Sonntag, 13. Mai 2018
Sareshs Siedlungspolitik
Taris galt einst als Coruscant des Outer Rim (ein Status der Welten wie Tarkins Heimatwelt Eriadu in blanken Neid versetzte), doch tatsächlich war Taris erst relativ spät in seiner Entwicklung ein Mitglied der Alten Republik geworden. Die Wichtigkeit dieses neuen Mitglieds der Republik galt als so hoch, das man nicht bloß einen einzigen Jedi-Wächter für Taris nominierte, sondern gleich einen eigenen Jedi-Rat auf Taris installierte, inklusive Jedi-Tempel. Nach Ausbruch der Mandalorianischen Kriege wurde Taris jedoch ein Opfer der mandalorianischen Neo-Kreuzritter und die örtliche Jedi-Niederlassung musste geschlossen werden. Wenig später wurde Taris ein Aufmarschgebiet für die republikanische Gegenoffensive des Revanchisten und noch später fiel die Welt dem Sith-Imperium Darth Revans zu.

So simpel klingt die Geschichte dieser Welt die in KotOR I durch Malak bombardiert und in SWTOR von Gouverneurin Saresh mühevoll neu besiedelt wurde. Doch was verbirgt sich hinter dieser Idylle?

Zunächst einmal gehörte Taris ja wie erwähnt nie zu den wichtigsten republikanischen Territorien. Die Republik hat Taris nicht gegründet oder kolonisiert, sondern Taris hat wohl einige Jahrzehnte vor den Mandalorianischen Kriegen Schritte unternommen sich der Republik anzuschließen. Wirtschaftlich war das eine kluge Entscheidung, jedenfalls bis die Republik keinerlei Schritte unternahm Taris vor den Mandalorianern zu schützen. Taris ist eine Welt die außenpolitisch immer wieder im Stich gelassen worden war, weil sie eben nicht zu den Kernwelten zählte. Während der Wiederaufbau von Welten wie Telos raschest vonstatten ging, dauerte es 300 Jahre bis man überhaupt wieder Interesse an Taris zeigte. Da war es schon viel zu später, um das ökologische Desaster der Bombardierung durch Malak rückgänig zu machen. Taris war gänzlich entvölkert und von Rakghulen verseucht.

Warum also Sareshs Interesse gerade hier eine republikanische Kolonie zu gründen? Weil die Welt nahe an der Grenze zum Sith-Imperium lag. Die künftige Kanzlerin war höchst clever und die Opfer einer Kolonialisierung von Taris waren es ihr wert einen Militärstützpunkt an der Grenze zum Imperium zu schaffen. Durch die Rakghule war eine starke Militärpräsenz bestens gerechtfertigt und so konnte man wohl auch Bestimmungen des Vertrags von Coruscant aushebeln. Sareshs Kalkül war unter anderem wohl auch, dass eine derart grenznahe Kolonie Übergriffe und somit einfach zu dokumentierende Vertragsverletzungen des Sith-Imperiums verursachen würde. Wiederum waren ihr die zivilen Opfer solcher Vorfälle herzlich egal, hauptsache sie könnte als Gouverneurin so ihren eigenen Krieg führen und ihrer Partei auf Coruscant propagandistisch Zulauf verschaffen. Rückblickend ist es kein Wunder, dass sich Saresh freiwillig als Gouverneurin dieses Höllenlochs meldete.

Die verbotene Welt: Das Versteck des Muur-Talismans

Was die Sache jedoch besonders pikant macht ist der Muur-Talisman. Die Vergangenheit von Taris mag vergessen worden sein, doch während der mandalorianischen Kriege wurde ausgerechnet hier ein Artefakt der ersten Sith-Lords gefunden. Karness Muur gehörte zu den verbannten gefallenen Jedi, welche unter Ajunta Pall die ersten dunklen Lords der Sith wurden. Dass Muurs Talisman (in welchem Muurs Geist gewissermaßen begraben war) ausgerechnet hier gefunden wurde deutet zumindest an, dass Taris in grauer Vorzeit zum Reich der Sith gehört haben könnte. Die Republik kam Jahrtausende später und nahm ein da schon unabhängiges Taris als Mitglied auf, wobei man sich jedoch nicht besonders gut um diese Welt kümmerte.

