Mehr Klassenstory in Entwicklung? - Tython-Korriban wirft seine Schatten voraus
Am Montag, 10. Mär 2014 im Topic 'swtor'
Etwas haben die Game of Thrones-Romane, die Echtzeitserie 24 und Vanilla SWTOR gemein = alle wichtigen Charaktere genießen das Privileg eines eigenen Handlungsstrangs.
Schlussendlich sind alle Teil einer größeren Geschichte, die sich immer wieder überlappt und die Charaktere zusammenbringt, doch schlussendlich stand jeder für sich.
Zumindest George R.R. Martin dürfte diesem Konzept in GoT treu bleiben, in 24 gab es allerdings immer wieder Anwandlungen das Ensemble öfter in gemeinsame Szenen zu versetzen, aus dem gleichen Grund wie das bei SWTOR schlussendlich umgesetzt wurde.
Jedem einen eigenen Handlungsbogen zu bieten und fortzuschreiben ist ärgerliche Kleinarbeit, die viel Koordination und Aufwand seitens der Autoren verlangt. Es kann zudem dazu führen, dass die Gesamterzählung in den Hintergrund gerät. Ein einprägsames Beispiel für eine Serie die anfangs unter diesem Fan-Service litt ist das Battlestar Galactica-Prequel Caprica. Auch die ersten Folgen Caprica waren davon gezeichnet, dass Autoren, Produzenten und Regisseure bemüht waren alles unter ein Dach zu bringen... zumindest bis sich etwas im Kreativteam änderte.
Lässt man jedoch die Individuen weg und schreibt nur noch die Rahmenhandlung fort endet man praktisch mit einem jener grauenvollen Ensemble-Filme in denen zwar viel passiert, aber keiner der unzähligen starbesetzten Charaktere sich noch irgendwie ausreichend exponiert, sodass das Publikum mit ihm fiebern würde. Genau darin versucht sich SWTOR derzeit allerdings.
Man hat den Schwenk von einem aufwendigen Konzept wie in 24, Caprica oder Game of Thrones zu "seelenlosen" Filmen wie World Invasion: Battle Los Angeles vollzogen. Eine Geschichte muss eben mehr sein als die lose Aneinanderreihung von Ereignissen, sie braucht eine Art Seele. Etwas das die Geschichte mit Leben und Einzigartigkeit erfüllt. Und genau das fehlt SWTOR derzeit. Es mag für andere RPGs bzw. vor allem MMORPGs passen, wo der Erzählung ähnlich wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. In SWTOR allerdings läuft man nicht als generischer Sturmtruppensoldat herum, ist irgendein Sith oder Jedi, kein bedeutungsloser Magier oder Schurke. In SWTOR wurde jedem Charakter von Beginn an über 50 Level Leben eingehaucht. Der Sith-Krieger ist nicht bloß Sith-Krieger, er ist DER Zorn des Imperators. Und es kann nur einen geben.
Das Versprechen jeder Klasse und damit jedem Spieler seine Story zu bieten wurde Patch für Patch immer weiter gebrochen.
Nun ist der Entwicklungsaufwand für KlassenQUESTS (jede Mission mal 8) verständlicherweise zu hoch, führt zu Befürchtungen einseitiger Bevorzugung und leidet generell unter dem Sequel-Drama, dass nach bereits kurzer Wartezeit nichts so weiter geht wie es sich die überwiegende Mehrheit wieder unterschiedlichst vorstellt.
KlassenSTORY ließe sich jedoch im Rahmen der Möglichkeiten jederzeit etablieren. Klassenstory kann vieles sein und setzt nur voraus, dass aktuelle Ereignisse in konkreten Besuch zum Hintergrund eines Charakters gesetzt werden. Vor allem aber beschäftigt sich Klassenstory damit jeder Klasse auch auf kreativer Ebene wieder eine eigene Stimme zu geben. Und da meine ich nicht bloß gelegentlich alternierende Dialogzeilen.
