Montag, 9. Mai 2016
Die neue Ära der Neuen Republik


Mit Bloodline ist der neue Kanon nun in die Ära zwischen der Schlacht von Jakku und Episode VII vorgestoßen. Nun beginnt es also, die Überschreibung dessen was zu Beginn der 1990er als New Republic Ära Gestalt annahm. Doch allzu viel Material über die Vorgeschichte der Sequels wird derzeit noch gar nicht veröffentlicht.

Was im Vergleich zum jahrelangen Niederringen des Imperiums in den Legends seltsam anmutet ist der schnelle Triumphzug der Neuen Republik im Kanon. Kaum ein Jahr nach Endor war das Imperium geschlagen und seine Reste hatten sich zurückgezogen. Bis es in den Legends auch nur annähernd soweit war dauerte es ganze 7 Jahre. Doch Legends hatten auch einen Makel, denn so wurden hauptsächlich die Jedi oder die erweiterte Solo-Skywalker-Familie für große Bedrohungen mobilisiert. Der neue Kanon beschreitet da einen radikal anderen Weg. Die Jedi gibt es praktisch nicht mehr, schon gar nicht in der Form des New Jedi Order aus den Legends. Und Leia kann sich auch nicht auf die gelegentliche Hilfe Hans, Landos und ihres erweiterten Freundeskreises verlassen.

Wem fällt es aber nun zu im Geheimen zu ermitteln und Verbrecher oder imperiale Spione dingfest zu machen? Dem Widerstand.

Leias Gründung des Widerstands ist eines der ganz großen Motive warum man Bloodline lesen sollte. Der Widerstand ist eine Gruppe ehemaliger Rebellen-Offiziere und junger Patrioten, die von der Rebellen-Generation abstammen. Sie alle haben erkannt, dass die Neue Republik unfähig ist zu tun was notwendig ist, mitunter weil der Senat längst von Agenten der Ersten Ordnung sabotiert und unterwandert wurde. Die Neue Republik ist außerdem weiterhin in jenem Konflikt gefangen, der schon die Klonkriege auslöste. Im Innern kämpfen "Centrists" vs. "Populists". Die einen waren Palpatines Partei, die eine stärkere Zentralgewalt und Armee installieren wollte, die anderen setzen sich für die Unabhängigkeit der einzelnen Planeten ein. Ohne die Jedi kann es keinen Ausgleich zwischen beiden Fraktionen geben, denn nur die Jedi können als Friedenshüter jene Armee ersetzen, die sich die Centrists wünschen und missbrauchen würden.

Die Neue Republik leidet unter einem Regierungsstillstand wie man ihn in der Realität nur aus den USA kennt. Wichtige Missionen und Ermittlungen werden blockiert. Kriminelle Syndikate können ungehindert ihren Geschäften nachgehen und imperiumsfreundliche Milizen treiben ebenfalls ihr Unwesen. Schuld daran ist der Einfluss der Ersten Ordnung, die in Sith-Manier dafür sorgt, dass die Neue Republik genauso endet wie die Alte. Das Imperium eines Darth Sidious hat einen würdigen Nachfolger gefunden.

In dieser aussichtslosen Lage haben sich die ehemaligen und die neuen Rebellen um Leia formiert und tun nun was in den Legends den Jedi und ihren Freunden zugefallen wäre. Sie ermitteln auf eigene Faust und kämpfen für Recht und Ordnung.

Mit dem Widerstand können Gestalten wie Snoke allerdings noch umgehen. Es sind die Jedi die den Führern der Ersten Ordnung Kopfzerbrechen bereiten. Mit dem Aufstieg Kylo Rens wurde dem neuen Jedi-Orden wohl ein schmerzhafter Rückschlag versetzt, doch solange Luke Skywalker lebt können sich die Jedi wieder erheben. Schon Palpatines Imperium zerschellte am Widerstand eines einzigen jungen Jedi-Ritters, doch nun ist Luke Skywalker ein Jedi-Meister und weder Snoke noch Kylo Ren sind dunkle Lords der Sith. Beide tun gut daran die Rückkehr des Jedi-Ritters zu fürchten. Wir stehen also vor einer epochalen Wiedergeburt des New Jedi Order, denn diesmal ist die Bedrohung nicht größer, aber persönlicher und emotionaler. Anakin Skywalker hat das Gleichgewicht der Macht wiederhergestellt und alles was die Erben der dunklen Seite tun konnten war es dieses Gleichgewicht zu erschüttern. Die Jedi existieren noch, Luke lebt noch und damit ließe sich das Gleichgewicht der Macht wiederherstellen.

Der Kampf der Rebellen ist noch nicht zu Ende, er wurde nur für einige Jahrzehnte ausgesetzt.