Ich wage also zu behaupten, dass Sareshs Siedlungspolitik durchaus Parallelen zu Israel oder der Militärgrenze des Habsburgerreichs aufwirft. Der Kampf um Taris war selbst ohne imperiale Beteiligung wahrscheinlich ähnlich blutig wie die Besatzung Balmorras, weshalb sich beide Schauplätze durchaus vergleichen lassen. Für republikanische Soldaten glich die Versetzung nach Taris einem Todesurteil und Saresh bemühte sich explizit die Nachfahren von vor 300 Jahren vertriebenen Bewohnern anzusiedeln, wohl um ihrem Siedlungsprogramm einen noblen Anstrich zu geben. Gleichzeitig warb man jedoch auch um Morgukai- (bekannte Jedi-Killer im Dienste der Hutten) und Cathar-Siedler. Letztere hatten in den Mandalorianischen Kriegen einen Völkermord durch die Mandalorianer überlebt. Eine radikalisierbare Diaspora anzusiedeln, damit wollte Saresh ihr Projekt gegen mangelnde Unterstützung durch die republikanischen Streitkräfte absichern. Saresh stand wohl der Sinn danach bei einer imperialen Besatzung ethnische Säuberungen anzuzetteln, um die Zivilbevölkerung in einen Guerillakrieg zu treiben, wie auf Balmorra, nur eben mit voller Absicht.

Taris mag kein Korriban, Ziost oder Dromund Kaas gewesen sein, aber die Welt lag doch einst innerhalb der Grenzen eines mythenumrankten Vorgängers des Sith-Imperiums. Für die Sith war Taris wahrscheinlich eine verbotene Welt, was eine Besiedlung von vornherein ausschloss und weshalb man die Zerstörung der Welt durch Darth Malak als Reinigung dieses Ortes betrachtet haben mag. Was Saresh hier also unter dem republikanischen Banner betrieb war durchaus eine Provokation, welche die "religiösen Gefühle" der Sith verletzt haben sollte (selbst wenn Muurs Grab nun leer war, was aber vielleicht nicht bekannt geworden ist). Die Sith hatten Taris seinerzeit wohl bewusst geräumt, um Karness Muurs Grab geheim und verschlossen zu halten, wobei man als Schutzmaßnahnme wohl die Aufzeichnungen manipuliert hatte, um den Hinweis auf den Muur-Talisman zu verschleiern. Die späteren menschlichen Siedler könnten Flüchtlinge aus dem Reich der Sith gewesen sein oder sie fanden einfach so eine fruchtbare grüne Welt vor, die allerdings auch durch Muurs finsteres Erbe die Rakghul-Plage hervorbrachte. Die Neigung der Tarisianer Wolkenkratzer zu bauen und sich vom Dschungel zu distanzieren entstandt vielleicht auch aus einer Angst vor den Rakghulen. Als kulturelle Schutzmaßnahme könnte man bereits sehr früh mit dem Bau von Pfahlbauten begonnen haben, woraus sich später eine Trennung in Ober- und Unterstadt entwickeln konnte. Der imperiale Gegenangriff auf Taris sorgte dafür, dass der Planet wieder entvölkert wurde und die überwiegend zivilen Opfer sicherten der nach Coruscant geflüchteten Saresh wenig später die Wahl zur Kanzlerin. Mission erfolgreich!

