Mittwoch, 26. April 2017
Obi-Wan-Wednesday: Wäre Senya ein Mann...
Um das Problem mit Quinn und Koth auch aus einem anderen Winkel zu beleuchten ist es hilfreich sich vorzustellen wie etwa Senya (die uns in Fallen Empire ja auch verrät) wirken würde, wenn sie ein Mann gewesen wäre. Nennen wir ihn einfach Sen, was auch zur Zen-Philosophie der Ritter von Zakuul passen würde, die zwischen hell und dunkel stehen.

Senya profitiert in ihrer Darstellung ganz stark vom allgemeinen Verständnis für ihre mütterlichen Gefühl. Väter werden ganz allgemein als distanzierter und weniger emotional an ihren Nachwuchs gebunden wahrgenommen. Diese gesellschaftliche Erwartungshaltung schlägt sich wohl auch darin nieder, dass eine alleinerziehende Mutter mehr Verständnis erwarten kann, als ein alleinerziehender Vater oder ein Vater der sich karenzieren lässt. Wohl oder übel würde man Sen also vieles nicht abnehmen, was dessen Liebe für seine Kinder betrifft.

Umso mehr würde Sen Tirall allerdings den glaubwürdigen Mörder der eigenen Kinder abgeben. Ich wage hier auch einmal den Vergleich zu Game of Thrones. Jaime Lannister erkannte sehrwohl, dass sein ältester Sohn ein Tyrann ist und er fürchtete insgeheim sicher, diesen wie den wahnsinnigen König Aerys aus dem Verkehr ziehen zu müssen. Joffrey war allerdings auch sein Sohn. Weit weniger objektiv sah das alles Joffreys Mutter, Königin Cersei. Cersei hätte ihren Kindern alles durchgehen lassen und sie sogar noch dafür gelobt, wenn sie etwa einen Bruder oder eine Schwester ermordet hätten. Thexan wäre aus Cerseis Sicht schwach gewesen und Arcann hätte den Thron daher verdient. Auch die Ermordung Valkorions hätte Cersei als Arcanns Geburtsrecht gesehen. Senya ist eine Art Jaime Lannister, sie spricht ihren Kindern die staatsmännische Befähigung ab. Wären sie doch nur ihre Kinder geblieben und nicht die Erben des Reichs geworden.

Wenn Sen Tirall davon sprechen würde seinen Sohn und seine Tochter vom Thron zu entfernen nimmt man ihm diese "Strenge" natürlich ab. Der strenge Vater, der in der Leibwache gedient hat, der abgebrühte Veteran - der kann so etwas natürlich sagen. Man nimmt ihm das auch ab, weil man ihm das distanzierte Verhältnis zu den Kindern abnimmt. Die langjährige Trennung von diesen, das Verlassen der Familie, diese ganze Gefühlspalette eines Vaters der seine Familie verlassen hat - weil er sich mit der Mutter überworfen hat - das kennt man doch. Sen könnte Arcann töten, weil er ihn nicht zur Welt gebracht hat und seine Affäre mit Valkoria bereuen kann. Spaßeshalber stelle ich mal das in den Raum, dass Valkorions Aussage über die "Freuden" die er auf Zakuul erlebt hat, ziemlich pikant wären, wenn Valkoria nur der weibliche Wirtskörper Vitiates gewesen wäre - ich hoffe es sagt jetzt keiner wääähh, denn mit weiblichen Fremdlingen hatte der unsterbliche Imperator genau das vor. Imo war der Imperator schlichtweg omnisexuell, auch Droiden und Macht-Entitäten wären vor ihm nicht sicher. Also wenn man darüber nachdenkt, Valkorion war ein Genussmensch, der alles ausprobieren wollte. Nicht weniger hat er ja schon auf Dromund Kaas zugegeben (ich wäre gerne einmal Bauer, Reisender usw. - einfach alles). Und so ein Gender-Switch hätte sich ja auch ultraprogressiv verkaufen lassen. Wobei BioWare schon die gleichgeschlichten Romanzen in 2.0 Verrisse durch die konservative US-Presse einbrachten, Makeb wäre ein "Rainbow Planet" oder "Gay Planet". Dabei ginge es doch nur darum, dass der Imperator so abgefahren und dekadent ist, dass er sich auf Zakuul als Frau "verkleidet" hat, um sein Image aufzubessern und körperlich etwas auszuprobieren. Wie hieß noch einmal der römische Kaiser, dem nachgesagt wird er hätte sich als Prostituierte in den Straßen Roms angeboten? Elagabal, nach dem es mit dem römischen Imperium einige Jahrzehnte stark bergab ging.

Es würde anders wirken, wenn in Kapitel XVI Sen beschließen würde Arcann zu verschonen und zu retten. Auch das Verhältnis Valkorias zu ihrer "Lieblings"-Tochter Vaylin wäre anders. Indem Arcann von der Bürde des Throns befreit würde, müsste er seiner Mutter, der Kaiserin nichts mehr beweisen. Sen würde den letzten Sohn vom Fluch seiner Mutter befreien wollen, etwas das irgendwie glaubwürdiger erscheint, wenn man das Verhältnis zwischen Vater und Mutter als Familienstreit sehen kann. Valkoria zog die Kinder auf ihre Seite, Sen ging und sie erzählte ihnen ihre Version der Geschichte. Der Vater hielt Abstand und sah in der Mutter die böse. Faktisch würde Valkorions Umwandlung in eine Frau ihn auch zur bösen Hexe machen, bei der man behaupten könnte sie würde nach ewiger Jugend streben. Das ganze hätte dann märchenhaftere Züge.

Gehen wir kurz auch auf diesen Aspekt der Handlung ein. Valkoria wäre eine böse Hexe, die allerdings lange Zeit die gute Königin spielte und ihre Karriere zweifellos als Heldin begann. Insgeheim ist sie jedoch die Königin eines dunklen Königreichs gewesen, mit welchem sie Finsternis und Zerstörung über die Welt brachte. Auf Zakuul jedoch? Da umgab sie sich mit goldenen Rittern und hüllte sich in die feinsten Roben. Sie wurde begehrt und verehrt, wobei ihr sogar einer ihrer treusten und tapfersten Ritter erlag. Sen Tirall, ein edler Krieger mit einem gestählten Körper. So jemand hätte vielleicht selbst die Führerschaft übernehmen können, doch er diente loyal seiner Königin. Die Beziehung zwischen Valkoria und Sen erschiene auch anders, als wenn Senya ihre mit Valkorion beschreibt. Senya trat mehr als Geliebte, denn als Kaiserin auf und Sen wäre wohl genauso eher ein Geliebter gewesen. Die ganze Beziehung hätte den Klang einer Affäre gehabt, einem Konkubinat. Männliche Konkubinen hielten sich vor allem einige der russischen Zarinnen, wobei sogar die Theorie im Raum steht, dass die Romanow-Dynastie von einem Geliebten Katharinas der Großen abstammen könnte. Die Liebhaber Katharinas rekrutierten sich übrigens auch aus den Garderegimentern des Zarenhauses.

An dieser Stelle kann ich es nicht lassen Werbung für einen meiner Lieblings-Historiker zu machen, Simon Sebag Montefiore. Montefiore ist ein Experte für russische Geschichte und hat letztes Jahr ein mit über 1000 Seiten sehr langes, aber sehr gut lesbares Werk über die Romanow-Dynastie vorgelegt. Zuvor schrieb er auch schon eine Biografie über Katharina die Große und zwei Bände über das Leben Josef Stalins. Geschichtsbücher die auf Liebschaften eingehen haben nicht den besten Ruf und werden gerne verteufelt, aber sie sind eine Bereicherung, wenn man den ganzen Menschen hinter einem Herrschernamen verstehen will. Insofern frage ich mich auch, was hinter der bei Acina angedeuteten Affäre mit Arcann stecken könnte. Propaganda gegen Acina? Oder die Wahrheit? Beides wäre spannend, da vor allem ersteres auf missgünstige Imperiale schließen ließe. Es wäre also nicht jeder Imperiale ein großer Acina-Fan.

Ich stelle mir unter Sen Tirall einen Ritter wie Treis Sinde aus den Star Wars Legacy-Comics vor:


Er würde wohl wie Blackwall in Dragon Age Inquisition oder der archetypische raue Krieger ziemlich unnahbar wirken (Koth würde ihn nur so kennen). Aber wenn man ihn näher kennen lernt? Dann hätte er wie Senya einen weichen Kern unter seiner Schale. Ein begeisterter Musiker, der seine Affäre mit der Kaiserin bereut, hasst was sie aus seinen Kindern gemacht hat und seinen Beruf samt Ideologie sehr ernst nimmt. Für gewöhnlich sterben solche Charaktere doch oft? Sen Tirall hätte auch etwas von Obi-Wan Kenobi an sich. Er wäre der Ritter, der mehr oder weniger ins Selbstexil ging, an den Rand der bekannten Welt flüchtete und die Vergangenheit doch nie hinter sich lassen konnte. Ich stelle mir vor, wie Kapitel XVI mit Sen womöglich so geendet hätte, dass man anstatt auf Mutterliebe, Arcanns Gefühle für den Vater genutzt hätte. Sen hätte Vaylins Klinge zum Opfer fallen können, ohne dass Arcann sie wegstößt. Doch genau das hätte Arcann bewegen können seine Schwester zu verstoßen und zu flüchten. Er wollte dem Vater eigentlich nichts böses, im Gegensatz zu Vaylin, die ihn hasste, weil sie seine Abwesenheit für ihr Schicksal verantwortlich macht. In diesem Moment hätte Arcann wohl erkannt, dass noch Gutes in ihm steckt, aber nicht mehr in Vaylin. Er wäre wohl erst einmal geflohen, um sich klar zu machen, was er nun tun soll. Dann wäre ihm wohl klar geworden, dass er Vaylin aufhalten muss,

Meiner Meinung nach hätte Sen Tirall weniger Begeisterung entfacht als Senya, obwohl Senya kein aktives Love interst ist. Sen wäre eine problematische Vaterfigur gewesen, was entweder zu nahe an der Realität sein kann oder zu viele Vorurteile berühren würde.

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Obi-Wan-Wednesday: Wenn Koth und Quinn Frauen wären
Was Koth betrifft betrachte ich mich als einen Neutralen. Sein Verrat ließ mich entweder kalt oder ich fand ihn vorhersehbar. Nur warum hassen ihn so viele? Auch der Verrat Malavai Quinns traf mich seinerzeit nicht so hart wie wohl andere. Verraten zu werden, wenn man einem Ideal oder idealisierten Helden widerspricht, damit rechne ich. Koth ist ein Zakuul-Fan, Quinn war ein Baras-Fan. Zakuul oder Baras zu bashen konnte bei beiden nicht gut ankommen und den Verrat durch ihre Fans sehe ich als realistisch.

