Kallig Reborn: Der Griff nach dem Thron
Der neue Lord Kallig

Als Tulak Hord Aloysius Kallig durch seine Attentäter ermorden ließ entkam nur eines von dessen Kinder dem Massaker an der aufstrebenden Dynastie, die im Dienst des dunklen Lords stand. Aloysius war der fähigste General von Hords Armee und dessen Freund, doch der dunkle Lord nahm die Erfolge seines Belisars zunehmend als Bedrohung der eigenen Machtposition wahr. Lord Kallig musste sterben.

Der Verrat Hords an Kallig hatte etwas schändliches, denn in einem Zeitalter als das Kaggath noch die bevorzugte Methode war um Machtkämpfe beizulegen griff Hord zu einer beschämenden Lösung und musste sich so nicht einmal zum Duell stellen. Kallig starb ohne das Gesicht seines Mörders gesehen zu haben und damit hatte sich Hord selbst entehrt. So blieb auch ungeklärt, wer von beiden der stärkere gewesen wäre und damit den Anspruch besaß die Sith als dunkler Lord anzuführen. Hords hinterlistiger Mord an Kallig machte diesen zum alleinigen Helden in den Geschichtsbüchern, sein General, der viele von Hords Triumphen erst möglich machte und Hords Schlachten schlug und Kriege gewann, fiel der Vergessenheit anheim.

Das Schicksal der Kalligs könnte auch dem der Spinners von Kesh entsprechen. Diese Familie im Verlorenen Stamm der Sith lebte Jahrhunderte als Sklaven, obwohl sie von einem Sith-Lord abstammten und immer wieder machtsensitive Kinder hervorbrachten. Weil ihr Stammvater Ermon Parrah einst den Aufstand gegen den regierenden Großlord von Kesh gewagt hatte und scheiterte. Er wollte die Omen reparieren und mit dem Verlorenen Stamm von Kesh aus wieder zu den Sternen aufbrechen. Fortan waren die Spinners dazu verdammt als Weber ein Seilmacher an einem Seil zu arbeiten, das bis zu den Sternen reichen sollte. Anstatt die Familie auszurotten wurde sie zur Sklaverei verdammt. Jedenfalls bis Parlan Spinner aka Death Spinner die Bühne betrat und im Zuge der Wiederauferstehung des dunklen Lords Remulus Dreypa zu einer der beiden Hände von Großlord Varner Hilts wurde. Mit Hilts Tochter Takara begründete Parlan wohl eine neue Sith-Familie.

Es ist also auch durchaus denkbar, dass Tulak Hord die Erben Kalligs nur entmachtete und in die Sklaverei verkaufte. Sie verloren ihren Stand, ihren Besitz und wenn sie Sklaven zum Aufstand anstachelten wohl auch ihr Leben. Dass die Kalligs überlebten liegt wohl auch daran, dass selbst machsensitive hin und wieder der Macht gegenüber blinde Kinder in die Welt setzen. Schlussendlich wurde wohl der schwächste Erbe Kalligs zum Retter der Dynastie die keine sein durfte. Während die Sith sich jahrhundertelang weigerten Sklaven oder Kinder niedriger Geburt (selbst Bastarde wie Tenebrae) in der Macht auszubilden wurde dieser Umstand zu einem sehr förderlichen Umfeld für den Fortbestand der Kallig-Blutlinie. Solange die Nachfahren Kalligs nicht in Machtkämpfen umkamen oder von Rivalen ermordet werden konnten lebte Kalligs Erbe fort, denn Sklaven wurden selten massakriert, sondern von ihren neuem Herrn übernommen. So erlebten die Kalligs den Untergang des Sith-Reichs vom sicheren Fuß der Pyramide aus. Sollte Kallig je ein reinblütiger Sith gewesen sein, so hatte sich sein Blut da schon längst mit den als unterlegen betrachteten menschlichen Sklaven vermischt. Die meisten Menschen galten damals für die Sith noch als Sklaven und bestenfalls als nützliche Verbündete, wie Naga Sadow sie sah. Sadow nutzte etwa die Korsin-Familie als Flottenoffiziere, was auch dazu führte, dass die von Captain Yaru Korsin kommandierte Omen mit einer weitgehend menschlichen Crew auf dem Planeten Kesh strandete.

Das Massaker der Republik an den reinblütigen Sith führte dazu, dass auch die ins Exil geflüchteten roten Sith nur eine kleine Elite darstellten und über die Jahrhunderte kam es vor, dass sie fast schon gezwungen waren sich mit menschlichen Partnern fortzupflanzen. So wurden die Sith immer mehr zu Hybriden, bis sie irgendwann auch an der Tradition rüttelten nur noch rote Sith als Mitglieder zur Sith-Ausbildung und den Rängen des Dunklen Rats zuzulassen. Doch Sklaven? Diese blieben weiterhin von der Macht ausgeschlossen. Sprichwörtlich. Sogar freie Aliens wurden noch vor den Sklaven zur Sith-Ausbildung zugelassen.