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Kapitel XIII Review

Ewiger Champion

Game Update 4.4 ist mehr als nur Kapitel XIII und so werde ich in meiner Review auch noch kurz auf die Ewige Meisterschaft (Eternal Championship) eingehen. Da die EM auch eine Story-Komponente besitzt (Bowdaar) ist sie mehr als nur ein neues Feature und auf die Story rundum Bowdaar habe ich bisher auch noch nicht Bezug genommen.


Bowdaar der Befreier

Schon vor einigen Monaten (als die EK angekündigt und mehrmals verschoben wurde) faszinierte mich an ihr der Aspekt der Sklavenbefreiung. Die Zakuulaner lieben ihre blutigen Schauspiele und schon aus der Story um die Sternenfestung über Alderaan weiß man, dass sie nicht zimperlich mit unschuldigen Leben umgehen, wenn sie sich von einem Gemetzel Unterhaltung versprechen. Auf Alderaan installierte man Kameras und übertrug die blutigen Fehden zwischen den Adleshäusern live. Big Brother meets Game of Thrones. Allerdings ging man noch einen Schritt weiter, denn man stachelte die Kriegsparteien an zu den Waffen zu greifen. Somit wurde das Friedenswerk des Jedi-Botschafters (der vor 9-10 Jahren einen Waffenstillstand zwischen den großen Häusern aushandelte) zunichte gemacht.

Man braucht zwar keine Sklaven oder Aliens als Arbeitskräfte (dafür hat man Droiden), aber man lässt sich von diesen gerne unterhalten. Kaliyo lieferte ein Beispiel für die Verdorbenheit Zakuuls und tatsächlich hätten Bowdaar und Kapitel X auch gleichzeitig erscheinen sollen. Die Querverbindungen in der Story wurden durch Bowdaars Verschiebung nun aus dem Zusammenhang gerissen. Das merkt man auch daran, dass Trooper sich noch den Titel "Major Havoc" wünschen können, obwohl sie in Kapitel XI zum Colonel befördert werden (der Titel ist sogar auswählbar). Die Verschiebung der EM blieb also nicht folgenlos und ich vermute, dass auch andere Rekrutierungsquests Spuren von Querverbindungen zu ihren Kapiteln haben dürften.

Aber zurück zum Thema: Bowdaar befindet sich also auf Zakuul und betreibt dort eine Bar in der Unterstadt, womit er auch ein wenig zum Spiegelbild des Schmugglers wird. Man stellte sich vor Fallen Empire ja oft die Frage, wie die Zukunft seines Charakters ausgesehen hätte. Bowdaar ist eine Verkörperung der möglichen Zukunft eines Schmugglers. Jeder Gefährte scheint mir andere Aspekte seiner ursprünglichen Klasse zu verkörpern, der Trooper trifft etwa auf Jorgan der unentwegt weiterkämpft, während M1-4X zur reinen Propagandafigur reduziert wurde. Bowdaar ist die Verkörperung all jener in die Jahre gekommenen Unterweltfiguren die ich aus den Star Wars Legends so kenne. Wie sich herausstellt hat sich Bowdaar aber genauso wenig zur Ruhe gesetzt wie seine Vorgänger.

Bowdaars Rückkehr illustriert auch in der besten Tradition des Zeitsprungs wie sich die ehemaligen Weggefährten in den vergangenen 5 Jahren weiterentwickelt haben und wie sie von ihrem "Mentor" beeinflusst wurden. Bowdaar ist zwar kein Gladiator mehr, aber ein erfolgreicher Manager und als ehemaliger Sklave kämpft er nun auch als Aktivist gegen Zakuuls Sklavenhändler. Scheinbar wurde nicht nur Kaliyo auf ihre alten Tage politisch.

Bowdaars Ziele sind nobel, er trainiert Gladiatoren, um mit den Gewinnen andere Gladiatoren frei zu kaufen. Mit seinem Erfolg durch die Hilfe des Outlanders versetzt er den Arenakämpfen jedoch einen empfindlichen Schlag. Doch noch wichtiger ist Bowdaars Expertise. Der 200jährige Arena Champion tritt der Allianz als Drillsergeant bei, der mit seinen Gladiatoren bereit ist die neuen Rekruten der Allianz gegebenenfalls auch in Kampftechniken zu unterrichten die es einem im 1 vs. 1 erlauben selbst Monster oder Machtnutzer zu schlagen. Doch Bowdaar ist kein Gefährte der Militär-Abteilung, sondern wird Hylo Visz-"Logistik"-Zentrum zugeordnet. Hylo betont Bowdaars Kontakte und seinen legendären Ruf, mit dem man sich in der Unterwelt Respekt verschaffen könnte.