Dass Koths und Quinns Hater in der Mehrheit andere Männer sind kann auch daran liegen, dass die Mehrheit der Spieler männlich ist oder nur romantisches Interesse die bittere Enttäuschung mildert. Ich stelle mir allerdings aus diesem Grund auch gerne die Frage, was wäre wohl wenn Koth und Quinn Frauen gewesen wären? Ich bin der Ansicht, dass die Lage dann gänzlich anders aussehen würde.

Haben wir eine Vergleichsmöglichkeit? Mir fällt nur Ashley Williams aus Mass Effect ein, die sich in Mass Effect 2 auch als LI weigert der Crew beizutreten und in ME 3 steht sie als Spectre in einer entscheidenden Konfrontation auf der anderen Seite. Der Vergleich hinkt, wobei es interessant ist, dass man mit einer Ashley-Romanze definitiv Pluspunkte gewinnen konnte, um sie zu überzeugen doch noch auf Shepards Seite zu wechseln. Romanzen, so könnte man meinen, sind der Schlüssel, um Verräter zu bekehren oder Verrat abzumildern.

Sich Quinn als Frau vorzustellen würde einiges an sexistischer Angriffsfläche bieten. So könnte man Quinns ruinierte Karriere damit interpretieren, dass Moff Broysc Quinn auch deshalb schaden wollte, weil sie eine Frau war und andere Offiziere spielten mit, weil sie ebenso sexistisch veranlagt waren. 3700 Jahre vor Admiralin Daala hätten die Imperialen also das gleiche Problem gehabt, nur wäre eine talentierte Offizierin auch mit Hilfe eines Gönners wie Baras oder Tarkin nicht vorangekommen. Quinns Loyalität zu Baras wäre vielleicht verständlicher. Baras verschaffte Quinn die lange verdiente Beförderung, während man auch anerkennt, dass sie als Karriereoffizierin ihre Familienplanung völlig auf Eis gelegt hat. Lieutenant Quinn hatte vielleicht einige Angebote, aber sie kämpfte trotzdem weiterhin für ihre Karriere oder womöglich waren es sogar Darth Baras Anweisungen, die sie davon abhielten den Militärdienst zu quittieren und sich mit einer Familie zur Ruhe zu setzen. Beim männlichen Quinn denkt wohl keiner daran, was es für ihn bedeutet haben mag mit 39 noch als Lieutenant und Junggeselle im Vietnam des Sith-Imperiums stationiert zu sein. So etwas trifft aber auch persönlich und menschlich, Quinns Verbannung war gedacht ihn zu ruinieren oder in den Selbstmord zu treiben. Dass Quinn von Lorman weggesperrt wurde wäre auch mit dessen bekannter standhafter Loyalität erklärbar, ehe wohl irgendwann ein Begnadigungsgesuch bis zu Acina durchdrang.

Frau Quinn wäre eine Imperiale der sich wohl viele Sith-Krieger als Retter angeboten hätten und ihr Verrat wäre ähnlich persönlich aufgenommen worden. Immerhin gälte Quinns Loyalität einem anderen Mann, obwohl man schon mit ihr zusammengezogen ist. Die beiden hatten nichts sexuelles, aber dass sie gelaufen kommt wenn er ruft brächte Spannung in jede Beziehung und Baras spielte sein Ass aus. Er verlangte von Quinn ihren Lebensgefährten zu ermorden, was sie dann mehr oder weniger unter Tränen tut. Ich glaube nicht, dass man den Verrat eines weiblichen Quinn so brutal vergelten wollen würde wie den einer Frau. Malavia Quinn - ich finde es schade, dass es diese Gefährtin nicht gab, so bleibt mir nur auf Ersatz zu hoffen, wie Raina Temple.

Nennen wir die hypothetische weibliche Koth doch Cath Vortena. Cath würde genau wie Koth als etwas rauere, doch scherzend-fröhliche Pseudo-Schmugglerin in der Geschichte auftauchen. Genau wie bei Koth weiß man zunächst noch nichts von ihrer Vergangenheit als Captain eines Kreuzers der Ewigen Flotte. Cath hat eine Karriere hinter sich und musste als Captain auch die Erfahrung machen wie es ist eine Mannschaft zu befehligen und zu schützen, vor allem nach der Desertion. Wir wissen nicht wie viele von Caths oder Koths ehemaligen Crew-Mitgliedern von Senya oder anderen Rittern erwischt wurden. Senya kann als Kopfgeldjägerin ziemlich hart sein, die Verhöre über Captain Vortenas Aufenthaltsort könnten also auch schon mal tödlich geendet sein. So etwas vergisst man jemanden nicht, vor allem wenn man eine derart loyale Crew hatte, dass diese trotz aller Risiken mit einem geflohen ist. Caths melancholische Aussagen darüber, dass man immer nur für Zakuul gekämpft habe und die Leute schützen wolle... das spiegelt doch nur ihren ungebrochenen Idealismus wieder. Und aus den möglichen Toden ihrer Ersatzfamilie (der von Arcann verfolgten Crew) weiß sie wie hart das neue Regime ist und wovon sie Zakuul befreien will. Koth will auch nicht mehr, aber denken wir vorerst noch nicht wieder an ihn.

Caths erste Kommentare darüber, dass man sehen wollte, ob der Outlander überhaupt existiert klingen bereits nach einem Flirt-Ansatz. Kaum aus dem Karbonit befreit und dann wird man von einer Rebellin schon ausgecheckt? Ich kenne viele, die das zumindest als Interesse auslegen würden. Auch die enge Beziehung Caths zu Lana hätte für manche Männer sicher etwas anziehendes. Zwei Frauen die sich so nahe standen und beide "wollen etwas" von einem... nämlich die Welt retten, aber das vergisst man vielleicht. Statt für das Volk betitelt man seine hellen Entscheidungen vielleicht als für Cath. Zakuul zu schonen, um Cath zu gefallen, so stelle ich mir die Entscheidungsgrundsätze vieler meiner Geschlechtsgenossen vor, wenn Koth Vortena Cath Vortena wäre. Man will seine neue Flamme ja für sich gewinnen. Cath macht relativ schnell klar was ihr wichtig ist und so sollte es dann auch niemanden wundern, dass sie sich romantischen Avancen verweigert, wenn man ihre Heimat mit Tod und Zerstörung überzogen hat. Dass einem eine reichlich prinzipientreue Damenbekanntschaft das Auto klaut, weil man sich selbst wie ein Gangster verhält und ein weiteres Mal der Bad Boy sein wollte verstört wohl nur noch dann, wenn man wirklich von seinem Charme überzeugt ist.

Man brennt Caths Haus nieder, man ermordet vielleicht beinahe einige ihrer Verwandten und man steht im Widerspruch zu allem was sie sich erhofft hat - soll man ihr daher auch noch böse sein, weil sie einem nicht weiterhin liebestoll nachläuft, entweder als aktive Romanze oder weil sie ja noch eine Chance haben könnte? Caths Verrat trifft immer noch hart, weil sie die Lage eskalieren ließ, aber so sexistisch es auch klingt, man wird es ihr als Frau wohl eher nachsehen. Männer die scheinbar emotional und extrem handeln - da sträubt man sich als Mann mit der Verständnisbereitschaft eher.

Ich schließe daher mit den Worten des unsterblichen Obi-Wan Kenobi: "you're going to find that many of the truths we cling to depend greatly on our own point of view."

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Episode IX erscheint im Mai 2019
Star Wars kehrt zu seinen Wurzeln zurück, nämlich einem Veröffentlichungsdatum im Mai. Es hat ja nicht lange gedauert und entweder hat sich der Release im Weihnachtsgeschäft als zu problematisch oder zu wenig lukrativ erwiesen oder man wählte dieses Datum aus rein nostalgischen Gründen.

Für Fans von Bedeutung ist auf jeden Fall, dass sich der Abstand zwischen den Episoden und vor allem zwischen zwei neuen Star Wars-Filmen so drastisch verringert. Episode VIII (Dez 2017) und IX liegen nur 1,5 Jahre auseinander. Han Solo (Dez 2018) und Episode IX liegen nicht einmal ein halbes Jahr auseinander. Dementsprechend muss es wohl Folgen für das Marketing geben. Han Solo ist innerhalb des Fandoms ein relativ umstrittener Film, auch weil die Han Solo-Trilogie von Autorin A.C. Crispin eines der am besten geschriebenen Werke der Star Wars-Legends ist und quasi dessen gesamten Lebenslauf bis Episode IV abdeckte. Der Film schreibt diese Geschichte womöglich neu, was schon viele auf die Barrikaden treibt.

Je kürzer der Abstand zwischen Han Solo und Episode IX ist, desto weniger muss man als Fan übrigens befürchten 2018 mit Han Solo-Merchandise überschüttet zu werden. Vielleicht spielt da meine persönliche Überreizung eine Rolle, aber es gab in den Legends zig Han Solo-zentrische Werke und viele davon folgten dem selben Plot und waren gleichermaßen belanglos. Typisch für Solo-Romane war, dass man immer gerne völlig neue Charaktere erfand, obwohl es in Vorgängerwerken schon dutzende andere Charaktere gegeben hatte. Die Solo-Werke waren in meiner Erinnerung (bis auf Crispins legendäre Trilogie) selten miteinander oder dem Rest des Franchise vernetzt, so als würde jeder seine eigene Fan Fiction-Geschichte erzählen wollen. Nach Rogue One befürchte ich etwas ähnliches für den Han Solo-Film, es werden zig neue tolle Charaktere eingeführt, die dann nie wieder eine Rolle spielen.

Dass vor Episode VIII bereits ein Captain Phasma-Roman und eine Comicserie angekündigt wurden ergibt nun etwas mehr Sinn. Man ist wohl bereit schon vor Episode VIII etwas mehr über die Backstory der Sequels zu enthüllen und die Lücke zwischen Episode VI und VIII-IX zu schließen. WEIL es nach Episode VIII bereits weitere Werke über die Hintergründe anderer Charaktere oder Ereignisse geben könnte, ungeachtet des Umstands, das 2018 eigentlich "nur" das Han Solo-Jahr wäre. Die Episoden sind größer und zugkräftiger als die Standalones und ich bin gespannt was in diesem Sommer hinsichtlich der Zukunft nach Episode IX entschieden wird. Wird es populäre Standalone-Filme wie "Kenobi" oder "Boba Fett" geben, die eine Fortsetzung mit dem gleichen Cast erhalten können, dann könnte man einige Jahre verbringen, ohne neue Episoden schaffen zu müssen. Die Frage wäre ja in welche Richtung sich das Franchise entwickeln soll, wenn man sich durch den zeitlichen Rahmen einengen lässt (ein Film über die Klonkriege müsste deren Timeline berücksichtigen usw.). Episoden bieten als Fortsetzungen den Komfort, die Geschichte einfach weiter fortführen zu können. In Standalones existiert hingegen ein Druck etablierte Charaktere oder Organisationen miteinzubeziehen, man hat nicht ungebremste kreative Freiheit. Andererseits ist dieses Sich-Eingliedern ein Aspekt dessen was Fans mit Fan Fiction leisten und viele der neuen Star Wars-Filmemacher sind ja Fans, die mehr oder weniger Fanfilme mit einem Hollywoodbudget als Teil des offiziellen Kanons produzieren dürfen.