Der einzige wirkliche Aufwand ist Schreibarbeit und die Notwendigkeit mehr Dialogzeilen aufzunehmen als bisher. Die Animationen der Gespräche selbst sind weniger entscheidend und wohl kaum rahmensprengend aufwendig. Es ginge darum, zu vermeiden Spieler künftig in wirklichem STORY-Content gleich anzusprechen. Was SWTOR immer mehr fehlt ist Varianz. Während man närrisch versucht die Konkurrenz nachzuäffen, um vielleicht den Vorwurf los zu werden, kein "echtes" MMO zu sein, vergrault man sich die loyalen Fans durch generischen Content. Wenn es keinen Unterschied mehr macht, ob man nun Sith-Lord oder einfacher Kopfgeldjäger ist... ist eine Besonderheit SWTORs tot.
Klassenstory wurde in Ansätzen bereits auf Makeb etabliert, man durfte sich nur wirklich nicht zuviel erwarten. Makeb mag einem zwar als belanglos für die Klassenstory in Erwähnung geblieben sein, dennoch hat man es versucht. Es ging nur alles in 99% völlig austauschbarer Erzählung verloren.
Makeb versuchte in 2 Sätzen zu erklären wieso der Zorn des Imperators überhaupt diese Mission annehmen sollte. Marr erklärte es indem er den Zorn mit dem möglichen Tod des Imperators konfrontierte und dass er sich nützlich machen müsse, um nicht ins Visier des Rats zu gelangen. Das wars. Genauso handstreichartig wie alle Enden der Story des Imperialen Agenten zu einer vereint wurden, indem Darth Marr selbst untergetauchte Agenten fand und alle Varianten mit dem gleichen Titel und der gleichen Funktion ausstattete.
Für den Kopfgeldjäger blieb es bei Business as usual und die republikanischen Klassen wurden ohnehin nur wegen ihres Heldenstatus von der obersten Kanzlerin rekrutiert. Schlussendlich läuft man die Story durch und entwickelt den eigenen Charakter nicht mehr weiter. Die Erzählung ist vorbei, man ruht sich jetzt auf seinem Heldenstatus aus und ist nur noch Held XY, der besonders geeignet erscheint auch diese oder jene Aufgabe zu meistern.
Tython-Korriban zeigen bereits einen Ansatz wie sich die Dinge verändern könnten. Schließt man beide Flashpoints ab erhält man "Post" von SEINEM Questgeber aus der Klassenstory. Ob nun der Hand des Imperators, Crysta, Satele Shan oder Jonas Balker... sie alle melden sich mal wieder. Da beschwert sich Crysta über die BBA (oder KVG auf deutsch), die ja praktsich dem Kopfgeldjäger Konkurrenz macht. Darth Marr gibt dem Inquisitor einen Statusbericht und Tai Cordan erklärt dem Barsen'thor was mit Balmorra vor sich geht. Updates die zumindest in einigen Fällen auch mal nötig waren. Und man hat sogar die gesamten Dialogszenen eingespart. Klug erdacht.
In anderer Hinsicht würden solche Status-Updates wirklich dringend notwendig sein. Denkt man etwa an die Hintergründe des Inquisitors, muss man sich fragen wie all die Ernennungen dunkler Lords so an einem Ratsmitglied unbemerkt vorbeigehen können.
Nach Darth Acina wurden mit Darth Arkous und Darth Soverus weitere 2 Lords in den dunklen Rat befördert für deren handstreichartige Ernennung der Inquisitor nie eine Erklärung erhält. War es bei Darth Arho noch Kriegschaos, das eine Verständnigung vielleicht verhindert haben mag... in Zukunft sollte man für derartige Ernennungen vielleicht auch eine Nachricht einplanen.