Als Wookiee-Gladiator ist Bowdaar ein Gefährte der aber auch für andere Klassen als den Schmuggler interessant ist. Ehrenhaft und kampftauglich, da findet sich schon ein Platz für Bowie. Interessanterweise können gerade Inquisitoren gegenüber Bowdaar auch ihre persönliche Vergangenheit als Sklaven ansprechen. Heutzutage vergisst man das gerne, doch die Inquisitoren begannen ihre Karriere als verachtete Ex-Sklaven, die sich ähnlich wie Sklaven-Gladiatoren erst einmal ihren Weg nach oben erkämpfen mussten.


Etwas zu tun

Einige hundert Erfolgspunkte, 5 Vermächtnistitel, vermächtnisgebundene Kristalle, eine neue Rüstung und (Holo-)Dekorationen, damit kann sich die EM durchaus sehen lassen. Über den Wert der Belohnungen kann man streiten, doch die schiere Masse an Belohnungen zeigt doch wie ernst es BioWare damit ist uns die EM schmackhaft zu machen. Nur als was? Wer alle 10 Runden absolviert erhält derzeit leider doch noch keinen zusätzlichen Ruf bei Bowdaar. Selbst für das Absolvieren der ersten Runde erhält man jedoch den Pauschalbetrag von ~13.000 Credits. Übersteht man alle 10 Runden erhält man zwar trotzdem nur die gleichen ~13k, aber auch 42 einfache Auszeichnungen. Je schneller desto lukrativer, wenn man bedenkt wie viel die damit farmbaren Gefährtengeschenke wert sind.

Die Kämpfe an sich sind sehr mechaniklastig und je nach Gearlevel eine wirkliche Herausforderung. Ich spreche hier ganz klar nicht von BiS 224 Gear samt Aufwertungen, sondern von Dingen wie PVP-Gear und gecraftetem 208 oder 212 Gear. Mit 224 Klamotten kann man wohl bei den Time Runs mitbieten, aber spannender finde ich es doch anders. Ehrlich gesagt ich hatte bei meinen Clears auch kein Interesse daran mir mein bestes Vermächtnisgear zu holen, ich wollte nicht einmal aufrüsten. Wo mir die DPS-Leistung fehlte musste eben Geduld reichen. Jeder der Bosse ist machbar, man muss nur die Geduld dafür aufbringen können. Bestimmte Klassen haben es einfacher, aber eben auch nicht immer. Die Vorteile eines Stoffis dank Sprint werden etwa zunichte gemacht wenn Bosse wirklich harten Schaden austeilen. Für meine Gelehrten in 204 PVP-Gear wurde es dann brenzlig.

Grundsätzlich bin ich gegen Nerfs für die EM, sie sollte schon so bleiben wie sie ist. Wer sie allgemein oder in Hinsicht auf bestimmte Erfolge zu schwer findet sollte auf Game Update 5.0 warten. Mit Level-sync hat BioWare schon einiges entschärft, vor allem wenn das via Sync angestrebte Gearlevel sehr großzügig bemessen ist. Bisher lagen der neue Basic Gear und der ehemalige Nim Gear vom Rating her sehr nahe beieinander. Wenn 5.0 kommt könnte 224 längst Basic Gear sein, womit jedem auch der Sprint-Champion zur Verfügung stünde. Spätestens in 6 Monaten (November) dürfte das nächste Addon mit dem nächsten Levelsprung erscheinen. Ein schwacher Trost, aber man kann es in diesen 6 Monaten auch versuchen und schaffen.

Aufbruch nach Vandin

Endlich ein neuer Planet, doch er wird eben nur als Teil eines Kapitels genutzt. Und so toll sieht er auch nicht aus. Nach Asylum ist Vandin nun schon der zweite Planet, den man einführte und nicht weiter nutzte, genauso wie Teile Zakuuls. Aber das war auch in der Vergangenheit schon so, als man Tython, Korriban und Rakata Prime für Flashpoints verwendete. Zakuul mit Sumpf und Unterstadt wurde hingegen zu einem neuen Manaan. Man kann dort zumindest etwas tun, auch wenn es mit Ausnahme der EM keine wirklichen Quests zu absolvieren gibt. Was ich übrigens auch hinsichtlich der EM vermisse ist eine Schnellreise-Option nach Zakuul. Klar erhält man eine solche von der Arena-Quests (die gleiche Schnellreiseoption erhält man auch für Heldenquests), aber um diese anzunehmen muss man nach Zakuul. Ein Terminal auf der Flotte oder auf Odessen würde aber auch Abhilfe schaffen.