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Der Reiz eines Instant-Charakters
Ohne XP-Events dauert leveln länger und man überlegt es sich zweimal einen Charakter "einfach so" anzulegen, nur weil man gerne mal anders durch Fallen Empire gehen würde. So denke zumindest ich gerade und vielleicht helfen meine Überlegungen ja anderen bei ihrer Entscheidung.

Instant-Charaktere starten auf Level 60 oder 65, zumindest haben sie aber die Klassenstorys und Shadow of Revan abgeschlossen (zumindest 2015 war Makeb immer noch offen, genauso wie alle Planeten-Arcs und Nebenhandlungen wie Oricon, Ilum usw.). Klassenentscheidungen lassen sich also nicht selbst festlegen, aber wenn man genau vor hatte diese zu treffen könnte man sich ja etwas ersparen und mit allen fünf Gefährten + Schiffsdroiden immer noch die Planeten Arcs nachholen, wenn einem danach ist.

In groben Zügen orientiere ich mich an einem meiner alten Postings: https://pfannenstiel.blogger.de/stories/2579766/

Soviel gleich voraus, ich lasse mich gerne korrigieren, wenn ich irgendwo irren sollte. Gerade bei Instant-65ern habe ich keine Ahnung, wie die Entscheidungen hinsichtlich Koth, Senya, Kaliyo und Jorgan ausgefallen sind. Die "kanonischen Klassenentscheidungen" der Instant-Charaktere der 60er scheinen jedenfalls so auszusehen:


Alle

Es wurde keine frühere Romanze festgelegt (was bei 65ern womöglich bedeutet, dass man frühestens in 6.0 wieder eine romantische Chance haben sollte, imo ein Hoffnungsschimmer für neue Romanzen im nächsten Addon)
Man erhält keinen der klassenbezogenen Titel

Soldat

Jorgan wurde damals als Stellvertreter bestimmt


Krieger

Jaesa wurde zur dunklen Seite bekehrt


Kopfgeldjäger

Keine Aufnahme als Mandalorianer
(Möglicherweise Romanze zwischen Mako und Torian)


Inquisitor

Möglicherweise verbuggt, Anrede als Darth Imperius in Kapitel I von Fallen Empire
Khem Val befreite sich von Zash


Agent

Jadus Schicksal ist unklar
Keine Hand von Jadus, kein Doppelagent für Ardun Kothe, vermutlich Agent der den Kodex zerstört hat


Schmuggler

Kein mir bekannter Impact einer Entscheidung in der Klassenstory


Botschafter

Kein mir bekannter Impact einer Entscheidung in der Klassenstory


Ritter

Kein mir bekannter Impact einer Entscheidung in der Klassenstory

Was will ich haben?

Etwas das ich persönlich hasse ist es eine Arbeit doppelt zu machen oder wiederholen zu müssen. Ich spüre oft den Reiz einen Charakter ein zweites Mal zu leveln, nur um andere Entscheidungen zu treffen, aber wenn ich mich dabei ertappe doch wieder den exakt selben Weg zu gehen dann bricht meine Motivation ein.

Ein Instant-60er ist für mich eine Abkürzung, denn anstatt eine Klassenstory zu wiederholen erhalte ich einen Level 60-Charakter mit abgeschlossener Klassenstory und offenen Nebenmissionen. Ich könnte also immer noch durch die Black Talon laufen, zum ersten Mal Revan treffen, Malgus bezwingen oder Makeb befreien. In den letzten Jahren ertappe ich mich jedoch immer wieder dabei Charaktere nur für die aktuelle Storyline anzulegen. KotFE und KotET bieten trotz aller Kritik enorm viel Branching, das mich motivieren würde Dinge auszuprobieren. Und nun hat Iokath da noch nachgelegt.

Für mich hat sich SWTOR seit 4.0 dahingehend gewandelt, dass ich nun nach Gründen suche einen Playthrough von 1-60 zu rechtfertigen. Meistens geht es mir da um Titel, die wenigen relevanten Entscheidungen und die klassischen Romanzen, die von 1.0 bis 5.0 zu halten scheinen. Lana ist mir zu wenig, ich hätte gerne mehr weibliche Love interests zur Auswahl. Auf je weniger Klassen man sich konzentriert, desto weniger Alternativen bleiben einem aber. Ein Commando hat nur Lana und Elara, ein Juggernaut nur Vette, Lana und evtl. Dark Jaesa. Söldner müssten zwischen Lana und Mako wählen.

Aufgrund der eingeschränkten LI-Auswahl und weil mir die immer gleiche Stimme beim dritten oder vierten Charakter auch mal langweilig wird spiele ich immer wieder mit dem Gedanken auch weibliche Charaktere zu nutzen. Wie ein Fels in der Brandung hat sich über all diese Jahre aber nur eine gehalten, meine Söldnerin. Daneben habe ich auch noch eine Botschafterin, doch ihre Performance ist von Addon zu Addon sehr verschieden und nicht mehr ganz mein Geschmack. Grey Griffins Kopfgeldjägerin trifft jedoch genau den Ton, den ich mir von dieser Klasse erwarte, genauso wie Tom Spackmanns männlicher Kopfgeldjäger.

Nach vielen Jahren als Altoholiker konzentriere ich mich lieber auf jene Klassen die ich durch Buffs und Nerfs begleite, anstatt bemüht zu sein alle 16 Erweiterten Klassen oder auch nur alle 8 Klassen abzudecken. Momentan dreht sich für mich alles um einen Jedi-Hüter, meine Juggernauts, einen Commando und drei Söldner. Dementsprechend sehe ich die Story auch aus der Perspektive meiner Lieblingsklassen. Manchmal ist das Gras anderswo grüner (so finde ich den Plot passender für Botschafter und Inquis), aber das Gameplay mit einer vertrauten Klasse stellt mich höchst zufrieden. Es hatte schon einen Grund warum ich in SoR am liebsten als Söldner Ruf und Dailies gefarmt habe.

Wenn ich an Charaktere denke, die ich derzeit leveln möchte, dann denke ich etwa an eine Twi'lek und eine Zabrak-Söldnerin, um mit diesen vielleicht eine Koth und Theron-Romanze zu starten. Oder ich denke an eine Jedi-Hüterin, bei der ich mit Doc als einzigem LI ohnehin eine Alternative suchen würde. Keiner dieser Charaktere würde seine Klassenstory brauchen, abgesehen davon, dass ich mir jedoch gerne eine Söldnerin mit dem Homewrecker und Manhunter-Titel anlegen möchte. Die Schuld an diesem Verlangen gebe ich diesem Lied: https://www.youtube.com/watch?v=sDIhF9A3qJw

Ich kann aus meinen gemischten Gefühlen und Erinnerungen an die 4.0 Ankündigung im Sommer 2015 heraus verstehen wieso manche dieses Addon und den daraus entstandenen Story-Arc hassen. Trotzdem gibt er mir immer wieder Ideen für neue Charaktere und Playthroughs. Hätte ich meine Romanze mit Lana Beniko in 4.0 nicht durch einen falschen Klick versäumt, ich würde mir womöglich sogar einen Juggernaut für eine mögliche Romanze mit Darth Acina anlegen. So könnte mein Main in den Genuss dieser Möglichkeit kommen. Ich drücke mir da die Daumen. Dynastisches Denken ist etwas womit ich in jedem mittelalterlichen RPG anfange. Schade, dass Theron keine Schwester hat und Vaylin nicht erlösbar war. Andere mögen Kriege führen, du, mein Vermächtnis, heirate.

Mein freier Söldner hätte sogar Kaliyo geheiratet, um eine Dynastie von unberechenbaren Killern zu gründen. Die beiden hätten sich auch so prächtig verstanden, weil sie ihren Spaß daran haben Dinge in die Luft zu jagen. Kaliyo erinnert ja ein wenig an Heath Ledgers Joker in The Dark Knight. Doch obwohl ich gerne Jugger spiele, Vette wäre mir als LI für meine Kopfgeldjäger lieber gewesen. Zwei zusätzliche weibliche Love interests, das hätte mir Fallen Empires monatliche Kapitel rückblickend noch sympathischer gemacht. Einer meiner Söldner hätte sich vielleicht sogar für Tora erwärmt. Natürlich wäre da noch Senya, mit der schon Valkorion eine Dynastie begründete. Leider blitzt man bei ihr gänzlich ab, vielleicht weil sie noch zu starke Gefühle oder Ressentiments gegenüber Valkorion hegte. Und dann war da natürlich das Problem mit ihrer Familie. KotET überlebt sie womöglich nicht, genauso wie Kaliyo oder Vette am Ende von 5.0 tot sein könnten. Ich finde es schade, nie wieder etwas von Senya zu hören, weil der Zakuul-Arc manchen so verhasst ist. Mein Wunsch nach einer Senya-Romanze fällt wohl in die gleiche Kategorie wie der anderer nach einer mit Arcann.

An Überlegungen wie diesen sieht man in meinen Augen auch, dass es mit SWTOR erst in 4.0 so richtig losging. Jetzt ist man erzählerisch einen wichtigen Schritt weiter. SWTOR ist nicht mehr nur KotOR Online, es spielt nun in einer Liga mit Mass Effect und Dragon Age, bei denen in der Vergangenheit auch schon MMO-Ableger in Betracht gezogen wurden. Das gleiche Team, das diese MMOs betreuen würde betreut nun SWTOR und die Autoren steuern einen Teil zu den aktuellen Mass Effect und Dragon Age-Teilen bei. Courtney Woods schrieb etwa an einem der Dragon Age-DLCs und schuf einige der Charaktere in Mass Effect Andromeda. So nutzt man nicht bloß Synergien, sondern schafft auch das berüchtigte BioWare-Storytelling, das in allen drei Franchises sehr ähnlich klingen kann. Wenn man an Mass Effect denkt, dann auch daran, dass praktisch mit jedem neuen Teil der Reihe auch neue Love intersts hinzukamen oder zugänglich wurden. Ich gebe die Hoffnung also nicht auf (auch Ashley und Kaidan oder fast die gesamte ME 2-Crew konnten sterben).

Ein Instant-Charakter ist für mich eine bessere Alternative als etwa in Mass Effect 2 oder 3 einen neuen Shepard anzulegen, weil ich vergangenen Content nachholen kann bzw. weil dieser als abgeschlossen anerkannt wird. Es besteht kein Zwang ein Save Game mit möglichst allen DLC-Abschlüssen zu finden (was für BioWare-Fans sicher mehr Sinn ergibt, als für Leser die jetzt nicht genau wissen was ich meine).

