Vom Bodensatz in die Tonne - Das Erweiterte Universum im teilweisen Umbruch
Am Donnerstag, 6. Mär 2014 im Topic 'swtor'
Bis jetzt weiß so ziemlich niemand wie genau Star Wars Merchandising in Zukunft aussehen wird. Das einzige was sich bis jetzt als Fixpunkt bezeichnen wird. Jede Merchandising-Pipeline des Franchise wird sich die nächsten Jahre damit beschäftigen die Serie Rebels und Episode VII-IX zu promoten. Tie-ins zu den Helden, Tie-ins zu den Schurken, gescheiterte Seriendrehbücher als Romane und Comics usw.
Das wäre zumindest das klassische Merchandising und daran hat sich nichts geändert. Allerdings ist Star Wars über Jahrzehnte ein Fortsatz gewachsen der als Erweitertes Universum unzählige und teils abstruse Facetten angenommen hat. Und viel von diesem "Material" hat eigene Fans, ein Kapital.
Wenn man nach Drew Karpyshyn (immerhin Chefautor von KOTOR I, Mass Effect I-II und Autor der erfolgreichen Darth Bane-Trilogie) geht haben Filme ein Zielpublikum von 20 Millionen, Videospiele innerhalb des Franchises immerhin noch von 5 Millionen und die Bücher maximal 500.000. Wir sollten also rechnen wie es weitergeht.
Filme > Videospiele > "Bücher"
Der große unbekannte Faktor bleiben dabei die Serien, die womöglich eher in der Reichweite der Videospiele liegen dürften. Zugleich trumpfen sie wohl dennoch das klassische Videospiel.
The Clone Wars > Knights of the Old Republic
Zugleich lässt sich aber vermuten:
The Old Republic + Vorgänger > Essential Guides
Kreativen die also ein in dieser Rangfolge höherwertiges Produkt auf den Markt bringen können demnach mit der künftigen Kontinuität freier umgehen, als die Stufen unter ihnen. Kurzum der "Kanon" folgt dem Geld und die höheren Stufen werfen da deutlich mehr ab.
Fakt ist auch, die Mehrheit der Star Wars-Fans liegt fern der 20 Jahre. Das Franchise selbst wird noch dieses Jahrzehnt 40 und jeder Wirtschaftsstudent lernt, es ist ressourcensparender den bestehenden Kundenstamm zu kultivieren, als sich ganz neue Kunden suchen zu müssen.
Die Mehrheit der Fans kümmert es auch kaum was man mit Darth Bane, Großadmiral Thrawn oder Quinlan Vos anstellen wird. Und diese drei Herren besitzen von den reinen EU-Charakteren schon die wohl größten Fangemeinschaften. Streicht man die Bane-Romane gibt es keinen Darth Bane mehr, ebenso der gleiche Fall bei der Thrawn-Trilogie und dem "originalen" Quinlan Vos, wenn man die meisten seiner Arcs beseitigt. Zumindest Vos hat es allerdings zu einem TCW-Auftritt geschafft, genauso wie seine Schülerin Aayla Secura fixer Bestandteil der Nebendarsteller von TCW wurde.
The Clone Wars trumpft Star Wars: Republic
wie die Klonkriegscomics von Dark Horse damals hießen. Das entstandene Chaos zwischen der von Lucas geförderten Serie und der ab 2002 bis 2008 entstandenen Reihe an Romanen und Comics... war groß. Lässt sich aber durchaus wieder in Einklang bringen und sei es nur, um die Comics mit Quinlan Vos wiederauflegen zu können.
Eine Lösung liegt auch in der jeweiligen POV-Perspektive von Serie (wohl aus der Sicht Ahsokas) und den Comics. Ein krasses Beispiel mag da der Comic The Devaronian Version sein, in welchem Vilmar Ghrark (seinerseits ein zeitweiliger Sidekick Vos) die gemeinsamen Erlebnisse entsprechend kreativ darstellt und sich zum Helden dieser macht.
Entgegen aller Unklarheiten und Hoffnungsschimmer sehnen sich die wortgewaltigen Sprecher des Fandoms dennoch lieber sadistisch-masochistische Angstfantasien herbei, was wie aus dem "Kanon" gerissen wird, nur um irgendwem emotionale Schmerzen zuzufügen. Man trollt sich selbst, hofft dass es doch anders kommt und ist niemals ehrlich zu sich selbst, was man denn will. Bedauernswert wer dann noch die eigenen Worte glauben muss.