Szenen in denen Jedi-Meister oder Sith der Ernennung eines neuen Ratsmitglieds beiwohnen mögen unnötiger Luxus sein, man könnte sich allerdings wenigstens die Mühe machen, sie irgendwo zu erklären. Wenn Jedi schon besser über die Zusammensetzung des dunklen Rats bescheid wissen als Inquisitoren, die immerhin Mitglied dieses Gremiums wären... dann sollte jeder vernunftbegabte Leser bzw. in diesem Fall eben Spieler, wissen dass hier etwas dauerhaft schief läuft.
Ich sehe die Schuld bei den Autoren bzw. Produzenten, welche sich immer noch als unwillig oder unfähig erweisen ordentliche erzählerische Arbeit zu leisten. Fakt ist und bleibt, als Republikaner erlebt man mehr von der Story des Sith-Imperiums als auf Seiten der Imperialen. Umgekehrt erfahren Imps jedoch kaum etwas über die Republik. Einen Vorgeschmack auf die sich immer weiter entfaltenen Lässlichkeiten der Autoren bildete bereits die Absetzung Kanzler Janarus. Diese ging an allen Imperialen mit Ausnahme des Kopfgeldjägers spurlos vorbei und auch der Jedi-Ritter bekam davon nichts mehr mit. Die Invasion von Kaas fiel bei 7/8 Klassen unter den Tisch. Bis Makeb und auch nur wenn man danach fragt, erfährt kein Imperialer von dieser Katastrophe. Einzige Ausnahme die letzte Mail der Hand des Imperators. Dennoch sollte gerade ein solches Ereignis weit mehr Bedeutung für die Fraktion haben. Trauer, Wut und Vergeltungsdrang sucht man jedoch auf imperialer Seite vergebens, als wäre Kaas nie passiert. Derartige planetengroße Löcher in der Erzählung stoßen einem sauer auf, zumal einem dann gleich noch jedwede Klassenstory vorenthalten wird.
Scheitert es an der Koordination zwischen den imperialen und republikanischen Autoren?
Wenn man schon keine Klassenquests mehr zu entwickeln gedenkt, könnte man dennoch Klassenstory schaffen, indem man den Autoren wieder mal etwas zu tun gibt. Man könnte sogar eventuelle Trainees und dergleichen für diesen Job einspannen, will man es Charles Boyd und Hal Hood nicht aufdrängen. Dennoch versteht man beim Betrachten all dieser Lücken in der Erzählung immer besser wie manche Spieler zur provokanten Aussage gelangen, SWTOR hätte ohnehin keine Story (mehr).
Die Situation die Mehrheit der ehemaligen hauseigenen Autoren los geworden zu sein, ist für neue Klassenstories ohne Klassenquests sogar vorteilhaft. Die Übersicht zu behalten ist für den verkleinerten Stab nun bereits deutlich einfacher. Zugleich ist die Story in ihren groben Zügen bereits gelaufen und alle wichtigen Charaktere wurden etabliert.
Was sich nun bewerkstelligen ließe ist es bereits für einzelne Klassen etablierte Questgeber für die "Allgemeinheit" einzuspannen. General Garza könnte für eine verdeckte Operation auch Jedi rekrutieren, Meisterin Satele Shan hat als Questgeberin für die Mehrheit der republikansichen Flashpoints sogar schon Erfahrung in dieser Funktion. Auf imperialer Seite ist ähnliches möglich. Zwar wurde die Mehrheit der Questgeber "beseitigt", doch die Hand des Imperators und der dunkle Rat sind immer noch vorhanden.
Einzelne Questgeber wie Meisterin Sumalee (aus der Schmuggler-Story) mögen zwar aus der Erzählung geschieden sein, ebenso wie Crysta oder der Geheimdienst keine Rolle mehr spielen, doch zumindest den Geheimdienstminister könnte man sogar für einen späteren Auftritt zurückbringen.
