Der Agent als Special Projects Commander


Imperiale Agenten haben es in Akt III ihrer Klassenstory nicht leicht. Sie sind zwar das imperiale Gegenstück zum republikanischen Soldaten, doch in der Hierarchie des Imperiums deutlich tiefer angesiedelt. Dabei wäre ihr Aufgabengebiet zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr so verschieden. Der Agent dient dem Imperium nach der Zerschlagung des Geheimdienstes durch die Sith als eine Art Kommandosoldat.

Beim Anflug auf Corellia wird einem sogar ein entsprechender Rang zugewiesen, um den Transfer vom Nachrichtendienst zur mehr oder weniger regulären Truppe zu bekräftigen. Man war schon Teil des Militärapparats, nun ist man jedoch Soldat. Die meisten werden Corellia als Lieutenant erreichen, was mir auch bei drei Versuchen nicht anders gelungen ist. Dennoch gab oder gibt es die Möglichkeit auch zum Major befördert zu werden, dafür scheint man allerdings die politische Rückendeckung durch die Sith zu benötigen. Ich glaube zu bestätigen können, dass diese allerdings nicht mit den Entscheidungen "Habe mich Jadus angeschlossen", "Habe Jadus gefangen genommen" und "Habe Jadus praktisch zum kampflosen Abzug bewegt" zustande kommt. Bliebe wohl nur Option 4 (Jadus entkommen lassen und dafür dessen Superwaffe zerstören) oder es hat mit irgendwelchen Dunkle Seite-Werten zu tun.

Wie auch immer, man stirbt ja auf Corellia und nun fällt mir ein, dass ich besser schon früher eine Spoilerwarnung ausgesprochen hätte. Ja man "stirbt" auf Corellia, zumindest aus Sicht des imperialen Militärs. Das Bombardement eines gesamten Gebäudes lässt den Bürokraten jedenfalls keine andere Wahl als den Status der ehemaligen Ziffer 9 mit K.I.A (Killed in Action) anstatt M.I.A. (Missed in Action) anzugeben. Tatsächlich entwischt man ja, aber das bleibt erst einmal ohne Konsequenzen. Witwenpension, Waisenversorgung, Beerdigung - das Imperium müsste das alles nun in die Wege leiten und die Soldauszahlung umgehend einstellen. Man hat mit dem Schwarzen Kodex schließlich die Möglichkeit in der Hand, das eigene Ableben auch ziemlich permanent in den imperialen Datenbanken zu verankern, indem man praktisch seine gesamte Personalakte löscht. Reicht man den Kodex allerdings an die beiden Sith oder Jedi-Meister Ardun Kothe (das Lichtschwert am Gürtel hat ihn ja verraten) weiter muss man sich spätestens auf Ilum damit herumschlagen, dass man weiterhin erkannt wird.

Egal welchen Weg man eingeschlagen hat, es gibt in Spionageromanen doch fast immer jemanden, der gewisse Geheimnisse trotzdem ausgräbt. Und wie sollte es anders sein, dieser jemand ist auch im Fall des Agenten ein smarter Typ, dessen Aufgabengebiet unter anderem Gegenspionage und Heimatschutz umfasst. Darth Marr dürfte wohl allein wegen seines misstrauischen Wesens und seines Aufgabengebiets Kopien oder gar Abschriften aller imperialen Personalakten horten. Marr lässt einen jedenfalls wieder sauber auffliegen. Welche Mühe man sich auch gegeben hat, Darth Marr spielt den gelöschten Personalakt wieder in die imperialen Datenbanken ein, jedenfalls in einer Fassung, die ihm hilfreich ist.

Darth Marr erpresst den Agenten praktisch nach Makeb zu gehen, zumindest wenn man sich weigern möchte. Jack Bauer würde freiwillig nach Makeb gehen.

Als Belohnung für seine Dienste und weiteres Druckmittel wird man von Darth Marr nun zum Special Projects Commander, kurz Commander [sic!], ernannt. Wer seinen Personalakt nie schreddern ließ wird dadurch praktisch befördert. Wobei Commander in diesem Fall auch höherrangig sein dürfte als Major, der Rang, den man ja auch erreichen könnte. Commander > Major scheint in SWTOR jedenfalls zu stimmen, denn auch Commander Tavus ist ranghöher als der spätere Major und sein Nachfolger als Befehlshaber von Havoc Squad.

Nur was bedeutet Special Projects Commander?

Das Office of Special Projects könnte NCIS Los Angeles-Fans ein Begriff sein und auch der reale NCIS besitzt ein solches OSP. In Serie und Realität ist das OSP eine Unterabteilung der Ermittlungsbehörde und ist ebenso wie der NCIS ein Abkömmling des Marinegeheimdienstes, der sich allerdings auch mit anderen Aufgaben beschäftigt. Im Falle des OSP steht Spionageabwehr und dergleichen an höchster Stelle.

