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Samstag, 12. Mai 2018
6.0 Spekulationen: Bekehrte, Rückfällige und Überläufer
Am Samstag, 12. Mai 2018 im Topic 'swtor'
I will say that the decision you mention from Nathema doesn't lock you into anything, but otherwise I can't talk about it yet :)
— Charles Boyd (@Charles_Boyd) 9. Mai 2018
Hätte man für Iokath American Style Warnhinweise verwenden müssen?
SWTORs Entwickler sitzen auf der anderen Seite des Atlantiks, in einer Kultur in der man aus der Sicht mancher nicht genügend Warnhinweise anbringen kann, um selbst offensichtliches klar zu stellen - man kann sich an Messerklingen schneiden und an offenem Feuer verbrennen. Dass in den USA derart schwachsinnig wirkende Warnhinweise verwendet werden könnte auch daran liegen, dass es jenseits des Atlantiks eine viel ausgeprägtere Gerichtskultur gibt, da wird schnell mal geklagt, weil etwas wirklich nicht idiotensicher beschriftet war. Hauptsache man kommt zu seinem Anwaltshonorar und einem saftigen Bonus oben drauf.BioWare wurde sicher nicht verklagt, weil jemand wegen Iokath ein emotionales Trauma erlitten hat und daher einige Millionen Schmerzensgeld verlangen musste. In diesem Fall hätte EA wohl seine Einnahmen bedroht gesehen und den Stecker gezogen. Aber es gibt, dem Internet sei Dank, ja genügend Plattformen und "Verständnis" dafür seinen emotionalen Ausnahmezuständen freien Lauf zu lassen.
Für BioWare könnte Iokath also die unangenehme Folge gehabt haben, dass sich einige SpielerInnen von ihrer Fraktion "ausgesperrt" hatten, woraufhin sie in Hysterie verfielen, den Kundenservice und jeden online erreichbaren BioWare Austin-Mitarbeiter mit Kommentaren bombardierten und wieder einmal verdeutlichten wie uneinsichtig manch einer geworden ist.
Iokath II
Stellen wir uns aber einmal der unfreundlichen Realität - wieso sollte eine Fraktion, die in der Schlacht von Iokath ihren wichtigsten militärischen Anführer verloren hat, in 6.0 die Rückkehr eines Hochverräters akzeptieren, gerade jetzt wo dieser angreifbar geworden ist?Gleiches würde aber vielleicht auch für einen Überläufer gelten. Wieso sollte man einen Überläufer aufnehmen, wenn dieser sich sogar noch auf Iokath auf die Seite seiner ursprünglichen Fraktion gestellt hat?
Braucht man so dringend Verbündete, dass man einmal mehr auch einem "Fremdling" vertrauen würde?
Nach Iokath hatte ich ja eine Theorie entwickelt, dass es für einen Sith durchaus ein Akt der Rache wäre auf Iokath die Republik zu wählen, um damit Acina vom imperialen Thron zu entfernen. Damit wäre Iokath quasi ein Putsch gewesen, der nun allerdings zum Aufstieg Darth Vowrawns geführt hätte. Vowrawn ist allerdings ein alter Mann und eher ein Übergangskaiser. Vowrawn könnte also gezwungen werden den erfolgreichen Mörder von Iokath als seinen Kronprinzen zu adoptieren. Geschichtlich ein durchaus denkbares Szenario und ich würde ja auch noch gerne anführen, dass die Ära der römischen Adoptivkaiser der Höhepunkt des Römischen Kaiserreichs war. Und auch diese Ära begann mit einem Mord, an Kaiser Domitian und der Thronbesteigung des altersschwachen Nerva, der den ambitionierten General Trajan adoptieren musste (der wiederum Hadrian adoptierte und so weiter, bis Marc Aurel tatsächlich seinen Sohn Commodus auf den Thron bringen wollte).
