Die Bedeutung von Saw Gerrera


Neben Ryloths Freiheitskämpfer Cham Syndulla ist Saw Gerrera nun eine der bedeutendsten Figuren, welche die Ära der Klonkriege mit der Rebellion verknüpft. So etwas gab es in den Legends nur am Rande, da dort anfangs der große Masterplan für solche Querverbindungen fehlte. Mit dem Neustart 2014 hat man es sich zum Ziel gesetzt diese Gelegenheit zu nutzen und Verbindungen zu schaffen, die aus PT und OT-Ära ein größeres ganzes machen. Bei den Serien hat man damit bereits durchschlagende Erfolge erreicht. Großmoff Tarkin ist neben Darth Vader vielleicht der bekannteste Imperiale, der in den Serien die Ären miteinander verknüpft. In TCW erlebte man Tarkins Aufstieg vom Captain zum Admiral und in Rebels macht er Jagd auf die Rebellen von Lothal. Genauso wie Vader dürfte Tarkin auch einen Auftritt in Rogue One haben. Doch Tarkin und Vader sind keine Serien-Charaktere, Saw Gerrera hingegen schon.

Mit Saw Gerrera springt erstmals ein Seriencharakter auf die große Leinwand und die Chancen stehen gut, dass er in der dritten Rebels-Staffel ebenfalls einen Auftritt haben wird, immerhin arbeitet der Rogue One Drehbuchautor mittlerweile auch für Rebels und dürfte dort einige Folgen zu kommenden Staffeln beisteuern..

Es gab natürlich schon früher einmal Charaktere, die etwa aus den Comics in die Filme übernommen wurden. Aayla Securas Auftritt in Episode II ist wohl eines der prominentesten Beispiele und Aayla spielte auch in The Clone Wars eine Rolle. Aber ursprünglich wurde sie in den Republic Comics John Ostranders eingeführt, wo sie auf einer Mission mit ihrem Meister Quinlan Vos ihr Gedächtnis verlor.

Wer ist Saw Gerrera?

In der fünften Staffel von The Clone Wars tritt Saw Gerrera gleich in der ersten Episode auf. Er ist der selbsternannte Anführer der Widerstandskämpfer auf Onderon. Onderon selbst erinnert wiederum stark an seine Darstellung in den Legends und insbesonders KotOR II. Eine riesige Stadt, Iziz und ein gewaltiger unerschlossener Dschungel. Außerdem ist Onderon in TCW immer noch eine Monarchie und die Sicherheit des Planeten wurde ursprünglich durch eine königliche Garde gewährleistet. Beim Versuch seinen Planeten aus den Klonkriegen zu halten beging Onderons König jedoch einen fatalen Fehler und wurde von einem Separatisten-Günstling abgesetzt. Onderon wurde außerdem von Nina Bonterri (der früheren Mentorin Padme Amidalas) im separatistischen Senat vertreten.

Da der Republik die Truppen fehlen, um auf Welten wie Onderon eine Invasion durchzuführen, schlagen die Generäle Kenobi und Skywalker eine alternative Strategie vor. Man will "Rebellen" ausbilden und ausstatten, um jede offizielle Beteiligung der Republik zu verschweigen. Der oberste Kanzler könnte Bedenken hinsichtlich dieser Strategie haben, birgt sie ja ein gewisses Risiko für die Pläne der Sith. Doch zu diesem Zeitpunkt sind die Jedi noch weitgehend in militärische Angelegenheiten eingebunden. Erst im Verlauf der fünften Staffel drängt der Senat den Einfluss der Jedi zurück, was in Ahsokas Anklage vor einem Tribunal mündet, nachdem man ihr einen Anschlag auf den Jedi-Tempel in die Schuhe schieben wollte

Saw Gerrera gehört also genau wie Cham Syndulla zu jenen Widerstandskämpfern, die nach dem Sieg der Republik und der Transformation in das Galaktische Imperium begannen ihre erlernten Widerstandsstrategien gegen die Klone und Sturmtruppen einzusetzen. Anders als im Krieg gegen die Droiden wurde der Kampf nun jedoch deutlich blutiger. Man könnte den Onderon-Arc vielleicht sogar mit dem Jabiim-Arc aus den Legends vergleichen, welcher in einem Rebellion-Comic fortgesetzt wurde. Dort traf dann Luke Skywalker auf jene Widerstandskämpfer, an deren Seite schon sein Vater gegen die Separatisten kämpfte. Nur waren diese nicht sonderlich gut auf Commander Skywalker zu sprechen, der damals den republikanischen Rückzug zu befehligen hatte.