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Dienstag, 25. April 2017
Das erste Bild von Esne





Na gut, eigentlich ist es das hier...

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Ein Bild das mich nostalgisch macht


Juni 2014, Mal und HK-51 auf dem Weg zum Datacron-Meister

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Dark Trooper


Im Moment bin ich hinsichtlich des Level 70 Erfolgs erst bei 4/8 (Krieger, Inquisitor, Ritter, Kopfgeldjäger) und laufe mit den fehlenden Klassen hin und wieder Heldenquests, um irgendwann auf 70 zu kommen und den Erfolg auf meiner To-Do-Liste los zu werden. Aber das ganze genießt keine Priorität. Was mich hingegen reizt ist es mit einem dritten Charakter nicht bloß auf 70 sondern durch KotET zu kommen. Seit 5.0 gestartet ist haben das in meinem Vermächtnis nur zwei Charaktere geschafft und beide haben nun auch Iokath hinter sich. Nun wäre es vielleicht an der Zeit einen dritten zu pushen oder eine andere Beschäftigung zu finden.

Ich habe schon einem PVP-Erfolg nachgejagt und meine Zeit damit verbracht zwei Charaktere auf Tier 4 zu bringen, also was noch? Ich könnte natürlich die 10 Aufstände auf meinem Main machen, etwas das ich gerne vor mir her schiebe, weil meine Gruppenfinder-Erfahrung als Aufstandsneuling (und trotz Guides bin ich weiterhin nur Neuling) nicht gerade die geschmeidigste war. Außerdem stelle ich ständig in Frage, ob die Aufstände wenigstens mit einer Dialogzeile in einem kommenden Update anerkannt werden. Es sind 10 und auch wenn sie kurz sind, man weiß ja wie hart sich manche Gruppen sogar im Story Mode tun. Die hohe Zahl ist für mich deshalb etwas abschreckend, wenn die Belohnung (eine Dialog-Zeile für den Rollenspieler in mir) entfällt.

Derweil habe ich dank des XP-Events drei neue Charaktere angelegt und zwei davon sogar auf 70 gebracht. Das heißt, auch wenn sie gerade mal von Dromund Kaas runter sind, können sie bereits CXP sammeln. Ich könnte also da weiterleveln oder auch einen ganz neuen Charakter hochleveln oder einen meiner zig Chars durch den Rest von KotFE und KotET bringen. Was die Story betrifft bin ich allerdings zögerlich. Es fällt mir wirklich schwer bestimmte Charaktere Entscheidungen treffen zu lassen, die sie schon in einigen Monaten bitter bereuen würden, wenn sich etwa herausstellen könnte, dass es kein weibliches republikanisches LI für Überläufer geben wird oder umgekehrt, wenn 6.0 oder ein Update davor kein neues weibliches LI für Imperiale bietet. Ich wünsche mir für meinen Main eine Acina-Romanze, würde mich sonst aber auch mit einer zweiten Chance bei Lana zufrieden geben.

Ein Charakter bei dem ich mich wohl fühle ist mein Dark Trooper. Ich bin kein Fan von Sturmkanonen, aber auf einem bulligen Körpertyp 3 Miraluka sieht diese zumindest nicht so schlecht aus, wenn sie zur Rüstung passt. Es gab eine Zeit, da habe ich viel in meinen Dark Trooper investiert. So ist er einer meiner Einfluss 20er, was sich bisher allerdings noch nie gelohnt hat. Aber er hat sich jüngst den imperialen Panzer-Mount geleistet und er besitzt fast alle Droiden-Gefährten, die meisten davon auch auf Einfluss 50. Mein Dark Trooper ist einer jener Charaktere, die ich ursprünglich guten Gewissens zum Verräter gemacht hätte. Allerdings war er auch eine Art Kriegsverbrecher. Im Kampf gegen die Imps war ihm bisher jedes Mittel recht und ich weiß nicht mehr wie er sich in Kapitel XV hinsichtlich Admiral Ranken entschieden hat. Schließt er sich dem Imperium an dürfte ich wohl nicht in Kapitel II von KotET auf ein Bündnis mit Acina verzichten, auch wenn das Resultat interessant wäre. Nach Finn und Agent Kallus sind Verräter hoch im Kurs, aber sie laufen immer zu den Rebellen über und nicht umgekehrt.

Hätte Charles Boyd nicht erklärt wie das mit den Imperialen und der Allianz so ist - "Jorgan bleibt der Allianz treu, weil er gesehen hat wie von der Republik keine Hilfe zu erwarten war" - ich hätte micht geweigert ihn zum Imperium überlaufen zu lassen. Lieber hätte ich mir einen neuen Charakter für diesen Zweck angelegt. Doch nun würde es Sinn machen Commander Tavus nachzueifern. Mit Yuun, Jorgan, M1-4X, dem Colonel und (dank des Terminals und meines Kopfkanons) Tanno Vik, stehen bis auf Elara alle Mitglieder Havoc Squads auf Seiten der Allianz und selbst Elara könnte ich wie Tanno via Terminal und etwas Kopfkanon zu einer Verbündeten des Imperiums machen. Schade finde ich nur, dass mir als Überläufer kein Major Pierce zur Verfügung steht.

Das ganze wäre eine Retourkutsche dafür, dass man Elara und Jorgan nicht nach dem Colonel suchen ließ. Das Oberkommando ließ ein Symbol der Republik in zakuulischer Gefangenschaft verrotten und auf gewisse Weise beginnen ja so die Geschichten einiger Bösewichte von James Bond (Silva in Skyfall) bis Mission Impossible. Man könnte vom Monte Christo-Syndrom sprechen, dass sich der im Stich gelassene nun böse rächen will. Praktisch habe ich mich noch nicht entschieden, ob ich die Story meines Dark Troopers nun so oder anders aufziehen will. Ist er ein verbitterter Veteran, der sich von der Republik im Stich gelassen fühlt? Jemand der soviel für die Republik geopfert hat (er erschoss alle früheren Havoc-Mitglieder, er führte jeden noch so skrupellosen Befehl aus und er war korrupt, wobei er die Gelder für Black Ops-Missionen verwenden wollte) und dann genauso hängen gelassen wird wie der Mann den er am Beginn seiner Karriere ein Jahr lang quer durch die Galaxis verfolgt hat... es hat Jahre gedauert, aber nun erkennt der Trooper wohl die Bedeutung von Tavus Worten. Und entscheidet sich genauso.

Wobei sich das Bekenntnis eines Reps zum Imperium auch propagandistisch und ideologisch ausschlachten lässt. Die Kriegstreiber rundum Saresh verlieren einen ihrer wichtigsten Verbündeten. Der Mann der General Rakton bezwang nimmt nun dessen Platz an der Seite der neuen Sith-Kaiserin ein. Und an allem Schuld sind Jace Malcom und seine Kollegen, die eine Rettungsaktion für den Colonel verhindert hatten. Selbst wenn man Elara geheiratet hätte, am Ende hätte ihre Arbeit für Jace Malcom sie daran gehindert die Suche nach dem Colonel anzuführen, auch wenn sie meint Malcom hätte ihr Missionen aufgetragen, bei denen sie ihre Suche nebenbei fortführen konnte. Wer Tavus Perspektive verstanden hat kann Jace Malcoms Worten auf Iokath kein Gehör mehr schenken. Doch der Verrat am Colonel ist ungleich persönlicher, weil nicht das Squad, sondern dessen legendärer Commander im Stich gelassen wurde. Nach allem was man erreicht hat und nach allem was Tavus der Republik vorgeworfen hat ist man kein bisschen einsichtiger geworden.

Das Sith-Imperium wiederum leistete einem mehrmals entscheidende Hilfe. Zunächst kam einem auf Zakuul die ehemalige Ministerin des SITH-Geheimdienstes zu Hilfe. Sie stellte einen IMPERIALEN HK-55 als Leibwächter für den Colonel ab. Und wenn man sie rettet berichtet Admiral Ranken davon, dass sie direkt zur Kaiserin vorgelassen wurde, wobei ihr Acina heimliche Unterstützung für die Allianz zusagte. Auf Voss interveniert Kaiserin Acina schließlich offen für die Allianz. Auch wenn man das Personal der Allianz betrachtet wird es interessant. Xalek, der in meinem Fall leider auf Ilum verstorben ist, war ein Sith-Lord. Talos Drellik war ein Leutant in der Imperialen Armee, ebenso wie Major Quinn. Dr. Lokin arbeitete einmal für den Imperialen Geheimdienst, ebenso wie Kaliyo. Broonmark ist ein ehemaliger Talz-Offizier, der allerdings nach seiner Entlassung aus der republikanischen Armee der persönliche Attentäter des zuletzt als Zorn des Imperiums bekannten Sith-Lords wurde. Im Vergleich damit bietet die Republik über Havocs Stammmitglieder hinaus nur Sergeant Rusk, Agent Theron Shan und Jedi-Ritter Choza Rabaat auf.

Andere Klassen können die Havoc-Mitglieder als "normale" republikanische Anhänger werten, doch ein Trooper sieht ihre Bereitschaft der Allianz zu folgen als persönliche Angelegenheit. Jorgan, Yuun und M1-4X kämpfen für die Allianz, weil es ihr ehemaliger Commander auch tut. Meine Entscheidung für das Imperium wird mir als Trooper definitiv den regulären Zugang zu Dorne und vermutlich auch zu Felix Iresso verwehren (sollte er je als Republik-exklusiver Gefährte zurückkehren), aber dafür eröffnet sich mir vielleicht die Möglichkeit an Raina Temple zu gelangen - der härtesten Imperialen die ich kenne. Raina ist wie eine jüngere Version von Captain Phasma ohne Rüstung. Nicht blond, aber hardcore. Derart skrupellos und dabei munter-jugendlich sind im Star Wars-Franchise derzeit wohl nur einige Offiziere des First Ordner in den Sequels. Raina Temple ist die Ciena Ree, Elara Dorne oder Iden Versio der Old Republic Ära. Passend, dass sie diesen drei bekannten Imperialen auch etwas ähnlich sieht. Imo würde mit Battlefront II und Inferno Squad die Stunde sehr günstig stehen in 6.0 oder einem Update zuvor Raina Temple zurückzuholen. Ich erhoffe mir einiges von den Synergien mit Battlefront II, vor allem neue Trooper-Rüstungen, die ja schon durch Rogue One und Episode VIII inspiriert werden könnten.

