Das Vermächtnis der Splitterallianz
Angesichts der Schwäche der Republik könnte man ja den Calrissian-Ansatz verfolgen und ein Geschäft mit den Imperialen abschließen, denn immerhin ist die imperiale Außenpolitik jetzt berechenbarer und man scheint wirklich Wert auf Verbündete zu legen. Was auch daran liegen könnte, dass man nicht über genügend Truppen verfügt, um eine überschwängliche Invasionspolitik durchzusetzen. Den Sith fehlen zwar die Truppen, um "Verbündete" mit Besatzungsarmeen an ihre Bündnistreue zu erinnern, aber man ist immer noch stärker als die Republik und kann sich eher wehren als die Republik. Was bedeuten sollte, dass die Sith es sich derzeit leisten können aggressiv zu sein, während die Republik ihre Grenzen sichern muss. Das Erbe Darth Marrs ist ein gut verteidigtes Sith-Imperium, das sich nun wieder der Expansion zuwenden kann. Wieso also in diesem Klima auf die Seite setzen die am ehesten mit einer Invasion rechnen muss?

Die Splitterallianz entstand im Kalten Krieg und riskierte eine Schwächung der Republik, weil man sich von ihr im Stich gelassen fühlte. Mitgliedswelten wie Manaan hatten einst verheerende Angriffe des Sith-Imperiums überlebt, wobei ihnen die Republik nicht zu Hilfe kam. Aeten II musste sich sogar selbst von einer imperialen Besatzung befreien. Saleucami fühlte sich als nächstes Ziel einer imperialen Expansion im Outer Rim. Balmorra suchte Unterstützung von der Splitterallianz, weil sich die Republik offiziell von der Welt abgewandt hatte. Und Sarkhai nahm gewissermaßen die Rolle eines interessierten Beobachters ein, auch wenn man wenig zur Allianz beisteuern konnte.

Als die Splitterallianz mithalf Corellia zu befreien, wurde von Kanzlerin Saresh versprochen, dass alle Mitglieder der Allianz künftig eine Sonderbehandlung zu erwarten hätten, was schlussendlich einer Belohnung dafür gleichkam, die Republik zuerst mit der Abspaltung bedroht und womöglich sogar Truppen zurückgehalten zu haben. Nach der Niederlage gegen Zakuul ist die Republik nachweislich erschöpft und der Wiederaufbau der verwüsteten Welten wäre ein bedeutendes Thema, bei dem einzelne Systeme und Planeten sicher gerne ein größeres Stück vom Kuchen abbekommen würden.

Aeten II und die Stealthschiffe

Im Kanon genau wie in den Legends sind Stygium-Kristalle der wichtigste Bestandteil von Stealthgeneratoren. Und eine der wichtigsten Quellen dieser Kristalle ist Aeten II, eine Bergbauwelt, auf der sich auch Sullustaner angesiedelt haben. Aeten II konnte sich von einer imperialen Besatzung befreien und Diab Duin wurde zum Repräsentanten des Planeten in der Splitterallianz, wobei er sich auch als Senator der Allianz empfohlen hätte.

Seit Ilum haben wir sehr wenig von Tarntechnologien und Stealth-Schiffen gehört, aber nachdem Malgus wieder auf der Bildfläche erschienen ist, kann man sich ja fragen, was sich vielleicht im Hintergrund abspielen könnte. Tarnfelder wären für beide Großmächte eine mächtige Waffe und vor allem hätten sie helfen können im Krieg gegen das Ewige Imperium Schiffswerften oder sogar ganze Kreuzer verschwinden zu lassen. Die Technologie existiert und gerade auch die Chiss sind bekannt für den Einsatz persönlicher Tarnfeldgeneratoren, die es ihren Scouts ermöglichen sich unerkannt auf fremden Welten zu bewegen. Diese Technologie ist dank Thrawn und Rukh sogar kanonisch. Wenn Saboteure und Schurken Tarnfelder besitzen, dann wohl auch, weil diese Technologie an das Sith-Imperium oder zumindest auf den Schwarzmarkt gelangt ist.

Aeten II als Minenwelt wäre als Schauplatz für die 6.0 Ära ja nicht uninteressant und ich würde auch argumentieren, dass das mit Mek-Sha angedeutete Setting eines Krieges um Asteroidenminen und Treibstoffdepots einiges an Spielraum für künftige GSF-Maps bieten wird. Vielleicht würde uns Aeten II sogar endlich die Stealth-Schiffe bringen können, welche dank Datamining zwar bekannt sind, aus Balancing-Gründen und aufgrund des zu geringen Interesses für/Umsatzes durch GSF nie veröffentlicht bzw. fertig gestellt wurden.

