Der Kopfgeldjäger als Militärberater
In Akt IV wurde der Kopfgeldjäger von Darth Marr offiziell als Militärberater vom Imperium angestellt. Eine Funktion die dank Marrs Einfluss auch vergleichbar mit dem Rang eines Commanders ist und praktisch einen Berater-Vertrag mit dem Imperium darstellt - Jobsicherheit mehr oder weniger gewährleistet. Jedenfalls besser als vereinzelte Werkverträge für Corellia oder Ilum. Als Berater ist man zwar laut Marr zwar konkret Advisor, fungiert jedoch auch als Consultant und wer Serien wie The Mentalist, Psych oder Fringe kennt, der besitzt ein Bild davon wie aktiv solche Berater manchmal in das Geschehen einbezogen werden.

Beratungsauftrag mit Befehlsgewalt

Als Militärberater hat die US Army in den vergangenen Jahrzehnten auch oftmals Offiziere und Truppenteile entsandt, die keineswegs nur "beratend" eingriffen, sondern schon die Vorhut einer größeren Streitkraft darstellten. Im diplomatisch verwässerten Jargon, darf man derartige Tatsachen nur nie genau so aussprechen. Assistenzeinsätze, Beratungsfunktionen - im Endeffekt schossen die etwa in Südamerika zur Guerilla-Bekämpfung abgestellten US Militärberater fließig mit und erteilten den einheimischen Soldaten und Offizieren sogar Befehle, natürlich rein in beratender Funktion, weil sie ja Vorbildwirkung zeigen wollten.

Ein mandalorianischer oder freiberuflicher Militärberater wäre also keineswegs eine Person die im Kommandobunker abhängt und an der Planung mitwirkt, sondern ist durchaus für die Frontlinien vorgesehen. Man hat zwar keinen offiziellen Rang, besitzt aber wie auf Makeb genauso Befehlsgewalt und weist den Vorteil auf keine direkte imperiale Involvierung erkennen zu lassen. Zwar hat Mandalore einen exklusiven Vertrat mit den Imperialen geschlossen, aber manche Klans und einzelne Söldner sind halt eigenwillig.

Söldner

Der Kopfgeldjäger ist ohnehin eine Art Söldner und moderne Söldner werden oftmals in Funktionen eingesetzt, die früher rein dem offizielllen staatlichen Streitkräften vorbehalten gewesen wären. Das ganze schafft eine Menge Grauzonen wie während der US-Besatzung des Irak, so agierten diverse Militär-Firmen dort unter "US-Flagge", waren aber nicht der Militärgerichtsbarkeit unterworfen. Der Kopfgeldjäger in seiner neuen Funktion ist ein Resultat dieser realen Geschehnisse, er ist quasi eine Art Söldner im staatlichen Auftrag, ein Freibeuter oder Irregulärer wie in vergangenen Jahrhunderten, zugleich aber auch ein sehr moderner Military Contractor.

Qualifikationen

Dass man von Darth Marr angeworben wurde und diesen sicher fett dotierten Berater-Vertrag kassieren konnte ist kein Zufall, man hat sich ja in seiner Klassenstory bereits höchst verdient gemacht. Und im Fall derartiger klassenspezifischer "Beförderungen" ist wirklich die Klassenstory das entscheidende und nicht was man in den Planeten-Arcs so getrieben hat.

Darth Marr verlangt keinen Lebenslauf

Wie bekannt ist Darth Marr der Verteidigungsminister des Imperiums und leitet daneben auch so etwas wie das Imperiale Heimatschutz-Ministerium. Marrs Machtbereich ist wohl nur mit einem Militärdiktator oder militärischen Oberbefehlshaber vergleichbar. Marr ist die starke Hand und fungiert als Statthalter des Imperators, eine Stellung die verwandt ist mit mächtigen Regenten der Vergangenheit wie dem schottischen Grafen Bothwell, der unter Königin Maria Stuart zu deren rechter Hand in militärischen Dinge aufstieg und die von ständigen Aufständen gefährdete Herrschaft der Königin trotz Widerstandes der englischen Queen Elizabeth I. mit aller Härte festigte. Marr entspricht diesem Typus eines erfolgreichen Kriegers, der in einer Monarchie, obwohl zum Putsch fähig, dennoch nicht danach strebt auf dem Thron zu gelangen. Stattdessen ist Marr die gepanzerte Faust, die auf alle Feindes des Königreiches niedersaust und alle anderen Lords in Schach hält.

