SWTOR: Angriff auf Korriban und Tython
Die Enthüllung um Patch 2.7 lässt so manchen Spieler wutschnaubend seine Rache an der jeweils anderen Fraktion planen. Ein Angriff auf die Startwelten von Jedi und Sith löst starke Emotionen aus. Erzählerisch dürfte beides nur eine Episode sein, denn langfristig ließen sich die beiden Welten nicht halten.

Ein "Anschlag" auf die Führungsspitze der beiden Orden wäre jedoch durchaus möglich. Ob sich die beiden Seiten nun wirklich derart direkt an die Kehle gehen oder eine dritte Macht wie der Schleier, sie dazu zwingt im eigenen Hinterhof eine Verschwörung abzuwenden ist unklar. Die Schleier-Option erscheint mir persönlich jedoch durchaus plausibel.

Option A - Der Schleier schlägt zurück

Die Möglichkeit eines Schleier-Angriffs auf das Herz von Imperium und Republik ist seit dessen vorläufigen Story-Finales in RotHC gegeben. Damals versuchte er noch ein gekapertes Großkampfschiff jeweils in die Herzen von Kaas und Galacitc City zu rammen. Möglich dürfte ihm das auch gewordens ein, weil er auch Schiffswerften wie auf Kuat infiltriert hat. Der Kuat-Community Blog-Post hat da schon etwas angedeutet.

Korriban und Tython wären nur der nächste Schritt. Damit wären beide Kriegsparteien zwar davon abgehalten sich gegenseitig eine Klinge an die Kehle zu halten, was wiederum einige Spieler enttäuschen würde die sich jetzt große Hoffnungen machen, doch der Schleier wäre als Antagonist für den kommenden Story-arc etabliert.

Option B – Jedi vs. Sith

Zugegeben ein Frontalangriff der Jedi auf die Sith erscheint unerwartetet aggressiv und so gar nicht einfach mit der Ordensphilosophie zu vereinbaren. In der Folge eines Sith-Angriffs auf Tython wäre ein revanchistischer Anschlag auf Korriban jedoch durchaus nichts neues in der Ordensgeschichte.

Wahrscheinlicher ist angesichts des imperialen Finales der Makeb-Storyline jedoch ein Anschlag auf den dunklen Rat.

Wie wir von Darth Marr wissen hat die Oberste Kanzlerin im Zuge der Makeb-Storyline vollmundig verkündet, dass eine Joint Task Force aus Jedi und SIS zur sicheren Erkenntnis gelangt ist, dass man den Imperator bei einem Angriff auf Dromund Kaas tatsächlich ausgeschaltet. Nun soll der dunkle Rat eliminiert werden und damit eine Gruppe von ohnehin schon sehr wenigen Personen, nachdem die Kampagnen auf Corellia und Ilum dafür gesorgt haben, dass einige Ratssitze permanent leer bleiben mussten.

Ein "Anschlag" der Jedi/Republik auf Korriban stünde da in bester Tradition zum sogar geglückten Unterfangen 300 Jahre zuvor Darth Revans habhaft zu werden. Auch damals glückte dieser Plan nur halb und erlaubte dem "überlebenden" Sith Lord Darth Malak sich selbst zum Herren der Sith zu machen.

Potentieller Fallout

Im Vergleich zu Revan erwies sich Malak dann auch deutlich mehr als Hardliner und korrumpierter. Genauso würde ein Anschlag auf die halbwegs vernünftigen Ratsmitglieder wie Marr, Mortis, Acina und Vowrawn dazu führen, dass Hitzköpfe wie Ravage in die Nähe uneingeschränkter Macht gerieten. Mein persönliches Highlight wäre allerdings in einem entsprechenden Flashpoint Darth Rictus zu begegnen, dem Hüter der Geheimnisse und bisher unbekannten Ratsmitglied.

Neben dem Verlust weiterer Ratsmitglieder, von denen einige sogar durchaus eine gewisse Fan-Gemeinde besitzen dürften, wäre der Schock auf Seiten der Jedi weit geringer. Solange nicht Meisterin Satele Shan im Kampf fällt gäbe es gar keine Ratsmitlieder außer Meister Gend und dem ebenfalls wie Darth Rictus bisher nicht ingame aufgetretenen Gnost-Dural, die dem Jedi-Rat ein Gesicht verleihen würden. Die Frage hier wäre, wer dann auf den Revanchisten-Kurs umschwenkt, nachdem Meister Jaric Kaedan vor 2 Jahren auf Ilum einem imperialen Angriff zum Opfer fiel.