So wie Manaan trotz eines früheren Angriffs durch die Sith Kolto an das Sith-Imperium verkauft könnte sich auch Aeten II einen Nichtangriffspakt mit den Sith erkaufen, indem es diese auch an die Sith verkauft. Darth Vowrawn würde ein solches Vorhaben sicher sehr begrüßen und wie im Datamining zu den einst geplanten Stealthschiffen vermerkt ist, sollen die Stealthschiffe der Sith ja eine Kooperation mit den Chiss gewesen sein. Es ist also sehr gut möglich, dass die einst auf Ilum eingesetzte Stealthflotte ebenfalls als Jointventure von den Chiss gebaut wurde. Und nun da wir Copero schon einmal besucht haben könnten wir auch schon dort gewesen sein, wo Darth Malgus Stealtharmada einst gebaut wurde. Die Nähe Ilums zu den Unbekannten Regionen ließe auch darauf schließen, dass die Flotte nachdem ausreichend Stygium-Kristalle von Ilum abtransportiert wurden direkt von Copero nach Ilum gebracht wurde. Mit Malgus als vermeintlichen Repräsentanten des Sith-Imperiums und bekannten Vertreter der Sith in den Unbekannten Regionen. Kein Wunder also, wenn die Sith so bereitwillig halfen Copero vom Ewigen Imperium zurückzuerobern und Droiden als Wirtschaftshilfe bereitstellten. Die Republik mag in der Lage sein die meisten imperialen Schiffswerften auszuspionieren, doch in den Unbekannten Regionen vereiteln Hyperraumanomalien und die Selbstisolation der Chiss diesen Versuch. Sollte die Republik in der Lage gewesen sein ihrerseits eine Werft für Stealthschiffe aufzubauen, dann wären diese zwangsläufig dem Imperium bekannt geworden.

In den Legends nutzte Palpatines Galaktisches Imperium die Stygium-Kristalle von Aeten II um den TIE Phantom zu entwickeln, einen TIE Fighter mit einem Tarnfeldgenerator. Da Aeten II jedoch zerstört wurde und Stygium-Kristalle extrem selten wurden musste man sich in den Legends alternative Tarnvorrichtungen einfallen lassen, die allerdings allesamt massive Mängel aufwiesen. Im neuen Kanon sind Stealthschiffe nicht weit verbreitet, aber auch nicht völlig unbekannt. In den Klonkriegen wurde der Prototyp eines Stealthschiffs als Blockadebrecher bei der Befreiung von Christophsis eingesetzt. Jahre später entwickelte Moff Tarkin sich seinen ganz persönlichen Stealthkreuzer und dieser macht das Thema Stealthschiffe wirklich spannend, denn neben einer ganzen The Clone Wars-Folge wurde diesem Schiffstypus auch der Roman TARKIN gewidmet, in welchem eine Rebellengruppe Tarkins Carrion Spike stiehlt und damit eine Serie von Angriffen auf imperiale Einrichtungen im Outer Rim beginnt.

Eine Perle im Outer Rim

Repräsentantin Alauni war sehr von sich überzeugt und das könnte auch von der Rolle ihres Heimatplaneten stammen, denn immerhin ist Saleucami ein wichtiger Handelshafen im Outer Rim. Auf gewisse Weise ähnelt Saleucami damit auch Eriadu, das obwohl es genauso eine Welt an der Peripherie der Republik war, Persönlichkeiten wie Großmoff Tarkin und Admiral Motti (obwohl der von der benachbarten Welt Seswanna stammte) in die höchsten Ränge des Galaktischen Imperiums hieven konnte. So wie Eriadu würde aber auch ein Anstieg der Piraterie und ein Nicht-Einschreiten der Republik Saleucami Probleme machen. Während dieser Umstand dazu führte, dass sich Eriadu eine nach republikanischem Recht illegale Armee und Flotte aufbaute, könnte Saleucami umso mehr auf Unterstützung durch andere Regionalmächte spekuliert haben. Wie im bereits einmal erwähnten Roman TARKIN unterbreitete Count Dooku ja auch Eriadu das Angebot sich den Separatisten anzuschließen, weil die Welt von der Republik so sehr im Stich gelassen worden war und weil ein Großteil von Eriadus Nachbarschaft bereits auf Seiten der Separatisten stand, was der Wirtschaft eines republiktreuen Eriadus schaden würde. Man muss ja nicht immer mit Armeen und Flotten einmarschieren, wenn man Handelsrouten und Wirtschaftszentren auch anders unter seine Kontrolle bringen kann. Ein von der Republik vernachlässigtes Outer Rim könnte sehr schnell dazu überredet werden sich mit dem Sith-Imperium zu verbrüdern, denn immerhin gilt das Outer Rim ja als Brutstätte anti-republikanischer Bewegungen (selbst die Sith zu Zeiten Darth Banes gewannen im Outer Rim die meisten ihrer Rekruten).

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