Als der auserwählte Erbe Kalligs das Grab seines Vorfahren betrat nahm die Geschichte ihren Lauf...


Das Vermächtnis Kalligs

Dass der auserwählte Sohn Kalligs zum Sith wurde war eine späte Rache für Aloysius, der einst von einem Sith betrogen worden war, jedenalls wenn man es so sah. Tulak Hords unehrenhaftes Verhalten wurde vergolten, als Darth Thanaton Lord Kallig II. zu einem Kaggath forderte und verlor. Thanatons Versuch Kallig II. um seinen Sieg zu betrügen endete mit dessen Tod und dem Aufstieg eines Kalligs II. zum dunklen Lord, ein Rang der seinem Ahnen ewig verwehrt worden war. In den historischen Aufzeichnungen galt Kallig I. als ungewöhnlich alienfreundlicher Lord, der wohl Reformen angestrebt hätte, während Hord im Schatten seiner militärischen Erfolge die Politik des Sith-Reichs wenig beeinflusst haben dürfte. Wenn man kritisch auf Tulak Hords Regentschaft blickt, dann besteht dieses goldene Zeitalter aus dem Bau von Monumenten und militärischen Triumphen, die wohl eher auf Kallig als auf Hord zurückgingen. Der mächtige Tulak Hord war zwar wohl sehr mächtig, aber doch auch ein Blender, der sich vermutlich überhaupt nicht für Politik interessierte, er war ein Kriegstreiber, der politisch nichts an den Strukturen des Sith-Reichs zu verändern wagte. Auf Hord folgte irgendwann Marka Ragnos, der einen ähnlichen Kurs des Bewahrens vertrat, worin ihn Ludo Kressh zu beerben versuchte. Doch während Ragnos quasi zu den Tauben zählte hatten sich die Reformer rundum Naga Sadow als Kriegstreiber radikalisiert, was vielleicht eine Tendenz aus der Alienfreundlichkeit des Generals Aloysius Kallig war. Kalligs Triumphe hätten ihm erlaubt seine Reform-Politik durchzupeitschen und es hätte nie zu einem Machtkampf zwischen Sadow und Kressh kommen müssen.

Kallig II. ist natürlich sein ganz eigener Mensch und eine von den Entscheidungen seines Vorvaters unabhänige Persönlichkeit. Trotzdem hat er mit Sicherheit seine Wurzeln studiert und durch die Hilfe des Archäologen Talos Drellik viel von den Idealen und Erfolgen seines Vorgängers erfahren. Der dunkle Lord Kallig II. besitzt die Möglichkeit etwas zu bewegen und zu verändern.

Im Kampf zwischen Kallig und Hord spielte Vitiate nie eine Rolle, doch der Aufstieg des späteren Sith-Imperators hatte auch Folgen für die Kalligs, die weiterhin in der Sklaverei verbleiben mussten und nach Jahrhunderten erst durch den Dunklen Rat Zugang zu einer Sith-Ausbildung erhielten. Der Imperator hatte sich die Loyalität der Kalligs nie verdient. Er ließ sie dort, wo Tulak Hord sie hingebracht hatte, genauso wie die Mehrheit der Sith, die Anstoß an ihrem Sklaven-Status nahmen. Das sollte Rachegelüste in Kallig II. genährt haben, der dem Imperium der Sith nicht unbedingt patriotische Gefühle oder viel Gegenliebe entgegen bringt. Somit ist auch klar, warum Kallig II. dem Sith-Imperium den Rücken zukehren und sein eigenes Reich erschaffen machte. In seinem Machtkampf mit Imperator Vitiate/Valkorion gelang es Lord Kallig II. einen unsicheren Anspruch auf dessen Thron und die damit verbundene Unterordnung des Sith-Imperiums unter die Herrschaft Zakuuls zu erlangen. Für Geschichtsenthusiasten erinnert das an die Möglichkeit, dass sich ein Fürst als römisch-deutscher Kaiser an einem anderen dem Heiligen Römischen Reich angehörenden oder mit diesem verbundenen Königreich rächen könnte. Vom Nachfahren eines Fürsten zum Kurfürsten, zum Kaiser. Der Ewige Thron wurde vom Imperator geschaffen, um auch das Sith-Imperium zu unterjochen. Trotz Personalunion war in Valkorions Vorstellung, dass Sith-Imperium dazu verdammt sich Zakuul unterzuordnen. Valkorion/Vitiate ist der Tulak Hord dieses neuen Zeitalters, er braucht einen General, doch Kallig II. sollte aus der Geschichte gelernt haben, dass Valkorion genauso wie Hord seinen loyalen General betrügen würde. Somit ist Kallig II. völlig bewusst, dass alle Avancen Valkorions wohl dazu führen werden, dass einem am Ende doch in den Rücken fällt. Aus dieser Sicht schätzt Kalligs Erbe seine Beziehung zu seinem Förderer wohl ungeschont realistisch ein.