Iokath und Nathema haben vier mögliche Zeitlinien geschaffen, was für SWTOR gegenwärtig eindeutig zuviel wäre. Es dürfte also zu einer Reduktion der Möglichkeiten kommen. Kaiserin Acina oder Kaiser Vowrawn? In allen vier Szenarien wäre Vowrawn ja noch am Leben, es wäre also am wahrscheinlichsten, dass Vowrawn in 6.0 Imperator wird. Bringt man in 6.0 also Acina und Jace Malcom um? Ich will es nicht hoffen, aber ich kann es auch nicht ausschließen. Attentatsversuche gehören in der intergalaktischen Politik ja dazu und seit 4.0 gab es mehrere hochkarätige Attentatsversuche. Genau genommen haben sowohl 4.0 als auch 5.0 erfolgreiche Attentate vorzuweisen. In 4.0 stirbt Valkorion, woraufhin man mehrfach versucht dessen Sohn zu ermorden. In 5.0 wird Vaylin zum Ziel, aber gleichzeitig versucht auch Kanzlerin Saresh die Ermordung gleich zweier feindlicher Staatschefs durchzuführen. Diesem Trend folgend könnte 6.0 die auf Iokath unterlegenen Fraktion dazu bringen den Anführer der siegreichen Fraktion permanent aus dem Verkehr zu ziehen.
Damit wäre das auf Iokath geschlossene Bündnis mehr oder weniger hinfällig, da es vermutlich zu keinem formellen Vertragsabschluss gekommen ist. Der republikanische Senat und Acinas Nachfolger Vowrawn wären also nicht daran gebunden den Bündnispartner auf Odessen zu unterstützen.
Aus imperialer Perspektive wäre Acinas Ermordung geradezu verheerend. Acina unterstützte die Allianz seit Voss und nach Admiral Rankens Worten zu urteilen plante Acina schon unter Arcanns Herrschaft irgendetwas zu unternehmen. Acina folgte Jace Malcom nach Iokath, um das Sith-Imperium vor einer republikanischen Superwaffe zu retten. Allerdings ist auch klar, dass Acina diese Superwaffe im ureigensten Interesse des Imperiums gegen die Republik verwendet hätte. So aufrichtig Acina auch wirkte, selbst Darth Marr hätte die Maschinengötter genutzt, wenn er sie zu kontrollieren vermocht hätte. Und selbst wenn Acina diese große Pazifistin gewesen wäre, man hätte sie gewaltsam vom Thron entfernen können. In der Geschichte des Sith-Imperiums haben Staatsstreiche eine lange Tradition.
Auf der anderen Seite hatte Jace Malcom auf Iokath seine Amtsbefugnisse überschritten. Welche Allianz Malcom auch immer geschlossen hat, der Senat wäre nicht gezwungen gewesen Malcoms Vorschlägen zu folgen. Im Gegenteil, nach dem Ende der Ära Saresh könnte der Senat aus reinem Trotz Malcoms Entscheidungen widersprochen haben. Malcom müsste von seiner Fraktion kaum einen Putsch befürchten, aber man könnte ihn einfach seines Amtes enthoben haben. Die Allianz könnte in 6.0 also gezwungen sein neuerlich um Verbündete zu werben. Vor allem wenn man ein Überläufer ist. Wieso sollte ein misstrauischer republikanischer Senat einen Sith-Lord als Verbündeten akzeptieren? Oder einen Kopfgeldjäger der seit Corellia im Verdacht steht den obersten Kanzler ermordet zu haben?
Goodbye Aygo
Allianz-Update - Zustand der Galaxis:Die Nachricht von der fast vollständigen Zerstörung der Flotte der Ewigen Allianz hat sich schnell verbreitet, was zu Ängsten vor einem neuen Krieg zwischen der Galaktischen Republik und dem Sith-Imperium geführt hat. Beide Fraktionen haben Berichten zufolge ihre Anstrengungen verdoppelt, um in Erwartung erneuter Feindseligkeiten Vorräte, Munition und Treibstoff zu horten. Ressourcenknappheit, wie sie bereits auf vielen Kernwelten herrscht, wird nun in der gesamten Galaxis zur täglichen Realität.
Ohne einen gemeinsamen Feind, der eine weitere Zusammenarbeit erfordern würde, haben diese Spannungen dazu geführt, dass viele Streitkräfte der Allianz wieder ihre ursprüngliche Seite des uralten Konflikt einnehmen, sich alten Verbündeten anschließen und mit düsterer Gewissheit darauf warten, dass der Krieg erneut ausbricht.
