den gleichen technischen Zutaten eine eigene Klassenstory zu verwirklichen. Nur die Dialoge müssten anders ablaufen.

Als Chefautor Hall Hood in einem seiner raren Interviews davon schwärmte wie man künftigen Content im Avengers-Stil bauen wird, ließ er eines gänzlich unbeachtet, dass nämlich auch in Avengers jeder Charakter seine eigene Story verfolgt.

Hier haben wir Thor der seinen verschollenen Bruder wieder findet und feststellen muss, wie weit Loki doch gefallen ist. Diesbezüglich verfügt Thor sogar über seine eigene Nebenhandlung in Avengers.

In SWTOR ginge es nun darum, zu erzählen warum hier der Zorn des Imperators, eine Hand von Jadus, der Sieger der Großen Jagd und Darth Oculus etwa auf einen Planeten gerufen. Jeder dieser Charaktere hat seinen eigenen Grund dafür etwa auf Makeb zu sein. Und jeder hätte seine eigene Intro-Quest und Anspielungen dafür verdient.

Es ist ja auch nicht so als würde SWTOR nur einige tausend Dollar verdienen und nicht das Geld haben, sich Synchronsprecher zu leisten, von denen fast jeder ohnehin damit rechnen muss, mehere Rollen zu sprechen.

Makeb bewies da interessante Ansätze, aber längst noch nicht den notwendigen Tiefgang, um die Leute davon zu überzeugen, dass es hier um unsere eigenen Stories geht.

Ich verstehe durchaus die Gründe dahinter, bei manchen Klassen einfach den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen, wie im Falle des Imperialen Agenten mit seiner handvoll Szenarien. Doch es sollte schon angesichts der vorhandenen Daten möglich sein zu sehen, wie sich die Leute mehrheitlich entschieden haben und so eben auch die Situation akzeptieren, dass vielleicht die Erwähnung des Titels Hand durchaus solide 40% (eine rein fiktive Zahl) der Agenten betrifft. In solchen Fällen akzeptiere ich es gerne, wenn nach einmaliger Erwähnung der Titel weggelassen wird.

Worum es mir allerdings geht ist die unerträgliche Situation, dass sich die Dialoge für Kopfgeldjäger praktisch genauso gestalten wie für den dunklen Lord der Sith. Während die NPCs theoretisch in Furcht vor dem Darth kauern sollten, können sie den anderen wie gewohnt herrisch ansprechen.

Und in dieser Hinsicht geht es nicht einmal so sehr um die Entscheidung innerhalb einer Klasse, sondern wie im wirklichen Story-Content die Klassenstory fortgeschrieben wird. Nach aller Kritik an Makeb, ist es das was ich mir von künftigem Content erwarte. Wenn ich mir nicht einmal mehr sicher sein kann, ob Dialoge wie auf Oricon je nach Klasse überhaupt unterschiedlich abliefen, dann fehlt da genau das für mich, was SWTOR eigentlich für mich einmal attraktiv gemacht hat.

Nicht die Nebenquests oder Planeten-Arcs machen die Faszination SWTORs aus, sondern die Klassenstories. Man mag zwar als Lord oder Meister Jedi angesprochen werden, wenn man auf Planeten questet, dennoch ist mit dem Wegfall der Klassenquests ein Loch entstanden, dass nun individuelle Dialoge bei künftigen Planeten-Arcs füllen müssten. Und das muss dann über den Rahmen eines "mein Lord" oder "Agent" hinaus gehen, sonst ist jeder künftige Content auch nur ein Planeten-Arc minus Klassenstory. Planeten sind das, was man in SWTOR sogar mit Freuden versucht zu skippen. Bei Planeten-Arcs gibt es nach einem Durchlauf kaum mehr Gründe sich überhaupt die Dialoge anzuhören. Entsprechend skippt man und nimmt das lobenswerteste Feature von SWTOR gar nicht mehr wahr. Das lässt sich soweit steigern, dass man praktisch nur noch die nervtötend ewig gleichen Quests wahrnimmt. Und seien wir ehrlich, nach dem zweiten Durchlauf Makebs war ziemlich klar, dass jede Zeile nur noch mehr vom gleichen war.

Jetzt mit mehr Mimimi

Auch reine Dialogquests wie man sie aus KOTOR I kannte (während der Jedi-Ausbildung auf Dantooine etwa) und dazu dienten Konflikte auch friedlich zu lösen, fehlen in SWTOR völlig.

Die Forderung nach mehr Story und mehr Dialogen, wie in KOTOR I eben, all das was BW gut beherrscht und KOTOR großartig gemacht hat, stößt bei den MMO-Hardlinern natürlich auf taube Ohren. Sollen lieber neue Raids rausdrücken... aber wozu? Dass diese nach einem Monat oder zwei wieder auf Farmstatus enden? Wo ist da der Reiz für ehemalige Spieler wieder einzusteigen? Das Fehlen von Storynachschub ist es, was SWTOR seine loyalen KOTOR-Fans aus den Armen getrieben hat. Zu versuchen wie jedes andere MMO zu sein kann nicht dazu beitragen SWTOR langfristig eine starke Gefolgschaft zu sichern.