Die Auflösung des Geheimdienstes war beispielsweise eines der Großereignisse welches sich nur in der Storyline des Agenten abspielte. Nun allerdings für einen Fraktionshandlungsbogen den am Ende versprochenen Sith-Geheimdienst zu errichten könnte den Minister ebenso wie Wächter 2 zurück ins Spiel bringen. Natürlich wird etwas Flurbereinigung nötig sein, um etwa das Schicksal Darth Jadus und Zhorrids auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Mir persönlich erscheint in Folge des begonnenen Handlungsbogens die Rückkehr des Imperators sehr wahrscheinlich. Und Imperator Vitiate erscheint durchaus geneigt mit Aufsteigern wie Jadus gnadenlos abzurechnen. Die Manipulationen denen das Imperium durch Schleier und nun angeblich die Revaniter ausgesetzt sind, müssen außerdem enden. Das Imperium benötigt den Geheimdienst nun dringender denn je.
Eine solche Storyline hätte die Optionen etwa den Zorn als Handlanger des Imperators einzusetzen, ebenso wie den Inquisitor. Beide agieren als Sith ohnehin mit der nötigen Autorität. Doch auch der Imperiale Agent könnte als künftiger Top-Field Agent (ähnlich Jack Bauers in diversen Staffeln als vermeintlicher CTU-Chef) etwas zu sagen haben, während Darth Marrs Liebling, der Kopfgeldjäger, als "Berater" beim Wiederaufbau der Behörde zum Einsatz kommen würde.
Entsprechend wären zwar eigene Dialoge nötig alle vier Charaktere dorthin zu bringen, aber es gäbe für jeden einen Grund. Der Zorn würde endlich seinen lange erwarteten Einsatz finden, der Inquisitor hätte die Möglichkeit seine Machtbasis auszuweiten, für den Kopfgeldjäger wäre es natürlich nur ein sehr aktiv gestalter Berater-Job, doch der Agent würde seine lang ersehnte Belohnung erhalten. Die Zeit des Versteckspiels ist für den Agenten seit Makeb ohnehin vorbei.
Die Verbindung von Klassen- mit Fraktionsstory würde sich auch im Falle der Kinder des Imperators auf republikanischer Seite anbieten. Der Schmuggler wird hineingezogen, der Trooper praktisch nur in den Einsatz geschickt, der Barsen'thor hätte bereits seine Erfahrung und der Held von Tython wäre auch in seinem Element.
Schlussendlich sind alle Teil einer größeren Geschichte, die sich immer wieder überlappt und die Charaktere zusammenbringt, doch schlussendlich stand jeder für sich.
Zumindest George R.R. Martin dürfte diesem Konzept in GoT treu bleiben, in 24 gab es allerdings immer wieder Anwandlungen das Ensemble öfter in gemeinsame Szenen zu versetzen, aus dem gleichen Grund wie das bei SWTOR schlussendlich umgesetzt wurde.
Jedem einen eigenen Handlungsbogen zu bieten und fortzuschreiben ist ärgerliche Kleinarbeit, die viel Koordination und Aufwand seitens der Autoren verlangt. Es kann zudem dazu führen, dass die Gesamterzählung in den Hintergrund gerät. Ein einprägsames Beispiel für eine Serie die anfangs unter diesem Fan-Service litt ist das Battlestar Galactica-Prequel Caprica. Auch die ersten Folgen Caprica waren davon gezeichnet, dass Autoren, Produzenten und Regisseure bemüht waren alles unter ein Dach zu bringen... zumindest bis sich etwas im Kreativteam änderte.
Lässt man jedoch die Individuen weg und schreibt nur noch die Rahmenhandlung fort endet man praktisch mit einem jener grauenvollen Ensemble-Filme in denen zwar viel passiert, aber keiner der unzähligen starbesetzten Charaktere sich noch irgendwie ausreichend exponiert, sodass das Publikum mit ihm fiebern würde. Genau darin versucht sich SWTOR derzeit allerdings.