Zumindest hat man sich mit Vandin Mühe gegeben. Der Planet bietet sogar Umgebungskommentare und eine Anspielung auf die Xalek-Mission auf Ilum. Da wünscht sich einer der Minenarbeiter doch glatt er hätte lieber einen Job bei Minos-Mestra auf Ilum angenommen...

Apropos Gasminen

Der Bad Feeling Podcast hat eine gar nicht so uninteressante Frage aufgeworfen, nämlich wie Gaults Jahrhundertraub funktionieren konnte. Meine "Theorie" ist, dass die Bombe in der unknackbaren Schatzkammer dafür gesorgt hat die Schätze in Goldstaub zu verwandeln, der dann bequem abgesaugt werden konnte. Gault sagt ja auch etwas in richtung "in einer Minute wird es nicht mehr so beeindruckend aussehen, aber sich genauso gut ausgeben lassen" und zudem wurde die Atmosphäre abgesaugt, nachdem Vette eine Druckschleuse dafür öffnete.

Die Tiralls

Der Muttertag dürfte auf Zakuul ziemlich kühl ausgefallen sein, doch Vaylins und Arcanns Reaktion demonstriert einmal mehr das Unverständnis der Dynastie für die wahren Machtverhältnisse. Vaylin beklagt sich mehr über das Vergehen ihrer Mutter (die sich als Vaylin verkleidete), als über die Tat des Outlanders. Man scheint den Outlander einmal mehr für unschuldig und eine Marionette von Mutter und Vater zu halten. Von Gault oder Vette nehmen die Tiralls gar keine Notiz. Arcann sinniert einmal mehr über die Vergangenheit nach und Vaylin gibt sich ganz dem Gedanken hin, was sie ihrer Mutter antun könnte. Die letzte Sequenz des Kapitels enthüllt kaum etwas neues, außer dass Vaylin die Schuld an ihrer tragischen Kindheit bei Senya sieht. Arcann scheint hingegen weit nachdenklicher und steigt diesmal auch gar nicht auf Vaylins "Manipulationen" ein. Aber er lässt sich breitschlagen anzukündigen, dass er jeden durch den Diebstahl angespornten Verrat brutal niederschlagen würde. Furcht ist gratis und er wird sie großzügig verteilen. Ich denke Arcanns Monolog legt uns die Wahrheit nahe, Season 1 nähert sich langsam aber sich ihrem Ende und Senya wird noch eine wichtige Rolle zu spielen haben.

Der Fallout von Kapitel XII

Kapitel XIII macht einem erneut klar wie groß der Unterschied zwischen jenen sein kann die sich hin und wieder mit Spoilern beschäftigen und jenen die das nicht tun. In Kapitel XIII ist der Zug jedenfalls abgefahren, wenn man Kaliyo oder Jorgan eliminieren wollte. Wer aus Angst vor Spoilern zögerte sich über die möglichen Folgen von Kapitel XII zu informieren, der wird jetzt wohl enttäuscht sein. Andererseits finde ich es auch erstaunlich, wie sich manch einer wohl überhaupt nicht davon überzeugen ließ, dass Valkorion uns nun verlassen hat. Die Frage wohin Valkorion verschwunden ist wirkt im Mai allerdings schon uralt, so etwas hätte man sich im April fragen können.

Ich finde die Abrechnung mit Kaliyo und Jorgan ist wohl so etwas wie ein Testballon. Wie reagieren die Spieler darauf, wenn sie einen Gefährten permanent beseitigen können? Wie viele nehmen diese Entscheidung überhaupt an und wie lautet das Feedback. Die Sterblichkeit Kaliyos und Jorgans könnte in der kommenden Season auch das Schicksal anderer Gefährten besiegeln, namentlich Koths. Spät aber doch bietet uns Kapitel XIII eine Möglichkeit, die man sich schon von Kapitel I (Marrs Überleben, das sogar samt Erfolgen von Dataminern in einem frühen KotFE-Entwurf entdeckt wurde) und Kapitel VIII (HK-55s Opfer) erwartet hätte. Hätte Marr sich überreden lassen zu knien, dann wäre er in Kapitel XII nicht erst als Machtgeist wieder aufgetaucht. Und hätte man HK-55 in Kapitel IV nicht umprogrammiert, dann wäre ihm Koths Leben genauso wichtig gewesen wie das des Outlanders, ergo er wäre wohl nur dann ins Kreuzfeuer gesprungen oder überhaupt aufgetaucht, wenn man ihn auf absolute Loyalität programmiert hätte. Trotz Rekonstruktion verhält sich HK-55 seit Kapitel IX komplett ruhig und auch um T7 ist es sehr still geworden. Selbst wer zum Main Cast gehört muss also nicht in jedem Kapitel vertreten sein. Wenn ich mir etwas für Season 2 wünschen dürfte, dann wären es mehr Entscheidungen wie in Kapitel XII und XIII.