Arden Lyn, Xendor, Darth Ruin, Flint und Jeng Droga - wen kümmerts, wenn diese Gestalten auch aus der Kontinuität (ein deutlich verständlicherer und klar definierter Name) fliegen? Und wieso kennt man sie praktisch nicht?
Praktisch unter der dichten Schicht der Romane, die immerhin noch bis zu 500.000 Fans erreichen, liegen die Essential Guides, Kurzgeschichten und Rollenspiel-Szenarien. Ein Kosmos für sich, der immer wieder zur Inspiration von Romanen, Videospielen (Jedi Knight II-III) und auch Comics diente. Eine Welt die jedoch sogar noch weit umfangreicher und katastrophal widersprüchlicher ist als die Romane + Comics es je waren.
Jetzt ist es natürlich so, dass sich die tagende Story Group nicht bloß mit prominenten Figuren wie Thrawn beschäftigen muss (der immerhin gute Chancen hätte als Charakter in REBELS verwirklicht zu werden) sondern auch den Schicksalen der zehnten Hand des Imperators, irgendwelcher CorSec-Agenten und allerlei imperialen Gesinde... dumm halt, dass unter der alten Geschäftsführung dieses nachrangige Material gerne in Form der Essential Guides "kanonisch" gemacht und als Fundament für die Arbeiten der Autoren genutzt wurde.
Es mag geholfen haben SW eine Frühgeschichte wie in Dawn of the Jedi zu geben. Dennoch gibt es einfach schon viel zu viel Material. Um eine beliebte Fan-Erkenntnis zu zitieren, die Großen Drei haben praktisch derart viel zwischen Episode IV und V zu tun, dass sie jede Minute sogar doppelt verplant haben müssten.
Man braucht sich nun nur einen "typisch" amerikanischen Manager vorstellen, der die Namen und Geschichten Thrawns, Lyns usw. vorgesetzt bekommt. Nehmt was wir brauchen können und werft den Rest raus! Aber... nichts da, man kann alles was man doch wieder brauchen würde, ja später nachbauen.
Gerade wenn das Franchise zugänglicher werden soll braucht man sichere Einstiegspunkte und da ist eine überbordende Kontinuität nicht gerade hilfreich. Natürlich bleibt unterm Strich dann doch eine Timeline übrig, aber eine schlankere, mit viel Freiraum neue Epochen zu erforschen und zu erschaffen.
Darin finden sich auch Chancen für Knights of the Old Republic. Immerhin liegt das Franchise in einem sicheren Abstand zu den Filmen und wenn man sich des Quellenmaterials einmal entledigt hat, kann man auch hier erzählerischen Wiederaufbau ermöglichen. Dann regierte vielleicht Tulak Hord als letzter Sith Imperator vor dem Untergang und vieles ergäbe mehr Sinn. Gerade The Old Republic hat sich ja eine nette Kontinuität aufgebaut. Diese könnte man beibehalten, aber allerlei Quellen wie die Tales of the Jedi Comics gleichzeitig aufheben. Knights of the Old Republic hat bei seiner Etablierung als Franchise damals schon manche Erbstücke der Kontinuität zerbrochen und sich manches zurechtgebogen.
Sogar die Geschichte der Sith mit Moriband wäre möglich neu zu schreiben. Was wenn die Jedi und Sith sich nach Tython trennten, der eine Orden auf Moriband seinen Anfang nahm und eine Nebenlinie mit Ajunta Pall auf Korriban landete. Wenn die Kontinuität aufgelöst ist, braucht man keine Retcons mehr, sondern kann anhand der neu auftauchenden Informationen eine ganz neue Timeline erschaffen.
Denkbar wäre es jedenfalls. Also was wenn das Sith-Imperium in Wirklichkeit der Verlorene Stamm wäre? Eine Gruppe Ur-Jedi die sich ein Volk unterwarfen, während ein Sith-Orden auch anderswo entstand. Sith könnte dann ein Name sein, den sich die Abtrünnigen einmal gegeben haben und den die Gruppe um Pall auf ihr neues Volk übertrug.