Als der in allen Belangen für die imperiale Staatssicherheit zuständige Lord besitzt Marr wohl auch Gewährsleute innerhalb der mandalorianischen Clans. Und so dürfte er bestens über die Karriere des Kopfgeldjägers Bescheid wissen.

Bewährt im Einsatz gegen Aufständische

Neben den hauptsächlich für die Mandalorianer interessierten Erfolgen des Kopfgeldjägers stechen gerade die imperialen Verwicklungen in der Karriere des Champions der Großen Jagd jedoch heraus und sind wohl das interessanteste für Darth Marr. So begann man bereits auf Dromund Kaas damit sich im Imperium einen Namen zu machen, als man bei der Niederschlagung des von Darth Baras angezettelten Sklavenaufstandes assistierte, während der Rebellion Lord Grathans in dessen Anwesen eindrang und neben einigen Sith-Wachen auch dessen Schülerin bezwang, um schließlich sogar im Dunklen Tempel den mächtigen Geistern der toten Lords zu widerstehen und ein Heer von besessenen Sith, Sklaven und Soldaten zu bezwingen. Das sind bereits drei Kampagnen, in denen man klar im Interesse des Imperiums mitgewirkt hat.

Anfängerfehler

Auf Balmorra stößt man das Imperium hingegen vor den Kopf und hätte sich theoretisch zum Ziel Marrs gemacht, der eine solche Sabotage nicht zulassen sollte, zumal Balmorra auch von seiner ehemaligen Schülerin Darth Lachris verwaltet wurde. Um einen imperialen Admiral zu ermorden half man einem intriganten Jungoffizier laufende Operationen zu sabotieren, um dessen Vorgesetzten einen schlechten Ruf anzuhängen. Ganz klar nicht im besten Interesse des Imperiums.

Dass das Imperium da noch kein Kopfgeld auf den Kopfgeldjäger ausgesetzt hat grenzt an ein Wunder. Doch es wurde auch ziemlich schnell klar, dass hinter dieser Mission, wie auch vereinzelten Übergriffen Imperialer auf den Jäger die Hand Tarro Bloods steckte, der keineswegs nach den Regeln spielte und sich als unerwünscht einflussreich auf imperiales Personal erwies.

Der Marktführer

Im Finale der Großen Jagd sollte man jedoch einmal mehr seine Fähigkeiten beweisen, als man mit einer Crew aus nur 2 Personen einen republikanischen Kreuzer entertete. In den folgenden Kämpfen erwies man sich als 1-Mann-Armee durchaus als fähiges Gegenstück zu jedem Sith-Lord. Einen Kreuzer entern war jedoch nur das Sahnehäubchen auf diesem Erfolg. Auf der Brücke des Schiffs bezwang man einen Jedi-Meister, der noch dazu als Mandalorianer-Killer das wohl erfahrenste Mitglied des gesamten Ordens im Kampf gegen Kopfgeldjäger war. Sollte das die Sith nicht beunruhigen? Ein Kopfgeldjäger tötet einen Machtanwender der Jahrzehnte lange Erfahrung im Kampf gegen seinesgleichen hat, Papier bezwingt Schere. Außerdem wird der Sieg über einen Jedi-Meister in der Sith-Tradition gerne als finale Prüfung angesehen, ehe man zum Sith-Lord ernannt werden kann. Der Kopfgeldjäger hat sich auf einen Schlag nicht nur als fähiger als manche Sith erwiesen, sondern auch seine Fähigkeiten als Jedi-Killer unter Beweis gestellt - alles Qualitäten die Sith in ihren Söldnern zu schätzen wissen.