Jahre später planten die Sith eine Allianz gegen das Ewige Imperium zu unterstützen, während die Republik dank Saresh beabsichtigte diese Allianz und das Sith-Imperium zu sabotieren, damit Saresh sich als Militärdiktatorin der Allianz dank eines republikanischen Marionettenkanzlers und eines an ihren Fäden hängegen imperialen Kaisers nie wieder einer Wahl stellen müsste. Sareshs Machthunger und Verschlagenheit war unvergleichlich. Kaiserin Acina hatte kein Interesse am Ewigen Thron, aber Kanzlerin Saresh wollte Allianz, Imperium und Republik in ihre Gewalt bringen, um sich später auch noch auf den Ewigen Thron zu setzen. Wenn ihr das sogar noch wichtiger war als die Auslöschung des Sith-Imperiums, dann stellt sich auch die Frage, ob sie als Politikerin überhaupt jemals eine Ideologie verfolgte oder ob es ihr immer nur um Macht ging.

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Nach Nathema

Imperiale Loyalisten

Zwei Sith-Juggernauts
Ein Sith-Hexer

Überläufer

Ein Powertech

Republikaner

Ein Jedi-Hüter
Ein Frontkämpfer
Ein Republic Commando



Ein Fazit

Nathema hat mich begeistert, aber es hat mich nicht bewegt meine vergangenen Entscheidungen zu überdenken. Meine Charaktere haben sich schon auf Iokath entschieden auf welcher Seite sie stehen wollen, weshalb diese letzte Versuchung nach Nathema spurlos an ihnen vorbei ging.

Anders sieht es bei der Enthüllung von Therons wahren Beweggründen aus. Bei sechs Charakteren haben nur zwei es riskiert Theron auf Nathema zum Sterben zurückzulassen, mein hasserfüllter Juggernaut und mein Commando. Ersterer hatte auch bereits Aric Jorgan exekutiert, weil er ihn nach dessen Alleingang in Kapitel XII-XIII als republikanischen Verräter betrachtete. Meine restlichen Sith hatten so etwas wie Verständnis für Theron, der ja immer noch ein nützliches Werkzeug sein kann.

Eindeutiger fällt das Schicksal Vinn Atrius aus. Dieser starb durch die Hand all meiner Imperialen, nur mein Hüter und der Frontkämpfer ließen ihn am Leben. Ersterer lieferte ihn an Zakuul, letzterer warf ihn in ein Gefängnis der Allianz, wo er sich nun wohl mit Ex-Kanzlerin Saresh austauschen kann.

Zakuuls Unabhängigkeit lässt mich auch nicht mehr bereuen auf einigen Chars Koth und Senya geopfert zu haben. Im Gegenteil, rückblickend hat mir jede Feindseligkeit gegenüber dem Ewigen Imperium nicht geschadet. Vinn Atrius und seinesgleichen verehrten Valkorion über dessen Tod hinaus und selbst im Angesicht von Beweisen, dass er ein massenmordendes Monster gewesen ist. Gestalten wie Atrius unterstützten wohl auch Arcann, als dieser nach seinem Sturz nach Zakuul zurückkehrte. Atrius ist der loyale Anhänger einer Dynastie die Zakuuls Reichtum auf dem Blut der restlichen Galaxis aufgebaut hat. Diese unbelehrbare Verehrung eines Monsters ist jedoch keine zakuulische Eigenart, denn auf Nathema kann man ihr auch in Gestalt des einen oder anderen Sith begegnen. Darth Ravage warf dem Zorn des Imperiums sogar noch auf Nathema vor den Imperator verraten zu haben. Andere Klassen begegnen auf Nathema etwa einer Hand des Imperators (Jedi-Ritter) oder einem Kind des Imperators (Jedi-Botschafter), sodass man annehmen kann, dass sich alle Valkorion-Verehrer nun aus der weiteren Story verabschiedet haben. Ich hoffe es zumindest, denn ich fand diesen Befreiungsschlag sehr befreiend und für einen Moment hätte ich sogar den Titel "Revans Erbe" wieder angenommen. Im Grunde hat man sich diesen nun ja redlich verdient.