Auch Darth Marrs Sphäre für die Verteidigung des Imperiums beschäftigt sich mit Heimatschutz und nach den Plänen der Regierung Bush wären auch alle US-Geheimdienste dem Ministerium für Heimatschutz unterstellt worden, hätte sich dieser Plan auch durchsetzen lassen. Im Imperium ist das wohl irgendwie geglückt. Darth Marr ist Mr. Homeland Security und nachdem weder Darth Zhorrid noch Darth Jadus über Akt I hinaus eine Rolle spielen ist Marr auch der Gebieter über die imperiale Gegenspionage.

NCIS ist wohl auch derzeit immer noch die vermutliche erfolgreichste US-TV-Serie dieses Jahrzehnts und wahrscheinlich auch des letzten Jahrzehnts. NCIS Los Angeles wird hingegen nie die Zuschauerzahlen der Mutterserie erreichen, dürfte aber als NCIS für eine jüngere Zielgruppe (mit LL Cool J und Chris O'Donnell, sowie Eric Christian Olsen) durchaus auch den SWTOR-Entwicklern und insbesonders den Autoren ein Begriff sein. Gerade Alexander Freed, der als Freelancer, also freiberuflicher Mitarbeiter, immer noch an der Story beteiligt ist und die gesamte Agenten-Story verfasst hat, könnte sich hier eine Anspielung erlaubt haben.

Welche Special Projects?

Das ist wie beim echten OSP etwas nebulös und resultiert wohl daraus, dass die Einsätze/Überwachungsaufträge als Projekte bezeichnet werden könnten. In SWTOR ist das Special Project welches man kommandiert zunächst die Einnahme Makebs. Darüber hinaus? Wer weiß, was Darth Marr noch mit einem vor haben könnte.

Special Projects Commander zu sein bedeutet allerdings auch entscheidend mehr Befugnisse zu besitzen als andere imperiale Commander. Man ist also vermutlich durchaus ranghöher anzusehen und das müsste man auch sein, um im weiteren Verlauf der Story gleichrangig mit einem Mitglied des Dunklen Rats oder dem Zorn des Imperators behandelt zu werden. Praktisch dürfte man nun so etwas wie die Hand Darth Marrs sein, wenngleich deutlich abhängiger von dessen Segen. Im Gegensatz zu den Händen des Imperators Palpatine trägt man allerdings einen realen Rang, nämlich eben doch Commander. Und wie hoch lässt sich der Rang eines Commanders vielleicht ansiedeln? In der Royal Navy (der britischen) ist der Commander heutzutage mit einem Lieutenant-Colonel (Oberstleutnant) in der Armee gleichzusetzen, also eine Stufe über dem Major, der man auf Corellia sein könnte.

Und ein Lt. Col. ist auch nur eine Stufe unter dem Colonel (Oberst). Wenn Lt. Col. als Rang gut genug für John Shepard (aus Stargate Atlantis), Samatha Carter oder Cameron Mitchell (aus Stargate SG-1) ist, dann soll es mir auch recht sein. Der Soldat bringt es hingegen nur zum mit Orden behangenen Major.

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darth ravage, Montag, 9. Dezember 2019, 00:53
Mir hat es viel Spaß gemacht den Text zu lesen, allerdings habe ich eine Frage in Bezug auf die Sache mit der Witwenpension. Soweit ich das verstanden habe, darf man als imperialer Agent keine Beziehungen führen, also auch nicht heiraten. Wer sollte also eine Witwenpension erhalten?
Die einzige Perosn mit welcher man soweit ich weiß für das Imperium offiziell verheiratet ist dürfte Yana-Ton (habe bisher leider nur einen männlichen Agenten) sein und da diese ein Fremdling von einem Planeten welcher nicht zu dem Imperium gehört ist, sollten hierbei andere Regeln gelten. (Meiner Meinung nach, tut mir leid, wenn ich etwas falsch verstanden habe)

sanne1968, Montag, 9. Dezember 2019, 16:25
Soweit ich weiß kann man als Agent Beziehungen haben. Wächter 2 erwähnt zumindest das Beziehungen zwischen Agenten toleriert werden und ich behaupte mal das, wenn man innerhalb des Geheimdienstes datet es weniger kompliziert sein dürfte :-D

pfannenstiel, Freitag, 13. Dezember 2019, 08:29
Vorstellen kann ich mir zwar, dass der Imperiale Geheimdienst seinen Mitarbeitern abverlangt keine Ehen zu schließen, aber ich wüsste jetzt nicht, wo das ingame gesagt worden wäre. Angesichts der Arbeitssituation wäre es imo schon natürlich, dass wenige Geheimdienstmitarbeiter verheiratet sind, weil sie kaum die Zeit haben sich ihrem häuslichen Leben zu widmen. Was natürlich auch dazu führen sollte, das imperiale Agenten im Einsatz fernab der Heimat und ihre Kollegen auf Dromund Kaas häufig ausbrennen und dann in den Ruhestand versetzt werden müssen, was ja sehr unterschiedlich aussehen kann.