Eine hartgesottene Streitmacht von engagierten Truppen und Mitarbeitern unterhält jedoch weiterhin die Allianz-Basis auf Odessen, und eine kleine Flotte patrouilliert für sie den Wilden Raum. Die engsten Verbündeten des Kommandanten bleiben ihrem Anführer treu, der sie in den dunkelsten Tagen der Galaxis vereinigt hat. Welchen Weg der Kommandant auch immer wählen wird, sie werden ihm gewiss folgen und stellen so eine entscheidende Macht in etwaigen zukünftigen Konflikten dar ...
Meine Vermutung ist, dass die Entscheidungen in 6.0 auch das Personal in der Allianzbasis auf Odessen betreffen könnten, denn dort waren republikanische Kriegshelden (Dr. Oggurobb, Hylo Visz und Admiral Aygo) ja deutlich in der Überzahl. Zur Erinnerung Oggurobb unterstützte auf Makeb die Republik und diente ihr als Verbindungsmann zum Huttenkartell, Hylo Visz brach einst die Mandalorianische Blockade und wurde dafür als Heldin der Republik gefeiert und Admiral Aygo war der republikanische Kommandeur der Gegenoffensive über Kuat. Die Allianz hätte es in 6.0 auch wirklich nötig sich personell zu verändern.
War Iokath wichtig?
BioWare hat es sich nicht leicht gemacht, denn Trooper töten auf Iokath den Gründer ihres Squads und stehen dafür auf Nathema ihrer ehemaligen Kommandeurin General Garza gegenüber. Mit zwei republikanischen Kriegshelden auf dem Gewissen will man noch um Wiederaufnahme in die Republik bitten? Ich frage mich ja, ob dieser Wunsch seine Iokath-Entscheidung aufzuheben vermessen ist. In 4.0 und 5.0 wurde damit geworben Entscheidungen treffen zu können die permanent sind und Folgen haben können. Nun sind einige Jahre vergangen und BioWare wendet sich völlig von diesem Kurs ab? Es wäre ja nicht das erste Mal in der Geschichte von SWTOR, dass negatives Feedback bewirkt, dass ein Feature völlig fallen gelassen wird.Wird Iokath für unwichtig erklärt, dann war alles zwischen 5.0 und 6.0 wie in früheren Addon-Zyklen ziemlich unwichtig. So sehr Keith und Charles auch predigen mögen, dass es ihnen lieber ist Content abseits von Addons zu veröffentlichen, in Sachen Story-Content sieht es doch weiterhin so aus, als wäre nur relevant was in den Addons entschieden werden darf.
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Das Missverständnis um Weltraumpiraten
Am Samstag, 12. Mai 2018 im Topic 'swtor'
In mancherlei Hinsicht hat man als mitteleuropäischer Spieler ja ein besseres Verständnis von gewissen Themen und geschichtlichen Bezügen, etwa in Hinsicht auf den Aufstieg und Fall von Imperien und das Leben in deren Randgebieten. Man sieht sich deshalb nur zu gerne im Besitz jener Geschichte, die von amerikanischer Seite gelegentlich nur am Rande verstanden wird. Doch gerade in Binnenländern fehlt einem doch der Bezug zu einem ganz wichtigen Thema, das hierzulande wiederum von Mythen und Hollywood-Darstellungen überschattet ist - Piraterie.
Ganz anders in Amerika, einer Nation die als Teil des British Empire sehr wohl Erfahrungen mit staatlich sanktionierten Freibeutern und Piratenstaaten gemacht hat. Für die USA hat der Kampf gegen Piratenstaaten sogar eine tiefe kulturelle Bedeutung, wenn man in Betracht zieht, dass die US Marines ihren Mythos begründeten, als sie eine symbolisch bedeutende Rolle in den Barbaresken-Kriegen spielten.
