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Montag, 2. Jänner 2017
Angriff der Sturmtruppler (Rogue One Review - Episode II)
Am Montag, 2. Jän 2017 im Topic 'star wars'
Was wurde aus den Klonsoldaten?
Das Erbe der Klonkriege wiegt schwer auf der weit weit entfernten Galaxis und so ganz scheint es als wäre keiner der großen Kriege seither als abgeschlossen zu betrachten. So wie in den Sequels Veteranen der Rebellion den Widerstand gründeten kämpfen in der frühen Rebellion einstige Freiheitskämpfer aus den Klonkriegen, teils sogar ehemalige Separatisten, wobei man von diesen noch etwas mehr sehen muss (auch wenn Cassian Andor von einer separatistischen Welt stammen soll und womöglich seit seiner Kindheit gegen die Klonarmee und später die Truppen des Imperiums gekämpft hat). Im Hinblick auf die Rebellion scheint es manchmal so als hätten die Klonkriege und der anschließende Aufstieg des Imperiums bei so manchen Veteranen ein schweres Trauma hinterlassen. Gerade Saw Gerrera und Cham Syndulla kämpften ja für die Freiheit ihrer Völker und mussten mitansehen wie ihre Welten am Ende des Krieges plötzlich vom Imperium besetzt wurden, nachdem sie es zuvor verlustreich von der Droidenarmee befreit hatten. Doch was wurde aus den Klonen?Captain Rex, Commander Wolffe und Gregor konnten nach Order 66 durch die Entfernung ihrer Kontrollchips aus der Klonarmee desertieren und verschwanden von der Bildfläche. Gerade Rex Schicksal ist noch etwas näher bekannt, denn er erlebte das Ende des Krieges an der Seite Ahsoka Tanos auf Mandalore, wo er half ihren und seinen Tod vorzutäuschen. Bei seinem Auftritt in Star Wars Rebels ist Rex schon deutlich gealtert. Man vergisst bezüglich der Klone gerne, dass diesen ein beschleunigter Alterungsprozess mit auf den Weg gegeben wurde, der sie zumindest anfangs rund doppelt so schnell altern ließ wie normale Menschen. Nach 10 Jahren ist der Standard-Klonsoldat in Episode II also physisch bereits 20 Jahre alt, auch wenn den Klonern auf Kamino wohl noch einige Tricks eingefallen sein dürften den Alterungsprozess noch weiter zu beschleunigen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Klone durch Umweltfaktoren oder ihr knallhartes Training und andere Umweltfaktoren älter wirken als sie sind. Auf gewisse Weise dauerten die Klonkriege zumindest für Rex & Co wohl auch länger als die 3 Jahre, die im offiziellen Kanon für diese Ära angegeben werden (22 BBY – 19 BBY).
Selbst wenn man nur von einer doppelt so schnellen Alterung der Klone ausgeht wäre Rex in Rebels ca. 28/56 und jeder Klonsoldat der ersten Generation wäre in Rogue One immerhin 32/64. Selbst die in Episode II noch als Embryonen existierenden Klone wären bei der Jungfernfahrt des Todessterns immerhin schon 22/44 Jahre alt und damit wohl bestenfalls nur noch vereinzelt als Sturmtruppler im Dienst. Selbst die nicht gerade unpopulären Klonkadetten aus TCW (angenommen sie waren bei ihrem Auftritt 12-14, was zu Boba Fetts realen Alter passen würde) wären bereits in Rebels 44-46 Jahre alt (6-7 bei Klonkriegsende + 16 bis Rebels mal doppelte Alterung). Nach Order 66 und dem Empire Day wurden die Klone im neuen Kanon sehr rasch durch die neuen Sturmtruppenverbände ersetzt. Palpatine ging damit sehr klug vor, zumal die Klone sehr teuer und als Veteranen bestens geeignet waren die künftigen Sturmtruppler auszubilden. Die schwer indoktrinierten Klone taten sich zweifellos sehr leicht dabei junge fanatische Rekruten auf die imperiale Flagge einzuschwören, denn wie Rex in TCW glaubten die meisten Klone wohl weiterhin an all ihre Befehle. Aufmüpfigkeit wie in der 501. Legion gab es eher selten und sie dürfte vor allem ein Zug der Veteranen gewesen sein, die schon lange an der Seite der Jedi kämpften und viel erlebt hatten, wiewohl es auch den einen oder anderen Deserteur gab. Dass die Klone quasi als Sklaven der Republik dienten spielte eine Rolle in Karen Traviss Republic Commando-Romanen, in denen ein mandalorianischer Drillsergeant schließlich beginnt seine ihm ans Herz gewachsenen ehemaligen Rekruten nach und nach aus dem Geflecht der Großen Armee der Republik herauszulösen. Doch die Republic Commandos waren Spezialisten und ihnen wurde mehr Unabhängigkeit zugestanden. Die gewöhnlichen Fußsoldaten und ihre Offiziere fielen zweifellos dem Regimewechsel zum Opfer, womit gemeint ist, dass ihnen keine andere Wahl blieb als ins Sturmtruppen Korps zu wechseln. Für den einfachen Klon war damit wohl sogar noch eine Besserstellung verbunden, denn nun verdienten sie wohl einen Lohn und die Sturmtruppen wurden ohnehin als Nummern geführt. Ohne eine eigene Heimat und als eingefleischte Militaristen lebten sie wohl auch weiterhin in den Kasernen und konnten nie in einem zivilen Leben Fuß fassen. Wer es tat wurde wohl vom ISB als möglicher Dissident verfolgt.
Interessant wäre die Frage wie die Klone auf das spätere Verbot von Uniformindividualisierungen (Dekorationen, Verzierungen usw.) reagierten und welche Gefühle sie gegenüber den neuen Glänzern (Shinys) hegten. Schlussendlich waren die neuen Rekruten keine Brüder mehr und das Verhältnis der Klone zu ihnen war demnach zweifellos kühler und daher wohl auch distanzierter. Die Armeeführung des Galaktischen Imperiums stand wohl vor der Herausforderung die neuen Trooper mit den alten auf eine Stufe zu stellen, weshalb man auch den Uniformkult der Klone bekämpfen musste. Ungeachtet möglicher Proteste einiger Klonoffiziere war das Imperium auch nicht mehr wirklich an einem derart spezialisierten Heer wie in den Klonkriegen interessiert. Nun da die Droiden geschlagen waren wollte man selbst ein Massenheer mit droidenhaften Intellekt, um die eroberten Welten besetzt zu halten. Masse vor Klasse. Dementsprechend stellten die Sturmtruppen auch tatsächlich einen qualitativen Rückschritt gegenüber der Klonarmee dar. Aus der Elitearmee der Republik wurde ein brav in Formation marschierender Haufen, dessen unhinterfragte Loyalität und automatenhaftes Verhalten wichtiger war als die Trefferquote. Angesichts des „Siegs“ der Republik erschien es auch immer weniger notwendig, dass die Sturmtruppen tatsächlich in Kampfhandlungen brillieren müssten. Eine Konsequenz dieses Kompetenzverlusts war wohl auch die Aggressionsbereitschaft einiger imperialer Kommandeure, die Aufstände möglichst brutal zu einem Ende brachten. Was dem Imperium an Präzision fehlte wollte man mit Orbitalbombardements und der Auslöschung ganzer Städte wohl wieder ausgleichen. Tarkins Doktrin von Angst als Allheilmittel für alle Probleme des Imperiums schlug sich in dumpfer Gewalt nieder, die jedoch schließlich eine Bedrohung in Form von hochspezialisierten Rebellen schuf, denen die trägen Imperialen (die sich selbst wie Rae Sloane aus einem Reservoir von hoffnungslosen Söhnen und Töchtern aus perspektivenlosen Gesellschaften rekrutierten) nichts entgegenzusetzen wusste. Die Sturmtruppen wussten ihren Status zu schätzen, denn das Leben in der Armee gab ihn vieles wovon sie zuvor nicht zu träumen gewagt hätten. Anstatt sich auf Outer Rim Welten um Essen oder Jobs zu prügeln und Verbrechersyndikaten anzudienen konnten sie nun als stolze Repräsentanten des Galaktischen Imperiums bis auf die Kernwelten ziehen und wurden selbst dort respektiert. Wenn man bedenkt wie sich in republikanischer Zeit selbst ein Tarkin mit Vorurteilen wegen seiner Herkunft abseits der Kernwelten herumschlagen musste, dann stellte der Militärdienst für viele Sturmtruppler wohl eine einzigartige Chance dar sich eine geordnete Existenz zu schaffen.