Rekrutierungsprobleme

Der Verlust der Ratsmitglieder auf der einen Ebene könnte durch nachrückende Personen ja noch gekontert werden, die Verluste an Akolythen bzw. Jedi-Padawanen wäre jedoch deutlich dramatischer. Auf Tython wie Korriban lauern bekanntlich unzählige Gefahren für die jungen Machtanwender, die durch das meistern und überleben dieser Bedrohungen erst ihre Würdigkeit beweisen müssen. Während das Imperium immer noch einen gewissen Rassismus gegenüber Spezies pflegt die weder Sith noch Menschen sind, beschränkt sich der Jedi-Orden durch latente Regeln über das Alter und den Partnerschaftsstatus seines Nachwuchses.

Beides würde im Falle einer wenn auch nur kurzfristigen Invasion praktisch durch einen Ausnahmezustand zu Fall gebracht werden können. Um die Verluste auszugleichen muss man alle möglichen Reserven anzapfen. "Reicht jedem Machtempfänglichen ein Lichtschwert und instruiert sie damit umzugehen."

Dass die Reihen dieser neuen Rekruten jedoch zwangsläufig nicht nur das beste Jedi- oder Sith-Material aufweisen können, dürfte später klar werden. Helle Sith, dunkle Jedi – das Schwarz-weiß-Spektrum könnte langfristig aus den Fugen geraten. Immerhin wäre nun auch folgende Motivation denkbar: "Ich wurde nur ein Jedi, um den Sith in den Arsch treten zu können. Mein Bruder starb auf Tython."


Die Rückkehr der Fan-Favoriten

Wie auch immer, es würde das Imperium härter treffen als die Republik. Denn während die Republik ihre Jedi-Ritter nur als paramilitärische Hilfstruppe betrachtet, quasi den verlängerten Arm der Regierung, würde ihr Verlust immerhin den Fortbestand des militärischen Verwaltungsapparats nicht gefährden. General Garza zöge immer noch gegen die Imps zu Felde, auch wenn die Großmeisterin einer scharlachroten Lichtschwertklinge zum Opfer fiel.

Umgekehrt wäre der Verlust auch nur eines Dunklen Rats katastrophal für jedes diesem unterstelle Ministerium. Würde man etwa Darth Marr ausschalten würde die gesamte Kriegsführung des Imperiums zum Erliegen kommen. Der Retter des Imperiums, der verhinderte, dass Corellia zum Untergang führte, der Malgus Aufstand auf Ilum zu kontern wusste und dessen lange Hand Makeb und Kuat erst möglich machte.

Zugleich bieten Tython-Korriban-Flashpoints auch die Möglichkeit prominente Charaktere aus den jeweiligen Klassenstorys auf der Bühne einer Fraktions-Story einzuführen. Darth Vowrawn war etwa bereits in den Finalen der Krieger und Inquisitor-Storys vertreten, nun könnte er zu den Organisatoren des imperialen Angriffs auf Tython werden. Umgekehrt könnten General Garza und Großmeisterin Satele Shan eben eine Task Force nach Korriban entsenden.

Das Ableben von Fan-Favoriten wäre allerdings nichts neues. Schon Darth Malgus musste auf Ilum über die Klinge springen und auch Darth Serevin wurde zum Opfer seiner Ambitionen. Nun auch Satele Shan zu beerdigen könnte eine harte und kontroverse Entscheidung werden, würde aber auch erlauben einer neuen Generation den Aufstieg zu erlauben und neue Charaktere einzubringen. Anstatt Satele Shan könnte nun Gnost-Dural zum Großmeister aufsteigen und beispielsweise gewisse "Fehler" der Klassenstorys ausgleichen. Etwa dunklen Jedi-Rittern den Meister-Titel zugestehen oder dunkle Jedi-Botschafter als Ratsmitglied bestellen. Im Ausnahmezustand könnte sogar Schmugglern, die sich am Ende entschieden haben als Piraten und Verbrecherkönige gegen alle loszuschlagen, eine Amnestie zukommen.


Überreaktionen und Abtrünnige

Schon auf Ilum hatte der amtierende Großmoff seine liebe Not damit nun Aliens in den imperialen Reihen zu akzeptieren und tat diese Meinung sogar unverhohlen gegenüber dem Gesandten des dunklen Rats kund. Ein 1 on 1 mit Darth Malgus, da hatte jemand ziemliches Selbstvertrauen. Die Verluste der letzten beiden Jahre haben die Lage für das Imperiums nicht unbedingt rosiger gemacht und Aufsteiger wie Captain Hanthor beweisen, dass Aliens nicht mehr aus den imperialen Streitkräften wegzudenken sind.