Gault und Vette

Gaults Rückkehr

Mit Gaults Rückkehr schafft man zwei Dinge, einerseits erklärt man etwas mehr von Hylo Visz Hintergrundgeschichte, andererseits bringt man einen Ex-Gefährten in einer nützlichen Funktion zurück. Wenn Charles Boyd davon spricht, dass der Gefährte zur Story passen muss, dann meint er Dinge wie Kapitel XIII und Gault. Gault und Vette stellen auch so etwas wie ein Treffen der Generationen dar. Gault gehört zur alten Garde, die noch mit Hylo Visz im letzten Krieg ihr Vermögen machte und prominent wurde. Vette ist eine völlig neue Generation, die genauso wie Risha unter Nok Drayens Herrschaft über die Unterwelt aufwuchs. Risha und Vette gehörten beide zu Drayens kriminellem Imperium.

Gault legt in Kapitel XIII einen wirklich starken Auftritt hin und zieht alle Register. Manch einer mag Gaults zu selbstischeres Auftreten kritisieren, denn er spricht Lana & Co wie alte Bekannte an, doch genau das macht den Charme dieses erfahrenen Betrügers aus. Laut der offiziellen Enzyklopädie war Gault schon bei seiner Rekrutierung 54 und seither sind rund 10 Jahre vergangen. Gault ist also durchaus jemand der sich wohl nicht mehr so leicht von seinen alten Angewohnheiten trennen kann. Die Ansprache mit dem Vornamen, sein macherhaftes Gehabe, alles Ausdruck seines über die Jahre gereiften Charakters. Gault hat soviel Erfahrung, er braucht nicht mehr zurückhaltend, unsicher oder unterwürfig zu sein.

Von Gault erfahren Kopfgeldjäger endlich auch was nach ihrem Verschwinden geschah. Man sollte allerdings bedenken, dass Gault ein erfahrener Lügner ist und den Kopfgeldjäger in Bestform braucht, ihm also eine harte und ablenkende Wahrheit zu enthüllen läge nicht im besten Interesse des geplanten Unternehmens. Laut Gault drangen Blizz, Mako, Torian, Skadge und er sogar dreimal in die Spire auf Zakuul ein. Doch kein einziges Mal fanden sie Hinweise auf das Schicksal des Outlanders. Irgendwann wurden jedoch die Geldmittel knapp und ohne Spuren musste man sich dem eigenen Überlebenskampf widmen. Blizz gründete seine eigene Crew, Gault suchte sich einen neuen Partner, Skadge wurde zum Verbrecherboss auf Nar Shaddaa, Torian zog für Mand'alor in den Krieg und Mako blieb irgendwo zurück.

In den letzten 5 Jahren knüpfte Gault einige interessante Kontakte, unter anderem dürfte der den Corellian Run Scoundrels und ihren Anführer Kai Zykken kennen. Gault ließ Kai allerdings im Stich und so stellt man sich die Frage, wie ein Wiedersehen der beiden ablaufen könnte. Zumindest nach meinem aktuellen Wissensstand dürften einige Main Cast-Gefährten gute Chancen haben das Staffelfinale zu überleben und somit stünden sie auch in Season 2 zur Verfügung. Sollte man dieses Potential nicht ungenutzt lassen, dann könnten die verschiedenen Beziehungen zwischen den Gefährten noch nützlich werden. Gault kennt Mako, Mako kennt Qyzen und Torian weiß wo er Mako zuletzt gesehen hat. Jorgan kennt Iresso. Vette und Risha wuchsen miteinander auf. Vette kennt die gesamte Crew des Kriegers, ebenso wie Jorgan Elara Dorne kennt. Man könnte in Season 2 deutlich direkter auf Ex-Gefährten zugehen und müsste nicht mehr wie im Fall Jorgans Umwege über Theron, den SIS und Jonas Balker einschlagen. Selbst der Sekundärcast könnte noch eine Rolle spielen, zumal dieser zumindest mit Einzeilern oder kurzen Gastauftritten in den Story Sequenzen mitwirken könnte.

Gaults Fehde mit Dretcher (der sein Double schuf), seine Beziehung zu Hylo und sein guter Riecher für fette Beute sind Dinge die man schon aus seiner Gefährtenstory wusste. Hier hat sich BioWare wirklich lobenswert damit beschäftigt eine Gefährtenstory als Hintergrund für ein Story-Kapitel auszuschlachten. Ähnliches könnte man rückblickend auch über Kapitel X und XI sagen. Kaliyo erwähnte auch, dass sie vom Agenten gelernt hatte und siehe da auf Zakuul darf man sie loben, sie hätte sich "just like a Cipher Agent" verhalten. Und Jorgan hat einem geschworen bis zu seinem Tod für Havoc Squad zu kämpfen. Ich finde diesen Aspekt von Fallen Empire sehr lobenswert, man bemüht sich die Gefährtenstorys aus der 1.0 Ära fortzusetzen.