Der kurze Hype um die Death Troopers
Laut Wookieepedia sind die Death Troopers aus Rogue One eine Spezialeinheit des Imperialen Geheimdiensts, der sich genauer genommen als Militärischer Nachrichtendienst bezeichnen ließe. Seit der Nachrichtendienst der Flotte (Naval Intelligence) wieder dem allgemeinen Militärischen Nachrichtendienst (Imperial Intelligence aka Military Intelligence) unterstellt wurde sind die Kompetenzen wieder etwas klarer. Orson Krennics Leibwache ist eine Abordnung von Death Troopers die ranghohem Personal innerhalb der Tarkin Initiative zusteht, sie sind quasi wie Secret Service Agenten die US-Regierungsmitglieder beschützen oder eine Polizeieskorte für irdische Politiker. Krennic ist genau genommen ein Offizier des Ingenieurkorps (wie in Catalyst bestätigt) und als Direktor der Abteilung für Waffenforschung innerhalb der Tarkin Initiative gilt er zweifellos als besonders schützenswert, denn schon in Catalyst ist er hin und wieder mit Sturmtruppeneskorte unterwegs.
Schwarze Sturmtruppen, die sehen cool aus und es gab schon in den Legends eine derart gefärbt imperiale Spezialeinheit. Sie wirken gefährlicher als die normalen Sturmtruppen und im Kanon sind auch ihre Rüstungen anders. Doch wirklich großartig zum Einsatz kommt diese vermeintliche Eliteeinheit nicht. Dass man sie außerhalb von Rogue One noch nie gesehen hat ist ein ziemlich großes Manko, das erst Comics und Romane ändern müssen. Man merkt an den Death Troopers zumindest eines, sie treffen häufiger als die gewöhnlichen Sturmtruppen und das passt auch zum in Episode VII begonnnen Trend. Man könnte sogar behaupten Disneys Sturmtruppen sind tödlicher als die eines George Lucas. Trotzdem kommen die Death Troopers in Rogue One nur sporadisch zum Einsatz, fast so als wären sie nur ein Teil von Orson Krennics Spleen.
Direktor Krennic war für mich als Charakter einerseits interessant, andererseits aber als Antagonist etwas enttäuschend. Aufgrund der weißen Uniform hätte man vor Rogue One annehmen können Krennic wäre der Sicherheitsdirektor des Todessterns und er würde mit Spezialeinheiten und allen Mitteln seines sehr spezialisierten Arsenals versuchen die Todessternpläne zurückzuholen. Krennic als Vader-Günstling und der Grund warum Vader dann selbst den Job als Sicherheitschef des Todessterns übernehmen muss, mit diesem Szenario bin ich in Rogue One gegangen. Leider ist Orson Krennic nur ein von Tarkin zurechtgestutzter Projektleiter, dessen Vermächtnis jedoch die Grundlagenarbeit für den Bau des ersten und zweiten Todessterns war. Krennic ist fast ein tragischer Charakter, etwas das Catalyst sogar noch untermauert und das obwohl er von Beginn an sehr klar als der Böse dargestellt wird. Krennic strebt nach einer Position wie Tarkins, doch wie man aus James Lucenos Roman Tarkin weiß fehlt Orson Krennic alles was Tarkin hat. Krennic ist ein Günstling Mas Ameddas, des Vizekanzlers der Republik und späteren Großwesirs. Doch damit setzt Krennic auch auf einen Mann, der zwar eine vermeintlich mächtige Figur am Hof Palpatines ist, in Wirklichkeit aber nicht zum innersten Kreis des Führungstrios Palpatine-Vader-Tarkin gehört.
Die Rückkehr der Spezialuniformen
Es gab nie eine größere Sturmtruppenvielfalt als in Episode III! Doch wenn man es genau nimmt, so hat jeder Star Wars-Film wenigstens eine neue Sturmtruppengattung ins Spiel gebracht. Selbst Episode IV zeigt auf Tatooine vom Sand geprägte Sturmtruppen mit speziellen Rucksäcken und weißen bzw. orangen Schulterabzeichen. So monoton war das Imperium eigentlich nie, auch wenn man es sich vielleicht so vorgestellt hat. Episode V führte Snow Trooper, Walkerpiloten und die Offiziersrüstung von General Veers ein. Episode VI zeigte uns schließlich Scout Trooper und Palpatines Rote Garde. Bliebe nur Episode I übrig, aber auch dort wurde uns die Blaue Senatsgarde vorgeführt. Ein Star Wars-Film ohne eine neue Sturmtruppengattung, der wäre ja fast schon eine Enttäuschung und tatsächlich führt Rogue One neben dem Death Trooper und einem eher am Rande zu sehenden neuen Trooper-Typus auf Jedha den neuen Shore Trooper ein. Etwas anderes als weiß auf der Rüstung und schon fällt es auf, dass nicht jeder Stormtrooper ein Stormtrooper ist.
Auch von den Shore Troopers haben sich manche vielleicht mehr erwartet, aber tatsächlich bleiben die spezialisierten Trooper seit Episode IV eher Dekoration. Die Snowtrooper leisten auf Hoth genauso wenig beeindruckendes wie die Scout Trooper auf Endor. Doch es tut dem Fanherz zumindest gut zu sehen, dass das Imperium auch nach Order 66 nicht aufgehört hat Tarnanstriche zu nutzen. Immerhin liefen in Episode III so einige Klon-Legionen mit auf ihren Einsatzort abgestimmten Rüstungen herum. Man kann nur hoffen, dass sich Game Designer, Comiczeicher und Filmemacher künftiger Star Wars-Werke auf diese Tugend besinnen und nicht weiterhin stur den generischen Standard-Stormtrooper herummarschieren lassen. Sturmtruppen-Unteroffiziere gibt es seit Episode IV! Zumindest Episode VII ließ auch einige Spezialtrooper wie den Flame Trooper, den Snow Trooper oder Stormtrooper mit dem ikonischen Unteroffiziersschulterpolster durch die Handlung streifen. Und Episode VII bemühte sich auch darzustellen, dass so mancher Stormtrooper auch eine Frau sein könnte.
TIE Fighter und die Atmosphäre
TIE Fighter besitzen zweifellos nicht die besten atmosphärischen Eigenschaften und manchen Fan hat das schon immer gestört. In den Legends gab es zig verschiedene TIE-Modelle, doch im Kanon blieb es bei genau vier: dem klassischen TIE Fighter, Darth Vaders TIE-Fighter Prototypen, dem TIE Bomber aus Episode V und dem TIE Abfangjäger aus Episode VI. Seit Episode VII gibt es auch TIEs mit Hyperantrieb und Sitz für einen eigenen Waffenoffizier. Snokes First Order scheint wirklich so etwas wie der feuchte Traum eines Fans der Star Wars Legends zu sein. Rogue One löste nun auf seine Weise das Problem mit den TIE Fightern und der Atmosphäre, man führte einfach den TIE Striker als atmosphärentauglichen TIE Fighter ein. Neue Raumjägermodelle, das gehört ebenfalls zu Star Wars und neben dem U-Wing-Truppentransporter (samt Schwenkflügeln) ist der TIE Striker der zweite große Hoffnungsschimmer. So wie nicht alle Stormtrooper die klassische Stormtrooper-Rüstung tragen sollten auch nicht alle TIE Jäger die klassischen TIE Jäger sein. Schon in Rebels nutzt der Inquisitor sein eigenes TIE Modell und in einer Folge war sogar die Blaupause des TIE Defender zu sehen.