Die Schwierigkeiten treten auf, sobald man den Leuten, vor allem den wenig geschichtsaffinen, erklären muss wie zu zig Schismen usw. kam. Besser diese komplexe Geschichte gegen einfachere Konzepte einzutauschen. Erklären zu müssen warum die Legionen von Lettow etwa keine Sith waren... mühsam und unsinnig, lieber streichen.
Das wäre zumindest das klassische Merchandising und daran hat sich nichts geändert. Allerdings ist Star Wars über Jahrzehnte ein Fortsatz gewachsen der als Erweitertes Universum unzählige und teils abstruse Facetten angenommen hat. Und viel von diesem "Material" hat eigene Fans, ein Kapital.
Wenn man nach Drew Karpyshyn (immerhin Chefautor von KOTOR I, Mass Effect I-II und Autor der erfolgreichen Darth Bane-Trilogie) geht haben Filme ein Zielpublikum von 20 Millionen, Videospiele innerhalb des Franchises immerhin noch von 5 Millionen und die Bücher maximal 500.000. Wir sollten also rechnen wie es weitergeht.
Filme > Videospiele > "Bücher"
Der große unbekannte Faktor bleiben dabei die Serien, die womöglich eher in der Reichweite der Videospiele liegen dürften. Zugleich trumpfen sie wohl dennoch das klassische Videospiel.
The Clone Wars > Knights of the Old Republic
Zugleich lässt sich aber vermuten:
The Old Republic + Vorgänger > Essential Guides
Kreativen die also ein in dieser Rangfolge höherwertiges Produkt auf den Markt bringen können demnach mit der künftigen Kontinuität freier umgehen, als die Stufen unter ihnen. Kurzum der "Kanon" folgt dem Geld und die höheren Stufen werfen da deutlich mehr ab.
Fakt ist auch, die Mehrheit der Star Wars-Fans liegt fern der 20 Jahre. Das Franchise selbst wird noch dieses Jahrzehnt 40 und jeder Wirtschaftsstudent lernt, es ist ressourcensparender den bestehenden Kundenstamm zu kultivieren, als sich ganz neue Kunden suchen zu müssen.
Die Mehrheit der Fans kümmert es auch kaum was man mit Darth Bane, Großadmiral Thrawn oder Quinlan Vos anstellen wird. Und diese drei Herren besitzen von den reinen EU-Charakteren schon die wohl größten Fangemeinschaften. Streicht man die Bane-Romane gibt es keinen Darth Bane mehr, ebenso der gleiche Fall bei der Thrawn-Trilogie und dem "originalen" Quinlan Vos, wenn man die meisten seiner Arcs beseitigt. Zumindest Vos hat es allerdings zu einem TCW-Auftritt geschafft, genauso wie seine Schülerin Aayla Secura fixer Bestandteil der Nebendarsteller von TCW wurde.
The Clone Wars trumpft Star Wars: Republic
wie die Klonkriegscomics von Dark Horse damals hießen. Das entstandene Chaos zwischen der von Lucas geförderten Serie und der ab 2002 bis 2008 entstandenen Reihe an Romanen und Comics... war groß. Lässt sich aber durchaus wieder in Einklang bringen und sei es nur, um die Comics mit Quinlan Vos wiederauflegen zu können.
Eine Lösung liegt auch in der jeweiligen POV-Perspektive von Serie (wohl aus der Sicht Ahsokas) und den Comics. Ein krasses Beispiel mag da der Comic The Devaronian Version sein, in welchem Vilmar Ghrark (seinerseits ein zeitweiliger Sidekick Vos) die gemeinsamen Erlebnisse entsprechend kreativ darstellt und sich zum Helden dieser macht.
Entgegen aller Unklarheiten und Hoffnungsschimmer sehnen sich die wortgewaltigen Sprecher des Fandoms dennoch lieber sadistisch-masochistische Angstfantasien herbei, was wie aus dem "Kanon" gerissen wird, nur um irgendwem emotionale Schmerzen zuzufügen. Man trollt sich selbst, hofft dass es doch anders kommt und ist niemals ehrlich zu sich selbst, was man denn will. Bedauernswert wer dann noch die eigenen Worte glauben muss.
Arden Lyn, Xendor, Darth Ruin, Flint und Jeng Droga - wen kümmerts, wenn diese Gestalten auch aus der Kontinuität (ein deutlich verständlicherer und klar definierter Name) fliegen? Und wieso kennt man sie praktisch nicht?