Vette Unchained

Je nachdem wie man Vette zurückließ dürfte sie einem sogar nachtragen, dass man ihr nie das Sklavenhalsband abnahm. Auch Vette schließt sich der Allianz an und besitzt nach vorläufigem Wissensstand eine Überlebensgarantie (Kapitel XVI sollte auf torcommunity immer noch unvollständig sein), außer es gibt in Kapitel XVI Mass Effect 2-hafte Entscheidungen zu treffen, die den Tod des einen oder anderen Crewmitglieds verursachen könnten. "Vette verteidige bitte diesen Bunker am anderen Ende der Galaxis! Und bitte nimm Lana und T7 mit. Der Rest, hier sind eure Befehle."

Interessant finde ich persönlich (als Krieger-Fan) Vettes Enthüllungen zum Zustand des Sith-Imperiums. Wir wissen bis heute nicht genau, ob Acina nun als gute oder schlechte Herrscherin zu bewerten ist (anders als bei Möchtegern-Diktatorin Saresh), aber zumindest erfahren wir, dass die Machtkämpfe der Sith wohl genauso für deren Niederlage verantwortlich sind wie die tatsächliche Übermacht des Ewigen Imperiums. Die Sith kämpften bereits gegeneinander als sie den Tod Darth Marrs spürten und da ließ Arcann gerade einmal seine Invasionsflotte beladen. Die Machtkämpfen sollen laut Vette auch noch brutaler gewesen als alles zuvor gewesene. Wobei da war ja nicht viel? Malgus fiel den eigenen Leuten auf Ilum in den Rücken, okay. Mieser Zug, aber keineswegs katastrophal, auch wenn er "uns" eine Superwaffe stahl und die Eroberung Ilums sabotierte. So gesehen war Malgus Schachzug dann doch nicht so okay, immerhin nahm er dem Imperium eine goldene Chance. Genauso könnte das Zurückhalten von Flotten, die Entführung von Superwaffen und das Verschwinden von Lord Kalligs Silencer-Flotte zur Niederlage des Sith-Imperiums geführt haben. Ich glaube ja schon seit langem, dass Technologieministerin Darth Acina die besten Karten gehabt hätte, um gegen das Ewige Imperium zurückzuschlagen. Isotop-5 Kreuzer könnten es mit Schiffen der Ewigen Flotte aufnehmen. Und der Silencer ist ein Todessternlaser, der theoretisch ähnlich wie die Gravestone als Flottenkiller fungieren könnte. Aus einer sehr alten Mail Darth Marrs (an Sith Inquisitoren während der Prolog-Flashpoints zu Shadow of Revan) wissen wir übrigens auch von der Existenz einer Reihe durch Isotop-5 Schilde geschützer Bunkeranlagen. Nach Marrs Tod könnte Acina im Besitz der Isotop-5 Reaktoren einfach in einen solchen Bunker verschwunden sein und gewartet haben bis der Rest ihrer Konkurrenten tot ist. Zumindest das könnte Acina in den Augen eines jeden Sith schaden, sie gewann nicht durch Stärke sondern Feigheit.

Vettes Part in Kapitel XIII ist der eines Juniorpartners, doch ich hoffe es ist allen klar, dass Gault eine gute Wahl getroffen hat, als er sie mit an Bord holte. Vette ist eine professionelle Diebin, auch wenn sie auf Korriban als "Grabräuberin" verhaftet wurde. Wenn man an die Klassenstory des Kriegers denkt entpuppte sich Vette in dieser allerdings auch vorwiegend als humorvoller heller Sidekick. Diese Rolle erfüllt sie auch in Kapitel XIII, doch wenn man etwas von ihr enttäuscht ist, dann liegt der Grund dafür wohl auch darin, dass sie schon vorher keine besondere Substanz für sich verbuchen konnte Vette war und ist "der Sidekick mit den lockeren Sprüchen" und eine Diebin. So gesehen ist auch ihr Fallen Empire-Auftritt eine perfekte Fortsetzung ihrer Gefährtenstory.