Die anderen Medien warten
Neue Sturmtruppen regen die Fantasie an und gerade der neue Kanon sollte die Möglichkeit bieten schon neue Designs vorweg zu nehmen oder auszubauen. Neue Trooper zuerst in einem Comic zu sehen wäre ja nicht zuviel verlangt und ebenso könnte man Charaktere vorab auftauchen lassen oder im Nachhinein einbeziehen. Wenn es eines gibt, das Star Wars-Fans auszeichnet, dann dass sie am liebsten zu jedem einigermaßen populären Charakter gerne eine Hintergrundgeschichte hätten. Episode VII führte zu einer eigenen Poe Dameron-Comicreihe, obwohl Poe in einem früheren Drehbuchentwurf hätte sterben sollen. Nun sind zwar alle Protagonisten von Rogue One tot, aber Saw Gerrera wird eine Rolle in Rebels übernehmen und es gibt einige Forderungen nach mehr Informationen oder Geschichten über die Guardians of the Whills oder zumindest über Chirrut Îmwe und Baze Malbus. Selbst Cassian Andor, Jyn Erso und General Draven wurden als Gastauftrittwünsche für Rebels ins Spiel gebracht oder gar als Nebencharaktere in einer der Star Wars Storys aka den Ableger/Standalone-Filmen.Während die Death Trooper auf die große Leinwand kamen spielt man in den Comics derweil mit einer Randnotiz aus den Klonkriegen. Wie auf der Celebration 2016 gezeigt gab es einen nie veröffentlichten und daher nicht ganz kanonischen Clone Wars-Arc über das „Bad Batch“. Die Clone Force 99 (in Anerkennung des bei der Verteidigung Kaminos gefallenen Klon 99) bestand aus Klonen die speziell modifiziert worden waren, um besondere Aufgaben wahrzunehmen. Diese Idee passte auch zu den ARCs und Klonkommandos aus den Legends.
Clone Force 99
Unter ihrem Sergeant Hunter (mit übernatürlichen Spürsinnen), kämpften der Sniper Crosshair (mit der übernatürlichen Trefferquote), der Waffenspezialst Wrecker (mit der übernatürlichen Körperkraft) und der Tech-Spezialst Tech schlussendlich unter Captain Rex, als es darum ging den gefangenen Ex-ARC Trooper Echo zu befreien, der von der Techno Union geborgen und mittels Cyborg-Implantaten am Leben gehalten worden war. Echo galt nach der Befreiung Captain Tarkins aus dem Citadel Gefängnis als Killed in Action. Soviel dazu, die Clone Force 99 war also ein Versuch etwas von Republic Commando in den Kanon zu retten, aber man ging in eine völlig neue Richtung.
Republic Commando
Doch schon zuvor etablierte die The Clone Wars-Crew die Existenz der echten Republic Commandos, auch wenn man nie ganz genau auf ihre Rolle oder Ausbildung einging. Der namhafteste Commando im neuen Kanon ist daher Captain Gregor, der im Droiden-Arc der fünften TCW-Staffel in Erscheinung trat. Gregor überlebte sogar die Klonkriege und taucht als Teil von Rex Veteranen-WG in Rebels wieder auf. Nebenbei bemerkt gab es im Dathomir-Arc jedoch auch einen Gastauftritt von Delta Squad (der Einheit aus dem Republic Commando Videospiel und den späteren Republic Commando-Romanen).
Captain Gregor
Im neuen Kanon sind die Republic Commandos wohl so etwas wie ARC Trooper die halt als Squad arbeiten, wenngleich sie offiziell als Clone Commandos geführt werden. ARC Trooper war in den Legends wiederum eine Art von speziell gezüchteten Klonen, die von Jango Fett persönlich trainiert worden waren und erstmals in der Schlacht von Kamino zum Einsatz kamen. Im Kanon sind ARC Trooper verdiente Clone Trooper die sich durch ihre Verdienste für ein spezielles Fortbildungsprogramm qualifiziert haben, das ihnen samt eines erhöhten Status auch den Zugang zu besserer Ausrüstung erlaubt. Somit sind die Clone Force und die Clone Commandos wohl die einzigen Kloneinheiten die per Kanon speziell für ihre Aufgabe gezüchtet wurden.
ARC Trooper
In den neuen Star Wars-Comics mit Luke Skywalker führte man als Fortsetzung der Clone Force 99 schließlich eine Task Force 99 ein, die aus SCAR (Special Commando Advanced Recon) Troopern besteht. Die Ähnlichkeit zu den Republic Commandos bzw. Advanced Recon Troopern ist unverkennbar. Ohne ein Reservoir an für diese Aufgabe gezüchtete Klone nutzt man das ARC-System nun wohl um sich SCAR Squads zu schaffen. Sergeant
Kreel selbst ist ein verdienter Stormtrooper, der nicht der erste und vermutlich auch nicht der letzte Sergeant von Task Force 99 sein dürfte. Mehr über diese Einheit oder andere SCAR Trooper-Squads zu erfahren ist etwas, das so manchem Star Wars-Fan gefallen würde, auch wenn es weit weg von den Death Troopers führt. Eine gewisse Rolle spielt beim Auftreten von Sturmtrupplern im neuen Kanon auch die Erinnerung an Romane wie Timothy Zahns Hand of Judgement oder Randy Stradleys Crimson Empire, mit überzeugten Imperialen als Protagonisten, die für Ehre und Gerechtigkeit im Imperium kämpfen. Man darf gespannt sein, ob es innerhalb des neuen Kanon auch zu eigener Stormtrooper-Literatur kommen wird. Bisher konzentrieren sich die mehr aus der Military Sci-Fi-Ecke stammenden Romane, wie jene Alexander Freeds, ja vorwiegend auf die Perspektive der Rebellen, auch wenn Freeds Twilight Company eine Sturmtrupplerin als POV-Charakter verwendet.
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Rogue One Rezension(en)
Am Montag, 2. Jän 2017 im Topic 'star wars'
Dunkle Zeiten (Review Teil 1)
Angriff der Sturmtruppler (Review Teil 2)
Saw Gerreras Rache (Review Teil 3)
Neue Hoffnungsträger (Review Teil 4)
Tarkin schlägt zurück (Review Teil 5)
Die Rückkehr Darth Vaders (Review Teil 6)
Das Erwachen des neuen Star Wars (Teil 7)
Untitled (Teil 8)
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Dunkle Zeiten (Rogue One Review - Episode I)
Am Montag, 2. Jän 2017 im Topic 'star wars'
Wir schreiben das Jahr 2017 und vieles hat sich geändert, doch eines bleibt gleich - meine Begeisterung für den Krieg der Sterne! Jetzt mit einer Brise mehr von meiner Geheimzutat. Aber lasset uns beginnen...
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit weit entfernten Galaxis...