Man hat den Schwenk von einem aufwendigen Konzept wie in 24, Caprica oder Game of Thrones zu "seelenlosen" Filmen wie World Invasion: Battle Los Angeles vollzogen. Eine Geschichte muss eben mehr sein als die lose Aneinanderreihung von Ereignissen, sie braucht eine Art Seele. Etwas das die Geschichte mit Leben und Einzigartigkeit erfüllt. Und genau das fehlt SWTOR derzeit. Es mag für andere RPGs bzw. vor allem MMORPGs passen, wo der Erzählung ähnlich wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. In SWTOR allerdings läuft man nicht als generischer Sturmtruppensoldat herum, ist irgendein Sith oder Jedi, kein bedeutungsloser Magier oder Schurke. In SWTOR wurde jedem Charakter von Beginn an über 50 Level Leben eingehaucht. Der Sith-Krieger ist nicht bloß Sith-Krieger, er ist DER Zorn des Imperators. Und es kann nur einen geben.
Das Versprechen jeder Klasse und damit jedem Spieler seine Story zu bieten wurde Patch für Patch immer weiter gebrochen.
Nun ist der Entwicklungsaufwand für KlassenQUESTS (jede Mission mal 8) verständlicherweise zu hoch, führt zu Befürchtungen einseitiger Bevorzugung und leidet generell unter dem Sequel-Drama, dass nach bereits kurzer Wartezeit nichts so weiter geht wie es sich die überwiegende Mehrheit wieder unterschiedlichst vorstellt.
KlassenSTORY ließe sich jedoch im Rahmen der Möglichkeiten jederzeit etablieren. Klassenstory kann vieles sein und setzt nur voraus, dass aktuelle Ereignisse in konkreten Besuch zum Hintergrund eines Charakters gesetzt werden. Vor allem aber beschäftigt sich Klassenstory damit jeder Klasse auch auf kreativer Ebene wieder eine eigene Stimme zu geben. Und da meine ich nicht bloß gelegentlich alternierende Dialogzeilen.
Der einzige wirkliche Aufwand ist Schreibarbeit und die Notwendigkeit mehr Dialogzeilen aufzunehmen als bisher. Die Animationen der Gespräche selbst sind weniger entscheidend und wohl kaum rahmensprengend aufwendig. Es ginge darum, zu vermeiden Spieler künftig in wirklichem STORY-Content gleich anzusprechen. Was SWTOR immer mehr fehlt ist Varianz. Während man närrisch versucht die Konkurrenz nachzuäffen, um vielleicht den Vorwurf los zu werden, kein "echtes" MMO zu sein, vergrault man sich die loyalen Fans durch generischen Content. Wenn es keinen Unterschied mehr macht, ob man nun Sith-Lord oder einfacher Kopfgeldjäger ist... ist eine Besonderheit SWTORs tot.
Klassenstory wurde in Ansätzen bereits auf Makeb etabliert, man durfte sich nur wirklich nicht zuviel erwarten. Makeb mag einem zwar als belanglos für die Klassenstory in Erwähnung geblieben sein, dennoch hat man es versucht. Es ging nur alles in 99% völlig austauschbarer Erzählung verloren.
Makeb versuchte in 2 Sätzen zu erklären wieso der Zorn des Imperators überhaupt diese Mission annehmen sollte. Marr erklärte es indem er den Zorn mit dem möglichen Tod des Imperators konfrontierte und dass er sich nützlich machen müsse, um nicht ins Visier des Rats zu gelangen. Das wars. Genauso handstreichartig wie alle Enden der Story des Imperialen Agenten zu einer vereint wurden, indem Darth Marr selbst untergetauchte Agenten fand und alle Varianten mit dem gleichen Titel und der gleichen Funktion ausstattete.
Für den Kopfgeldjäger blieb es bei Business as usual und die republikanischen Klassen wurden ohnehin nur wegen ihres Heldenstatus von der obersten Kanzlerin rekrutiert. Schlussendlich läuft man die Story durch und entwickelt den eigenen Charakter nicht mehr weiter. Die Erzählung ist vorbei, man ruht sich jetzt auf seinem Heldenstatus aus und ist nur noch Held XY, der besonders geeignet erscheint auch diese oder jene Aufgabe zu meistern.