Beim Begriff Piraterie denkt man viel zu oft nur an karibischen Piraten, aber tatsächlich handelte es sich bei der Piraterie um ein internationales Phänomen, das eine genaue Definition oft sehr schwierig machte. Denn auf der einen Seite gab es Privatmänner die auf eigene Faust Beutezüge veranstalteten und andererseits wurden Piraten auch staatlich gefördert und gegen rivalisierende Großmächte mobilisiert. Die ersten historischen Hinweise auf Piraten führen bis in die Antike und selbst dort gibt es eine unklare Trennung zwischen den militärischen Expeditionen von Seevölkern und Privatinitiativen. Piraten waren manchmal auch schlicht und einfach Söldner, welche im Auftrag verschiedener Nationen agieren konnten.
Die wohl bekanntesten Piraten der Weltgeschichte (aus europäischer Sicht) sind wohl die Wikinger. Schlussendlich gründeten die Wikinger Königreiche von Skandinavien über Großbritannien und die Normandie (ein Name der sich von der alten Bezeichnung für Nordmänner ableiten könnte) bis nach Sizilien. Im Mittelmeer hat Piraterie die wohl langlebigste Tradition, wobei Piratenstaaten hier ganz klar im Mittelpunkt standen. Zwei der bekanntesten Piraten der Antike wären etwa die Söhne des Pompeius Magnus gewesen, welche nach dem Tod ihres Vaters im Bürgerkrieg gegen Cäsar eine Beteiligung am zweiten Triumvirat forderten, welches sich jedoch aus Cäsars Erben Octavian, Antonius und Lepidus zusammensetzte. Der künftige Kaiser Augustus (Octavian) musste sich mit dem ungeliebten Co-Herrscher Lepidus damit beschäftigen, dass die wichtigen Getreidelieferungen aus dem Ostteil des Römischen Reichs von den Pompeius-Söhnen und ihrer Piratenflotte bedroht wurden.
Jahrhunderte später formierten sich unter dem Einfluss der Osmanen mehrere nordafrikanische Königreiche, welche Piraterie und vor allem Sklavenhandel betrieben, wobei sie zu einer Plage für das westliche Mittelmeer und damit auch das spanische Weltreich und die italienischen Stadtstaaten wurden. In mehreren Schlachten führten die Spanier und ihre italienischen Verbündeten Krieg gegen die nordafrikanischen Statthalter der Osmanen, deren bekanntester Vertreter Khair ad-Din (dem die Europäer aufgrund seines roten Bartes den Spitznamen "Barbarossa" gegeben hatten) sogar zum osmanischen Großadmiral ernannt wurde.
Die in SWTOR anzutreffenden Piratenwelten weisen allerdings nur sehr geringe Überschneidungen mit realhistorischen Vorbildern auf. Hoth ließe sich etwa sehr deutlich als Piratenwelt klassifizieren, vor allem daher hier primär eine einzige Piratengruppe (White Maw) aktiv ist, die sich auch an die klimatischen Bedingungen angepasst hat. Ganz allgemein verhalten sich die Piratengruppen in SWTOR jedoch mehr kriminelle Gangs, nur dass sie wie auf Rishi ein sehr untypisches Verhalten zeigen. Kriminelle Organisationen sind normalerweise sehr territorial veranlangt, weshalb das Vordringen des Black Sun Syndikats auf Nar Shaddaa ein erhebliches Problem für die Hutten darstellte. Die Rekrutierungsmission für Sergeant Rusk wäre in ihrer Brisanz kaum zu unterschätzen. Die Hutten haben einen handfesten Krieg bzw. eine Invasion durch ein fremdes Syndikat am Hals und die Republik muss militärische Unterstützung leisten, um das Huttenkartell gegen eine andere kriminelle Organisation zu verteidigen. Moralisch ein sehr fragwürdiges Verhalten, zumal die Hutten abgrundtief korrupt sind. Allerdings wurde Black Sun ja erfolgreich von Coruscant vertrieben und der Angriff auf das Huttenkartell dürfte auch als Racheakt zu verstehen sein, um die Republik in den Dreck zu ziehen.
Die Motivation für Piraten in der irdischen Weltgeschichte war oftmals das Erlangen von Gütern und Reichtümern, die einem aufgrund der eigenen Bodenschätze und einer begrenzten Bevölkerung nicht möglich gewesen wäre. Daher entstanden die ersten Piratengruppen wohl auch auf Inseln, welche an sich nur karge Existenzen versprochen hätten.
