Während ich dem Datamining zu 4.6 oder einem gewitterbedingten Stromausfall entgegen fiebere beschäftigt mich im Moment auch die Frage, ob ich mit einigen meiner verbliebenen Charaktere nicht langsam Kapitel XIV abschließen sollte. Doch halt!

Kapitel XIV enthält eine der zumindest meiner Meinung nach bedeutungsschwersten Entscheidungen der jüngeren Geschichte The Old Republics. Wie verhalte ich mich gegenüber den Mandalorianern? Und vor allem, wird diese Entscheidung in Season 2 und darüber hinaus vielleicht eine Rolle spielen? Ich glaube ja, darum lastet nun ein erheblicher Druck auf mir, mich je nach Charakter auch "richtig" zu entscheiden. Ich bin hoffentlich nicht der einzige, der sich über die Kapitel XIV Entscheidung derart viele Gedanken macht?

Dissen, Schwächen, Bestechen oder dem Feind aufhalsen?

Schwächt man die Mandalorianer, dann sind diese mit der Allianz höchst unzufrieden. So sehr, dass man Shae Vizlas Führungsanspruch vor ihren Anhängern infrage stellen kann oder den Versuch wagen darf, den Mandos Hilfe anzubieten. Die große Frage wäre natürlich, ob auch geschwächte Mandalorianer in der Lage wären ihre Heimatwelten von Arcanns eiserner Faust zu befreien?

Eine der Optionen die ich noch nicht probiert habe wäre es aber auch die Mandalorianer gegen den ursprünglichen Feind aufzuhetzen, entweder die Republik oder das Sith-Imperium. Dafür sollte man die Mandos aber an Zakuuls Waffenlager lassen. Bisher hat es nur einer meiner Sith-Krieger (aus Verbundenheit gegenüber den Mandalorianischen Kriegern) gewagt die Mandalorianer zu einem zweiten Kreuzzug gegen die Mandalorianer zu überreden. Ob sie allerdings tun steht auf einem anderen Blatt.

Das Branching im Fall der Mandalorianer wäre schon gewaltig, daher bezweifle ich, dass jede Entscheidung gewürdigt werden wird. Immerhin verbirgt sich hinter Kapitel XIV auch Alexander Freed, der schon mit der Klassenstory des Imperialen Agenten mehr versprach als er halten konnte. So sehr ich Freed als Autor schätze, ich traue ihm nicht. Kapitel X war Freeds großer Wurf, bei Kapitel XIV bin ich mir nicht sicher. Gerade als Mando oder Schmuggler fühlt man sich hier wirklich etwas vernachlässigt und Freed ist da nicht ganz unschuldig, er war nie Autor Akaavi Spars oder der Kopfgeldjäger-Story. Freed schrieb Kapitel XIV, um darin GEMINI Prime einzuführen, der Rest war Beiwerk und das stößt mir als Fan des Kopfgeldjägers dann doch sauer auf. Da Freed auch schon die Klassenstorys für alle Klassen in SoR schrieb (laut einer Aussage Charles Boyds) fühlt man sich als Kopfgeldjäger doppelt enttäuscht, denn schon damals war die Kopfgeldjäger-Mission auf Rishi (ebenso wie die des Schmugglers) eine der uninteressantesten. Mit seinem Liebling, dem Agenten, kann Freed erwiesenermaßen gut umgehen und auch Machtnutzer liegen ihm mehr als die beiden eher neutralen Tech-Klassen.

Zumindest wird es langsam kühler und ich bin nicht mehr ganz nüchtern, das macht das Warten erträglicher.

Xivhkalrainik aka Xalek ist zumindest meiner Meinung nach einer der interessantesten Nebencharaktere aus Fallen Empires Season 1.

Xalek ist ein "richtiger" Sith, obwohl er ein Kaleesh ist. Genau wie Darth Bane wurde Xalek sogar schon sehr früh ein Sith-Name verliehen. Genau genommen sollte man Xalek mittlerweile auch als Lord Xalek ansprechen, denn er ist längst nicht mehr nur der Sith-Schüler Lord Kalligs. Xalek hat sich den Rang eines Lords der Sith verdient und als sein einstiger Meister bedauere ich nur, dass er es nicht schon zum Darth gebracht hat. LORD Xalek ist jedenfalls der Grund warum ich mir vom nächste startenden Event keine Darth Hexid wünsche, denn Xalek ist in meinen Augen deutlich besser, trotz des niedrigeren Rangs. Immerhin hat Xalek eine komplette Vorgeschichte und ist nicht einfach Sith, sondern ein Sith, der sein Kaleesh-Erbe mit dem Sith-Kodex ein Einklang gebracht hat.

Xalek ist vieles was man sich sonst gesondert wünschen würde. Ein wortkarger Doppelklingenträger wie Pre-TCW Darth Maul und ein Kaleesh-Krieger wie General Grievous. Xalek ist die Antwort darauf was Grievous als Sith geworden wäre.