Tython-Korriban zeigen bereits einen Ansatz wie sich die Dinge verändern könnten. Schließt man beide Flashpoints ab erhält man "Post" von SEINEM Questgeber aus der Klassenstory. Ob nun der Hand des Imperators, Crysta, Satele Shan oder Jonas Balker... sie alle melden sich mal wieder. Da beschwert sich Crysta über die BBA (oder KVG auf deutsch), die ja praktsich dem Kopfgeldjäger Konkurrenz macht. Darth Marr gibt dem Inquisitor einen Statusbericht und Tai Cordan erklärt dem Barsen'thor was mit Balmorra vor sich geht. Updates die zumindest in einigen Fällen auch mal nötig waren. Und man hat sogar die gesamten Dialogszenen eingespart. Klug erdacht.
In anderer Hinsicht würden solche Status-Updates wirklich dringend notwendig sein. Denkt man etwa an die Hintergründe des Inquisitors, muss man sich fragen wie all die Ernennungen dunkler Lords so an einem Ratsmitglied unbemerkt vorbeigehen können.
Nach Darth Acina wurden mit Darth Arkous und Darth Soverus weitere 2 Lords in den dunklen Rat befördert für deren handstreichartige Ernennung der Inquisitor nie eine Erklärung erhält. War es bei Darth Arho noch Kriegschaos, das eine Verständnigung vielleicht verhindert haben mag... in Zukunft sollte man für derartige Ernennungen vielleicht auch eine Nachricht einplanen.
Szenen in denen Jedi-Meister oder Sith der Ernennung eines neuen Ratsmitglieds beiwohnen mögen unnötiger Luxus sein, man könnte sich allerdings wenigstens die Mühe machen, sie irgendwo zu erklären. Wenn Jedi schon besser über die Zusammensetzung des dunklen Rats bescheid wissen als Inquisitoren, die immerhin Mitglied dieses Gremiums wären... dann sollte jeder vernunftbegabte Leser bzw. in diesem Fall eben Spieler, wissen dass hier etwas dauerhaft schief läuft.
Ich sehe die Schuld bei den Autoren bzw. Produzenten, welche sich immer noch als unwillig oder unfähig erweisen ordentliche erzählerische Arbeit zu leisten. Fakt ist und bleibt, als Republikaner erlebt man mehr von der Story des Sith-Imperiums als auf Seiten der Imperialen. Umgekehrt erfahren Imps jedoch kaum etwas über die Republik. Einen Vorgeschmack auf die sich immer weiter entfaltenen Lässlichkeiten der Autoren bildete bereits die Absetzung Kanzler Janarus. Diese ging an allen Imperialen mit Ausnahme des Kopfgeldjägers spurlos vorbei und auch der Jedi-Ritter bekam davon nichts mehr mit. Die Invasion von Kaas fiel bei 7/8 Klassen unter den Tisch. Bis Makeb und auch nur wenn man danach fragt, erfährt kein Imperialer von dieser Katastrophe. Einzige Ausnahme die letzte Mail der Hand des Imperators. Dennoch sollte gerade ein solches Ereignis weit mehr Bedeutung für die Fraktion haben. Trauer, Wut und Vergeltungsdrang sucht man jedoch auf imperialer Seite vergebens, als wäre Kaas nie passiert. Derartige planetengroße Löcher in der Erzählung stoßen einem sauer auf, zumal einem dann gleich noch jedwede Klassenstory vorenthalten wird.
Scheitert es an der Koordination zwischen den imperialen und republikanischen Autoren?
Wenn man schon keine Klassenquests mehr zu entwickeln gedenkt, könnte man dennoch Klassenstory schaffen, indem man den Autoren wieder mal etwas zu tun gibt. Man könnte sogar eventuelle Trainees und dergleichen für diesen Job einspannen, will man es Charles Boyd und Hal Hood nicht aufdrängen. Dennoch versteht man beim Betrachten all dieser Lücken in der Erzählung immer besser wie manche Spieler zur provokanten Aussage gelangen, SWTOR hätte ohnehin keine Story (mehr).