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6.0 Spekulationen: Die bessere Fraktion für Überläufer
Dass die Alte Republik die weltoffenere Fraktion ist wird gerne behauptet, aber sollte man sich die Lore ansehen, so wird man feststellen, dass die Republik durchaus einige bösartige Welten in ihren Staatenbund aufgenommen hat. Für überzeugte Kernweltler sind Bewohner der Kolonien oder des Outer Rim als Lebewesen etwa weit weniger wert, weshalb Piraten und Sklavenhändler sich hier sehr frei bedienen können, da der Senat nur ein taubes Ohr für die Beschwerden dieser Region hat. Wer nicht von den republikanischen Kernwelten stammt hat es in den elitären Zirkeln der Republik gleich einmal schwerer, sodass es nicht verwundert, wenn über die Jahrtausende immer wieder republikfeindliche Mächte die Kontrolle über das Outer Rim erlangen konnten. Sogar die Sith rekrutierten hier in unzähligen Kriegen erfolgreich Armeen für den Krieg gegen die Republik und den Jedi-Orden. Lassen wir die Geschichte aber vorerst beiseite.

Welche Fraktion würde sich nach 5.9 als der bessere Partner für die Allianz anbieten? Das Ergebnis dürfte überraschend sein, vor allem wenn man weiterhin an die angebliche moralische Überlegenheit der Republik glaubt.

Polizeiliche Meldepflichten, Leumundszeugen, Tätigkeitsberichte: Das Leben Elara Dornes als Überläuferin

Die Trooper-Klassenstory wird wohl viel zu wenig gespielt, doch sie verrät uns einiges über die "Fremdenfeindlichkeit" der Republik und wie der heutige Creative Director Charles Boyd dieses Thema seinerzeit als Autor verarbeitet hat. Elara Dorne ist eine imperiale Überläuferin, doch die Republik hat ihr seither nur Steine in den Weg gelegt.

Dorne wird offen und versteckt diskriminiert, sie muss sich nervtötenden bürokratischen Pflichten stellen und darf dabei kein einziges schlechtes Wort über die Republik verlieren. Selbst ihre Versetzung zu Havoc Squad hat daran nichts geändert und sogar die Aufnahme in Jace Malcoms Stab dürfte sie nicht völlig gegen die Niederträchtigkeit der Republik geschützt haben. Von Jorgan wissen wir, dass Elara nach einer möglichen Beförderung zum Executive Officer und Captain von Havoc Squad während des Verschwindens des Commanders ihres Amtes enthoben. Statt Elara beförderte man Jorgan zum neuen Commanding Officer und warf Elara aus dem Squad. So wurde Jorgan im Falle einer Nicht-Beförderung durch den Spieler nun vom Lieutenant zum Major, während Dorne womöglich zum Lieutenant degradiert und versetzt wurde. Später rekrutierte sie Jace Malcom, der ihr wieder den Rang eines Captain verlieh, auch wenn diese Initiative ihm einige Feinde in Sareshs Partei gemacht haben dürfte. Im Gegensatz zu Jorgan oder sogar Malavai Quinn schaffte es Elara aber doch nicht zum Major, was wiederum an der republikanischen Bürokratie gelegen sein dürfte.

Dass sich Dorne nach ihrem Verrat am Imperium als Soldatin der Republik anschloss ist wohl ihr größter Fehler, denn die Reps wollen keine Imperialen in ihren Reihen dulden. Dorne konnte sich dennoch behaupten weil sie dennoch 100% Leistung gibt und ihren Kollegen weit überlegen ist, wozu man auch erwähnen sollte, dass Dorne wahrscheinlich ein juristisches Naturtalent ist, da sie die Rechtslage und alle Vorschriften aus dem Gedächtnis zitieren kann. Kaum ein anderer Überläufer könnte sich gegenüber dieses Drucks jedoch so zur Wehr setzen.