Rogue One ist nach dem gerne verschwiegenen The Clone Wars-Film der erste Star Wars-Film außerhalb des Episodenformats und außerdem der erste ohne den berühmten Opening Crawl, dafür aber mit Einblendungen der Ortsnamen. In meinen Augen ist Rogue One auch der hoffnungsloseste Star Wars-Film seit Episode III und ich bin Manns genug zuzugeben, dass ich vor einigen Jahren (es war eine emotional harte Zeit, nach einer Trennung und privaten Schwierigkeiten) sogar den Tränen nahe war, wenn ich die letzte Mustafar-Szene mit Obi-Wan und Anakin sah.
"You were my brother, Anakin. I loved you!"
Diese Zeilen rütteln bis heute an mir, auch wenn ich Anakin nicht unbedingt gut leiden kann, so gehöre ich doch zur Obi-Wan-Fan-Fraktion (mein Lieblings-Jedi und ich wäre gerne in der Lage mir einen Bart wie Ewan McGregor wachsen zu lassen) und fühle mich wie Obi-Wan von einem Heldenkollegen und Schützling verraten. Als ich Episode III zum ersten Mal sah war es 2005 und ich war gerade 17, der Film erschien in meinem Geburtsmonat Mai und ich habe Obi-Wan von Episode I an bewundert und als Held meiner Jugendjahre geliebt (die Prequels begannen für mich 1999, da war ich also schon 11 und war mit der "echten" Trilogie auf VHS und Sat1, Pro7 oder Kabel1 aufgewachsen. So jung oder auch alt bin ich also. Und daher berührt mich Rogue One auch wie manchen der Fans der ersten Stunde, denn ich bin auch mit Episode V-Sammelmünzen, Rogue Squadron, Shadows of the Empire und den X-Wing-Spielen auf den Rechnern meiner Schulfreunde aufgewachsen.
Rogue One, so heißt es, sei ein Star Wars-Film für die alte Garde, jene die in stille Freude ausbrechen, wenn sie irgendwo einen AT-ST oder AT-AT sehen und die Schlachten von Hoth und Endor so gut kennen wie mancher Geschichtsenthusiast die seine. Ja, wir Irren sind genau jene die eine militärhistorische Abhandlung über die Schlacht von Hoth schreiben würden, selbst wenn sie nur als Fan Fiction gelten dürfte. Und Rogue One ist ein Kriegsfilm, genau wie der alte Krieg der Sterne.
Eines ist bei Rogue One ziemlich klar, keiner der Protagonisten kann sich seines Lebens sicher sein, auch wenn man in den Legends oft das Glück haben konnte quasi aus der Filmhandlung zu verschwinden und in Romanen fortzuleben. Im neuen Kanon? Das Ende von Rogue One zerstört jede Hoffnung die ein 8jähriger Junge in mir gehabt hätte und darum bin ich froh nun 20 Jahre älter zu sein. Wow, ich will an dieser Stelle noch nicht näher auf das Ende eingehen, aber fast jeder der Paul S. Kemps Lords of the Sith/Die Sith-Lords gelesen hat fühlt sich bei Vaders Auftritt wohl an die in den Worten mancher "fast unverfilmbare Darstellung des entfesselten Vader" erinnert. Rogue One hat kein Happy End, nicht im klassischen Sinne. Der Film ist von Anfang bis Ende so düster wie man sich ein Werk über die Dark Times zwischen Episode III und IV nur wünschen konnte.
Am Beginn von Rogue One steht die Rebellion indessen noch in ihrer Blüte. Man ist aber zerstritten und wirkt ungeeint. Während Radikale wie Saw Gerrera von der imperialen Propaganda als Paradebeispiel genutzt werden, um die Rebellion pauschal als Terroristen und Anarchisten darzustellen (Gerrera ist neben Cham Syndulla der zweite Klonkriegsveteran, der die Rebellion mittrug und dabei einen krassen Gegensatz zur jungen Generation der Helden wie Luke Skywalker darstellt), sind andere zumindest laut Freeds Roman extrem blauäugig und fantasieren sogar von einer Mobilisierung des Imperialen Senats gegen das Todessternprojekt oder sogar den Imperator selbst. Die Wortführerin der anti-militaristischen Rebellen ist übrigens Mon Mothma, die spätere Staatsgründerin der Neuen Republik und gewählte politische Anführerin der Rebellen-Allianz. Wie problematisch das Erbe Mon Mothmas sein wird erfährt man aus den Romanen der Aftermath-Trilogie, Claudia Grays Bloodline und nicht zuletzt Episode VII. Mon Mothmas Aversion gegen das Vorgehen des militärischen Arms der Rebellion mag durch die Terrorakte Saw Gerreras und die Handlungen eines General Draven (des dunkelgrauen Rebellen-Generals in Rogue One) genährt worden sein, doch nach Endor und den Sieg der Neuen Republik über die Imperialen Restwelten (in Aftermath 3: Empires End) führte die Reduzierung des Militärs auf einen kläglichen Rest dazu, dass die Neue Republik tiefer gespalten wurde als die Europäische Union. Bloodline erzählt diese Geschichte, davon wie Ex-Imperiale beginnen konnten Terrorcamps zu errichten und wie durch den unkontrollierten Sturz des Huttenkartells neue Verbrechensorganisationen zur Geißel des Outer Rim werden konnten. Snokes First Order hatte leichtes Spiel mit einer Republik, die ihre gesamte Flotte wohl auf einen Restbestand reduziert hatte, der nur noch das Hosnian System schützen konnte (welches in Episode VII vom Starkiller zerstört wird).
Episode VII katapultiert die Star Wars-Galaxis wieder schlagartig in diese gute alte Zeit und einen Kampf, der rund 30 Jahre dank Kanzlerin Mothma auf Eis gelegt werden musste. Sogar die militärische Führung der Resistance aus Episode VII setzt sich aus dem militärischen Kader der Rebellen-Allianz zusammen, so als hätte der Krieg gegen das Imperium nie geendet und nach dem Sturz der Neuen Republik müssen die Widerstandskämpfer wohl genauso wie die einstigen Rebellen eine Generation zuvor auf vertraute Mittel und Wege zurückgreifen, um überleben zu können. Resistance und Rebellion müssen mit ausrangierten Raumjägermodellen, selbst gebauten Transportschiffen (da ähnelt der U-Wing aus Rogue One dem B-Wing-Truppentransporter aus Episode VII) und jungen Idealisten gegen die fanatischen Horden des jeweiligen Sturmtruppenführers ankämpfen. Neben Episode VII liegt Rogue One nun womöglich auf Platz 2 was die Todesopfer betrifft, denn nach dem ganzen Hosnian System opfert Rogue One Jedha und Scarif, auch wenn der Todessternlaser nur mit einem Bruchteil seiner Feuerkraft genutzt wird. Die zynischen "Testschüsse" reissen ihre Opfer zwar nicht Stücke, aber sie reissen Löcher in die Kruste des Planeten und sorgen nichtsdestotrotz für eine planetare Katastrophe, die das gesamte Ökosystem zerstören und die betroffenen Welten unbewohnbar machen dürfte. Selbst im Best Case Szenario sterben zumindest die Dinosaurier aus.
Spoiler zu Rogue One gab es meiner Ansicht nach weit weniger als zu Episode VII, wodurch ich nahezu unbefleckt in den Film gehen konnte. Dass dann tatsächlich der Superlaser abgefeuert wurde... traf mich unerwartet. Dass Tarkin die Zerstörung der Heiligen Stadt auf Jedha befahl war dann auch gar nicht das wirklich schockierende für mich, aber dass die Feuerkraft des Superlasers (man könnte vielleicht auch vom Lichtschwert-Laser sprechen, immerhin könnte die Technologie Anleihen bei Lichtschwertern genommen haben) einigermaßen realistisch dargestellt wurde? Damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Der Todesstrahl des Todessterns bohrt sich tatsächlich durch den halben Planeten und das ganze ist überhaupt nicht schön anzusehen oder eine saubere Art der Kriegsführung. Schon das Asteroidenfeld von Alderaan war eigentlich beängstigend, aber in Rogue One werden praktisch Welten erstochen und man kann ihnen beim Ausbluten zusehen. Wieder ein Grund Rogue One als brutalsten aller Star Wars-Filme zu bezeichnen, denn bisher ersparte man es uns dem Tod sprichwörtlich ins Auge zu sehen. Aber Rogue One ist reich an Massakern, so sieht man den größten Baum manchmal schon vor lauter Wald nicht mehr.