Angesichts der Rohstoffkrise in der weit weit entfernten Galaxis und aufgrund des drastisch reduzierten Militäraufgebots der Supermächte (durch Arcanns Abrüstungsverträge, militärische Verluste und einen Mangel an Rohstoffen für den Wiederaufbau) wäre der Nährboden für Piraterie gelegt. Gerade Arcanns und Vaylins Strafaktionen gegen rebellische Planeten dürften zudem sehr viele Failed States geschaffen haben, welche sich durch Raubzüge gegen besser situierte Welten nun bessere Chancen auf einen erfolgreichen Wiederaufbau ausrechnen könnten. Weltpolitisch gesehen wären diese Piratenstaaten jedoch auch potentielle Verbündete im neuen Galaktischen Krieg, denn man kann sie ja der gegnerischen Großmacht auf den Hals hetzen.
Wie Star Wars-Fans vermutlich geläufig ist, fühlte sich George Lucas bei Star Wars auch von alten Piratenfilmen inspiriert, nicht umsonst gibt es ja lightsaber, die eigentlich als Lichtsäbel übersetzt werden müssten. In Entwürfen des Skripts für Episode IV spielten daher auch Sith-Piraten eine Rolle, welche das Gegenstück zu den heldenhaften Jedi-Rittern gespielt hätten. Bis auf die Sith des Verlorenen Stamms von Kesh (in den Fate of the Jedi-Romanen) versuchten die Sith nie wirklich als Piraten Unheil zu stiften. Ein 6.0 das uns zurück nach Rishi führen könnte hätte aber dieses Potential uns gegen Weltraum-Wikinger antreten zu lassen, wobei diese Weltraum-Wikinger ja auch Mandalorianer sein könnten.
Ganz anders in Amerika, einer Nation die als Teil des British Empire sehr wohl Erfahrungen mit staatlich sanktionierten Freibeutern und Piratenstaaten gemacht hat. Für die USA hat der Kampf gegen Piratenstaaten sogar eine tiefe kulturelle Bedeutung, wenn man in Betracht zieht, dass die US Marines ihren Mythos begründeten, als sie eine symbolisch bedeutende Rolle in den Barbaresken-Kriegen spielten.
Beim Begriff Piraterie denkt man viel zu oft nur an karibischen Piraten, aber tatsächlich handelte es sich bei der Piraterie um ein internationales Phänomen, das eine genaue Definition oft sehr schwierig machte. Denn auf der einen Seite gab es Privatmänner die auf eigene Faust Beutezüge veranstalteten und andererseits wurden Piraten auch staatlich gefördert und gegen rivalisierende Großmächte mobilisiert. Die ersten historischen Hinweise auf Piraten führen bis in die Antike und selbst dort gibt es eine unklare Trennung zwischen den militärischen Expeditionen von Seevölkern und Privatinitiativen. Piraten waren manchmal auch schlicht und einfach Söldner, welche im Auftrag verschiedener Nationen agieren konnten.
Die wohl bekanntesten Piraten der Weltgeschichte (aus europäischer Sicht) sind wohl die Wikinger. Schlussendlich gründeten die Wikinger Königreiche von Skandinavien über Großbritannien und die Normandie (ein Name der sich von der alten Bezeichnung für Nordmänner ableiten könnte) bis nach Sizilien. Im Mittelmeer hat Piraterie die wohl langlebigste Tradition, wobei Piratenstaaten hier ganz klar im Mittelpunkt standen. Zwei der bekanntesten Piraten der Antike wären etwa die Söhne des Pompeius Magnus gewesen, welche nach dem Tod ihres Vaters im Bürgerkrieg gegen Cäsar eine Beteiligung am zweiten Triumvirat forderten, welches sich jedoch aus Cäsars Erben Octavian, Antonius und Lepidus zusammensetzte. Der künftige Kaiser Augustus (Octavian) musste sich mit dem ungeliebten Co-Herrscher Lepidus damit beschäftigen, dass die wichtigen Getreidelieferungen aus dem Ostteil des Römischen Reichs von den Pompeius-Söhnen und ihrer Piratenflotte bedroht wurden.