Die Finanzierung eines Krieges

Mit dem größten Bankraub in der Geschichte des Ewigen Imperiums dürfte man in den Besitz des gesamten Staatsschatzes Zakuuls gelangt sein. Arcanns Kriegskasse gehört nun der Allianz. Jener Reichtum den er in 5 Jahren gestohlen hat gehört nun der Allianz. Die Allianz ist nun reicher als die meisten Planeten und sogar vermögender als die eine oder andere interplantetare Regierung. Mit Geldmitteln wie diesen ist man bereits zu einer vierten Fraktion in der Galaxis aufgestiegen und so falsch liegt man damit nicht. Die wenigsten Planeten verfügen über eine eigene Armee, eine Flotte, eine Superwaffe und ein Spionagenetzwerk in der gesamten Galaxis. Die Allianz ist jetzt mindestens eine aufstrebende Regionalmacht, die einen gesamten Planeten kontrolliert und darüber hinaus Einfluss besitzt. Man könnte hier wieder Vergleiche zu politischen Entitäten aus den Legends ziehen. Auch Roan Fels Imperium auf Bastion, Gar Stazis Galaktische Allianz, Ysanne Isards Imperium auf Thyferra oder Welten wie Kuat besaßen ähnliche militärische Macht.

Zumindest theoretisch sollte die Allianz nach Kapitel XIII nicht länger die gleiche sein. Aus einer unterfinanzierten Rebellengruppe wurde über Nacht eine beachtenswerte Armee. Wir sind nun keine Rebellen und Widerstandskämpfer mehr, wir sind ein Staat im Staate. Von einem Planeten aus ein Imperium zu erobern mag immer noch unglaublich erscheinen, doch nun kann es gelingen. Die "Schlacht von Vandin" war ein bedeutender Sieg für die Allianz und vor allem einer der die Schwäche Zakuuls demonstrierte. Allmählich dürfte die Galaxis Notiz von der Allianz nehmen.

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Inspiration für die Zukunft: Die 'Amaxine warriors'
Mit der neuen Kontinuität wird ein Großteil der Geschichte des Star Wars-Universums neu geschrieben, aber ich will an dieser Stelle gar nicht darüber nachsinnieren wie man die gesamte New Republic und Legacy Ära durch eine vergleichsweise unspannende "Zwischenkriegszeit" ersetzt hat. Dieser neue Kanon hat in einem Werk über die Entstehung des Widerstands aus Episode VII nun auch einen interessanten Beitrag zur Ära der Alten Republik geleistet.

In Claudia Grays Roman Bloodline wird nicht nur erklärt, warum Leia im neuen Kanon nie zur Kanzlerin wurde, dass der Senat der Neuen Republik seinem US-Gegenstück ähnelt und die Erste Ordnung mit Hilfe von Kartellen und Milizen versuchte die Neue Republik zu destabilisieren. Klingt stark nach dem Vorgehen der Sith in den Legends? Finde ich auch, Snoke hat wohl von den besten gelernt. Die Erste Ordnung muss allerdings im Gegensatz zu den Sith nicht erst bei 0 anfangen. Die Imperiale Flotte existiert noch, denn viele ihrer Mannschaften und Schiffe sind nach der Schlacht von Jakku einfach geflohen. Grays anderer Jugendroman Lost Stars enthüllte bereits wie die ehemaligen Imperialen in ihrem Versteck begannnen aufzurüsten. Die Neue Republik ist außerdem ein williges Opfer. In ihr streiten sich weiterhin die einstigen Anhänger Palpatines mit den dessen Gegnern. Die Ur-Rebellen rundum Leia entpuppen sich als geistige Erben der Separatisten, während ihre Gegner sich aus Befürwortern einer stärkeren Zentralgewalt und heimlichen Ex-Imperialen zusammensetzen. Aber genug davon.

Was Grays Roman in die Lore einführt ist ein geheimnisvolles Volk aus den Zeiten der Alten Republik, die Amaxine warriors. Ähnlich wie die Mandalorianer waren die Amaxine Krieger und führten einst auch Krieg gegen die Alte Republik. Doch sie mussten einsehen, dass sie unterlegen sind und so zogen sie sich zurück. Den Legenden nach brachen sie auf, um eine fremde Galaxis zu erobern. Eine Besonderheit an den Amaxine warriors ist auch ihre Währung. Sie bezahlten mit Waffen.

Mit ihrer "Flucht" aus der bekannten Galaxis erinnern mich die Amaxine warriors an die Yuuzhan Vong und wer weiß, vielleicht schlagen sie ja eines Tages genau wie diese zurück. Interessant wäre ein Aufeinandertreffen mit einem Volk von Kriegern und Waffenhändlern in der Old Republic Ära allemal. Sie könnten als Ruf-Fraktion oder ähnliches auftreten und noch irgendwo in den Unbekannten Regionen oder im Wild Space lauern. Dem Verschwinden der Amaxine warriors ließe sich auch eine weitere Verbindung zu den Yuuzhan Vong anhängen (die ja nicht mehr kanonisch sind), denn die Vong verließen ihre Galaxis nach einem Krieg mit zwei Droidenspezies. Nun da viel von der Lore neu geschrieben wird könnte man die Vong zu den Amaxine warriors verarbeiten und die Ewige Flotte als für den Rückzug der Vong verantwortliche Droidenspezies etablieren. Zakuul und der Outlander bewegen sich ohnehin in der fernen Vergangenheit und einem Reich der Legenden, das über die Jahrtausende in Vergessenheit geriet.