Raina Temple ist auch eine jener Gefährtinnen bei denen ich mir nach 6+ Jahren eine saftige Beförderung erwarte. Pierce wurde vom Lieutenant zum Major, Jorgan und Dorne schafften es wohl ebenfalls von Lieutenants zu Captain und Major. Raina Temple startete als Ensign einen Rang darunter, was heißt sie könnte nun entweder Lieutenant, Captain oder als undefinierbares Zwischending Commander sein. Vorausgesetzt sie ist nicht Agent Temple. Temple war jung und wirkte etwas naiv, aber sie war auch eine Hardlinerin und hatte "Auslandserfahrung" bei den Chiss gesammelt. Die Chiss sind übrigens bekannt dafür, dass sie schon sehr früh erwachsen werden müssen, was unter Chiss aufgewachsenen Menschen wie Jagged Fel die Aura unerwarteter Reife verlieh. Jag Fel handelte schon als Zwanzigjähriger so wie man es sich von einem um 10 Jahre erfahreneren Karriereoffizier erwartet hätte. Alles was Temple für einen Job wie Ministerin des Sith-Geheimdienstes fehlen würde wäre die Erfahrung und eine Sith-Ausbildung. Letztere war bisher immer das Problem für ihre Karriere innerhalb des Imperiums, aber unter Kaiserin Acina könnten sich die Zeiten drastisch geändert haben. SWTOR braucht jedenfalls seine eigene Iden Versio.

Ein für mich besonders Detail an der Hintergrundgeschichte zu Battlefronts Inferno Squad ist, dass diese Spezialeinheit des Galaktischen Imperiums nicht bloß wie SCAR Sturmtruppen, ARC-Klonsoldaten, Republic Commandos oder Death Trooper eine reine Bodentruppe ist. Die Soldaten des Inferno Squads sind hingegen auch kompetente Piloten, womit diese Truppe eine ungewohnte Mobilität erhält. Man ist den Rebellen wohl wirklich gewachsen, denn deren größte Helden (Luke Skywalker, Han Solo) sind ja selbst auch Piloten, die nebenbei eine gute Figur bei Kommandoeinsätzen machen. Zudem erinnert das Inferno Squad als multifunktionelle Einheit an das aus den Legends stammende Wraith Squadron (die Gespensterstaffel). Diese Schöpfung des verstorbenen Autors Aaron Allston war eine Spezialeinheit der Neuen Republik, die Piloten rekrutierte, die auch über eine für Kommandoeinsätze nützliche Expertise verfügten. So fanden sich in den Reihen der Wraiths Sprengstoffexperten, Scharfschützen, ein Sanitäter, ein Mathematikgenie, sowie der ehemalige Schauspieler Garik "Face" Loran, das Chameleon der Truppe. In späteren Jahren dienten die Wraiths dem Geheimdienst der Neuen Republik. Genau so eine Backstory, nur mit Fußsoldaten, die eine Kampfpilotenausbildung besitzen, hätte ich mir für mein Havoc Squadron zusammengereimt. Inferno Squad macht meinen kühnen Traum vom Elite Sturmtruppler im TIE Fighter nun wahr.

Die Republik als Verräter hinter sich zu lassen ist auch etwas, das ich aus persönlicher Erfahrung nachvollziehen kann. Mir ist genau das zugestoßen, als ich von einer Vorgesetzten zunächst über den grünen Klee gelobt, dann aber in meiner Karriereplanung behindert und schließlich mehrmals geopfert wurde. Wenn es eine Gegenleistung gibt, kann ich es ja noch verstehen, wenn man so mit sich umgehen lässt. Aber rein für Ideale seine Karriere, sein Glück und vielleicht sein Leben aufopfern, wobei diese Ideale von einer Führungsperson nur noch gelegentlich hervorgekramt werden? In Kapitel II von KotET ist es nicht zuletzt Kanzlerin Saresh, mit der man als dunkler Trooper eigentlich völlig auf der gleichen Linie hätte sein sollen und trotzdem versucht sie den Colonel ermorden zu lassen. Saresh hat schlussendlich nicht bloß dafür gesorgt, dass man für tot erklärt und zum Verrotten im Kerker gelassen wurde, sie hat auch aktiv versucht die Allianz zu sabotieren und den Colonel aus dem Weg zu räumen. Dabei hatte man noch keine Anstalten gemacht die Republik wirklich zu verraten. Als noch treuer Soldat erfüllte man alle von Sareshs Befehlen und trug mit seinen Erfolgen zu ihrem Ruhm bei. Man beging vielleicht Kriegsverbrechen und lehnte sich weit aus dem Fenster, nur um Sareshs Vision zu dienen. Immer in der Hoffnung, dass man dafür von ihr auch etwas Protektion genießen könnte. Doch die Beförderung zum Colonel oder Commander wurde einem verweigert, bis man mit relativer Sicherheit für tot erklärt werden konnte. Schlussendlich ist die Loyalität des Soldaten eine sehr einseitige Sache, denn von allen republikanischen Klassen wird man am härtesten getroffen, weil man eben kein distanzierter Schmuggler oder Jedi war. Jedi können meinen sie hätten schon immer gewusst, dass Saresh ein Problem wäre, immerhin ist sie eine Politikerin. Und auch Schmuggler haben schon einmal in ihrer Klassenstory erlebt, wie sie von einer machthungrigen Politikerin an ihren Feind verkauft wurden. Doch als Soldat? Da rechnete man eigentlich damit, dass sich die Dinge unter Saresh geändert hätten. Saresh, das schien die Wunschkandidatin des militärischen Establishments zu sein. Jemand der anpackt und Havocs Verdienste zu schätzen weiß.

Saresh behinderte Jorgan und Elara, während Acina Lana Beniko nicht im Weg stand. Lana konnte sogar ihren persönlichen HK-55 mitnehmen. Während ich bei Saresh die Möglichkeit in Betracht ziehe, dass diese Senator Tai Cordan an Zakuul verriet, glaube ich, dass Admiralin Ranken nicht durch einen Tipp Acinas als Verschwörerin aufgeflogen ist. Rettet man Ranken erhält diese sogar eine Audienz bei Acina, die sich ihren Bericht sehr genau anhört und inoffizielle Hilfe für die Allianz zusagt. Während die republikanischen Überläufer vermutlich richtige Fahnenflüchtige sind, dürfte es sich bei den Imperialen teilweise um ganz gezielt für die Allianz freigestellte Truppen handeln. Jorgan war Deserteur, Talos Drellik hingegen nicht? Lana kündigte als Ministerin, HK-55 ging mit, Dr. Lokin befand sich im Ruhestand, Xalek wurde vermutlich für sein Vorgehen gegen einen vom Imperium geduldeten Konzern auf Ilum zum Kriminellen erklärt (ich reime mir gerne eine Hintergrundgeschichte zusammen, nach der Xalek es sich übel mit Darth Vowrawn verscherzt hat, womit ich seine Ermordung durch meinen Dark Trooper rechtfertige, der ja auch die imperialen und eigenen Wirtschaftsinteressen im Blick hat), Quinn kündigte ebenfalls und Pierce ist vielleicht der Schlüssel. Pierce kündigt meiner Erinnerung nicht direkt, sondern lässt sich als eine Art Verbindungsoffizier zur Allianz versetzen. Aber zur Fairness muss man auch erwähnen, dass Theron Shan ebenfalls kündigte, Admiral Aygo entlassen wurde, M1-4X sich versetzen lässt und Rusk vermutlich das Okay von höheren Stellen eingeholt hat. Wie Krieger von Quinn erfahren war es Minister Lorman der übrigens die Suche Quinns behinderte und Lorman ist bekanntlich einer der Spione Sareshs im Imperium gewesen. Saresh und damit die Falken in der Republik, behinderten also vermutlich die Suche nach den Fremdlingen in beiden Fraktionen. Acina hatte hingegen kein Problem damit die Leiterin des Sith-Geheimdiensts losziehen zu lassen, um den Fremdling zu finden.

Mein Commando ist ein Mirilianer, also aus imperialer Sicht eigentlich ein Alien, weshalb es interessant ist zu sehen wie ein solcher Verbündeter bei den Imps ankommt. Da Mirilianer jedoch einige latent Machtsensitive hervorzubringen scheinen (die Sozialfähigkeit dieser Spezies ist übrigens eine Meditation) sehe ich darin auch meine Rechtfertigung für Valkorions Interesse. Der Colonel ist ungefähr so treffsicher und machtstark wie Baze Malbus in Rogue One, er ist aber weit von einem Jedi entfernt. Seine Reflexe und seine körperlichen Fähigkeiten sind sicher überdurchschnittlich, aber er kann kaum Machtblitze heraufbeschwören oder Steine katapultieren (außer im Heldenmoment, den man nun vielleicht als Valkorions Macht bezeichnen kann). Im neuen Kanon hat sich gegen Ende der Klonkriege auch eine Mirilianerin gegen die Republik gewendet. Jedi-Padawan Barriss Offee verlor zunehmend ihren Glauben an die Jedi und die gerechte Sache der Republik, bis sie zur Terroristin wurde, die den Jedi-Orden dazu zwingen wollte den Krieg aufzugeben. Offee verfiel der dunklen Seite, obwohl sie eigentlich eine sehr aufgeklärte Perspektive verkörpern wollte. Nur sie griff eben zur Gewalt als Mittel, um ihren Standpunkt durchzusetzen. Im Fall meines Troopers ist es ähnlich. Der Krieg gegen Zakuul machte ihn vom Saulus zum Paulus, der nun auch versteht wie die Sith sich permanent bedroht fühlen. Sein Verlangen für die Imperialen zu kämpfen ist auch ein Versuch sich von deren Blut und seinen Kriegsverbrechen reinzuwaschen. Meine Hoffnung ist, dass ihn diese Komplexitität als Charakter interessant machen könnte.

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Wie BioWare von Nerfs und Buffs profitieren könnte
Der Klassenwechsel ist eines meiner Wunsch-Features, neben einer Hood Toggle, doch er ist auch eines mit dem BioWare sich bereichern könnte. Und vielleicht müsste man die Entwickler genau mit diesem Aspekt ködern.

Im Moment reizt es mich etwa extrem meinen langjährigen Powertech in einen Söldner zu verwandeln, da er all diese seltenen Rüstungen, Mounts und Titel besitzt, weshalb es für mich sinnlos wäre ihn neu zu leveln. Ich kann den Pyrotech in seiner gegenwärtigen Form nicht leiden und spiele Söldner mit einiger Freude seit 2.1, also würde ich auch ohne die gegenwärtig starke Stellung des Söldners lieber einen Söldner spielen als einen PT. Die Gefahr wäre allerdings, dass BioWare in 5.3 oder spätestens in 5.4 sehr hart mit dem Nerf-Hammer zuschlägt. Dann wären die x KM verschwendet, oder? Im Grunde nerft BioWare vor allem gerne einzelne Disziplinen. Und im Moment jammert man über das Problem, dass Söldner im PVP zu starke defensive Cooldowns haben. Wieso also dann ihren Dmg-Output nerfen? Gut, BioWare ist schon auf andere ähnlich absurde Ideen gekommen. Ich war aber auch vor 5.0 bereits ein großer Fan des Söldners, als dieser im PVP noch das beliebteste Opfer statt dem härtesten Ziel war. Folglich habe ich PVP damals einfach gemieden.