Imperiale die vor ihrem Eintritt in den Geheimdienst verheiratet waren würden ihre Ehe aber vielleicht auch nicht aufgeben müssen, zumal ja nahezu jeder Imperiale in irgendeiner Funktion im Staatsdienst steht bzw. eine militärische Ausbildung durchlaufen hat. Selbst der Agent ist ja diesen typischen imperialen Lebenslauf durchlaufen, ehe er zum Geheimdienst kam und dort eine spezialisierte Ausbildung erhalten hat. Auch wenn es für Feldagenten eher unüblich sein dürfte Ehen zu haben, die meisten Analysten oder andere Bürokraten sollten durchaus welche haben, womit der Geheimdienst durchaus ne Witwenpension auszahlen dürfte. Es kann allerdings sehr wohl sein, dass diese Pension offiziell von einer zentralen imperialen Besoldungsstelle ausbezahlt wird, da man ja offiziell vielleicht einfach als Mitglied des Militärs oder Staatsdienstes geführt wird. Die Zerstörung des Geheimdienstes vor der Schlacht um Corellia hält ja auch Anspielungen bereit, dass die imperialen Ministerien nicht ganz unabhängig voneinander sind. Eine Versetzung von einem Ministerium ins andere ist also möglich, was in unserer Welt ja deutlich schwieriger wäre, da Ministerien da unabhängiger voneinander sind. Aber im Sith-Imperium ist Bundesdienst ganz einfach Bundesdienst und Ministerien sind quasi nur Abteilungen (der Bergungsdienst besteht nicht umsonst aus imperialen Offizieren und Soldaten, obwohl das ne Art Kulturministerium wäre), was ja auch die Rolle des Dunklen Rats als ehemalige Berater einer extrem zentralisierten Monarchie wiederspiegelt. Das könnte man auch mit Landesregierungen vergleichen, wo die Auflösung von Abteilungen ja auch möglich ist, inklusive Versetzung der Bediensteten. Der Geheimdienst würde dann nicht einmal ein anderes Dienstrecht benötigen, als der Rest des imperialen Staates.

pfannenstiel, Freitag, 13. Dezember 2019, 09:02
Bezüglich der Ehe mit Nichtimperialen wäre natürlich zu klären, ob die Ehe oder eingetragene Lebensgemeinschaft nach imperialen Recht gültig ist. Eventuell hätte man die Ehe durch ein imperiales Standesamt auch einzutragen, sodass sich auch noch die Frage stellt, ob die Ehe bei Nichteintragung überhaupt gültig wäre. Für imperiale Bürokraten wäre es einfach zu sagen nein und als Berufungsinstanz müsste man sich irgendwann an den zuständigen Darth wenden. Das wäre schon mal abschreckend, zumal man für den Antrag oder auch die Berufung wohl persönlich nach Kaas City reisen müsste. Was ein Visum voraussetzen würde, das einem ja auch verweigert werden kann, zumal Beamtenbeleidigung oder subversive Äußerungen gegen den imperialen Staat strafbar wären und solche Strafen sicher dazu führen keine Aufenthalts- oder Einreiseberechtigung zu bekommen. Ne imperiale Einreisekontrolle wäre auch zu bewältigen und die wäre das Albtraumbeispiel einer Einreise in die USA. Selbst wenn man es schafft einzureisen könnte man jederzeit abgeschoben oder interniert werden, wenn man jemanden auch nur schief ansieht oder eben einen imperialen Bürokraten verärgert.

pfannenstiel, Freitag, 13. Dezember 2019, 09:10
Früher war Justiz Darth Mortis Aufgabenbereich, weshalb er wohl auch auf Nathema Lana Beniko noch einiges nachtrug, weil sie von ihrem Ministerposten desertierte und sich niemand scherte ein Verfahren gegen sie zu eröffnen. Hochverrat wäre wohl drin gewesen, aber zumindest ne Ausbürgerung. Aber Lanas Vater war reich und hatte wohl Vowrawn auf seiner Seite. Dank Acina verschwand Mortis von der Bildfläche und Vowrawn bekam sogar das Justiz- und Quasi-Innenministerium zum Finanz- und Wirtschaftsministerium. Mit Credits ginge nun wohl einiges mehr.