Praktisch unter der dichten Schicht der Romane, die immerhin noch bis zu 500.000 Fans erreichen, liegen die Essential Guides, Kurzgeschichten und Rollenspiel-Szenarien. Ein Kosmos für sich, der immer wieder zur Inspiration von Romanen, Videospielen (Jedi Knight II-III) und auch Comics diente. Eine Welt die jedoch sogar noch weit umfangreicher und katastrophal widersprüchlicher ist als die Romane + Comics es je waren.
Jetzt ist es natürlich so, dass sich die tagende Story Group nicht bloß mit prominenten Figuren wie Thrawn beschäftigen muss (der immerhin gute Chancen hätte als Charakter in REBELS verwirklicht zu werden) sondern auch den Schicksalen der zehnten Hand des Imperators, irgendwelcher CorSec-Agenten und allerlei imperialen Gesinde... dumm halt, dass unter der alten Geschäftsführung dieses nachrangige Material gerne in Form der Essential Guides "kanonisch" gemacht und als Fundament für die Arbeiten der Autoren genutzt wurde.
Es mag geholfen haben SW eine Frühgeschichte wie in Dawn of the Jedi zu geben. Dennoch gibt es einfach schon viel zu viel Material. Um eine beliebte Fan-Erkenntnis zu zitieren, die Großen Drei haben praktisch derart viel zwischen Episode IV und V zu tun, dass sie jede Minute sogar doppelt verplant haben müssten.
Man braucht sich nun nur einen "typisch" amerikanischen Manager vorstellen, der die Namen und Geschichten Thrawns, Lyns usw. vorgesetzt bekommt. Nehmt was wir brauchen können und werft den Rest raus! Aber... nichts da, man kann alles was man doch wieder brauchen würde, ja später nachbauen.
Gerade wenn das Franchise zugänglicher werden soll braucht man sichere Einstiegspunkte und da ist eine überbordende Kontinuität nicht gerade hilfreich. Natürlich bleibt unterm Strich dann doch eine Timeline übrig, aber eine schlankere, mit viel Freiraum neue Epochen zu erforschen und zu erschaffen.
Darin finden sich auch Chancen für Knights of the Old Republic. Immerhin liegt das Franchise in einem sicheren Abstand zu den Filmen und wenn man sich des Quellenmaterials einmal entledigt hat, kann man auch hier erzählerischen Wiederaufbau ermöglichen. Dann regierte vielleicht Tulak Hord als letzter Sith Imperator vor dem Untergang und vieles ergäbe mehr Sinn. Gerade The Old Republic hat sich ja eine nette Kontinuität aufgebaut. Diese könnte man beibehalten, aber allerlei Quellen wie die Tales of the Jedi Comics gleichzeitig aufheben. Knights of the Old Republic hat bei seiner Etablierung als Franchise damals schon manche Erbstücke der Kontinuität zerbrochen und sich manches zurechtgebogen.
Sogar die Geschichte der Sith mit Moriband wäre möglich neu zu schreiben. Was wenn die Jedi und Sith sich nach Tython trennten, der eine Orden auf Moriband seinen Anfang nahm und eine Nebenlinie mit Ajunta Pall auf Korriban landete. Wenn die Kontinuität aufgelöst ist, braucht man keine Retcons mehr, sondern kann anhand der neu auftauchenden Informationen eine ganz neue Timeline erschaffen.
Denkbar wäre es jedenfalls. Also was wenn das Sith-Imperium in Wirklichkeit der Verlorene Stamm wäre? Eine Gruppe Ur-Jedi die sich ein Volk unterwarfen, während ein Sith-Orden auch anderswo entstand. Sith könnte dann ein Name sein, den sich die Abtrünnigen einmal gegeben haben und den die Gruppe um Pall auf ihr neues Volk übertrug.
Die Schwierigkeiten treten auf, sobald man den Leuten, vor allem den wenig geschichtsaffinen, erklären muss wie zu zig Schismen usw. kam. Besser diese komplexe Geschichte gegen einfachere Konzepte einzutauschen. Erklären zu müssen warum die Legionen von Lettow etwa keine Sith waren... mühsam und unsinnig, lieber streichen.