Neben Vaders Auftritt an Bord der Providence erweist sich auch die Bilanz von Scarif als erschreckend. Jeder der Helden stirbt... und für eine Spoilerwarnung ist es nun wohl zu spät. Man wusste ja von der Celebration 2016 schon, dass der Fanliebling Chirrut Îmwe sein Leben lassen wird, um Baze Malbus Glauben an die Macht wiederherzustellen, aber bis dahin starben schon K-2SO und Bodhi Rook, wenn man Saw Gerrera und Galen Erso außer Acht lässt. Und dann erwischt es auch Baze und selbst das Überleben Cassian Andors endet nur damit, dass er samt Jyn Erso am Strand Scarifs ein Opfer des zweiten Todesstern-Einsatzes wird. Andererseits ist dieses Ende auch gut so, denn in Form der Todessternpläne wird auch eine Stafel an die nächste Generation der Rebellen übergeben. Luke Skywalker, Leia Organa, Chewbacca, Han Solo, Lando Calrissian und Nien Nunb können nur deshalb zu den größten Helden der Rebellion werden weil sie noch unverbrauchte Gesichter sind, wenn auch mit einigen Einschränkungen. Luke ist sprichwörtlich der Farmjunge von Tatooine, der von den Idealen der Rebellion angezogen wurde und nicht schon mit 16 an Bombenanschlägen teilnahm. Leia ist eine unbeugsame Aktivistin, die aber wie in Episode IV standhaft an ihren Prinzipien festhalten kann. Und selbst Han Solo und Lando Calrissian geben sich zwar schurkisch, haben aber nie kaltblütig einen Informanten erschossen wie Cassian Andor. Der Gegensatz zwischen den beiden Generationen der Rebellen schlägt sich darin nieder, dass vor allem die Klonkriegsgeneration und die von ihr beeinflussten ersten Rebellen noch eher zur dunklen Seite neigten, bis mit Luke Skywalker wirklich eine neue Hoffnung aufkam.
Lukes Auftritt weckte gewissermaßen die helle Seite aus ihrem Dornröschenschlaf. Rogue One lässt Lukes Heldentum, das in seiner Thronsaal-Szene in Episode VI kumuliert, noch unglaublicher erscheinen. Luke Skywalker ist nicht nur der ultimative Jedi-Ritter, er ist auch der bessere Rebell und auch wenn man viel und oft über Luke und Anakin geschrieben hat, seine Prinzipientreue erinnert doch eher an die seiner Mutter. Luke ist auch der Sohn Padmes und Leia ist die Tochter Anakins, beide scheinen zwar die Rollen ihrer Eltern geerbt zu haben, doch deren Charakterstärken haben durch ihre Verbindung auch einige Schwächen in ihren Kindern ausgemerzt. Luke ist prinzipientreuer als sein Vater, Leia ist feuriger und unkontrollierbarer als ihre Mutter.
- Grand Moff Tarkin
"The strongest stars have hearts of kyber."
- Chirrut Îmwe
Rogue One ist der erste Star Wars-Film ohne einen Vertreter des Jedi-Ordens, auch wenn Episode VII schon sehr nahe an diesen Status herankam, weil Luke Skywalker stumm blieb und Kylo Ren als gescheiterter Jedi-Schüler zu werten ist und Jedi ansonsten bestenfalls in einer von Reys Visionen vorkamen. Trotzdem ist die Macht wohl das was die Handlung vorantreibt. Galen Ersos jahrzehntelange Forschung basierte darauf die Energie von Kyber-Kristallen zu nutzen. Ursprünglich wollte er damit eine saubere Energiequelle für die Dritte Welt schaffen, doch eine Energiequelle mit der man einen ganzen Planeten versorgen könnte war auch genau das, was das Todesstern-Projekt brauchte, vor allem für den Einsatz des Superlasers. Kyber-Kristalle sind The Clone Wars-Kennern bereits bestens bekannt. Sie sind ein relativ neues Konzept, das in den Legends am ehesten in Form des auf Yavin 4 gewachsenen Lichtschwertkristalls Anakin Solos ein Vorbild hatte. Anakins Yuuzhan Vong-Kristall stand mit der Macht in Verbindung und im neuen Kanon sind das nun alle Lichtschwertkristalle.
Dass Jyn Erso einen Kyber-Kristall bei sich trägt mag erklären, wieso sie immer wieder unglaubliches Glück zu haben scheint - die Macht ist mit ihr. Tatsächlich stammt Jyns Kristall von ihrer Mutter Lyra, die laut James Lucenos Rogue One-Vorgeschichte Catalyst selbst eine machtempfängliche Naturliebhaberin war. Es ist Lyras Feuer, das schließlich auch Jyn antreiben wird, auch wenn es mancher im Rogue One-Roman eher dem Einfluss ihres Ziehvaters Saw Gerrera zuschreibt. Jyn ist ganz die Mutter, wie schon Catalyst andeutete. Hätte Lyra sich Saws Rebellen angeschlossen wären die Dinge wohl anders gelaufen. Doch Jyn hatte es schwieriger und Saw musste sich von seinem Schützling trennen. Ob Jyn machtsensitiv ist? Wir wissen es nicht mit Sicherheit, auf jeden Fall wurde ihr Leben jedenfalls von der Macht geleitet.
Mit dem Untergang der Jedi blieben auch mit ihnen verbündete Gruppierungen auf der Strecke, wie die Guardians of the Whills auf Jedha. Das Jerusalem der Macht-Gläubigen ist zwar besetzt, doch von einer Verfolgung aller Macht-Gläubigen ist zumindest in Rogue One nichts zu sehen. In dieser Hinsicht ist das kanonische Star Wars wohl anders als die Legends, denn hier erstreckt sich die Jedi-Verfolgung wohl nicht auch auf Jedi-Freunde oder andere Machtanwender/Machtgläubige. So dürfen sich Chirrut und Baze wohl als Bettler, Tagelöhner oder "Straßenkünstler" auf Jedha durchschlagen, anstatt von Inquisitoren gejagt zu werden. Palpatines Inquisitoren sind indessen wohl am ehesten nur Jedi-Jäger, die nebenbei auch einige machtsensitive Kinder aufspüren und als neue Inquisitoren ausbilden sollen. Palpatine hatte eine herodische Angst vor den "Kindern der Macht", nicht jedoch vor jenen die an die Macht glauben. Chirrut Îmwe und Baze Malbus sind keine Jedi und womöglich nicht einmal machtsensitiv, auch wenn Chirruts sechster Sinn und Baze Zielgenauigkeit eher auf eine zumindest schwach ausgeprägte Machtempfänglichkeit hindeuten würden. Es könnte ja sein, dass beide wie Lyra Erso zur sehr großen Gruppe jener gehörten, die zwar mit viel Disziplin in der Lage waren die Macht zu fühlen, aber nie meterhoch springen oder X-Wings durch die Gegend befördern könnten.