Das Erbe der Sith

Im Gegensatz zum Ewigen Imperator besitzt Kallig II. eine fundierte Sith-Ausbildung und er erlangte innerhalb der Hierarchie des Imperiums einen höheren Rang als ihn Vitiate als Sith-Lord des Alten Reichs je hatte. Kalligs Erbe ist kein Selfmade-Sith-Lord oder Sith-Autodidakt wie Tenebrae/Vitiate, sondern ein typisches Produkt der Sith-Akademie auf Korriban. Die beiden Imperatoren könnten kaum unterschiedlicher sein. Kallig ist nach unserem Verständnis ein Akademiker, der es bis zum höchsten Amt seiner Laufbahn brachte. Vitiate sprengte alle ihm angelegten Ketten, er wurde vom Bastardsohn einer Bäuerin und eines Sith-Lords zum Herrn über alle Sith, der schlussendlich auch noch versuchte die Sith mit seinem zweiten Imperium zu betrügen. Kallig ist mehr Sith als Vitiate und er hat sich innerhalb des Sith-Imperiums hochgedient.

Kallig wuchs an Widerstand und erlebte mehr als nur eine Nahtoderfahrung. Er überlebte und er veränderte sich, was ihn zu einem Wesen werden ließ, das Vitiate zwar nicht ähnlich, ihm aber wahrscheinlich ebenbürtig ist. Vitiate und Kallig, sie wirken wie Bösewichte aus zwei verschiedenen Staffeln. Kalligs besondere Gabe Geister zu binden macht ihn auch zu einer Gefahr für den zum Geist gewordenen Imperator, denn Kallig träumte schon immer davon eines Tages jemanden vom Machtpotential eines Vitiate an sich zu binden. Durch Kallig könnten die Sith zumindest symbolisch über Valkorion triumphieren. Das Establishment schlägt zurück und zwingt den einst zum Imperator gewordenen Rebellen vor einem Vertreter einer uralten Sith-Dynastie niederzuknien. So eine Szene wäre jedenfalls nett, sollte man Valkorion dazu zwingen können nun vor dem neuen Imperator auf die Knie zu gehen.

Als Sith musste Kallig ähnlich wie Vitiate Erfahrungen machen, wie es ist fast den Verstand zu verlieren und von seinen eigenen Kräften beinahe zerrissen zu werden. Im Gegensatz zu Vitiate hat Kallig jedoch nur eine handvoll Geister alter Sith-Lords in sich aufgenommen. Für Vitiate müssten es sehrviel mehr sein, aber es kann auch sein, dass Vitiates Ritual auf Nathema höchst ineffizient war und er nur einen Bruchteil der zerstörten Lebensenergie tatsächlich der seinen hinzufügen konnte.

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xeson, Dienstag, 29. November 2016, 18:33
Ok egal wer was nerft, danach bleibt mein Hexer mein Main. Jetzt hab ich den Hintergrund. Es wäre zwar nett wenn die Entwickler ne Zeile oder gar Sequenz eingebaut hättet die Inquisitorspezifisch ist (er hatte ja noch keine - Krieger hatten das mit Vette, Soldaten mit Jorgan). Könnte mir das vorstellen alle Geister treten wie beim Finale des Inquis hinter dich und zusammen bindet man den Imperator endgültig an sich.
Wäre episch leider glaube ich nicht so richtig daran

pfannenstiel, Mittwoch, 30. November 2016, 10:04
Mein Hexer gehört auch auf den Ewigen Thron, aber ob ich durch das Galactic Command mit ihm grinde steht auf einem anderen Blatt. So sehr ich meinen Jugger auch liebe, ich sehne mich nach meinem Hüter. Der könnte am meisten von allem profitieren. Storymäßig, sowie in Hinsicht auf seinen Tapferkeits- und Sozialrang. Ich wage sogar schon von Tapferkeit 70 aka Kriegsheld als Titel für ihn zu träumen, sollte sich eine Kombination aus PVP und Dailies/Heroics für die CXP bewähren.