Old Saw



Nimmt man Rogue One als zeitlichen Anhaltspunkt, dann kämpfte Saw Gerrera ganze 18 Jahre gegen das Imperium. Ob und falls er in Gefangenschaft geriet ist völlig unbekannt. Saw Gerrera könnte also genauso wie General Syndulla 18 Jahre unentwegt gegen das Imperium gekämpft haben. Auf Onderon und anderswo. Wie blutig dieser Konflikt gewesen sein mag? Man kann es sich nur vorstellen, wenn einem im Roman Bloodline Senatoren unterkommen, die Gerreras Kampagnen als Kriegsverbrechen der Rebellion geißeln. Saw Gerrera ist also nicht der sauberste Rebellenführer. Im Krieg gegen Klonsoldaten und Sturmtruppen wurde er definitiv zum Mörder, während ihm dieser Schritt während der Klonkriege noch erspart blieb.

Der alte Saw Gerrera verkörpert nun all das was man sich als Erwachsener von der Rebellion erwartet haben mag. Jede Widerstandsbewegung hat ihre Hardliner und Terroristen. Gerade die anfangs noch in Zellen organisierte Rebellen-Allianz dürfte einige brutalere Ableger besessen haben. Mit Rogue One wird dieser Umstand erstmals thematisiert und genutzt. Die Rebellion war mehr als eine Basis auf Yavin 4. Sie bestand aus hunderten Zellen, die sich zusammengeschlossen hatten. Und Saw Gerreras Partisanen erfüllen den Wunsch nach einer härteren Rebellion. Genau dieses Verlangen wurde schon seit Jahren in Verbindung mit Forderungen nach "erwachseneren" Filmen, Serien und Romanen geäußert. Nun wird Rogue One womöglich genau zu jenem Film den man sich als härteres Star Wars gewünscht hat.

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walks by night, Donnerstag, 23. Juni 2016, 10:58
Noch ein Grund jetzt endlich mal mit TCW und Rebels anzufangen...
Habs bisher immer vor mir hergeschoben.

Und das Setting macht echt Lust auf den Film!
Ich freu mich schon :-)

pfannenstiel, Donnerstag, 23. Juni 2016, 11:34
Rogue One interessiert mich ehrlich gesagt sogar mehr als die Sequels. Ein Film der die PT mit der OT verbindet und Star Wars neue Facetten hinzufügt, anstatt wie Abrams die ganze OT in einem Film zu verpacken. Ich finde aber auch, dass es ein Fehler ist den Krieg zwischen Neuer Republik und Imperium nach Endor auf nur rund 1-2 Jahre zu reduzieren. Mir waren schon die Klonkriege zu kurz, da bleibt mir nur noch die Hoffnung, dass sich viel von dem was die Thrawn-Trilogie oder die X-Wing-Romane ausgemacht hat in die Ära der Rebellion (Episode III-VI) verpacken lässt.

Mit den lokalen Rebellen-Gruppen wie auf Ryloth oder Onderon könnte man auch Rebellen-Geschichten vor Episode IV erzählen. Paul Kemps Lords of the Sith hat es vorgemacht. Man bekommt zwar keine Happy Ends oder nur bittersüße Enden, aber man weiß ja wie alles ausgeht.

bueffel123, Donnerstag, 23. Juni 2016, 12:50
Ich muss zugeben ich bin auch etwas entäuscht... ich hatte gehofft dass Whittaker einen angehalfterten Mandalorianer oder ähnliches verkörpert, wir brauchen einfach mehr Mandalorianer aber nicht die friedlichen

shojo, Donnerstag, 23. Juni 2016, 15:04
Für einen Film wie diesen, der so auf die Rebellen fixiert ist, denke ich, dass ein Rebellenveteran weitaus besser geeignet ist als ein Mando. Die Mandalorianer kriegen ja nur um des Krieges willen, aber für einen Widerstandskämpfer wie Saw Gerrera ist die Rebellion gegen das Imperium etwas persönliches, so sehe ich das jedenfalls.
Ich meine, wieso sollte ein einzelner Mandalorianer sich an die Rebellen wenden? Ich bin mir zwar durchaus bewusst, dass die Mandos und der gesunde Menschenverstand nicht die besten Freunde sind, aber das wäre einfach eine seltsame und schwer nachvollziehbare Tat ^^

bueffel123, Donnerstag, 23. Juni 2016, 17:51
Ein einfacher Grund, ich finde Mando's toll :)