All jene von den Hardlinern als Casuals verachteten Spieler, die SWTOR zeitweilige Höhenflüge bescherrten... kommen und gehen mit Story-Content. Die Story war und ist der Grund für viele Star Wars und KOTOR-Fans überhaupt SWTOR zu spielen oder auszuprobieren. Mit Ende von Akt III geht die Mehrheit davon jedoch gleich wieder verloren. Es fehlt die Aussicht auf frischen Story-Content. Wer hoffte SWTOR würde KOTOR Online mit gesichertem DLC-Nachschub werden, der wird enttäuscht. SPVP ist ein nettes Gimmick, hat jedoch zwei Patch-Daten als ungenutzt verstreichen lassen.

Warum also bei all dem Frust weitermachen? Es ist wie mit Fast Food, Alkohol oder Zigaretten. Man weiß, dass es schädlich ist und nimmt es trotzdem zu sich, immer wieder.

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SWTOR Lore-Spotlight - Die Sphäre für Militärische Offensive
Darth Vengean
Darth Baras
Darth Arho
Nach Sith-Recht gefolgt von Darth Malgus
Zwischenzeitlich verwaltet durch Darth Marr
Darth Arkous

Die Sphäre für Militärische Offensive ist das eigentliche imperiale Kriegsministerium und würde sich mit den Sphären Darth Marrs (Defensive) und des verstorbenen Darth Decimus (Strategie) die Kontrolle über das gesamte imperiale Militär teilen.

Dennoch haben die dunklen Lords dieser Sphäre stets das höhere Prestige genossen, als ihre Kollegen. Wer die Eroberungen durchführt wird eben auch öfter in Verbindung mit ihnen in die Geschichtsbücher aufgenommen. Und zugleich ist diese Sphäre auch jene, die bis dato am prominentesten in der Story vorgestellt wurde.

Die Offensiv-Sphäre ist über 2 Kapitel die politische Heimat des Sith-Kriegers. Und während seines Aufstiegs zu Darth Baras rechter Hand erlebt man die Aufgaben dieser Sphäre in fast all ihren Facetten.

Die besseren Köpfe

UND die Herren dieser Sphäre zeichneten sich bis auf Arhos kurze Regentschaft alle durch strategisches Talent und politische Überlebensfähigkeit aus. Als die mächtigsten Darths innerhalb des dunklen Rats üben sie immerhin den direkten Einfluss auf das Militär aus, sie können allerdings nur in Abstimmung mit den anderen Sphären wirklich effektiv ihre Ziele verwirklichen. Die hohe Machtkonzentration kommt also mit dem Preis, für neue Waffentechnologien jemanden wie Darth Acina auf seine Seite bringen zu müssen.

Entsprechend können auch nur jene Kandidaten an der Spitze dieser Sphäre überleben, die sich im dunklen Rat ausreichend Verbündete geschaffen haben. Damit zeichnete sich bereits Darth Vengean aus, der die Vorarbeiten zum derzeitigen Krieg leistete. Doch es war Darth Baras, dessen lange geplanter Aufstieg schließlich sogar darin gipfelte, dass Baras samt politischen Unterstützern wie Darth Ravage und des Baras proaktiven Kurses gegenüber sehr aufgeschlossenen Marr nach dem Thron selbst streben konnte.

Strategien

Schon unter Darth Vengean erlebt man wie das Imperium durchaus auch mit weniger aggressiven Mitteln versucht hat einen Krieg mit der Republik vom Zaun zu brechen. Vengean selbst trieb sich gegen Ende seines Lebens an der Grenze zur Republik herum, um durch kleine Provokationen die republikanischen Grenzposten zu einem Übergriff auf den Sith-Raum zu verleiten. Ein solcher offensichtlicher Bruch des Vertrages von Coruscant hätte dem Imperium schließlich auch die moralische Trumpfkarte verschafft, den Gegenangriff als Selbstverteidigung zu behaupten.

Daneben ließ Vengean seinen Untergebenen Baras über Jahrzehnte ein Agentennetzwerk in- und außerhalb des Imperiums schaffen, um gegebenenfalls wohl auch politische Konkurrenten umgehen und dennoch etwa Ressourcen aus der Sphäre für Logistik anzapfen zu können. Die Unterwanderung von Widerstandsgruppen wie auf Balmorra oder sogar des Jedi Ordens war wohl einer der brillantesten Schachzüge Darth Baras, der lange Jahre in völliger Anonymität seinem Werk nachgehen konnte.

Unter Baras wiederum erleben wir welchen Schaden ein Intrigant an der Spitze einer Pyramide innerhalb des Imperiums anrichten kann. Baras Verfügungsgewalt über das Militär etwa, erlaubte es ihm Truppen von der Front auf Corellia fern zu halten, um so seinem Gegner Darth Vowrawn Schaden zuzufügen.

