Freitag, 10. Juni 2016
Odoaker 4 Emperor

Vor langer Zeit im weit weit entfernten Italien

Als Geschichts-Nerd finde ich es immer wieder amüsant wie auf reddit gerne der Vergleich zwischen Zakuul und Rom gezogen wird. Hätten Persönlichkeiten wie Cäsar, Augustus oder Konstantin der Große ewig gelebt, sie wären vielleicht wie Valkorion geworden.

Doch das weströmische Reich ging nicht in einer einzigen Schlacht unter. Es war ein langer und tiefer Fall, der den Untergang Westroms besiegelte. Schlussendlich war es ein germanischer Kriegsherr, der den letzten weströmischen Kaiser einfach absetzte, nachdem er dessen Generäle erschlagen hatte. In einer Zeit als die wahre Macht längst von solchen Generälen ausging und die Westkaiser kaum noch über Einfluss verfügten war das Schicksal Westroms bereits besiegelt, als der mächtige Orestes in der Schlacht fiel.

Odoaker hätte seinen eigenen Kaiser bestimmen können, auch wenn ihm als Barbaren keine Anerkennung als solcher zuteilt geworden wäre. Doch stattdessen erklärte Odoaker gegenüber dem oströmischen Kaiser, dass der Westen keinen Kaiser mehr benötige. Von da an herrschte Odoaker als König über Italien, mit der Anerkennung durch das oströmische Reich.

Anstatt selbst zum Kaiser Westroms zu werden hatte sich Odoaker an die Macht geputscht und lediglich die Anerkennung als Herrscher eines Teils des römischen Reiches verlangt.

Barbaren auf dem Thron sind keine Kaiser

Odoaker herrschte praktisch in der gleichen Funktion wie seine Vorgänger, nur dass er das symbolische Staatsoberhaupt abgesetzt hatte. Die wahre Macht war vom Kaiser längst an dessen Heermeister abgewandert. Dennoch galt es die Gefühle und Ressentiments der immer noch mächtigen Patrizier zu beachten. Diese hätten sich dem Barbaren als Kaiser vielleicht gefügt, nicht so aber der oströmische Kaiser, der im weströmischen so etwas wie seinen 'Bruder' gesehen hätte.

Sollte man Zakuuls Ewigen Thron besteigen, dann bezweifle ich, dass man den Titel und die Macht eines Imperators erhalten wird. Während man die auf Valkorions Dynastie eingeschworenen Statthalter überzeugen müsste das neue Regime zu unterstützen wären die unterjochten Supermächte wohl geneigt diese Chance zur Rebellion zu nutzen. Eine Rebellion die man schlecht unterdrücken kann, wenn man mit der Hilfe dieser Fraktionen an die Macht gelangt ist. Auch Odoaker fiel am Ende im Krieg mit einem anderen Barbarenherrscher, der von Ostrom angestachelt worden war. Zudem verfügte Odoaker über einen nur sehr eingeschränkten Machtbereich innerhalb des ehemaligen weströmischen Imperiums.

Zakuul hätte wie Rom oder Coruscant aber auch das Problem fast vollständig von Importen abhängig zu sein. Ein König von Zakuul wäre also automatisch gezwungen sich um das wirtschaftliche Wohlergehen seines Staats zu sorgen.

Blockbildung

Zakuul als Planet zu erobern wäre eher Verlust als Gewinn. Es wäre wohl am einfachsten den Planeten einem Statthalter zu übergeben und von Odessen aus die Reste des Ewigen Imperiums zu regieren. Von der realen Geschichte Roms aus betrachtet steht uns nach dem Sturz der Valkorier oder zumindest Arcanns ein Bürgerkrieg bevor. Republik und Imperium werden den Aufstand wagen. Verschiedene Statthalter werden ihre eigenen Herrschaftsansprüche anmelden und auch Vaylin könnte irgendwo noch Anhänger hinter sich versammeln. Kurz gesagt, wir steuern auf kein Happy End zu.

Anstatt des Machtwechsels innerhalb einer großen Supermacht stünde der Galaxis die Zersplitterung in zwei geschwächte Großmächte und mehrere potente Klein- und Mittelmächte bevor. Multipolare Weltordnungen schaffen explosive Konflikte anstatt Kalter Kriege.

Die Allianz wird in dieser Weltordnung erst ihren Platz finden müssen. Da man allerdings bereits erlebt hat wie die Republik zur Diktatur wurde und man vom Sith-Imperium verraten wurde stellt sich die Frage wie man die Ideale seiner Fraktion oder seinen Machtanspruch innerhalb dieser wiederherstellen kann.

Bündnisse

Sobald Imperium und Republik sich sicher genug fühlen werden sie wieder beginnen aufzurüsten und sich in ihren Kampf auf Leben und Tod stürzen, während der Rest der Galaxis im Chaos versinkt. Davon können abtrünnige Exarchen und Valkorier-Loyalisten nur profitieren.

Saresh zu stürzen könnte noch wichtiger werden als bisher angenommen, um wenigstens eine Fraktion mit Integrationsfähigkeit für die Neuordnung der Galaxis zu gewinnen. Eine republiknahe Allianz könnte dem Senat zuarbeiten und die Republik von ihrer militärischen Verantwortung entlasten. Der Senat könnte also seine Hände in Unschuld waschen, seine Streitkräften weiterhin zur Grenz- und Friedenssicherung verdammen und es Militärangehörigen freistellen sich der Allianz anzuschließen. Die Allianz als militaristische Splittergruppe wäre ein geeignetes Ventil für republikanische Aggressionen. Man könnte die Allianz als eine Art militärische UNO sehen, Blauhelme die tatsächlich durchgreifen dürfen.

Die Allianz als militärische UNO wäre ein Konzept das es ihr erlauben würde auch noch in kommenden Jahren zu existieren.

Zumindest wäre die Anerkennung der Allianz durch eine der Großmächte notwendig. Auch wenn er im Westen machtlos schien, war der oströmische Kaiser doch ein mächtiger politischer Verbündeter und genauso verhält es sich mit der Allianz und den existierenden Großmächten. Nicht dass uns eine der beiden Großmächte noch jemanden wie die Ostgoten in den Wild Space schickt, die dort erst recht zerstören, was man zu bewahren versucht hat. Die Mandalorianer erinnern ja auch an jene kriegerischen ziehenden Völker wie sie in der Spätantike ihr Unwesen trieben.

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