Das Verhältnis des Kanons zu den Legends ist sehr flexibel und auch Bloodlines nimmt Bezug darauf, dass sich bereits über Jahre Fakten zu Legenden und Mythen entwickeln können. Immerhin wissen wir auf unserem Planeten auch kaum mehr über altägyptische Pharaonen und babylonische Herrscher, deren Grabstätten in Kriegen und Revolutionen auch immer wieder zerstört wurden. Wenn man die Bibliothek des Jedi-Ordens mit der von Alexandria vergleicht, dann wird einem vielleicht klar (aber auch nur wenn man sich für diese Dinge interessiert) wieviel von der Geschichte der Galaxis unter Palpatines Herrschaft verloren ging. Aus den Jedi-Archiven wurden die Archive des Imperiums, aber auch diese dürften im Krieg schwer beschädigt worden sein. Zum Vergleich, auch bestimmte europäische Archive wurden in den Kriegswirren des 20. Jahrhunderts stark ausgedünnt. Akten wurden vernichtet, gestohlen, verbrannt und anderweitig verloren, wobei sich kaum jemand die Mühe machte die genauen Jahrgänge einzugrenzen. Besatzer und Befreier ließen einfach mitgehen was zu finden war, die Opfer zerstörten was ihnen noch in die Hände fiel und am Ende ging eben weit mehr verloren als nur das Wissen um die Kriegsjahre.

Die schlimmste Erkenntnis eines Intellektuellen ist doch jene: "Wissen geht immer wieder verloren." Und die Politik kümmert es kaum Geschichte zu bewahren, denn das ganze fällt in den Bereich und dort gibt es nicht nur prestigeträchtigere Unternehmungen, sondern auch den Wunsch einzusparen wo es nur geht. Archivalien halten jedoch nicht ewig, egal was man tut. Und wenn einem die Mittel verweigert werden, dann bleibt man selbst in der Digitalisierung an alten Datenformaten hängen, die irgendwann nicht mehr unterstützt werden. Selbst Serveranlagen halten keine Jahrtausende und auch Droiden sind nicht unsterblich. Wer das Drama der "Geschichtslosigkeit" verstehen will kann sich übrigens auch ganz einfach bei seinem lokalen Landesarchiv oder Archäologie/Geschichts-Vereinen erkundigen.

In Bloodline ist für manche der Nachgeborenen selbst Palpatine nur noch ein Mythos, genauso wie Vader. Nach Endor kam es zu einem Babyboom und Jugendliche wie Ben Solo kennen das Imperium nur noch aus den Geschichtsbüchern. Selbst der zurückgezogen lebende Luke Skywalker ist für viele von Leias Zeitgenossen über 20 Jahre nach Endor schon nur noch eine Legende. Man weiß, dass es ihn gab, aber seine Fähigkeiten und Bedeutung werden allmählich genauso bezweifelt wie jene Vaders oder des Imperators. Ohne einen Orden der die Existenz der Macht beweisen kann ist auch diese bereits zu einem Mythos geworden.

In einer Galaxis in der Planeten wie Städte behandelt werden wäre es auch kein Wunder wenn Planeten verlassen werden (was in den Legends unter anderem mit Korriban und Dromund Kaas geschah) und von späteren Siedlern oder Wiederentdeckern neue Namen erhalten, wenn sie auf den Ruinen ihrer Vorgänger neue Städte errichten. Wer in der regionalgeschichte stöbert kann so einige Städte finden die heute auf den Fundamenten römischer Legionärslager oder nahe germanischer, keltischer oder slawischer Siedlungen liegen. Die Namen klingen vielleicht noch ähnlich, doch sie haben sich deutlich geändert. Aus Korriban wurde Moraband, aus Oppidum Ubiorum wurde Colonia Claudia Ara Agrippinensium und heute nennt man es Köln.

The Old Republic könnte einen Beitrag zum neuen Kanon leisten, indem man es der legendenumrankten Alten Republik überlässt eine Geschichte über und mit den Amaxine warriors zu erzählen.

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Muttertag auf Zakuul: Ein Mitschnitt
Arcann: Do you remember Mother? Not what she is now. When we were children.

Vaylin: I remember her telling Father I was dangerous. How I had to be controlled. She always hated me.

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