In 5.0 nerfte man allerdings den Hexer und das spüre ich sehr intensiv. Hexer und Söldner unterscheidet für mich jedoch eines ganz gewaltig, denn der Söldner ist die einzige Klasse (neben Scharfschützen, aber die verdränge ich gerne) die ich gerne in zwei DD-Diszplinen spiele. Selbst einen Söldner-Heiler würde ich für die Zukunft nicht ausschließen. Als Hexer bin ich hingegen nie ein Freund der Wahnsinns-Disziplin gewesen und auch wenn der Hexer-Heiler meine bisher einzige Heiler-Klasse war, ich sehne mich nicht gerade nach ihm zurück. Mein Hexer wird also das Tief für seine Klasse zwangsweise aussitzen. Ich habe aber auch nur einen Hexer, im Gegensatz zu den drei Söldnern.

Die Befürchtung, BioWare könnte uns mit Nerfs und Buffs regelmäßig dazu zwingen die Klasse zu wechseln wäre sicher virulent, wenn man meiner Argumentation folgt. Aber wer seine Klasse wirklich liebt wird sie nicht einfach so aufgeben. Ich kann mir etwa nicht vorstellen, dass eingefleischte Marodeure auf den Juggernaut wechseln würden oder dass Sabos irgendwann auf Sniper flüchten. Bei weniger festen Bindungen könnte es allerdings diese Versuchung geben.

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Montag, 24. April 2017
Umfrage der Woche: Iokaths Soprano-Ende
Wünscht ihr euch mehr Elara/Quinn-Content in einem kommenden Update?

Ja
Nein


https://strawpoll.de/z2x8aba

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Iokath und die Hüllen der Götter
Alles nicht so dramatisch! Was die Erben auf Iokath meinten hat sich nun geklärt, als das erste Video auftauchte, in welchem ein Spieler tatsächlich als Tyth über Iokath spaziert.

Neben Droiden und Walkern wird man also wohl auch die Maschinengötter fernsteuern können, wenn man einmal weiß wie und alle dafür nötigen Items und Token besitzt. Was unterm Strich bliebe sind also gewaltige Kriegsdroiden oder Walker, die zumindest im Video jedoch weniger mächtig wirken, wenn sie einmal besiegt und nun gesteuert werden. Vielleicht liegt es daran, dass viel von ihrer Stärke aus ihrem "Geist" oder ihrer Programmierung stammt? Oder das Video mit seinem knappen Resultat ist einfach nicht "kanonisch", denn dass Tyth nur derart knapp gegen einen Colossus-Droiden gewinnen sollte kratzt gewaltig am Image eines Gotts.

Iokaths Droidengötter stellen also doch keine so große Bedrohung für die Galaxis dar, da sie wohl auch nicht in der Lage sein dürften ohne ein geeignetes Transportmittel von Iokath zu entkommen. Sie würden storytechnisch nur die Ausbeutung Iokaths erschweren, wenn man sie nicht besiegt. Andererseits sind die Hüllen wohl alleine nicht so allmächtig wie man es gerne hätte oder die Erben behauptet haben. Die auf Zakuul losgelassenen Droidengötter stellten damals sicher eine Übermacht für das kaum entwickelte Zakuul dar. Eine technologisch wenig fortgeschrittene Zivilisation muss diese gewaltigen Kampfmaschinen wahrhaft als Götter wahrgenommen haben, was deren Triumph und den Todeszahlen einiges von ihrem Glanz nimmt. Dass die Erben die Götter preisen mag daran liegen, dass das, trotz der Entdeckung ihrer wahrer Natur, immer noch ein Teil ihrer Kultur ist. So einfach löst sich niemand von jahrhundertealten Glaubensgrundsätzen, gerade wenn es um einen Gott oder dessen Stellvertreter auf Erden geht.

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Könnte die Rohstoffkrise eine Idee aus der 2.0 Ära sein?

Vor langer Zeit in einem längst vergangenen Content-Zyklus

Ilum, Denova, Asation, Makeb, CZ-198, Kuat und das Datamining zu Manaan ließen Ende 2013 und Anfang 2014 einige Spekulationen auf Reddit entstehen, dass Imperium und Republik galaxisweit um Technologien und Rohstoffen kämpfen würden. Einfach alles schien in dieses Muster zu passen, angefangen beim Ende der Planeten-Arcs. Es hieß mit den Erzen von Makeb, der Gree-Technologie von Asation, dem Baradium von Denova, der Hightech-Forschung von Czerka und den Raumjägern von Kuat wäre man bestens aufgestellt. Es ginge im Kampf zwischen Republik und Imperium nicht um bloße Schlachten, sondern das Erringen von bestimmten "Ressourcen". Faktisch schien es möglich, dass beide Seiten so ihre jeweils eigene Story erzählt hätten, sodass etwa jeder für sich beanspruchen konnte Kuat erobert zu haben oder mit den Gree verbündet zu sein. Aber sehen wir uns die Argumente einmal genauer an.


Quesh

Der Beginn der Materialschlacht liegt womöglich bereits im gerne übersprungenen und fast vergessenen Planeten-Arc von Quesh. Auf Quesh ging es darum, dass Republik und Imperium sich mit zwei unterschiedlichen Fraktionen innerhalb des Huttenkartells verbündet hatten. Quesh produzierte Adrenale oder eher gesagt chemische Rohstoffe für diese. Faktisch erinnert Quesh ein wenig an eine Welt auf der Ölsand oder Schiefergas abgebaut wird, die Umweltschäden sind jedenfalls katastrophal und die Hutten gebärden sich wie eine Mischung aus brutalen Berbaubaronen und Ölscheichs. Auf Quesh ist es der imperiale Moff, der alles dafür tat einen Krieg ausbrechen zu lassen und er hatte in beiden Fraktions-Storylines Erfolg. Für mich war Quesh ein Vorreiter von Makeb, das allerdings viel schöner aussieht und nicht durch den Tagbau oder Minenkartelle der Hutten zerstört wurde.


Hoth, Belsavis

Hoth wirkt so als gäbe es nichts auf diesem Planeten zu holen, doch faktisch liegen hier zwei ganze Flotten begraben. In der größten Raumschlacht des letzten Krieges wurde Hoth zum Jakku der Alten Republik. Mit dem großen Unterschied, dass die Plünderung der Wracks weit langsamer vorangeht. Wampas, die eisige Kälte und rivalisierende Plündererbanden machen Hoth höchst gefährlich, vor allem weil diese Plünderer Piraten sind, die sich von den Wracks die Aufrüstung ihrer eigenen Flotten erhoffen. Zudem bergen die alten Wracks weiterhin einiges an Kriegsmaterial, das Imperium und Republik gut gebrauchen könnten. So oder so wären beide Fraktionen also an einer sicheren Bergung interessiert. Nun sind die Trümmer selbst aber ebenfalls wertvoll, denn man kann die alten Kreuzer entweder noch gebrauchen oder via Recycling in neue Kreuzer verwandeln. Hoths Bedeutung als Schlachtfeld über Ressourcen wird gerne übersehen.

Belsavis wurde während der großen Gefängnisrevolte vom Imperium als Rekrutierungsstützpunkt genutzt. Schon lange vor den Verlusten auf Corellia, Ilum und Denova hatten die Imperialen ein Problem damit ihre menschlichen Verluste auszugleichen. Noch war man nicht soweit offen die Rekrutierung von Aliens zu billigen, aber es gab erste Versuche Feinde der Republik ungeachtet ihrer Herkunft auch gegen die Republik einzusetzen. Umgekehrt befreite die Republik nur sehr wenige Häftlinge, vorwiegend wohl solche die sich irgendwie von ihrer Schuld reingewaschen hatten oder nun für den Krieg gebraucht wurden. Kriegsverbrecher, die man nach dem Frieden mit dem Imperium wegsperren musste gelangten so wieder frei und dürften sich Gouverneurin Saresh angeschlossen haben, als diese für das Kanzleramt kandidierte.


Voss und Corellia

Auch auf Voss ging es um eine Ressource, nämlich die Voss-Mystiker, von denen einer auf Corellia dem Barsen'thor zum Sieg verhalf und eine andere auf Ilum Darth Serevin unterstützte. Die Mystiker waren aufgrund ihrer grauen Einstellung zur Macht auch für die Sith interessant und vor allem waren ihre Fähigkeiten als Seher und Heiler längst legendär. Auf Voss kämpften beide Fraktionen darum die Gunst der Mystiker zu erlangen und das schlug sich auch in einigen Klassenstorys nieder. Ultimativ schien Voss jedoch unentschieden zu enden, auch wenn es so wirkte als könnte jede Seite gewinnen.

Corellia brachte ein klareres Ende, jedoch nur weil die republikanischen nach den imperialen Handlungsbögen ablaufen. Corellia ist eine der angesehenen Kernwelten und der Sitz von Konzernen wie auch von deren Forschungslabors und Fabriken. Schlussendlich wurde Corellia verwüstet und wieder republikanisch, genauso wie Balmorra, womit es für die Republik 2:0 stünde.


Ilum

Die imperiale Invasion von Ilum entweihte die heiligen Tempel der Jedi und ebnete einigen Bergbauprojekten den Weg, die vorher undenkbar gewesen wären. Das Imperium interessierten auf Ilum die Vorkommen seltener Kristalle, welche sich für Waffen (im Kanon ist Ilum eine der wenigen Welten auf denen Lichtschwertkristalle wachsen) oder Tarnvorrichtungen eignen. Darth Malgus war es wohl zuzuschreiben, dass man Ilum für die Förderung von Kristallen für eine Tarnkappenflotte plündern wollte. Die Republik und der Jedi-Orden stellten sich ihnen auf dieser heiligen Welt entgegen und das ganze gleicht heute etwas Jedha aus Rogue One. Interessant ist, dass trotz des Sonderstatus von Ilum in Fallen Empire hier ein Minenkonzern mit Genehmigung beider Fraktionen arbeitet (in Xaleks Gefährten-Mission), obwohl die Welt für den Jedi-Orden eigentlich weiterhin heilig wäre. Ilum endete also womöglich ebenfalls unentschieden.


Denova

Wie in allen bisherigen Operationen bleibt auch infolge von Denova unklar, welche Seite den Planeten schließlich sichern konnte. In der Vorgeschichte zu Denova griff die Republik jedenfalls auf Söldner zurück, während das Imperium mit Alien-Rekruten eine Invasion wagte. Danach sorgten Kephess und die Schreckensmeister für eine Zersplitterung beider Streitmächte, indem sie Überläufer aus beiden Lagern anzogen. Auf Denova ging es jedenfalls um Baradium, einen Sprengstoffbestandteil, der in Thermaldetonatoren verwendet wird. Heute gehört Denova angeblich zur Ewigen Allianz, die damit eine Schlüsselrolle bei jedem galaktischen Wettrüsten spielen kann.