Nach den ziemlich undeutlich beschriebenen Rittern von Ren (für die das dem Namen nachgestellte Ren wohl das neue Darth ist) und Supreme Leader Snoke sind die Guardians of the Whills die zweite neue Organisation mit Nähe zur Macht. Auch Kylo Rens Ritterkollegen aus Reys Vision in Episode VII scheinen ja keine Lichtschwerter zu tragen und wurden in Leaks 2014-2015 unter anderem als Mandalorianer, Inquisitoren oder dathomirische Nachtschwestern/Nachtbrüder gedeutet. Könnten die Ritter von Ren also wie die Guardians eine Gruppe von Dritten sein, die sich im Gegensatz zu den Guardians jedoch der dunklen Seite verschrieben haben? Ich halte es nach Rogue One zumindest für möglich. Wir wissen ja auch, dass Snoke die Jahrzehnte der Herrschaft Palpatines erlebt hat und mangels eines Auftritts in den Filmen wohl eher im Hintergrund agierte. Wenn Snoke und die Ritter von Ren irgendwo als Tempelwachen eingesetzt wurden (vielleicht ist Snoke ja die kanonische Version von Joruus C'baoth, der Wächter von Palpatines Schatzkammer in den Unbekannten Regionen).
Dreht man die Dinge etwas, so bleibt Darth Vader als der letzte Jedi und Rogue One wäre gar nicht so jedilos. Vor Rogue One hätte Tarkins Satz von Vader als letzten Jedi noch gar keinen Sinn gemacht, doch nun? Nun erhält diese jahrzehntelang einfach hingenommene Passage unerwartet neues Gewicht. Die Machtnutzer in Rogue One sind also entweder Anhänger der dunklen Seite oder untrainierte (Jyn) bzw. schwache Anhänger der hellen Seite (Chirrut). Trotz der physischen Übermacht der dunklen Seite, Vaders Fähigkeiten übertreffen die der Lightsider bei weitem, gelingt es der hellen Seite doch unter erheblichen Opfern den Sieg davonzutragen. Die Todessternpläne geraten an Leia, die sich dank ihrer Machtsensitivität Vaders gesamten Foltermethoden widersetzen kann und der machtempfängliche Luke zerstört den Todesstern. Die Macht spielt beständig eine Rolle und Palpatines Angst vor den "Kindern der Macht" erweist sich als bestens begründet. Gerade Episode IV ist auch meiner Meinung nach die stärkste Leia-Episode. Auch wenn Luke den Siegestreffer abfeuert, ohne Leia hätten es die Todessternpläne nie nach Yavin 4 geschafft. Wäre Leia nicht von Han und Luke befreit worden, so hätte Tarkin auch nie Yavin 4 enttarnt und irgendwann wäre es der Macht im Sinne von Jyn Ersos "We’ll take the next chance, and the next, until we win or the chances are spent." wohl gelungen den Todesstern zu Fall zur Explosion zu bringen. Daran glaube ich also mittlerweile, dass die Macht bzw. die Lucasfilm Storygroup einen Plan hat, wie sich alles auf den einen oder anderen Weg wieder ins Gleichgewicht bringen lässt. Und daher glaube ich auch, dass der Konflikt aus den Prequels und der Originalen Trilogie erst in den Sequels enden kann. Anakins Mission als Auserwählte wurde missverstanden.
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit weit entfernten Galaxis...
Rogue One ist nach dem gerne verschwiegenen The Clone Wars-Film der erste Star Wars-Film außerhalb des Episodenformats und außerdem der erste ohne den berühmten Opening Crawl, dafür aber mit Einblendungen der Ortsnamen. In meinen Augen ist Rogue One auch der hoffnungsloseste Star Wars-Film seit Episode III und ich bin Manns genug zuzugeben, dass ich vor einigen Jahren (es war eine emotional harte Zeit, nach einer Trennung und privaten Schwierigkeiten) sogar den Tränen nahe war, wenn ich die letzte Mustafar-Szene mit Obi-Wan und Anakin sah.
"You were my brother, Anakin. I loved you!"
Diese Zeilen rütteln bis heute an mir, auch wenn ich Anakin nicht unbedingt gut leiden kann, so gehöre ich doch zur Obi-Wan-Fan-Fraktion (mein Lieblings-Jedi und ich wäre gerne in der Lage mir einen Bart wie Ewan McGregor wachsen zu lassen) und fühle mich wie Obi-Wan von einem Heldenkollegen und Schützling verraten. Als ich Episode III zum ersten Mal sah war es 2005 und ich war gerade 17, der Film erschien in meinem Geburtsmonat Mai und ich habe Obi-Wan von Episode I an bewundert und als Held meiner Jugendjahre geliebt (die Prequels begannen für mich 1999, da war ich also schon 11 und war mit der "echten" Trilogie auf VHS und Sat1, Pro7 oder Kabel1 aufgewachsen. So jung oder auch alt bin ich also. Und daher berührt mich Rogue One auch wie manchen der Fans der ersten Stunde, denn ich bin auch mit Episode V-Sammelmünzen, Rogue Squadron, Shadows of the Empire und den X-Wing-Spielen auf den Rechnern meiner Schulfreunde aufgewachsen.
Rogue One, so heißt es, sei ein Star Wars-Film für die alte Garde, jene die in stille Freude ausbrechen, wenn sie irgendwo einen AT-ST oder AT-AT sehen und die Schlachten von Hoth und Endor so gut kennen wie mancher Geschichtsenthusiast die seine. Ja, wir Irren sind genau jene die eine militärhistorische Abhandlung über die Schlacht von Hoth schreiben würden, selbst wenn sie nur als Fan Fiction gelten dürfte. Und Rogue One ist ein Kriegsfilm, genau wie der alte Krieg der Sterne.
Die Dark Times
Ich habe Alexander Freeds Battlefront: Twilight Company zweimal gelesen, ich kenne das Hörbuch zum Rogue One Tie-in Catalyst (von meinem persönlichen Star Wars-Lieblingsautor James Luceno) und ich kenne sowohl die OV-Fassung von Rogue One als auch das Hörbuch (wiederum von Alexander Freed). Man kann also sagen, ich war so gut wie möglich auf meine erste Begegnung mit Rogue One vorbereitet und habe einiges an Zeit investiert, um mir über mein Verhältnis zu diesem Film klar zu werden (weshalb ich ihn mir demnächst ein weiteres Mal ansehen werde, diesmal auf Deutsch). Was das Rezensieren von Romanen oder Hörbüchern betrifft bin ich sicher einige Monate im Rückstand, aber es gab wichtigeres zu tun. Unter anderem eben, meine Gedanken hinsichtlich Rogue One zu ordnen. Alles an Rogue One schreit also "KRIEGSFILM" und wenn man bedenkt wie wenig Truppen in Episode IV zur Schlacht von Yavin aufbrechen... nun ich zitiere einfach "I have a bad feeling about this."Eines ist bei Rogue One ziemlich klar, keiner der Protagonisten kann sich seines Lebens sicher sein, auch wenn man in den Legends oft das Glück haben konnte quasi aus der Filmhandlung zu verschwinden und in Romanen fortzuleben. Im neuen Kanon? Das Ende von Rogue One zerstört jede Hoffnung die ein 8jähriger Junge in mir gehabt hätte und darum bin ich froh nun 20 Jahre älter zu sein. Wow, ich will an dieser Stelle noch nicht näher auf das Ende eingehen, aber fast jeder der Paul S. Kemps Lords of the Sith/Die Sith-Lords gelesen hat fühlt sich bei Vaders Auftritt wohl an die in den Worten mancher "fast unverfilmbare Darstellung des entfesselten Vader" erinnert. Rogue One hat kein Happy End, nicht im klassischen Sinne. Der Film ist von Anfang bis Ende so düster wie man sich ein Werk über die Dark Times zwischen Episode III und IV nur wünschen konnte.