Die ungelösten Probleme des Jedi-Ordens

In der Klassenstory des Jedi-Ritters hat man die Möglichkeit auf gleich zwei Ex-Sith zu treffen, jedoch zu einem Zeitpunkt, als Jedi und Republik ein noch etwas distanziertes Verhältnis zueinander pflegen. Die Jedi wurden aus ihrem Tempel auf Coruscant geworfen und sind noch nicht wieder voll in die Politik der Republik eingebunden. Somit ist Tython eine Art Kloster, in welchem man Sith-Überläufer verschwinden lassen kann. Und die Jedi als quasi-religiöse Institution dürften jeden Überläufer ja auch einer gehörigen Gehirnwäsche/Umerziehung unterwerfen, womit alte Loyalitäten kein Problem mehr darstellen sollten. Jedenfalls solange bis Ex-Sith republikanische Hardliner kommandieren sollen. In dem Fall könnte man einen Jedi aber immer noch in den Rücken schießen und behaupten es wären die Imperialen gewesen.

Padawan Sajar war einst Darth Sajar und als solcher ein Mitglied des Dunklen Rats. In den letzten Jahren oder Monaten des Großen Galaktischen Krieges kontaktierte Sajars künftiger Jedi-Meister Tol Braga mehrere hochrangige Sith-Lords, um Gespräche über einen Waffenstillstand oder Friedensvertrag ins Laufen zu bringen, doch Darth Sajar sah das als seine Chance Tol Braga in eine Falle zu locken und zu töten. Auf Dantooine kam es zu einem dreitägigen Showdown, der damit endete, dass sich Sajar von der dunklen Seite abwandte. So wurde er zu Tol Bragas Padawan, der ihm Aufnahme in den Jedi-Orden versprach. In den Jahren des Kalten Krieges wurde Tol Braga zu einem respektablen Jedi-Rats-Mitglied, wobei die Bekehrung Sajars seinen Ruf zementierte, der beste Missionar des Jedi-Ordens zu sein. Sajar genoß wohl gewisse Freiheiten, weil er als Jedi-Padawan propagandistischen Wert besaß. Sajar blieb jedoch von Dantooine bis Quesh nur ein Padawan - seinem Lernerfolg oder auch seiner Karriere dürften also Grenzen gesetzt gewesen sein. Bedenkt man, dass Sajar als Mitglied des Dunklen Rats sicher 30 Jahre alt gewesen ist, dann liegt er auf Quesh irgendwo anfang 40, ist immer noch Padawan und man kann sich wohl fragen, ob das daran liegt, dass ihm Jedi-Meister wie Jaric Kaedan die Ritterschaft verweigerten. Alleine könnte Jaric Kaedan den Rat nicht überstimmt haben, es muss also auch andere Jedi-Meister gegeben haben, die Sajar nicht zum Ritter ernennen und damit von Meister Tol Braga unabhängig machen wollten. Schuld daran können auch politische Erwägungen gewesen sein. Als Ritter hätte Sajar republikanische Soldaten und Offiziere kommandiert, während er zugleich gezwungen gewesen wäre Sith und Imperiale zu töten. Der Rat wollte einem möglichen Rückfall wie auf Quesh wohl vorbeugen, indem man ihn weit von der Front fern hielt. Abschließend darf man sich die Frage stellen, ob sich Sajars Bekehrung gelohnt hat. Sajar selbst wurde mehr oder weniger eine Geisel des Jedi-Ordens, weil er seinen Ursprung als Sith nie ganz ablegen konnte, Tol Bragas Ego schwoll gefährlich an (weshalb er versuchte den Sith-Imperator zu bekehren, wobei er seinen eigenen Schwächen zum Opfer fiel) und auf Quesh starben republikanische Soldaten, weil Lord Scourge geschickt worden war, um Sajar zu exekutieren.