Jahrhunderte später formierten sich unter dem Einfluss der Osmanen mehrere nordafrikanische Königreiche, welche Piraterie und vor allem Sklavenhandel betrieben, wobei sie zu einer Plage für das westliche Mittelmeer und damit auch das spanische Weltreich und die italienischen Stadtstaaten wurden. In mehreren Schlachten führten die Spanier und ihre italienischen Verbündeten Krieg gegen die nordafrikanischen Statthalter der Osmanen, deren bekanntester Vertreter Khair ad-Din (dem die Europäer aufgrund seines roten Bartes den Spitznamen "Barbarossa" gegeben hatten) sogar zum osmanischen Großadmiral ernannt wurde.
Die in SWTOR anzutreffenden Piratenwelten weisen allerdings nur sehr geringe Überschneidungen mit realhistorischen Vorbildern auf. Hoth ließe sich etwa sehr deutlich als Piratenwelt klassifizieren, vor allem daher hier primär eine einzige Piratengruppe (White Maw) aktiv ist, die sich auch an die klimatischen Bedingungen angepasst hat. Ganz allgemein verhalten sich die Piratengruppen in SWTOR jedoch mehr kriminelle Gangs, nur dass sie wie auf Rishi ein sehr untypisches Verhalten zeigen. Kriminelle Organisationen sind normalerweise sehr territorial veranlangt, weshalb das Vordringen des Black Sun Syndikats auf Nar Shaddaa ein erhebliches Problem für die Hutten darstellte. Die Rekrutierungsmission für Sergeant Rusk wäre in ihrer Brisanz kaum zu unterschätzen. Die Hutten haben einen handfesten Krieg bzw. eine Invasion durch ein fremdes Syndikat am Hals und die Republik muss militärische Unterstützung leisten, um das Huttenkartell gegen eine andere kriminelle Organisation zu verteidigen. Moralisch ein sehr fragwürdiges Verhalten, zumal die Hutten abgrundtief korrupt sind. Allerdings wurde Black Sun ja erfolgreich von Coruscant vertrieben und der Angriff auf das Huttenkartell dürfte auch als Racheakt zu verstehen sein, um die Republik in den Dreck zu ziehen.
Die Motivation für Piraten in der irdischen Weltgeschichte war oftmals das Erlangen von Gütern und Reichtümern, die einem aufgrund der eigenen Bodenschätze und einer begrenzten Bevölkerung nicht möglich gewesen wäre. Daher entstanden die ersten Piratengruppen wohl auch auf Inseln, welche an sich nur karge Existenzen versprochen hätten.
Angesichts der Rohstoffkrise in der weit weit entfernten Galaxis und aufgrund des drastisch reduzierten Militäraufgebots der Supermächte (durch Arcanns Abrüstungsverträge, militärische Verluste und einen Mangel an Rohstoffen für den Wiederaufbau) wäre der Nährboden für Piraterie gelegt. Gerade Arcanns und Vaylins Strafaktionen gegen rebellische Planeten dürften zudem sehr viele Failed States geschaffen haben, welche sich durch Raubzüge gegen besser situierte Welten nun bessere Chancen auf einen erfolgreichen Wiederaufbau ausrechnen könnten. Weltpolitisch gesehen wären diese Piratenstaaten jedoch auch potentielle Verbündete im neuen Galaktischen Krieg, denn man kann sie ja der gegnerischen Großmacht auf den Hals hetzen.
Wie Star Wars-Fans vermutlich geläufig ist, fühlte sich George Lucas bei Star Wars auch von alten Piratenfilmen inspiriert, nicht umsonst gibt es ja lightsaber, die eigentlich als Lichtsäbel übersetzt werden müssten. In Entwürfen des Skripts für Episode IV spielten daher auch Sith-Piraten eine Rolle, welche das Gegenstück zu den heldenhaften Jedi-Rittern gespielt hätten. Bis auf die Sith des Verlorenen Stamms von Kesh (in den Fate of the Jedi-Romanen) versuchten die Sith nie wirklich als Piraten Unheil zu stiften. Ein 6.0 das uns zurück nach Rishi führen könnte hätte aber dieses Potential uns gegen Weltraum-Wikinger antreten zu lassen, wobei diese Weltraum-Wikinger ja auch Mandalorianer sein könnten.
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