Die Situation die Mehrheit der ehemaligen hauseigenen Autoren los geworden zu sein, ist für neue Klassenstories ohne Klassenquests sogar vorteilhaft. Die Übersicht zu behalten ist für den verkleinerten Stab nun bereits deutlich einfacher. Zugleich ist die Story in ihren groben Zügen bereits gelaufen und alle wichtigen Charaktere wurden etabliert.
Was sich nun bewerkstelligen ließe ist es bereits für einzelne Klassen etablierte Questgeber für die "Allgemeinheit" einzuspannen. General Garza könnte für eine verdeckte Operation auch Jedi rekrutieren, Meisterin Satele Shan hat als Questgeberin für die Mehrheit der republikansichen Flashpoints sogar schon Erfahrung in dieser Funktion. Auf imperialer Seite ist ähnliches möglich. Zwar wurde die Mehrheit der Questgeber "beseitigt", doch die Hand des Imperators und der dunkle Rat sind immer noch vorhanden.
Einzelne Questgeber wie Meisterin Sumalee (aus der Schmuggler-Story) mögen zwar aus der Erzählung geschieden sein, ebenso wie Crysta oder der Geheimdienst keine Rolle mehr spielen, doch zumindest den Geheimdienstminister könnte man sogar für einen späteren Auftritt zurückbringen.
Die Auflösung des Geheimdienstes war beispielsweise eines der Großereignisse welches sich nur in der Storyline des Agenten abspielte. Nun allerdings für einen Fraktionshandlungsbogen den am Ende versprochenen Sith-Geheimdienst zu errichten könnte den Minister ebenso wie Wächter 2 zurück ins Spiel bringen. Natürlich wird etwas Flurbereinigung nötig sein, um etwa das Schicksal Darth Jadus und Zhorrids auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Mir persönlich erscheint in Folge des begonnenen Handlungsbogens die Rückkehr des Imperators sehr wahrscheinlich. Und Imperator Vitiate erscheint durchaus geneigt mit Aufsteigern wie Jadus gnadenlos abzurechnen. Die Manipulationen denen das Imperium durch Schleier und nun angeblich die Revaniter ausgesetzt sind, müssen außerdem enden. Das Imperium benötigt den Geheimdienst nun dringender denn je.
Eine solche Storyline hätte die Optionen etwa den Zorn als Handlanger des Imperators einzusetzen, ebenso wie den Inquisitor. Beide agieren als Sith ohnehin mit der nötigen Autorität. Doch auch der Imperiale Agent könnte als künftiger Top-Field Agent (ähnlich Jack Bauers in diversen Staffeln als vermeintlicher CTU-Chef) etwas zu sagen haben, während Darth Marrs Liebling, der Kopfgeldjäger, als "Berater" beim Wiederaufbau der Behörde zum Einsatz kommen würde.
Entsprechend wären zwar eigene Dialoge nötig alle vier Charaktere dorthin zu bringen, aber es gäbe für jeden einen Grund. Der Zorn würde endlich seinen lange erwarteten Einsatz finden, der Inquisitor hätte die Möglichkeit seine Machtbasis auszuweiten, für den Kopfgeldjäger wäre es natürlich nur ein sehr aktiv gestalter Berater-Job, doch der Agent würde seine lang ersehnte Belohnung erhalten. Die Zeit des Versteckspiels ist für den Agenten seit Makeb ohnehin vorbei.
Die Verbindung von Klassen- mit Fraktionsstory würde sich auch im Falle der Kinder des Imperators auf republikanischer Seite anbieten. Der Schmuggler wird hineingezogen, der Trooper praktisch nur in den Einsatz geschickt, der Barsen'thor hätte bereits seine Erfahrung und der Held von Tython wäre auch in seinem Element.