Die Gree und Asation

Warum erinnert sich heute kaum noch jemand daran wie brillant die Idee eines Krieges um Ressourcen 2014 schien? Vielleicht weil man es vergessen hat oder eben nicht so erlebt hat wie mancher Gründer. Als Gründer war man 2012 noch dabei als die Gree zu einem ganz großen Thema aufgebauscht wurden. Ein Kriegsgebiet, eine Ops und zwei Events thematisierten die Bedeutung der Gree-Technologie für die Galaxis. Vor allem war es das Chevin-Event, das die Ankunft der Gree verkündete und diese als technologisch überlegene Rasse präsentierte. Die Gree mit ihren Hypertoren und Droidendienern waren eine der antiken Supermächte der Galaxis, gleich neben den Rakata mit ihrer machtbasierten Technologie. Die Gree wurden von den Rakata zurückgedrängt und über die Jahrtausende verloren sie allmählich das Verständnis dafür neue Gree-Technologien zu entwickeln. Was blieb waren Verwalter, die allerdings noch in der Lage waren die Relikte ihrer Vorväter zu reparieren und mit diesen zu handeln. Das Chevin-Event huldigte dieser Idee, denn die Chevin wollten einen exklusiven Deal mit den Gree-Repräsentanten abschließen.


Makeb: Isotop-5 und die Hutten

Im Gegensatz zu den Ops und Events gingen Addons anno 2013 klarer aus. Makeb wurde imperial, doch die Bevölkerung wurde republikanisch. So hatten die Imps alle Ressourcen, aber wieder einmal keine neuen Rekruten. Dafür erhielt die Republik für ihr 4:1 eine Allianz mit den Hutten, wobei diese de facto darin bestand, dass die Hutten als besiegter Staat nun zu einem Anhängsel der Republik wurden. Man musste fortan für republikanischen Schutz und die Versorgung der Flüchtlinge von Makeb bezahlen.


CZ-198

Der Kampf um CZ-198 passte 2013 genau ins Bild. Nach Denova, Asation und Makeb ging es erneut um Technologie und Waffen, was so manchen Kommentatoren bereits nach den Czerka-Flashpoints spekulieren ließ, ob wir früher oder später Folgen dieses Sammelns von Rohstoffen und Technologien sehen könnten. Irgendwohin musste das ganze ja führen und vor allem wurde Czerka zwischen Reps und Imps aufgeteilt. Fast die gesamte Forschungsabteilung lief zum Imperium über, um dort ohne Einschränkungen durch den Senat weiterforschen zu können. Die Republik riss jedoch Czerkas Fabriken, bisherige Forschungsergebnisse und einige der weniger radikalen Forscher an sich. Tatsächlich wurden die ersten Konzepte zu CZ-198 übrigens bereits 2012 geboren und entstammen einer verworfenen Idee für den 2.0 Zyklus. In diesem wäre CZ-198 auf einen Flashpoint beschränkt gewesen.


Oricon und die Schreckensmeister

Gab es auf Oricon überhaupt irgendetwas zu holen? Das gäbe es heute, denn beim Angriff auf Oricon wurden zwei Flotten zerstört, sodass dieser Planet eigentlich einem zweiten Hoth entsprechen könnte. Dazu kommen noch die Verteidigungsanlagen der Schreckensmeister selbst. Oricon war eine Festung und die Schreckensmeister hatten diese mit verschiedensten Technologien errichtet. Allerdings endet Oricon wieder einmal unentschieden, auch wenn imperiale Spieler die Wahl haben Lord Hargrev zu befehlen Oricon zu plündern, um von der Technologie der Schreckensmeister zu profitieren. Die Schreckensmeister waren extrem fähige Alchemisten und sie setzten durchaus auf biologische Waffen, die "Furcht sogar in Wasser, Luft und Boden" verankern konnten. Kurzum, man schuf sich wohl so etwas wie das Angst-Toxin des Jokers in Batman. Oder man ging einen Schritt weiter und wandte sich der Bionik zu, womöglich züchtete man Pilze die Sporen mit ähnlich halluzinogenen Effekten ausstoßen. Skrupellose Waffenentwickler wie Czerka hätten ein enormes Interesse an Oricon haben können, ebenso wie Plünderer die es auf heißere Ware als auf Hoth abgesehen haben.


Kuat Drive Yards

Die Zielsetzung auf Kuat war klar. Wer die Schiffswerften kontrolliert ist in der Lage sich die größte Flotte der Galaxis zu bauen. Ursprünglich war Kuat jedoch republikanisch und baute für die Republik Großkampfschiffe. Mit der Blockade Kuats durch Admiral Ranken wurde den Reps der Nachschub abgeschnitten, sodass man fortan auf kleinere Schiffstypen und Raumjäger umschwenken musste. Den Imps konnte das nur recht sein, denn für kleinere smarte Flottenverbände brauchte man auch weniger Personal. Gleichzeitig förderte der Boom in der Raumjägerindustrie wohl den Wiederaufbau auf Corellia, denn Corellian Star Drive produzierte die Mehrheit der republikanische Raumjäger-Modelle. Eine Ironie dieser Geschichte, die Imperialen benannten einen ihrer Bombertypen nach dem gescheiterten Eroberer Corellias, Darth Decimus. Ich liebe solche Details, die zeigen wie smart BioWare seine Storys miteinander vernetzt hat.


Das erhoffte und das erhaltene Manaan

Manaan hätte einmal auch ganz anders aussehen können, denn es schien 2014 sogar noch so, als ginge es auf Manaan nicht bloß darum die Revaniter zu jagen. In einem Sneak Peak spielte der Bad Feeling Podcast anno 2014 einen Dialogausschnitt vor, bei dem es sich um einen imperialen Admiral zu handeln schien, der von der Bedeutung von Manaan als Kolto-Lieferant erzählte. Schlussendlich wurde Manaan nur Kulisse für einen Flashpoint, aber kein Daily-Gebiet oder Planeten-Arc. Irgendetwas hatte sich in der Entwicklung also geändert oder Chuck und Brian wurden damals getrollt. Manaan ist jedenfalls die galaxisweit einzige Quelle des Wunderheilmittels Kolto. Wer Manaan kontrolliert der kontrolliert das Kolto und dementsprechend mächtig ist Manaan als Mitgliedswelt der Republik, auch wenn man ein gewisses Maß an Neutralität besitzt und etwa keine Sanktionen gegenüber anderen Kolto-Abhenhmern wie dem Sith-Imperium unterschreibt. Die Erfahrungen der Selkath mit Revans Imperium vor 300 Jahren haben dafür gesorgt, dass sich Manaan gegen zu starke Einmischung von außen wehrt, weshalb der Planet auch schon ein Mitglied der Rift Alliance-Gruppe war. Zudem besitzt Manaan seinen eigenen Machtnutzer-Orden und ist in der Unterwasserkriegsführung Imperialen wie Republikanern sicher haushoch überlegen, sodass eine Besatzung kaum durchführbar wäre.


Die Rolle von Rakata Prime

Zunächst sah es nicht so danach aus, aber spätestens die Trooper-Klassenstory auf Rishi und der Rakata Prime-Aufstand in 5.1 haben angedeutet, dass die Überreste der Rakata-Technologie auf Lehon weiterhin eine Bedrohung darstellen können. Die Trümmerfelder von Raumschiffswracks der letzten Jahrhunderte sind wie auf Hoth oder Oricon sicher auch wertvoll, aber schon die Revaniter und General Garza haben mit den Trümmern der Sternenschmiede versucht Cyborg-Armeen zu schaffen, während Kommandantin Tassar eine Sternenfestung aus ihnen bauen wollte. Wir drehen uns immer wieder im Kreis, wenn es um Rakata Prime geht, denn in den SWTOR Comics probierte auch schon Darth Mekhis die Sternenschmiede nachzubauen und es gelang ihr sogar, wobei sie mit ihrem Nachbau imperiale Superwaffen konstruieren ließ. Mekhis letzte Nachfolgerin als Ministerin für Technologie war Darth Acina. Die Sternenschmiede war ja einst so mächtig, weil sie aus der Masse eines Sterns Waffen produzieren konnte. So schuf sich Revan endlose Legionen von Kriegsdroiden, Raumjägern und sogar Raumkreuzer, die wie aus dem Nichts kamen. Vielleicht nutzte die Dyson-Sphäre Iokath ein ähnliches Prinzip. Mit einer Sternenschmiede wäre es jedenfalls das einfachste der Welt die Galaxis wiederaufzubauen, just saying.

Recycling

Ich meine BioWare müsste für den Plot der Rohstoffkrise nur sehr wenige neue Welten einführen, man könnte aber die Größe der bereits etablierten Galaxis bestens nutzen. In 1.7 schuf man etwa rückwirkend ein "Daily-Gebiet" für Voss, sowie Ruf-Fraktionen für Voss, Sektion X und die klassischen Raumschlachten. In 2.0 wurden mehrere Planeten in die GSI-Quests integriert (Hoth, Alderaan, Tatooine, Makeb) oder zum Schauplatz von Teilen der Sucherdroiden und Fernglas-Quests (Dromund Kaas, Coruscant, Corellia, Belsavis, Hoth, Taris, Tatooine, Balmorra, Ilum, Nar Shaddaa). In 4.0 recycelte man die existierenden Heldenquests als Dailies, in 5.0 stülpte man ihnen im Rahmen des Galactic Command sogar noch eine Planeten-Daily über. Mehrere Aufstände benutzen das Leveldesign der entsprechenden Flashpoints oder Operationen, auch wenn es ergänzt und erweitert wurde.

Meiner Meinung nach haben die Heldenquests als neue Dailies dem Spiel sehr gut getan, weil sie vom klassischen Daily-Gebiet weggehend dafür gesorgt haben, dass sich die farmenden Spieler nicht zwangsweise alle auf die Füße treten müssen. Ich bin ein Freund davon Quests über mehrere Planeten zu zerstreuen, was dank der in 5.2 geschaffenen Schnellreiseoptionen nun umso einfacher ginge. Derartige "Schnitzeljagden" wurden für alle die sie nicht mögen, blöderweise auch viel zu oft gelobt. All dieses Lob über die Jahre hat BioWare-Entwickler sicher darin bestärkt früher oder später wieder auf die Idee zu verfallen uns eine Quest-Kette zu bauen, die durch die halbe Galaxis führt.