Kürzt die Most Wanted-Liste auf ein überschaubares Ausmaß

Und ganz nebenbei sammelt man noch eine beeindruckende Abschussliste. Unter den Opfern des Kopfgeldjägers findet sich etwa Tyresius Lokai, aus imperialer Sicht ein republikanischer Kriegsverbrecher. Lokai war einer jener Schmuggler die Jahrzehnte zuvor eine Armada gegen die Mandalorianische Blockade anführten und zur großen Wende im Großen Krieg beitrugen. Bis dahin hatten die Sith mit Hilfe der Mandalorianer die Oberhand errungen, nur dann ging der Krieg in die Verlängerung.

Besser als die Besten

Problematisch erwies sich der Jäger jedoch nach dessen Ächtung durch die Republik. Plötzlich auf der Most Wanted Liste zu stehen machte den Kopfgeldjäger zu einer Belastung für seine Auftraggeber und zum Ziel einiger republikanischer Anschlag, die allerdings auch seine Effektivität im Einsatz gegen SID-Kommandos, Jedi-Ritter und die GenoHaradan demonstrierten. Zu kämpferischen Leistungen fähig, die einem Sith-Lord würdig wären und doch nicht machtsensitiv, das machte den Jäger jedoch zu einem interessanten Auftragnehmer für die Sith. Der Kopfgeldjäger ist eine Waffe und kein Konkurrent, der einem den Platz in der Sith-Hierarchie streitig machen könnte. Als Außenstehender wird man von den Sith nicht als Bedrohung wahrgenommen. Es hilft natürlich, das man vordergründig nur an Credits interessiert ist.

Top-Leistungen

Die Leistungen des Kopfgeldjägers führen schließlich zum Deal mit Darth Tormen, der den Jäger bereits in einer Funktion rekrutiert, die dem Angebot Darth Marrs sehr ähnlich ist. Tormen sucht einen fähigen Handlanger, müsste von anderen Sith jedoch eine Bedrohung seiner Stellung fürchten. Als Sith ist Tormen jedoch auch in der Lage dem Kopfgeldjäger ein exzellentes Arbeitszeugnis auszustellen und beim Kriegsministerium einzureichen. Das hilft schließlich auch bei der Rekrutierung durch Darth Marr.

Der größte Coup gelingt dem Kopfgeldjäger auf Corellia, auch wenn die Beseitigung einer Guerilla-Kämpferin und republikanischen Generalin auf Voss ein netter Bonus ist. Auf Corellia durchbricht man ganze Reihen zäh und energisch kämpfender Verteidiger und überzeugt einige der mächtigsten Vertreter des Planeten unter vorgehaltener Waffe davon eine Deklaration zu unterzeichnen, in der man sich von der Republik los sagt. Diese Leistungen alleine hätten dem Jäger schon einen glänzenden Ruf eingebracht. Doch dann entert man einmal mehr einen republikanischen Kreuzer. Ein Kopfgeldjäger gegen das Flaggschiff des obersten Kanzlers und die republikanische Garde - ohne Lichtschwert und die Macht. Der Kopfgeldjäger erreicht das unmögliche und wird zur Legende, er erfüllt seinen Auftrag, des Obersten Kanzlers der Republik tot oder lebendig habhaft zu werden. Egal wie man sich danach entscheidet, selbst wenn man ihn am Leben lässt ist der Erfolg garantiert. Und man sollte auch nicht vergessen, dass man auf dem Weg dorthin bereits den Kampfmeister des Jedi Ordens und eine halbe Enklave voller Jedi überwunden hat.

Sogar mehr als die meisten anderen Klassen hat der Kopfgeldjäger seinen Wert unter Beweis gestellt. Man hat zwei der fähigsten Kämpfer des Jedi-Ordens kalt gestellt, als Einmannarmee ganze Kreuzer erstürmt und sich nicht einmal von den fähigsten Soldaten der Republik aufhalten lassen. SID-Agenten, GenoHaradan, Jedi-Ritter - nichts konnte den Kopfgeldjäger ausbremsen, der perfekte Söldner für das Imperium.

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