(Lord) Praven wäre das andere Beispiel für eine Aufnahme in den Jedi-Orden, wobei ich meine dass Praven das bessere Beispiel für eine erfolgreiche Bekehrung zur hellen Seite ist. Schon bei der Begegnung mit Praven wird deutlich, dass er wohl eher ein heller oder grauer Sith sein dürfte. Praven folgt einem moralischen Kodex und verhält sich ehrenhaft, man könnte schon sagen er verhält sich "ritterlich". Das einzige was ihn vom Jedi-Orden trennt ist die Jahrtausende alte Ansicht, dass die Jedi alle Sith auslöschen möchten. Als sich herausstellt, dass das nicht das primäre Ziel des Jedi-Ordens ist und republikanische Politiker beim Völkermord an den Sith die Hand im Spiel hatten, da bekundet Praven auch sein Interesse sich dem Jedi-Orden anzuschließen. Pravens Bekehrung ist ein sehr persönliches Erlebnis, denn eigentlich wollte er sich seinem Meister stellen, um sich von diesem für sein Versagen hinrichten zu lassen. Zugleich glaubte Praven nicht daran, vom Jedi-Orden aufgenommen zu werden. Helle Sith hätten also am ehesten eine Zukunft als Jedi, aber es wird für sie umso schwieriger, wenn sich die Republik als moralisch korrupt erweist.

Interessant ist auch der Umgang mit Scourge, der ja bei seinem Erscheinen sogleich von Meister Kaedan bedroht wird. Scourge ist ein Überläufer, aber keiner der auch nur ansatzweise bekehrungswillig ist. Das Bündnis mit Scourge wird genehmigt, weil seine Zielsetzung durchschaubar ist. Und Scourge wird ja auch nicht auf die Republik los gelassen, sondern bleibt in der Begleitung des Jedi-Ritters. Scourge wird mehr oder weniger kontrolliert und skeptisch beobachtet, weshalb er auch gar nicht als Teil des Jedi-Ordens oder der Republik gilt. Scourges Loyalität ist dementsprechend auch alleinig mit dem Jedi-Ritter verbunden. Da Scourge nie Gefahr laufen wird republikanische Truppen zu kommandieren, besteht auch keine Gefahr ihn als möglichen Spion oder Saboteur zu betrachten. Scourge selbst meinte auch, dass sein Bündnis mit den Jedi nur kurzfristig sein würde.

Und bei Kira Carsen? Da weiß ja außer dem Jedi-Rat niemand, dass Kira als Sith geboren wurde, ehe sie sich von der Sith-Akademie nach Nar Shaddaa absetzte. Kira könnte auch keine Geburtsurkunde oder den typischen imperialen Akzent vorlegen, um sich selbst zu belasten. Offiziell wuchs Kira als Straßenkind auf Nar Shaddaa auf, auch wenn ihr der Geheimdienst sicher gerne andichten würde eine Sith-Infiltratorin zu sein.

Republikanische Überläufer

Zur gleichen Zeit als Elara Dorne unter Generalverdacht steht eine imperiale Spionin und keine echte Überläuferin zu sein, hat das Sith-Imperium Havoc Squad und hunderte ehemalige SpecForce Soldaten in seine Reihen aufgenommen und mit wichtigen Projekten beauftragt. Commander Harron Tavus erhielt als Überläufer sogar die Gelegenheit die Schwarze Faust zu befehligen, das imperialen Gegenstück zu Havoc. Soweit hat er es als "Verräter" gebracht. Die Imperialen scheinen weit weniger Skrupel zu haben sich von einem Überläufer Befehle erteilen zu lassen, selbst wenn dieser als republikanischer Kriegsheld zugleich ein Kriegsverbrecher sein müsste.

So sehr man dem Sith-Imperium auch nachsagt elitär und Nicht-Imperialen gegenüber feindselig eingestellt zu sein - selbst der imperiale Großadmiral Harridax Kirill aka Voidwolf ist kein geborener Imperialer. Großadmiral Kirill wuchs wohl im Outer Rim auf und wurde Pirat, Sklavenhändler und Schmuggler, der sich von den Imperialen als Freibeuter rekrutieren ließ. Als Kirill einen republikansichen Transporter mit einer Ladung Jedi-Schüler kaperte und auf Korriban ablieferte wurde er von den Sith aus dem Stand zum Großadmiral befördert und erhielt somit Befehlsgewalt über die gesamte imperiale Flotte. Keine Spur von Meldepflicht oder besonderer Überwachung.

Meiner Ansicht nach sollte das Beweis genug sein, um zu belegen, dass das Sith-Imperium weit toleranter gegenüber Überläufern ist als die Republik. Aber ich führe meine Argumente gerne noch weiter aus. Diesmal mit Sith statt Imperialen.