In 2.0 schuf man für die Schreckenssaat-Tümpel übrigens auch einige neue Gebiete auf existierenden Planeten, einen Weltboss auf Corellia und das Minigame des Suchens nach Bauteilen für drei Speeder oder Teilen einer von zwei Rüstungen. Später kamen noch der seltene Fund eines kaputten Speeders (mit stotterndem Motor und Rauchfahne) hinzu, sowie zwei vermächtnisgebundene Titel (die man sonst nur durch die Quest erhält, so aber beide erhalten kann). Und 2.0 schuf die GSI-Ruf-Fraktion, die mit ihren Dailies in vier existierende Planeten integriert wurde. Könnte ich mir ein zum Thema passendes Feature wünschen, ich hätte gerne etwas wie eine Mischung aus GSI-Dailies und Galactic Command. Farme nach Rohstoffen, aber such dir den Planeten und die Missionen selber aus.

Also ich für meinen Teil glaube an die Möglichkeit, dass BioWare mit der angeteaserten Rohstoffkrise und dem neuen Schnellreisesystem auch ein neues Feature vorbereiten könnte. Allerdings hoffe ich mal, dass man bei diesem nicht mit den Belohnungen spart. Das letzte Feature bei dem man imo ausreichend Belohnungen verwendet hat war imho das Galactic Command. Urseltene Mounts wie die Korrealis-Reihe oder die Manta-Speeder. Längst verloren geglaubte Waffen und Rüstungen, sowie Token aus allen Ruf-Fraktionen und Jawa-Schrott. Selbst wenn man irgendwann die Gear-Drops aus dem Galactic Command streicht finde ich es als andere Form einer Ruf-Fraktion immer noch interessant.

Demontage

Aber kehren wir mal kurz in die Gegenwart zurück. Iokath ist eine gewaltige Dyson-Sphäre, wie Charles Boyd immer wieder erklärt. Das bedeutet, Iokath ist kein Planet. Iokath ist eine Stahlummantelung einer Sonne. Als Nachlese empfehle ich: https://de.wikipedia.org/wiki/Dyson-Sph%C3%A4re

Iokaths Erbauer gingen also noch einen Schritt weiter als die Rakata, welche ihre Sonne über die Sternenschmiede lediglich anzapften. Iokath umschließt seine Sonne jedoch und nutzt deren Energie für den Betrieb dieses Monuments der technologischen Überlegenheit. Die Frage ist allerdings, ob Iokath ähnlich wie die Sternenfestung in der Lage ist aus Sonnenmasse Metalle und dergleichen herzustellen, um Kriegswaffen herzustellen.

Wie auch immer, Iokath zu bauen muss enorme Rohstoffmengen verschlungen haben. Ganze Planetensysteme dürfte geplündert und zerstört worden sein, um Iokath zu bauen. Dagegen ist die Ewige Flotte wohl nur noch ein Teil der Resteverwertung gewesen. Wenn man bedenkt wie das Imperium Palpatines zwei Todessterne, hunderte Sternenzerstörer, tausende kleinere Schiffe, Millionen Tie-Fighter, Walker, Gewehre, Pistolen, Bunker, Droiden und Sturmtruppenrüstungen schaffen ließ, wofür es allerdings weite Teile der Galaxis plünderte, dann ist der Aufstieg Iokaths umso rätselhafter. Iokath war eine Welt im Wild Space und dieser galt als ziemlich wilde Gegend. Im Gegensatz zu den Unbekannten Regionen gab es über den Wild Space jedoch Kartenmaterial, wenn auch sehr wenig. Mitunter könnte das daran gelegen sein, weil Iokaths Konstrukteure dafür gesorgt hatten, dass diese Region dauerhaft unterentwickelt und rohstoffarm blieb. Wenn man Zivilisationen ihre gesamten Rohstoffe stahl und sie dann noch Kriegsspielen unterwarf, dann dürften die Überlebenden kriegerische und fremdenfeindliche Barbaren geworden sein. Mitunter ein Grund, warum Entdecker im Wild Space schnell von den Einheimischen angegriffen worden sein könnten.

Diese Idee hinter dem Wild Space als Barbaren-Land passt zu einem verworfenen Konzept für SWTOR aus The Art and Making of Star Wars The Old Republic: Art and Making of Old Republic. Wir bewegen uns hier schon ganz tief in der Geschichte The Old Republics, doch ganz am Anfang wollte man SWTOR in einer Ära ansiedeln als die Galaxis nach dem Krieg völlig zerstört und technologisch weit zurückgefallen ist. Ähnlich muss man sich wohl die Lage auf Zakuul oder anderen Welten vorstellen, nachdem die Iokathi dort eingefallen waren, um eines ihrer Kriegsspiele durchzuführen. In der barbarischen Ära der Alten Republik hätte Technologie ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt, weil sie geholfen hätte die beiden Fraktionen wiederaufzubauen und deshalb wären auch antike (eigentlich veraltete) Relikte vergangener Zivilisationen von enormer Bedeutung gewesen. Im modernen SWTOR ist immer noch ein wenig von dieser "barbarischen" DNA erkennbar.

Um noch einen anderen Aspekt der Geschichte einzubringen, SWTOR ist ein sehr amerikanisches Spiel, dessen Autoren, selbst die geschichtlich interessierten, einer eindeutig amerikanischen Sichtweise folgen. Woran fast jeder Amerikaner immer wieder denkt, wenn es um das Thema Krieg geht ist der Zweite Weltkrieg. Der größte Triumph der USA führte zu einem gewaltigen Wirtschaftsaufschwung und die Bomberflotte wurde abgerüstet und eingeschmolzen. Schwerter zu Pflugscharen - war für die USA nach 1945 ein sehr realistisches Konzept und mancher Historiker wird wohl argumentieren, dass dieses Vorgehen half das Wirtschaftswachstum anzutreiben. Krieg hat den USA immer industrielle Fortschritte beschert, so wird der amerikanische Bürgerkrieg etwa gerne als Geburtsstunde der industrialisierten Materialschlacht gesehen, in deren Zuge Konservenhersteller in den Nordstaaten (in der Gegend von Chicago) ihren großen Durchbruch schafften.

Knüpfen wir an den Abbau der US Bomberflotte an, dann müsste man die Ewige Flotte und die Skytrooper einschmelzen. Damit wäre die Ewige Allianz allerdings ebenfalls demontiert. Eine Alternative böte die Abrüstung Iokaths. Es hat wohl hunderte Welten ihre Ressourcen gekostet Iokath zu bauen, nun könnte Iokath helfen hunderte Welten wiederaufzubauen. Dem stünde allerdings zweifellos SCORPIO im Weg, sollte man sie freigelassen haben. SCORPIO mit der Einschmelzung zu drohen bekommt jetzt hoffentlich eine ganz neue Bedeutung.

Schon die Blizz-Mission in 4.1 könnte ein Teaser für die Rohstoffkrise gewesen sein, denn Blizz brachte Jawa-Plünderer nach Hoth, um dort vom reichen Schatz der gestrandeten Schiffe zu profitieren. Dank Arcanns Sternenfestung waren wohl noch einige dazugekommen, immerhin lockte diese Schiffe an und zerstörte sie, womit Hoth reiche Beute in Form frischer Wracks versprechen könnte. Später kreuzte der White Maw wieder auf und zettelte einen der Aufstände an, bei dem es darum ging eine alte Schmiede in Betrieb zu nehmen. Die Piraten Hoths wollten wohl auf Kosten der Allianz in die Stahlbranche einsteigen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber mit Hoth, Denova & Co könnte man die Allianz mittlerweile auch als Megacorp sehen, die ihre Finger in allen Bereichen der Rüstungsbranche hat. Oder man vergleicht sich, wie ich es gerne tue, mit einem afrikanischen Kriegsherr, der extrem reichhaltige Rohstoffvorkommen kontrolliert und daher von Diplomaten aus aller Welt umschmeichelt wird.

Ähnlich interessant erweist sich im Rückblick die Rekrutierung von Persönlichkeiten wie Lokin, Yuun oder Talos Drellik. Yuun ist vor allem wichtig, weil er der erste aller Gefährten ist, den man via Gefährtenmission rekrutieren kann. Und Yuun besitzt ein Gespür für die Macht, sodass er aus dem Schrott des Ewigen Imperiums eine Tarnvorrichtung zimmern kann. Soviel zum Wert von "Schrott". Entschließt man sich Lokin mit Dr. Oggurobb arbeiten zu lassen, so entwickeln diese gemeinsam einen Tarnanzug. Dr. Oggurobb selbst ist ja ein Charakter aus der Makeb-Storyline. Er baute die Isotop-5 Droiden und war wahrscheinlich maßgeblich für die Erforschung von dessen Eigenschaften verantwortlich. Oggurobb ist ein Droiden-Experte und die Ewige Flotte besteht aus Droiden. Bleibt noch die Rolle Talos Drelliks zu erforschen. Drellik erforschte auf Yavin 4 den Tempel des Todes oder genauer gesagt die Vorrichtung mit der Revan den Imperator wieder zum Leben erweckte. Dabei handelt es sich um ein Werk von Sith-Alchemie, sodass Talos Drellik vermutlich ein ausgewiesener Experte für Dinge ist, die er selbst nie schaffen, sondern nur studieren kann. Talos Verständnis von Sith-Ritualen oder "Sith-Technologie" dürfte an das von einigen Mitgliedern des Hofstaats Vitiates erinnern. Ich finde es schade, wenn man in künftigen Storylines keinen Gebrauch von diesen "Nebencharakteren" macht. Sie sind ungemein nützlich und wertvoll, auch wenn sie nie mit dem Spieler in die Kiste gehüpft sind. So kann man das Verlangen nach den "Rückkehrern" ja auch deuten. Man gönnt ihnen alles nur, weil sie love interests sind. Ob sie in der Story Sinn machen? Das ist ein Nachgedanke. Ich vertraue den Autoren mehr eine gute Geschichte zu erzählen, als den Rückkehrer-Lobbys.

Das Problem mit Iokath und anderen Welten ist immer das gleiche. Am Ende gibt es so gut wie nie eine definitive Auflösung. Zumindest brachten 5.0 und 5.2 jedoch viele Planeten und Ressourcen in den Besitz der Ewigen Allianz. Nach meiner Zählart wäre es am einfachsten Makeb, Rakata Prime, Denova, Iokath, Zakuul, Odessen, Tatooine, Port Nowhere und Hoth als Mitglieder oder Einflussbereiche der Allianz einzustufen. Demnach kontrolliert die Allianz also die meisten der für den Wiederaufbau oder die Kriegsführung wichtigen Rohstoffwelten und so macht sie sich auch zu einem großen Ziel. Die Frage wäre jetzt wie die auf Iokath zum Feind erklärte Fraktion überhaupt überleben kann, wo es doch plötzlich zwei gegen einen steht und diese beiden Bündnispartner auch noch den materiellen Vorteil auf ihrer Seite haben?

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