Am Beginn von Rogue One steht die Rebellion indessen noch in ihrer Blüte. Man ist aber zerstritten und wirkt ungeeint. Während Radikale wie Saw Gerrera von der imperialen Propaganda als Paradebeispiel genutzt werden, um die Rebellion pauschal als Terroristen und Anarchisten darzustellen (Gerrera ist neben Cham Syndulla der zweite Klonkriegsveteran, der die Rebellion mittrug und dabei einen krassen Gegensatz zur jungen Generation der Helden wie Luke Skywalker darstellt), sind andere zumindest laut Freeds Roman extrem blauäugig und fantasieren sogar von einer Mobilisierung des Imperialen Senats gegen das Todessternprojekt oder sogar den Imperator selbst. Die Wortführerin der anti-militaristischen Rebellen ist übrigens Mon Mothma, die spätere Staatsgründerin der Neuen Republik und gewählte politische Anführerin der Rebellen-Allianz. Wie problematisch das Erbe Mon Mothmas sein wird erfährt man aus den Romanen der Aftermath-Trilogie, Claudia Grays Bloodline und nicht zuletzt Episode VII. Mon Mothmas Aversion gegen das Vorgehen des militärischen Arms der Rebellion mag durch die Terrorakte Saw Gerreras und die Handlungen eines General Draven (des dunkelgrauen Rebellen-Generals in Rogue One) genährt worden sein, doch nach Endor und den Sieg der Neuen Republik über die Imperialen Restwelten (in Aftermath 3: Empires End) führte die Reduzierung des Militärs auf einen kläglichen Rest dazu, dass die Neue Republik tiefer gespalten wurde als die Europäische Union. Bloodline erzählt diese Geschichte, davon wie Ex-Imperiale beginnen konnten Terrorcamps zu errichten und wie durch den unkontrollierten Sturz des Huttenkartells neue Verbrechensorganisationen zur Geißel des Outer Rim werden konnten. Snokes First Order hatte leichtes Spiel mit einer Republik, die ihre gesamte Flotte wohl auf einen Restbestand reduziert hatte, der nur noch das Hosnian System schützen konnte (welches in Episode VII vom Starkiller zerstört wird).
Episode VII katapultiert die Star Wars-Galaxis wieder schlagartig in diese gute alte Zeit und einen Kampf, der rund 30 Jahre dank Kanzlerin Mothma auf Eis gelegt werden musste. Sogar die militärische Führung der Resistance aus Episode VII setzt sich aus dem militärischen Kader der Rebellen-Allianz zusammen, so als hätte der Krieg gegen das Imperium nie geendet und nach dem Sturz der Neuen Republik müssen die Widerstandskämpfer wohl genauso wie die einstigen Rebellen eine Generation zuvor auf vertraute Mittel und Wege zurückgreifen, um überleben zu können. Resistance und Rebellion müssen mit ausrangierten Raumjägermodellen, selbst gebauten Transportschiffen (da ähnelt der U-Wing aus Rogue One dem B-Wing-Truppentransporter aus Episode VII) und jungen Idealisten gegen die fanatischen Horden des jeweiligen Sturmtruppenführers ankämpfen. Neben Episode VII liegt Rogue One nun womöglich auf Platz 2 was die Todesopfer betrifft, denn nach dem ganzen Hosnian System opfert Rogue One Jedha und Scarif, auch wenn der Todessternlaser nur mit einem Bruchteil seiner Feuerkraft genutzt wird. Die zynischen "Testschüsse" reissen ihre Opfer zwar nicht Stücke, aber sie reissen Löcher in die Kruste des Planeten und sorgen nichtsdestotrotz für eine planetare Katastrophe, die das gesamte Ökosystem zerstören und die betroffenen Welten unbewohnbar machen dürfte. Selbst im Best Case Szenario sterben zumindest die Dinosaurier aus.
Spoiler zu Rogue One gab es meiner Ansicht nach weit weniger als zu Episode VII, wodurch ich nahezu unbefleckt in den Film gehen konnte. Dass dann tatsächlich der Superlaser abgefeuert wurde... traf mich unerwartet. Dass Tarkin die Zerstörung der Heiligen Stadt auf Jedha befahl war dann auch gar nicht das wirklich schockierende für mich, aber dass die Feuerkraft des Superlasers (man könnte vielleicht auch vom Lichtschwert-Laser sprechen, immerhin könnte die Technologie Anleihen bei Lichtschwertern genommen haben) einigermaßen realistisch dargestellt wurde? Damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Der Todesstrahl des Todessterns bohrt sich tatsächlich durch den halben Planeten und das ganze ist überhaupt nicht schön anzusehen oder eine saubere Art der Kriegsführung. Schon das Asteroidenfeld von Alderaan war eigentlich beängstigend, aber in Rogue One werden praktisch Welten erstochen und man kann ihnen beim Ausbluten zusehen. Wieder ein Grund Rogue One als brutalsten aller Star Wars-Filme zu bezeichnen, denn bisher ersparte man es uns dem Tod sprichwörtlich ins Auge zu sehen. Aber Rogue One ist reich an Massakern, so sieht man den größten Baum manchmal schon vor lauter Wald nicht mehr.
Neben Vaders Auftritt an Bord der Providence erweist sich auch die Bilanz von Scarif als erschreckend. Jeder der Helden stirbt... und für eine Spoilerwarnung ist es nun wohl zu spät. Man wusste ja von der Celebration 2016 schon, dass der Fanliebling Chirrut Îmwe sein Leben lassen wird, um Baze Malbus Glauben an die Macht wiederherzustellen, aber bis dahin starben schon K-2SO und Bodhi Rook, wenn man Saw Gerrera und Galen Erso außer Acht lässt. Und dann erwischt es auch Baze und selbst das Überleben Cassian Andors endet nur damit, dass er samt Jyn Erso am Strand Scarifs ein Opfer des zweiten Todesstern-Einsatzes wird. Andererseits ist dieses Ende auch gut so, denn in Form der Todessternpläne wird auch eine Stafel an die nächste Generation der Rebellen übergeben. Luke Skywalker, Leia Organa, Chewbacca, Han Solo, Lando Calrissian und Nien Nunb können nur deshalb zu den größten Helden der Rebellion werden weil sie noch unverbrauchte Gesichter sind, wenn auch mit einigen Einschränkungen. Luke ist sprichwörtlich der Farmjunge von Tatooine, der von den Idealen der Rebellion angezogen wurde und nicht schon mit 16 an Bombenanschlägen teilnahm. Leia ist eine unbeugsame Aktivistin, die aber wie in Episode IV standhaft an ihren Prinzipien festhalten kann. Und selbst Han Solo und Lando Calrissian geben sich zwar schurkisch, haben aber nie kaltblütig einen Informanten erschossen wie Cassian Andor. Der Gegensatz zwischen den beiden Generationen der Rebellen schlägt sich darin nieder, dass vor allem die Klonkriegsgeneration und die von ihr beeinflussten ersten Rebellen noch eher zur dunklen Seite neigten, bis mit Luke Skywalker wirklich eine neue Hoffnung aufkam.
Lukes Auftritt weckte gewissermaßen die helle Seite aus ihrem Dornröschenschlaf. Rogue One lässt Lukes Heldentum, das in seiner Thronsaal-Szene in Episode VI kumuliert, noch unglaublicher erscheinen. Luke Skywalker ist nicht nur der ultimative Jedi-Ritter, er ist auch der bessere Rebell und auch wenn man viel und oft über Luke und Anakin geschrieben hat, seine Prinzipientreue erinnert doch eher an die seiner Mutter. Luke ist auch der Sohn Padmes und Leia ist die Tochter Anakins, beide scheinen zwar die Rollen ihrer Eltern geerbt zu haben, doch deren Charakterstärken haben durch ihre Verbindung auch einige Schwächen in ihren Kindern ausgemerzt. Luke ist prinzipientreuer als sein Vater, Leia ist feuriger und unkontrollierbarer als ihre Mutter.