Darth Karrid wurde als Kana Tarrid geboren und war eine Falleen (aus imperialer Sicht eindeutig ein Alien), als Jedi studierte sie unter Meister Gnost-Dural, als Sith wurde sie zu einer Schülerin von Darth Malgus und als Darth schaffte sie es sogar in den Dunklen Rat. Mit der Ermordung von Darth Gravus hatte sich Karrid als Sith trotz aller negativen Faktoren (Alien, Malgus-Schülerin, Ex-Jedi) sogar den Respekt von Hardlinern wie Darth Ravage oder Mortis verdient. Gewissermaßen ist Karrid das Gegenstück zu Sajar, denn so wie dieser vom Mitglied des Dunklen Rats zu einem Jedi-Padawan wurde, so wurde Karrid von einer Jedi-Padawan zum Mitglied des Dunklen Rats. Skandalös? Eher nicht, denn für ihre Sith-Kollegen war es störender, dass Karrid ein Alien bzw. eine Malgus-Schülerin war, als dass sie einst eine Jedi-Ausbildung genossen hat.

Wie tolerant sich die Sith gegenüber Jedi verhalten belegt auch das Beispiel Nomen Karrs, der als Jedi-Ritter eine Mission unternahm, bei der er sich als "Lord Retrost" hinter die imperialen Linien begab. Karrs Spionage-Ausflug blieb unbemerkt, bis er sich mit Darth Baras anlegte. Durch Karrs Schuld wurde Baras Schwester Darth Ekkage von republikanischen Truppen nach Belsavis verschleppt und inhaftiert. Somit hatte Baras seinen direkten Draht zum Dunklen Rat verloren. Karrs helle Tendenzen, aber auch seine eigene Skrupellosigkeit fielen unter den Sith kaum auf, da der Sith-Orden selbst ja nicht völlig dunkel ist.

Die Sith-Imperialen akzeptierten auch die vom Imperator bekehrten Jedi-Meister Tol Braga, Warren Sedoru und Leeha Narezz als Kommandeure, ebenso wie die "Kinder des Imperators".

Während Dorne und Scourge innerhalb der Story kritisch beäugt wurden haben die Imperialen weit weniger Probleme damit, wenn sich Sith mit Überläufern wie Ashara Zavros, Jaesa Willsaam, Broonmark (ehemals republikanischer Captain der Talz Commandos) oder Andronikos Revel (ehemals republikanischer Pilot und Offizier) umgeben. Selbst Mako könnte aufgrund ihrer Vergangenheit mit einem geheimen Forschungsprogramm des SIS als potentielle Verräterin gesehen werden. Kritik seitens der Mandalorianer gibt es ja für Torian Cadera, dessen Vater einen pro-republikanischen Putsch gegen Mand'alor Artus Lok durchführen wollte. Allerdings bleibt diese Kritik auf die Mandalorianer beschränkt, seitens imperialer Autoritäten wird einem das enge Verhältnis zum Sohn eines pro-republikanischen Verräters überhaupt nicht angelastet. Einzig bei Kaliyo wird einmal thematisiert, dass man sich ja mit einer anti-imperialen Anarchistin abgibt.

Beitrittsverhandlungen

Ein Kaiser des Sith-Imperiums kann einfach alles beschließen, aber im Fall der Republik wäre eine Senatsabstimmung für jeden rechtsgültigen Beschluss notwendig. Das bedeutet die Eingliederung der Allianz würde Beitrittsverhandlungen bzw. ein volles Aufnahmeverfahren benötigen, wenn die Allianz darauf beharrt ein eigener Staat zu sein und als solcher in die Republik aufgenommen zu werden. Damit hätte die Allianz dann auch Anspruch auf einen Sitz im Senat, was an sich ja interessant wäre. Da das gegenüber jeder Maßnahme des Sith-Imperiums unverhältnismäßig aufwendig wäre, vermute ich, dass man in 6.0 nicht als Mitglied in die Republik aufgenommen wird. Schade um den Senatssitz!