Personal

Fast vergessen ist die Tatsache, dass auch Darth Malgus höchstpersönlich einmal der Sphäre für Militärische Offensive diente. Und hätte Malgus sich durch seine Reform-Absichten nicht so viele Feinde gemacht, er hätte anstatt Darth Arhos zur Spitze der Pyramide aufsteigen und das Imperium auf Ilum anführen können. Doch Malgus ging alles zu langsam und ähnlich wie Baras packte ihn die Hybris. Dennoch war er bis Level 50 schlichtweg DER imperiale Questgeber, eine Aufgabe die künftig Darth Arkous und Lana Beniko zufallen könnte.

Neben Malgus waren natürlich auch Lt. Pierce oder Lt. Malavai Quinn der Sphäre unterstellt. Zudem General Rakton, jeder Großmoff und die gesamte Black Ops Division. Und wie im Falle von Großmoff Kilran kann man davon ausgehen, dass auf diese führenden Köpfe neue Strategen gefolgt sind.

Reformisten

Der imperiale Geheimdienst ist Geschichte, dennoch hätte Darth Baras bewiesen, dass die Sphäre für Militärische Offensive nicht auf Darth Jadus, Zhorrid und ihre Leute angewiesen ist. Neben einem allgemeinen als Geheimpolizei auftretenden Geheimdienst gibt es ja ohnehin meist einen militärischen Nachrichtendienst. Mit der Zerschlagung von Jadus ehemaligen Machtbereich wurden die ehemaligen Agenten bekanntlich "verdienten" Lords zu gewiesen. Dabei fiel auch der Name Darth Baras und aus dem alten Chevin-Event weiß man auch, wie sich Ex-Agenten im Dienste Darth Marrs wiederfanden.

Die offene Frage ist natürlich, ob Darth Marrs Ernennung des imperialen Agenten zum "Special Projects Commander" und die Einstellung des Kopfgeldjägers als "Berater" mit der neuerlichen Teilung der Kontrolle über das imperiale Militär von Bestand sind. Ebenso steht aber zu vermuten, dass Marrs Rekrutierung von Aliens und die auf Malgus aufbauende Heeresreform nun fortgeführt werden. Immerhin braucht das Imperium frische Truppen und Waffen.

Darth Baras, Malgus und die Altlasten

Die Invasion von Corellia war ein Produkt der Ambitionen des oft nur im Hintergrund stehenden Darth Decimus. Decimus Sphäre für Militärische Strategie hat jedoch glänzend versagt, als es darauf ankam. Die Machtkämpfe auf Corellia forderten ihren Tribut und Decimus kam selbst mit Darths Hadra und Acheron bei der republikanischen Gegenoffensive um.

Dahingegen zeigten sich Darth Vengean, Baras und Malgus weit bescheidener. Keiner dieser drei Lords agierte je derart unbesonnen und dennoch stand nie jemand der Sphäre für STRATEGIE vor.

Gerade Malgus und Baras hätten sich jedoch als Helden des Imperiums profilieren können. Malgus weil er schon einmal veritabler Kriegsheld war und Baras weil seine Regentschaft auch daher möglich wurde, weil seine großen Pläne das Militär wieder hoffen ließen. Unter Baras schien es als sei das Imperium aus einer langen Starre erwacht und selbst Baras-Kritiker befürtworteten dessen Regentschaft, weil es so aussah, als würde endlich wieder etwas weitergehen.

Malgus Intrige gegen seinen "Vorgesetzten" Darth Arho hätte nach allen Regeln des Sith-Ordens theoretisch seine Nachfolge als Vorstand der Sphäre für Militärische Offensive bedeutet. Doch wie Baras griff Malgus im günstigsten Moment nach dem Thron. Ob und wie viele Schiffe aus Malgus Steatlh-Armada die Krise überstanden haben ist noch unbekannt. Dennoch dürfte eine Reihe von Tarnkappenschiffen wieder in den Besitz des Imperiums gelangt sein. Malgus mochte sich bei den Konservativen unbeliebt gemacht haben, trotzdem hätte er im entscheidenden Moment nur die Zügel des Imperiums in die Hand nehmen müssen, um all seine Rivalen in die Schranken zu weisen. Doch die Aussicht, nach einem Sieg auf Ilum wieder von den Intrigen zu Fall gebracht zu werden, war für Malgus unerträglich. Er wagte die Rebellion, weil er sich des Intriganten-Zirkels entledigen wollte.

Malgus Nachfolger Darth Arkous gilt nun als Konsenskandidat und ausgeglichener Charakter. Arkous wird wohl eher zum Pragmatismus eines Darth Marr tendieren, als der Hitzköpfigkeit eines Darth Ravage oder den Machtrausch eines Darth Baras. Einen Konsenskandidaten braucht das Militär auch, um Konservative wie Reformisten zusammen zu führen, den Alien-feindlichen Großmoff ebenso wie den Cathar-Hauptmann.

Eine neue Offensive braucht auch irgendeine Art von Aufklärungsdienst und damit einen Imperialen Agenten. Zudem wird es notwendig sein, auch Söldner für die Frontmissionen einzustellen.

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