Sollte ein Anschlag auf den dunklen Rat gelingen... bliebe die "zivile" bzw. militärische Hierarchie unterhalb der Ratsherren intakt. Die Ministerien samt ihrer Minister könnten danach sogar versucht sein sich selbst an die Macht zu putschen. Wie man aus der realen Putsch-Forschung allerdings weis, sind dies seltener die Beamten der ersten Reihe, sondern eher Personen wie der stellvertretende Kriegsminister aka Großmoff Regus. Der zeitweise in den Spielfiles vorhandene Hinweis auf einen Regus-Flashpoint/Aufstand könnte 2014 Realität werden.

Mit dem Verlust weiterer Ratsmitglieder würde die Luft an der Spitze des Imperiums jedenfalls noch dünner werden. Ob nun ein Putsch erfolgt oder es zum Machtkampf zwischen hohen Militärs und den Darths kommt ist offen. Jedenfalls dürfte die nach Korriban zunehmende Notwendigkeit sich auf imperiale "Neubürger" zu verlassen den alten Chauvinisten sauer aufstoßen. Würde Marr fallen, würden seine Anhänger sogar in einen offenen Konflikt mit Regus Anhängern geraten. Jeder Fortschritt den das Imperium auf Kuat und Makeb erzielt haben mag, würde dadurch zunichte gemacht werden.

Jedenfalls würde der Angriff auf Korriban auch die Möglichkeit eines Aufbrandens imperialen Patriotismus bedeuten. Ein Stich ins Herz des Imperiums - da könnten die Sith sogar einige Zeit auf Intrigen verzichten. Selbst im Tod würde Marr so an sein Ziel gelangen, das Imperium in den Feuern des Krieges neu zu schmieden. Alternativ könnte die Selbstzerfleischung allerdings noch brutaler werden.


Härtere Fronten

Egal ob Darth Marr überlebt oder zum Märtyrer wird, das Imperium nach Korriban dürfte ein anderes sein, als wir es kennen. Die Krise könnte sogar den Imperator wieder aus seinem Schlaf wecken. Eine Hoffnung die wiederum zum Problem für die Republik werden könnte, die ihn bereits abgeschrieben hat.

Man hat Dromund Kaas und Korriban angegriffen, eine handvoll Ratsmitglieder ermordet und sich sogar erdreistet das Heiligtum des Imperators zum Einsturz zu bringen - doch seit Makeb wagt das Imperium wieder zu hoffen. Unter Darth Marrs energischer Führung konnte man die Wellen der republikanischen Gegenoffensiven überstehen und nun sogar den Griff nach Kuat wagen. Egal wo man politisch im Imperium stehen mag, es reicht! Es ist an der Zeit der Republik brutal ans Leder zu gehen und Vergeltung einzufordern. Imperialer Patriotismus könnte der Kitt werden, der weitere Bürgerkriege verhindert und aus einer Folge von 9/11s dazu führt, dass das Imperium wieder in die Offensive gerät. Ein Story-Twist der für echtes Star Wars-Feeling sogar notwendig wäre, wenn man mich fragt.

Böses Imperium gegen heldenhafte Republik. Die Abwehr eines Ansturms dunkler Mächte, das macht die Republik heldenhaft. Doch bis Kuat war es noch so, dass sich eine überlegene Republik mit einer ganzen Gang an Freunden über den imperialen Underdog hermachte und das bereits am Boden liegende Kind sogar noch mit Füßen trat. Plötzlich könnte der Republik der Boden unter den Füßen weggezogen werden.

Sollte Darth Marr Korriban etwa fern bleiben und chauvinistische Hardliner wie Rictus, Mortis und Ravage ihre Reise in die Unterwelt antreten... neue liberalere Ratsmitglieder würden sie ersetzen. Etwa ein würdiger Erbe Darth Serevins, der Darth Ravages Sphäre für Diplomatie und Expansion übernimmt. Ein gewiefter Taktikter könnte an diesen Schalthebeln der Macht der Republik plötzlich auf einem ihrer Lieblingsspielfelder gegenübertreten. Ein Imperium, das sich nicht mehr davor scheut auch Aliens zu beschäftigen, sich mittels Bestechung und Erpressung neuer Verbündeter bemächtigt, dank abtrünniger Czerka-Wissenschaftler technologische Überlegenheit demonstriert und dank Isotop-5 über eine Reihe neuer Geheimwaffen verfügt.

Es wäre immerhin nach 2 Jahren an der Zeit dem Imperium einen großen Erfolg und der Republik einen bitte Niederlage zuzufügen.

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