Die Frage wäre wie die Republik ein Bündnis oder die Aufnahme der Allianz durchführen könnte. Wie gesagt, beim Imperium reicht ein Dekret des Kaisers und alles ist paletti. Wird man kein Mitglied der Republik spart man sich die Beitrittsverhandlungen. Wobei diese wie im Fall Makebs ja auch relativ schnell ablaufen könnten. Zugleich ist Makeb auch das Beispiel dafür wie schnell die Republik einen Bündnisvertrag mit dem Huttenkartell umgesetzt hat. Sehe ich da also vielleicht doch eine Chance auf einen Senatssitz? Können wir schon anfangen einen Botschafter zu nominieren, der die Verhandlungen führt und später diesen Sitz einnimmt? Welcher Allianz-Funktionär hätte Zeit und Geduld dafür? Theron Shan, Admiral Aygo, Hylo Visz oder Gault Rennow? Und wen würde die Republik im Gegenzug als Botschafter nach Odessen schicken? Nadia Grell?? Die hätte diplomatische Erfahrung, eine erwiesene Loyalität zur Republik und vertiefte Kenntnisse der Macht.

Alternativ könnte man ja als Söldnerarmee von der Republik angeworben werden, wobei eine Einbindung in republikanische Offensiven auch einen oder eine republikanische Verbindungsoffizierin notwendig machen würde. Aus diesem Fall glaube ich ja, dass Elara Dorne nach Iokath ihr großes Comeback feiern könnte. Dass sich Captain Dorne der Allianz anschloss, auch wenn man kein Trooper ist, hat mich ja irgendwie überrascht und so ging ich nach 5.2 davon aus, dass sie noch eine größere Rolle spielen könnte. Wird die Allianz in 6.0 an die Republik gebunden, so würde sich Elaras Verbleib auf Odessen einfach rechtfertigen lassen. Imho wäre Captain Dorne auch perfekt dafür geeignet diese Funktion auszuüben. Dorne steht für die republikanischen Ideale, welche seit Saresh gerne ignoriert wurden. Zugleich besitzt Dorne ihre eigenen Erfahrungen, wie man imperiale Überläufer am besten in die Republik integrieren kann.

Gedanklich habe ich mich da schon festgelegt, jetzt kann mich die reale Umsetzung nur unterwältigen. In seinem kurzen 6.0 Teaser versprach Charles Boyd die Rückkehr altbekannter und den Auftritt neuer Charaktere, wobei Lana und Theron künftig weniger prominente Rollen einnehmen sollen. Ich hoffe also durchaus darauf, dass man das Potential des seit 5.0 aufgebauten Casts nicht einfach wieder in den Wind schlägt. Elara Dorne als Verbindungsoffizierin wäre die imho beste Wahl und ich rechne damit, dass der eine oder andere Gefährte auch in 6.0 eine klassenübergreifende Rolle spielen wird. Mit Elara Dorne/Malavai Quinn und Raina Temple hat man seit 5.0 für die meisten Klassen neue Gefährten eingeführt, welche deutliche Präferenzen aufzuweisen haben (die Ausnahmen im Fall Quinn schaffen lediglich Probleme für Sith-Krieger). Die Zusammenarbeit mit Timothy Zahn hinsichtlich Copero lässt mich auch hoffen, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft mehr von den Chiss hören könnten, was Raina Temple ins Rampenlicht rücken würde. Und vielleicht kehrt so auch Colonel Yudrass von Hoth zurück, um der Allianz als Militärberater zu dienen. Ein eigener THRAWN! Ich finde SWTOR verschwendet das Potential uns einen echten Chiss-Gefährten zu bieten, noch dazu einen erfahrenen Krieger wie Yudrass. Die Chiss mögen der Republik misstrauen, nicht jedoch der Allianz, weshalb sie ja auch Raina Temple als Verbindungsoffizierin auf Odessen zurückgelassen haben.

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