Das Feuer der Jedi
"The Jedi are extinct, their fire has gone out of the universe. You, my friend, are all that's left of their religion."- Grand Moff Tarkin
"The strongest stars have hearts of kyber."
- Chirrut Îmwe
Rogue One ist der erste Star Wars-Film ohne einen Vertreter des Jedi-Ordens, auch wenn Episode VII schon sehr nahe an diesen Status herankam, weil Luke Skywalker stumm blieb und Kylo Ren als gescheiterter Jedi-Schüler zu werten ist und Jedi ansonsten bestenfalls in einer von Reys Visionen vorkamen. Trotzdem ist die Macht wohl das was die Handlung vorantreibt. Galen Ersos jahrzehntelange Forschung basierte darauf die Energie von Kyber-Kristallen zu nutzen. Ursprünglich wollte er damit eine saubere Energiequelle für die Dritte Welt schaffen, doch eine Energiequelle mit der man einen ganzen Planeten versorgen könnte war auch genau das, was das Todesstern-Projekt brauchte, vor allem für den Einsatz des Superlasers. Kyber-Kristalle sind The Clone Wars-Kennern bereits bestens bekannt. Sie sind ein relativ neues Konzept, das in den Legends am ehesten in Form des auf Yavin 4 gewachsenen Lichtschwertkristalls Anakin Solos ein Vorbild hatte. Anakins Yuuzhan Vong-Kristall stand mit der Macht in Verbindung und im neuen Kanon sind das nun alle Lichtschwertkristalle.
Dass Jyn Erso einen Kyber-Kristall bei sich trägt mag erklären, wieso sie immer wieder unglaubliches Glück zu haben scheint - die Macht ist mit ihr. Tatsächlich stammt Jyns Kristall von ihrer Mutter Lyra, die laut James Lucenos Rogue One-Vorgeschichte Catalyst selbst eine machtempfängliche Naturliebhaberin war. Es ist Lyras Feuer, das schließlich auch Jyn antreiben wird, auch wenn es mancher im Rogue One-Roman eher dem Einfluss ihres Ziehvaters Saw Gerrera zuschreibt. Jyn ist ganz die Mutter, wie schon Catalyst andeutete. Hätte Lyra sich Saws Rebellen angeschlossen wären die Dinge wohl anders gelaufen. Doch Jyn hatte es schwieriger und Saw musste sich von seinem Schützling trennen. Ob Jyn machtsensitiv ist? Wir wissen es nicht mit Sicherheit, auf jeden Fall wurde ihr Leben jedenfalls von der Macht geleitet.
Mit dem Untergang der Jedi blieben auch mit ihnen verbündete Gruppierungen auf der Strecke, wie die Guardians of the Whills auf Jedha. Das Jerusalem der Macht-Gläubigen ist zwar besetzt, doch von einer Verfolgung aller Macht-Gläubigen ist zumindest in Rogue One nichts zu sehen. In dieser Hinsicht ist das kanonische Star Wars wohl anders als die Legends, denn hier erstreckt sich die Jedi-Verfolgung wohl nicht auch auf Jedi-Freunde oder andere Machtanwender/Machtgläubige. So dürfen sich Chirrut und Baze wohl als Bettler, Tagelöhner oder "Straßenkünstler" auf Jedha durchschlagen, anstatt von Inquisitoren gejagt zu werden. Palpatines Inquisitoren sind indessen wohl am ehesten nur Jedi-Jäger, die nebenbei auch einige machtsensitive Kinder aufspüren und als neue Inquisitoren ausbilden sollen. Palpatine hatte eine herodische Angst vor den "Kindern der Macht", nicht jedoch vor jenen die an die Macht glauben. Chirrut Îmwe und Baze Malbus sind keine Jedi und womöglich nicht einmal machtsensitiv, auch wenn Chirruts sechster Sinn und Baze Zielgenauigkeit eher auf eine zumindest schwach ausgeprägte Machtempfänglichkeit hindeuten würden. Es könnte ja sein, dass beide wie Lyra Erso zur sehr großen Gruppe jener gehörten, die zwar mit viel Disziplin in der Lage waren die Macht zu fühlen, aber nie meterhoch springen oder X-Wings durch die Gegend befördern könnten.
Nach den ziemlich undeutlich beschriebenen Rittern von Ren (für die das dem Namen nachgestellte Ren wohl das neue Darth ist) und Supreme Leader Snoke sind die Guardians of the Whills die zweite neue Organisation mit Nähe zur Macht. Auch Kylo Rens Ritterkollegen aus Reys Vision in Episode VII scheinen ja keine Lichtschwerter zu tragen und wurden in Leaks 2014-2015 unter anderem als Mandalorianer, Inquisitoren oder dathomirische Nachtschwestern/Nachtbrüder gedeutet. Könnten die Ritter von Ren also wie die Guardians eine Gruppe von Dritten sein, die sich im Gegensatz zu den Guardians jedoch der dunklen Seite verschrieben haben? Ich halte es nach Rogue One zumindest für möglich. Wir wissen ja auch, dass Snoke die Jahrzehnte der Herrschaft Palpatines erlebt hat und mangels eines Auftritts in den Filmen wohl eher im Hintergrund agierte. Wenn Snoke und die Ritter von Ren irgendwo als Tempelwachen eingesetzt wurden (vielleicht ist Snoke ja die kanonische Version von Joruus C'baoth, der Wächter von Palpatines Schatzkammer in den Unbekannten Regionen).
Dreht man die Dinge etwas, so bleibt Darth Vader als der letzte Jedi und Rogue One wäre gar nicht so jedilos. Vor Rogue One hätte Tarkins Satz von Vader als letzten Jedi noch gar keinen Sinn gemacht, doch nun? Nun erhält diese jahrzehntelang einfach hingenommene Passage unerwartet neues Gewicht. Die Machtnutzer in Rogue One sind also entweder Anhänger der dunklen Seite oder untrainierte (Jyn) bzw. schwache Anhänger der hellen Seite (Chirrut). Trotz der physischen Übermacht der dunklen Seite, Vaders Fähigkeiten übertreffen die der Lightsider bei weitem, gelingt es der hellen Seite doch unter erheblichen Opfern den Sieg davonzutragen. Die Todessternpläne geraten an Leia, die sich dank ihrer Machtsensitivität Vaders gesamten Foltermethoden widersetzen kann und der machtempfängliche Luke zerstört den Todesstern. Die Macht spielt beständig eine Rolle und Palpatines Angst vor den "Kindern der Macht" erweist sich als bestens begründet. Gerade Episode IV ist auch meiner Meinung nach die stärkste Leia-Episode. Auch wenn Luke den Siegestreffer abfeuert, ohne Leia hätten es die Todessternpläne nie nach Yavin 4 geschafft. Wäre Leia nicht von Han und Luke befreit worden, so hätte Tarkin auch nie Yavin 4 enttarnt und irgendwann wäre es der Macht im Sinne von Jyn Ersos "We’ll take the next chance, and the next, until we win or the chances are spent." wohl gelungen den Todesstern zu Fall zur Explosion zu bringen. Daran glaube ich also mittlerweile, dass die Macht bzw. die Lucasfilm Storygroup einen Plan hat, wie sich alles auf den einen oder anderen Weg wieder ins Gleichgewicht bringen lässt. Und daher glaube ich auch, dass der Konflikt aus den Prequels und der Originalen Trilogie erst in den Sequels enden kann. Anakins Mission als Auserwählte wurde missverstanden.
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Umfrage der Woche: Rogue One!
Am Montag, 2. Jän 2017 im Topic 'swtor-umfragen'
Mit welcher Schulnote würdet ihr Rogue One bewerten?
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