Wenn ich an Xaleks Amoklauf auf Ilum denke, dann fühle ich mich an die Darth Maul-Romane Schattenjäger und In Eisen erinnert. In beiden wurde Maul als unaufhaltsamer Krieger im Stil eines Terminators inszeniert. Und genau als solchen trifft man ihn auf Ilum, wo er seinen verstorbenen Vater rächen will, nachdem dessen Grab geschändet wurde. Sith Inquisitoren unterwirft sich Xalek nach dem Wiedersehen sogar freiwillig und er erwähnt seine früheren Ambitionen zum Meistermord mit keinem einzigen Wort. Dafür betont er wie er in den letzten 5 Jahren zum Lord wurde, dass er Kontakte geknüpft hat und seine Freiheit genossen hat. Man könnte fast meinen Xalek hat sich die Hörner abgestoßen, was im Fall eines Kaleesh eine interessante Formulierung ist.

Xalek 4.0 ist jedenfalls mehr Kampfmaschine als ambitionierter Sith-Lord und doch hat er einige gegebenenfalls nützliche Connections im Sith-Imperium. Xalek weiß womöglich sogar mehr über den Status Quo des Imperiums als Lana, immerhin gehört er zur verschwindend kleinen Zahl von Sith-Lords, welche die Invasion und die Zerstörung der Sith-Akademie überlebt haben. Anders als Lana verzog sich Xalek jedoch nicht bei der erstbesten Möglichkeit in Richtung Wild Space, um dort seinen alten Meister zu suchen. Die Option Xalek zu ermorden oder zu inhaftieren verbaut uns wohl die Möglichkeit mehr durch Xalek zu erfahren, jedenfalls in dieser Season. Doch die Chance ihn zu ermorden haben sich viele auch schon seit 1.0 herbeigesehnt. Xalek kommt als Gefährte des Inquis sehr spät ins Spiel und vor allem wird er auf eine Art und Weise eingeführt, die verräterisch danach klingt, als hätte man in der Beta die Option gehabt Xalek abzuweisen und zu töten. Erst mit 4 Jahren Verspätung erhielt man diese Option nun wirklich.

Während ihn meine Sith-Hasser erschossen und meine Jedi ihn verhafteten haben ihn die meisten meiner Imps rekrutiert. Doch eben nicht alle. Der Grund dafür ist Xaleks Verhalten auf Ilum. Genau wie Broonmark beging Xalek ein Verbrechen und ihn zu verschonen käme dem Versuch gleich sich über das Gesetz zu stellen. Sollte man sterben wäre er als Mörder auf freiem Fuß. Man kann allerdings auch argumentieren, dass nur Xaleks Rekrutierung und sein Dienst in der Allianz helfen kann ihn zu erlösen und ihm einen neuen Weg zu zeigen. Rehabilitation statt Elimination. Im Gegensatz zu Broonmark hat Xalek jedoch nicht explizit einer Fraktion geschadet, sondern sich gegen ein neutrales Bergbauunternehmen auf einem neutralen und relativ rechtlosen Planeten gewandt. Wie im Fall Broonmarks könnte auch auf Xalek ein Kopfgeld ausgesetzt werden, was seinem Wert für die Allianz schaden würde. Genau aus diesem Grund landeten Broonie und Xalek auch auf der Abschussliste meines Kopfgeldjägers, beide zu eliminieren bringt ihm entweder Jagannath Punkte bei Qyzens Göttin oder auch ein fettes Kopfgeld einer Megacorp bzw. der Republik.

Xalek hat wie Akghal Usar jedoch einen Nutzen für Nicht-Machtnutzer. Der legendäre Großadmiral Thrawn schrieb etwa das Drehbuch dafür wie man Machtnutzer und "Schattenkiller" (die es sogar mit Jedi aufnehmen können) am besten einsetzte. Thrawn nutzte den dunklen Jedi-Meister Joruus C'baoth, um mit dessen Kampfmeditation seine eigenen Truppen zu koordinieren. Das war notwendig, weil Thrawn lange Zeit über erheblich kleinere Flotten als die Neue Republik verfügte. Für seine Manöver benötigte er fast wundersame Koordinationsfähigkeiten, mit denen er simultan mehrere Planeten einnehmen konnte. C'baoth verhalf ihm dazu. Insgeheim forschten Thrawns Klon-Experten (wie aus den Jaden Korr-Romanen Paul Kemps hervorging) jedoch auch daran bekannte Jedi-Ritter/Machtanwender zu klonen und zu gegebener Zeit Thrawns Streitkräften dienstbar zu machen. Thrawn versuchte sogar eine weniger wahnsinnige/willigere Version C'baoths zu erschaffen, indem er diesen klonen wollte. Jedi und Sith sind ziemlich nützlich, Thrawn erkannte lediglich die Fakten an und wollte sie für sich nutzen. Mit seinen Noghri Todesschwadronen und Leibwächtern fühlte sich Thrawn auch einem Angriff Jedi-Meister Luke Skywalkers gewachsen, etwas wovon sich meine Allianzkommandanten gerne eine Scheibe abschneiden würden.

Mit Xalek muss man kein Sith sein, um sich wie Darth Sidious fühlen zu dürfen. Xalek springt als Darth Maul auch für Tech-Klassen ein, sogar für republikanische.